Medical- und Kooperations-Training: Allgemeiner Austausch

  • Wir haben neuen Leidensdruck und damit neue Trainingsprojekte.

    Weil Carlo jetzt wohl ein Librela-Patient geworden ist und regelmäßig Spritzen bekommen wird, sind zwei große Probleme, die wir eh schon seit immer versuchen, zu umschiffen, sehr akut geworden: fixieren lassen und dann eben das Spritzen selbst.


    Beim Fixieren ist die Schwierigkeit, dass mein Mann das bisher immer gemacht hat und auch weiterhin machen soll, weil ich den 26kg-Aal nicht so sicher halten kann. Naja, die beiden haben also schon einiges an negativen Erfahrungen zusammen gesammelt, da dagegen anzutrainieren ist unsere große Herausforderung.

    Ein kleiner und ein längerer Einblick, erst hab ich mit Carlo alleine geübt, immer in der Nähe von Chris, beim zweiten Video darf Chris das erste Mal auch Hand anlegen.


    [Externes Medium: https://youtu.be/1riBAIaF-L8]


    [Externes Medium: https://youtu.be/HJFTTjpUcPA]


    Gestern durfte Chris auch schon kurz festhalten (habs leider nicht gefilmt), bisher ist Carlo da noch sehr entspannt - solange ich erst zwei, dreimal mit ihm übe und Chris erst danach ran darf. Will Chris sofort starten, ist Carlo misstrauischer.


    Spritze war bisher sehr viel einfacher, als gedacht.

    Bisher.

    Für die Positionierung nutze ich ein Pfotentarget, das er schon vom mehrmals täglichen Popo-putzen kennt. Er weiß also, wenn er da drauf steht, soll er still halten und es passieren vielleicht nicht ganz so angenehme Dinge.

    Ich arbeite trotzdem auch mit einem Startsignal und nehme nicht das Target alleine als "Ok".

    Wir haben angefangen mit Spritze präsentieren, Spritze kommt näher, Spritze berührt verschiedene Körperteile.

    Hände ohne Spritze werden angehoben, Hände ohne Spritze kommen näher, Hände berühren verschiedene Körperteile, Hände heben Hautfalte ein bisschen an.

    Im Video werden die beiden Dinge das erste Mal kombiniert. Am Po darf ich das so noch nicht, da dürfen nur Hände oder Spritze hin, aber da an der Schulter darf ich schon mit der Spritze berühren :mrgreen-dance:


    [Externes Medium: https://youtu.be/jS8x5mBboV0]


    Die nächsten Trainingsschritte beim Fixieren sind, das Ganze mit Geschirr und Maulkorb zu üben, die Dauer zu verlängern und dann an verschiedenen Orten zu üben, unter verschieden starken Ablenkungen.

    Bei der Spritze auch Dauer verlängern, Orte ändern, Ablenkungen hinzufügen.

    Und dann vielleicht mal beides in Kombination antesten...


    Größtes Ziel wäre, ich kann ihm selbst entspannt daheim die Spritze setzen. Ohne Fixieren, ohne TA-Stress. Mal schauen, wie nahe wir dem Ziel so kommen.


    Diese Woche müssen wir zum TA, zweite Spritze abholen, bin gespannt, wie weit uns das im Training zurück wirft...

  • Spannendes Thema. Ich habe eine ähnlich gelagerte Herausforderung mit Rudi, da geht oder ging es um monatliches Blut abnehmen. Ich hab auch kleinschrittig geübt, aber sobald es in die Tierarztpraxis ging, war alles wie weggeblasen. Zu Hause kann ich fixieren, Bein abbinden, dran rumfummeln und "pieksen" und auch an anderen Orten geht das, aber beim Tierarzt ist es dann vorbei, da spult er sich auf dem Weg rein schon so hoch, dass gar kein rankommen mehr ist und jedes weitere Mal hat es schlimmer gemacht. Wenn ihr zu Hause spritzen könnt, würde das ja wirklich eine gute Chance sein, dass es klappt. Ich verfolge euch gespannt :-)

  • "pieksen"

    Genau da war bei meinem Merlin auch ein Knackpunkt. Fixieren, Pfote halten, abbinden usw. ging alles gut, simulierte Nadel zuhause mit Training kein Problem, wirklich pieksende Nadel aber schon. Ich hab mich damals von meinem TA mit Einwegnadeln versorgen lassen und auch den Pieks selber zuhause geübt. Das war für Merlin nochmal ein entscheidender Schritt.

  • Größtes Ziel wäre, ich kann ihm selbst entspannt daheim die Spritze setzen.

    Genau das hätte ich jetzt auch vorgeschlagen. Das war bei meinem Nian tatsächlich der Türöffner. Er hat das übrigens getrennt gehalten von denen in der Praxis - wir mussten ja zwischendurch auch an ihn ran. Und bei ihm war es weitaus schlimmer als ich bloß zu winden ...

  • Agave besteht die Möglichkeit, beim Tierarzt zu üben? Dass Ihr ein paar Minuten im Wartezimmer verbringen könnt? Einfach nur üben und üben ertragen können, dort zu sein, ohne dass tatsächlich was am Hund gemacht wird?

  • Agave besteht die Möglichkeit, beim Tierarzt zu üben? Dass Ihr ein paar Minuten im Wartezimmer verbringen könnt? Einfach nur üben und üben ertragen können, dort zu sein, ohne dass tatsächlich was am Hund gemacht wird?

    Unser Tierarzt ermuntert sogar dazu!

    Wenn Zeit ist, dürfen wir sogar zum Leckerchen abholen kurz ins Sprechzimmer.

  • Ich hab unseren Trainingsansatz fürs selbst spritzen gezwungenermaßen umgestaltet, nachdem Carlo sehr deutlich gezeigt hat, dass ihn das Setup aus dem letzten Video hier zu sehr stresst (aus dem Training raus hat er meinen Mann gestellt, der nur an uns vorbei gehen wollte. Da war doch zu viel unterdrückte Spannung drin...).


    Der neue Ansatz gibt ihm noch mehr Entscheidungsfreiheit. Das Bodentarget ist raus aus dem Bild, stattdessen haben wir ein Schultertarget eingeführt, an das er selbstständig heran treten soll. Bleibt er an der Hand, ziehe ich die Hautfalte hoch. Als weiteres Startsignal für die Spritze kristallisiert sich aktuell Blickkontakt heraus. Wenn Carlo mich ansieht, wird gestoppt, wenn er ruhig geradeaus guckt, kommt die Spritze mit Signal "berühren" ins Spiel.


    Hier der aktuelle Stand von gestern Abend.

    Er schnappt in den ersten paar Sekunden übrigens nach einer Mücke, nicht nach mir 😅



    Parallel baue ich auch noch ein Hüfttarget auf, falls Spritze in den Po ein Thema werden sollte.


    Der TA-Besuch hat uns übrigens nicht im Training zurück geworfen, da unterscheidet Carlo glücklicherweise schon deutlich.

  • Hallo zusammen


    Ich bräuchte bitte kurzen Input.


    Junik ist 4,5 Monate jung.

    Er lernt gerade seinen Kopf in meine Hand zu legen als Kooperationssignal.


    Weiter sind wir noch nicht.

    Jetzt ist es so, dass er einen "kreativen Zahnwechsel" hat. Ich muss öfters mal den Zustand anschauen, um zu sehen ob die Milchzähne selber rausgehen oder ob der Gang zum TA nötig wird.


    Wie kann ich das am besten machen? So dass er nicht gleich von Anfang an ins Maul schauen kacke 💩 findet?

  • zur Präzisierung: es geht um die kleinen Schneidezähne vorne. Nur Maul aufmachen kennt er bereits, aber vorne die Lefzen verschieben, das findet er richtig Mist.

  • Grundsätzlich mach ich das so, wie tassut es hier beschrieben hat:


    aber vorne die Lefzen verschieben, das findet er richtig Mist.

    Wenns unterwegs ein Problem gibt, versuch ich immer, alles in noch kleinere Schritte aufzudröseln.

    Hier wäre es jetzt z. B.:

    - Lefze mit einem Finger berühren

    - mit dem einen Finger leichten Druck auf die Lefze ausüben

    - ganz kleine T-Touch-Kreise mit dem einen Finger auf der Lefze

    - zweiten Finger dazu nehmen, alles noch mal von vorn

    - mit beiden Fingern Lefze berühren, einer aussen, einer innen

    und so weiter.

    Also einfach mega-kleinschrittig.

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