Medical- und Kooperations-Training: Allgemeiner Austausch

  • Vespa ist total geil auf die Zahnpasta und fängt an zu kauen und lecken sobald ich es is Maul führe. Ich bin grad bisschen ratlos wie ich das aufbauen soll. Hm.

    Das ist hier auch so. Emils Zähne kann ich dennoch recht gut putzen, weil er einfach IMMER alles richtig machen will. Aber ich kam nie an die Innenseiten, da er halt das Maul geschlossen läßt. Mit was halten ist echt ne super Idee. Danach Zahnbürste ablutschen ist hier auch Belohnung. Lucifer ist hampelig beim Zähneputzen, weil er Termine hat und eben auch die Zahnpasta abschlabbern will.

    Viel wichtiger ist hier gerade das Krallenthema. Lucifer hat das Krallenschneiden mit Lecktube kennen gelernt und das klappte auch gut, wenn es natürlich nicht IBB konform ist. Dann hab ich ihm letztens ins Leben geschnitten, weil er kurz vor Zudrücken vorgezuckt hat. Tat mir so leid. Seitdem ist er nicht mehr sehr begeistert und ich werde das jetzt mal konkret neu aufbauen, danke für das Teilen Eurer Erfahrungen.

  • Hallo!

    ich hab eine Frage von einer Freundin und vielleicht könnt weiterhelfen:


    Sie führt einen 4 jährigen HSH Mix und kriegt vieles gehändelt, aber Tierarztbesuche laufen sehr schlecht. Ihr Rüde lässt sich von ihr mittlerweile gut anfassen, aber von Fremden gar nicht.

    Dh beim heben oder spritzen ist der Hund trotz Maulkorbsicherung starr und eskaliert dann.

    Dh beispielsweise, dass es mehrere Anläufe braucht vom TA um überhaupt die Betäubungsspritze rein zu bekommen, weil der Hund sich vehement wehrt.


    Also immenser Stress für alle Beteiligten.


    Kann über Medical Training auch das trainiert werden? Also das der Hund Fremdeinwirkung zu lässt?


    Die TA haben nun gebeten evtl den Hund vor Besuchen medikamentös zu beruhigen und den Termin bei einer Verhaltenstierärztin angeraten.


    Nixdestotrotz ist der Wille und Motivation zum Training da, auch mit wöchentlichem Trainingsbesuch beim TA, wenn das denn sinnvoll ist.


    Wäre toll, wenn ihr mir vielleicht ein paar Empfehlungen für sie mitgeben könntet.


    Danke!

  • Da das Blutabnehmen durch mich selbst bei Nian jetzt ganz gut klappt, habe ich beim Training zum Kooperationssignal (mit dem ich das von der Basis her aufgebaut hatte, es aber dafür nicht mehr brauche) etwas geschlampt und es nicht weitertrainiert. Aber für Nian ist alles an seinem Körper nach wie vor ein Thema ... er mag es nicht, er möchte es nicht und es macht ihm Stress. Vor allem macht ihm Stress, wenn Geräte ins Spiel kommen. Je ähnlicher sie dabei einem Stauschlauch sehen, desto schlimmer. Und als ich vor kurzem mit jemandem sprach, der ein ähnliches Problem durch eine traumatische Erfahrung beim Tierarzt mit seinem Hund hat, fiel mir auf, dass Nian seit seinem Zusammenbruch nie mehr in Ruhe abgehört wurde, weil das schlicht nicht möglich ist. Er ist dann so gestresst, dass es keinen Sinn macht. Und er versucht sich massiv zu entziehen. Droht wieder in Panik zu kippen. Das möchte ich natürlich nicht.
    Also habe ich das Training reaktiviert. Der blaue Hocker ist das Signal fürs Kooperationstraining. Auf dem Video habe ich noch keine Gegenstände in der Hand. Ich möchte zunächst daran arbeiten, dass ich mehr und länger an ihm fummeln kann. Dass es mal ziepen oder drücken darf. Finger ins Ohr stecken, Eierchen in die Hand nehmen und drücken, drüber beugen und was fummeln und - ganz heißes Eisen! - das rechte Vorderbein nehmen und fixieren. Das Prinzip bei diesem Training basiert darauf, dass der Hund mitbestimmt, ob ich weitermache oder nicht. Solange er seinen Kopf auf dem Hocker hat, ist das grünes Licht für mich. Nimmt er ihn hoch, beende ich meine Handlung sofort. Das ist bei dieser Technik ein wichtiger Punkt - es gibt dem Hund das wichtige Gefühl, dass er nicht ausgeliefert ist. Hält er mein Gefummel aus, wird es über Klick gemarkert und belohnt. Man sieht, dass er zwischendurch manchmal richtige Konzentrationspausen macht. Und, dass ich ihm einmal versehentlich fies ins Ohr klicke. Hat er aber zum Glück gut ausgehalten.


    Generell mache ich nicht so ein "Heiopei" um Handling und medizinische Maßnahmen. Das wird natürlich mit jedem Hund von Welpenbeinen an trainiert, aber über einen anderen Weg, weil diese Hunde ja keine traumatische Erfahrung haben. Diese Technik hier eignet sich gut, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Sie bedarf natürlich etwas mehr Aufwands, aber es lohnt sich sehr für den Hund sich die Mühe zu machen!


    [Externes Medium: https://youtu.be/CIf3-NyXzbs]
  • Danke für das Video :) Magst du eine Frage dazu beantworten?


    Bei 3.29min klickerst du "obwohl" er den Kopf hebt - ist die Idee, auch zu markern, wenn er entscheidet dass er grade nicht mehr mag?

  • Bei 3.29min klickerst du "obwohl" er den Kopf hebt - ist die Idee, auch zu markern, wenn er entscheidet dass er grade nicht mehr mag?

    Ha, ich wusste, dass aufmerksame User das sehen. :beaming_face_with_smiling_eyes: Nein, ich wollte ihm vorher schlicht nicht ins Ohr klicken, war zu blöd an mein Markerwort zu denken, was ich eigentlich ja auch hätte nutzen können und wollte ihn nicht leer ausgehen lassen. Ich hatte nämlich vorher den Finger in seinem Ohr (von der Hand, in der auch der Klicker ist).

  • Zu dem Medical Training habe ich auch eine Frage bzw. zu „später“.


    Sagen wir ich habe einen beim TA schwierigen oder ängstlichen Hund. Wenn ich das also zu Hause trainiere und es funktioniert ganz gut und irgendwann muss ich aber zum TA.... was macht Ihr dann? Augen zu und durch? Fragt Ihr beim TA das Kooperationssignal ab und wenn ja: was ist, wenn der Hund nicht (oder mitten drin nicht mehr) mitmacht? Abbrechen und nach Hause fahren geht oft genug ja nicht.


    Und wenn Ihr „Augen zu und durch“ praktiziert, beginnt man beim Training bei Null? Oder verliert der Hund dadurch das Vertrauen?

  • Ja gut, im besten Fall trainiert man mit dem Hund auch mit fremden Personen und vielleicht auch direkt beim TA. Aber wenn man früher zum TA muss als der Trainingsplan es vorgesehen hat. Was ist dann?


    Also wir sind beim TA, was macht Ihr da konkret? Kooperationsanfrage oder „durch“? Ich möchte einfach wissen, wie das in der tatsächlichen Praxis aussieht und was mit dem Hund passiert, wenn man ihn da durch schickt ohne die Kooperationsanfrage zu stellen (weil man ja sonst aufhören müsste wenn der Hund nicht kooperiert, was aber in einer wichtigen Situation nicht möglich ist). Ist das Vertrauen dann hin?


    Nicht falsch verstehen, ich finde das Medical Training sehr hilfreich, das ist keine Kritik, ich möchte nur wissen wie Ihr das handhabt.

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