Medical- und Kooperations-Training: Allgemeiner Austausch

  • Bei Mara ist das auch ein bisschen so, aber definitiv verknüpft mit dem Ort. Also, bei jedem TA-Wechsel fand sie's am Anfang voll ok in der Praxis. Das Zittern kam dann erst nach ein, zwei Besuchen dazu. Sie ist zwar nicht panisch, sie nimmt auch noch Futter an, solange sie nicht auf dem Behandlungstisch ist, aber sie zittert richtig doll.

    Ich hab vorgestern nach der Blutentnahme mit der Praxis ausgemacht, dass wir jetzt regelmäßig zum einfach nur da sein und Üben kommen. Das dürfen wir jederzeit, was mega cool ist. Und wenn ich vorher anrufe und es grade passt, blocken sie sogar ein Viertelstündchen den Behandlungsraum, damit wir reinkönnen und Wurst essen. Gestern waren wir dann das erste Mal da und haben auf dem Parkplatz Leckerlies gejagt.

    Vielleicht ist das ja auch ne Option für euch?

  • Bei meinem Tierarzt dürfen aktuell immer nur maximal 2 Leute ins Wartezimmer, daher ist das mit dem üben etwas schwer. Irgendwann wird sich das ja aber hoffentlich wieder gegeben haben, dann wäre das eine Möglichkeit. Wobei anfangen zu üben könnte ich ja mit auf den Hof setzten vorm Tierarzt |) Sobald er merkt wo wir sind geht ja das gezittere los.

  • Nian meidet. Er dreht den ganzen Körper immer weg von mir und möchte sich nicht ans Vorderbein greifen lassen, weil ich ein "Gerät" da liegen habe. Genau das ist unser großer Knackpunkt - die Vorderbeine. Es könnte Blut abnehmen werden ... da hat er ja sein Trauma.
    Auch, wenn ich kaum vorwärts komme in diesem Video, ist es doch wertvoll, dass er merkt, dass er mir signalisieren kann, dass es ihm heute zu viel ist, wenn ich ans Bein gehe. Dass er immer noch recht entspannt ist sieht man daran, dass er mir einen Trick aus dem Tricktraining anbieten möchte - das Bellen.


    [Externes Medium: https://youtu.be/aqH8dAWiKjU]
  • Hach, tolles Thema, aber schwierig, weil ich dir, flying-paws da auch nicht rein reden möchte...ich glaube, ich würde es noch kleinschrittiger aufbauen, dein "Click" kommt teilweise, wenn Nian die Pfote schon zurück zieht (so sieht es hier jedenfalls aus)... aber egal, ich will hier dediziert keine Grundsatzdiskussion lostreten. Ich habe allerdings auch schon mal "Manipulation am Hund" trainiert...


  • Ich klicke zwei verschiedene Sachen. Ich klicke manchmal ins Anfassen rein und manchmal, dass der Hund gewartet hat bis ich die Hand wieder wegnehme. Meist hüpft er danach dann noch weg, was er darf, wenn ich aus dem Kontakt bin. Vielleicht führt das dazu, dass es wirkt, dass ich zu spät klicke?


    Edit: Wenn man die Videos vergleicht und den Hunden ins Gesicht schaut, dann sieht man, dass der Nian zwischendurch richtig ackert. Das ist was ganz anderes als ein Hund, der das einfach nur ein Bisschen doof findet. Dieser Hund hat genau mit dem, was ich da übe ein riesiges Panikproblem. Wir mussten die ersten Blutabnahmen beim Tierarzt nach dem Vorfall mit fünf Leuten und Maulkorb machen um überhaupt eine Nadel ins Bein zu bekommen. Und ich bin nicht zimperlich, wenn ich meine Hunde fixieren muss. Es war nicht anders möglich. Der Hund war in höchster Todesangst.


    Das noch mal als Erinnerung bzw. Ergänzung, warum das bei Nian nicht so flutscht. ;)

  • flying-paws Ich finde auch, du machst es ihm ganz schön schwer und bringst in in viele Konflikte. Ich persönlich würde da wohl auch kleinschrittiger vorgehen und die Anforderungen geringer halten. Du erhöhst immer wieder die Anforderung, obwohl er sich mit dem Schritt davor noch gar nicht wohl fühlt und immer zögerlicher wird.

  • Ich stoße jetzt erst auf diesen Thread. Ich habe mit Ayumi angefangen ein Handtarget mit Ablegen des Kopfes zu etablieren, um ihr das Abtasten durch den Richter auf der Ausstellung leichter zu machen. Bei unserem ersten ernsthaften Versuch hatten wir einen britischen Richter, der das sehr genau genommen hat und Ayumi hatte ein echtes Problem damit. Sie ist total in sich zusammengefallen, obwohl ich neben ihr kniend unterstützt habe.

    Ich hoffe sieht ihr mit dem Training mehr Sicherheit geben zu können.


    Ein bisschen skeptisch bin ich noch, weil Teil eines echten Kooperationssignals ja auch wäre, dass man aufhört, wenn der Hund den Kopf vom Target nimmt. Das werde ich im Ernstfall so nicht durchziehen können. Ich hoffe trotzdem, dass das bis dahin Gelernte eine gute Unterstützung sein kann.


    Bei dir flying-paws bin ich besonders gespannt wie sich das entwickelt. Die Gefahr ist ja echt groß, dass er bei einer tatsächlichen Blutentnahme irgendwann doch in seine Panik kippt.

    Wenn ich dir da mal helfen kann, sag Bescheid. Ich packe gerne mal Stau, Nadel und Röhrchen ein und zapfen den Buben in einer heimisch-entspannteren Atmosphäre an, wenn es dir hilft.


    Bei ängstlichen Hunden gehe ich übrigens sehr gerne ans Hinterbein. Dadurch, dass man dann einfach nicht so bedrohlich vor dem Hund hängt, geht das meist besser. Auch lasse ich das Bein dafür stehen/ liegen. Der Hund kann dafür entweder stehen oder halb auf der Seite liegen. Der Stau kommt übers Knie.

  • flying-paws Ich finde auch, du machst es ihm ganz schön schwer und bringst in in viele Konflikte. Ich persönlich würde da wohl auch kleinschrittiger vorgehen und die Anforderungen geringer halten. Du erhöhst immer wieder die Anforderung, obwohl er sich mit dem Schritt davor noch gar nicht wohl fühlt und immer zögerlicher wird.

    Ja, das habe ich auch schon mal gemacht, dann nutzt er das und wir trainieren quasi rückwärts. Heißt, er wird dann immer pienziger und bricht es immer früher ab. Ich habe bei der verkackten Einheit - ich habe das eingestellt, weil ich es blöd finde immer nur erste Sahne-Videos zu zeigen, denn so ist es nicht - viel zu lange geklickert. Ich wollte aber eben nicht damit aufhören, dass er mich gar nicht mehr ranlässt, denn wir hatten das schon deutlich besser mit dem Bein anfassen. Das hier ist ja nicht die erste Einheit dazu. Aber ich habe natürlich just eine der schlechten gefilmt, also eine, wo wir so richtig schön festhängen. Wie es halt so ist. :ka:


    Ich muss da aber in der Tat noch mal grübeln wie ich das weitermache. Zufrieden bin ich damit so natürlich nicht und muss was ändern. Das war mir in der Einheit schon klar.


    Und, damit man mal den Unterschied Vorderbein - Rest vom Körper anfassen sehen kann, habe ich den armen Kerl grad extra für Euch noch mal aus dem Bett gezerrt um den Unterschied zu filmen. Ich denke, das sieht man auch ohne großartige Erklärung. (Nur, als er mal auf die Zange unterm Stuhl guckt, bekommt er wieder Sorgenfalten.)


    [Externes Medium: https://youtu.be/DVPHh1mRPAw]

    Bei dir flying-paws bin ich besonders gespannt wie sich das entwickelt. Die Gefahr ist ja echt groß, dass er bei einer tatsächlichen Blutentnahme irgendwann doch in seine Panik kippt.

    Die Blutentnahme bekomme ich ja seit geraumer Zeit hin. Dadurch, dass ich irgendwann ja ran musste, weil ich nicht mehr warten konnte, habe ich es mit einer Kombi vom "alten System" mit dem Kooperationsdingens gemacht. Mittlerweile ist der Hocker gar nicht mehr dabei, weil ich das Blut schon unter Zwang abnehme. Ich sage ihm, dass er stillhalten soll. Aber der Hocker war der Schlüssel dazu, dass er überhaupt in einen Zustand kam, in dem er sich an das erinnern konnte, was wir vor dem schlimmen Krampfanfall mal trainiert hatten zum Handling.


    Er findet das Blutabnehmen doof. Ja, ziemlich doof, weil ich halt auch nicht immer gleich treffe. Aber er ist nicht in Panik!


    Damit mir das nicht durcheinandergerät, hocke ich dabei immer an einer bestimmten Stelle mit ihm am Boden und hole nur dafür mein Blutabnahmekörbchen raus, in dem all das Zeug ist. Das nehme ich nur dafür und er soll es auch mit nichts anderem verknüpfen.

    Bei ängstlichen Hunden gehe ich übrigens sehr gerne ans Hinterbein. Dadurch, dass man dann einfach nicht so bedrohlich vor dem Hund hängt, geht das meist besser. Auch lasse ich das Bein dafür stehen/ liegen. Der Hund kann dafür entweder stehen oder halb auf der Seite liegen. Der Stau kommt übers Knie.

    Beim Tierarzt haben wir, wenn es dort mal sein muss, die Lösung, dass er auf dem Boden bleibt, eine Helferin knuddelt ihn, staut mit der Hand hinten am Bein das Blut und dann steht der fast entspannt und findet gar nix schlimm dran.


    Ich habe das Training wieder aufgenommen, weil man ihn derzeit noch nicht abhören und abtasten kann beim Tierarzt. Das ist eigentlich meine Zielsetzung. Weil das ja erst Mal gut anlief, dachte ich, bauste Mal Krallenschneiden mit ein ... ja, und dadurch plöppte jetzt das Vordbein-sie-will-es-nehmen-Oh-Gott-da-liegt-ein-Gerät-Thema wieder auf. Er schaut auf dem Video ja auch die Zange an. Das ist kein Zufall.

  • flying-paws Ich finde es gut, wenn du Videos zeigst, wo nicht alles super läuft, da kann man viel lernen, wenn man drüber spricht und reflektiert. Ich filme ja meine Trainingseinheiten auch immer wieder um sie zu reflektieren und draus zu lernen.

    Im zweiten Video klickst du auch mehrmals, als er bereits den Kopf vom Hocker genommen hat. Ich persönlich würde wohl, was die Pfote angeht, erstmal mehr die Dauer trainieren, anstatt immer mehr von der Pfote anfassen zu wollen. Also die Dauer, die er den Kopf liegen lassen kann, währen deine Hand in der Nähe der Pfote ist. Man hatte das Gefühl, die versucht immer schneller zu werden und hastig die Pfote anzufassen, bevor er den Kopf hebt. Ziel wäre es für mich eher, dass man gar nicht so weit geht, dass er ständig den Kopf hebt und abbricht, sondern mehr im Wohlfühlbereich zu trainieren bzw. den Wohlfühlbereich Stück für Stück zu erweitern. Und immer wieder auch mal leichte Durchgänge einbauen anstatt es immer schwerer werden zu lassen.

  • Im zweiten Video klickst du auch mehrmals, als er bereits den Kopf vom Hocker genommen hat.

    Ah, da ist ein Missverständnis. Ich klicke, dass er mein Anfassen ausgehalten hat bis ich fertig bin. Dann darf er den Kopf vom Stuhl nehmen. Das ist mir egal. Das Kopf auf den Stuhl legen ist ja das Angebot von seiner Seite, dass ich jetzt darf. Und das brauche ich ja nicht mehr, wenn ich fertig bin.

    Ich finde es gut, wenn du Videos zeigst, wo nicht alles super läuft, da kann man viel lernen, wenn man drüber spricht und reflektiert.

    Ja, sehe ich auch so, denn das schafft mir andere Perspektiven und kann manchmal die Lösung liefern. :smile:

    Man hatte das Gefühl, die versucht immer schneller zu werden und hastig die Pfote anzufassen, bevor er den Kopf hebt.

    Ja, das sehe ich auf dem Video jetzt so auch. Beim Training selber habe ich das so gar nicht wahrgenommen. Ich werd's mal probieren. Und vielleicht ist es sinnvoll beim Vorderbein nicht direkt ans Vorderbein zu grapschen, sondern das anders einzuleiten. Ich tüftele mal weiter ...

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