Werde ich gemaßregelt?

  • Kurz zur Info, da es verständlicherweise zur Verwirrung kommt: Kalle ist ein Mischling, sein Vater war eine Kreuzung aus engl/amerik. Bulldogge, wobei er phänotypisch nach der amerikanischen kommt. Die Mama ist ein Australian Shepherd. Dass in meinem alten Thread vom Border die Rede war, ist wahrscheinlich auf meinen damaligen Schlafmangel zurück zu führen - ich bitte um Verständnis ? sobald ich weiß wie ich hier Fotos einfüge, lade ich euch eins hoch. Oder auch das Video sobald es mal abgefilmt ist

  • Wie sieht Euer Alltag so aus? Schläft er genug? Das Hirn braucht Schlaf und Ruhe, um Eindrücke zu verarbeiten, neuronale Verknüpfungen zu bilden und Lernerfahrungen zu generieren.

    Unser Alltag ist nicht allzu spannend. Ich bin selbstständig und arbeite von zuhause aus. Nachts schläft er von 24:00-09:00 durch, danach gehts raus für die erste Pipi Runde. Danach wird nochmal 2-3 Stunden gepennt, sodass wir gegen 13/14 Uhr die erste Runde raus gehen, also auf die große Wiese mit der Schlepp. Wie gesagt, meistens sind wir hier 20-30 Minuten im Regelfall unterwegs. Danach wird wieder geschlafen und gegen 17 Uhr gehen wir entweder nochmal raus und Kontakten mit adulten Hunden die wir treffen oder setzen uns irgendwo hin und schalten ab. Danach sind wir größtenteils auch zuhause und es wird weiter gedöst, bevor wir schlafen gehen geht es noch 1-2 mal kurz zum lösen raus

  • Im Gegensatz zu einigen meiner Vorschreiber bin ich nicht der Meinung, daß 2 x 30 Minuten freie Bewegung an der frischen Luft einen Junghund in den Wahnsinn treiben. Ich halte das für eine gesunde körperliche Entwicklung sogar für sehr wenig, es geht doch nicht darum, sich ein "Käfighuhn" oder eine "Treibhauspflanze" heranzuziehen. Mit 4 Monaten will sich ein Jungtier bewegen, egal, ob Hund, Fohlen oder Ferkel.


    Was mir in Deiner Beschreibung fehlt: was passiert denn zwischen Euch, wenn Ihr draußen seid? Bis jetzt lese ich, daß der Junghund halt sein Ding macht, und wenn er aufdreht, versuchst Du ihn "ins Kommando" zu nehmen. Vielleicht ist der Frust ja daraus geboren, daß er eine Interaktion (Spiel) von Dir erwartet, und die Spielaufforderung immer weiter eskaliert, weil Du ihn nicht verstehst? Die Mischung aus Bulldogge und Hütehund ist da allerdings sehr problematisch, wäre nur Molosser beteiligt, hätte ich zu ritualisierten Zergel- und Beutespielen geraten, bei denen er Dampf ablassen und gleichzeitig die Bindung zu Dir festigen kann. Spiele jedenfalls, die Du einleitest, steuerst und beendest, und die Euch beide nach wenigen Minuten zufrieden heim gehen lassen. Für den Hütehundanteil vielleicht eher was mit kleiner Denkarbeit verbundenes, aber immer lustbetont und mit Dir als Zentrum.


    Ich sehe den "Angriff" auf Dich klar als Provokation, aber eben nicht zur Maßregelung, sondern weil der Junghund damit ein Bedürfnis ausdrücken möchte und von Dir eine Reaktion erhofft, die er bis jetzt nicht bekommt.

  • Ich bin allerdings unschlüssig was er mir mit seinem Verhalten sagen will.

    Ich vermute, dass er schlicht Stress abbauen will. Warum er den hat, müsste man herausfinden. Da bräuchtest Du jemanden vor Ort, der sich mal Euren Tagesablauf und den Umgang anschaut. Bei dieser Rassemischung können ja schon Kleinigkeiten, die man als Hundebesitzer gar nicht wahrnimmt, das Hirn zum Überlaufen bringen.


    Für mich hört sich das übrigens so an, dass er sich auch Übersprung in Jagdverhalten flüchtet. Evlt. ist noch eine Komponente Sexualverhalten dabei. Könnte aber auch sein, dass das Klammern eine Art Beute festhalten ist.

  • Inwiefern hat Kalle denn die Möglichkeit, mal ordentlich zu toben und zu spielen? Das ist ja auch wichtig für die Entwicklung eines jungen Hundes. Was Quarus sehr schön schon auf den Punkt gebracht hat.

  • Das Beissen und Klammern bzw. Aufreiten liest sich für mich nach Stressabbau durch Überforderung, da muss man halt jetzt herausfinden was ihn überfordert. Das können auch zuviele Reize/Gerüche auf der Wiese sein, das muss nicht an zu viel oder zu wenig Bewegung liegen.

  • Ich fasse mal kurz zusammen aus Deinen anderen Beiträgen:


    Anfang März - der Hund ist 3 Wochen bei Euch und nach den Angaben in diesem Thread hier nicht ganz 3 Monate alt: Hund kommt nicht zur Ruhe, weder bei Festhalten noch in der „gut aufgebauten und konditionierten Box“. Ab 14 Uhr bis 20 Uhr sei Action angesagt. Die Trainerin sollte kommen, weil das Schnappen unschöne Ausmaße angenommen hat. Andere Übungen wie z. B. Abruf vom Buddeln und aus dem Spiel funktionierten, Impulskontrolle mittels Futterfreigabe am Napf auch, Blickkontakt halten auch, auch sei er willig und begierig, mehr zu lernen. Seit zwei Wochen hattest Du eine Liste für Ruhezeiten und Schlaf geführt. Mehr Ruhe halten hast Du für Euch als nicht passend eingeschätzt.


    Bei, „Ansagen-Thema“ weiß ich nicht genau, was Deine Intention war. Aber nach Deiner Auskunft nach funktioniert Euer Zusammenleben ohne Ansagen


    Aktuell hat er seit mehreren Wochen eine verläßliche Beißhemmung, nachdem diese trainiert worden ist, aber eben zeitweilig die von Dir beschriebenen Aussetzer. Und ist 4 Monate alt.


    Ob er die Möglichkeit zum freien Spiel mit Hundekumpels hat, habe ich jetzt nicht herausgelesen. Ist im Moment nicht einfach, aber würde ich gerade bei der Mischung auch als wichtig ansehen.


    Müsste ich jetzt meine nicht vorhandene Glaskugel bemühen, würde ich nach wie vor auf Frust wegen Stress aus Überreizung tippen. Und zwar nicht wegen 2 mal 30 Minuten draußen, sondern wegen etwas zu strikter Erwartungen bzw. zu viel an „Training“ auf einen Schlag :smile: Ggf. gekoppelt mit zu wenig Möglichkeit, Aufregung und Stress im freien Spiel abzubauen, aber das kann ich nur mutmaßen.


    Hast Du eine Idee, was Stress und Frust bei ihm auslöst?

  • Im Gegensatz zu einigen meiner Vorschreiber bin ich nicht der Meinung, daß 2 x 30 Minuten freie Bewegung an der frischen Luft einen Junghund in den Wahnsinn treiben. Ich halte das für eine gesunde körperliche Entwicklung sogar für sehr wenig, es geht doch nicht darum, sich ein "Käfighuhn" oder eine "Treibhauspflanze" heranzuziehen. Mit 4 Monaten will sich ein Jungtier bewegen, egal, ob Hund, Fohlen oder Ferkel.


    Was mir in Deiner Beschreibung fehlt: was passiert denn zwischen Euch, wenn Ihr draußen seid? Bis jetzt lese ich, daß der Junghund halt sein Ding macht, und wenn er aufdreht, versuchst Du ihn "ins Kommando" zu nehmen. Vielleicht ist der Frust ja daraus geboren, daß er eine Interaktion (Spiel) von Dir erwartet, und die Spielaufforderung immer weiter eskaliert, weil Du ihn nicht verstehst? Die Mischung aus Bulldogge und Hütehund ist da allerdings sehr problematisch, wäre nur Molosser beteiligt, hätte ich zu ritualisierten Zergel- und Beutespielen geraten, bei denen er Dampf ablassen und gleichzeitig die Bindung zu Dir festigen kann. Spiele jedenfalls, die Du einleitest, steuerst und beendest, und die Euch beide nach wenigen Minuten zufrieden heim gehen lassen. Für den Hütehundanteil vielleicht eher was mit kleiner Denkarbeit verbundenes, aber immer lustbetont und mit Dir als Zentrum.


    Ich sehe den "Angriff" auf Dich klar als Provokation, aber eben nicht zur Maßregelung, sondern weil der Junghund damit ein Bedürfnis ausdrücken möchte und von Dir eine Reaktion erhofft, die er bis jetzt nicht bekommt.

    Danke!!!!! Ich bin nämlich auch der Meinung dass es eine gesunde Mischung gibt aus Bewegung und Ruhe das entsprechende Maß ist.

    Man merkt dass er das laufen bzw das flitzen will und braucht, natürlich im gesunden Maß, was aber meiner Meinung nach hier gegeben ist. Aber bei Ruhezeiten spalten sich ja bekanntlich die Meinungen.


    Der Ansatz mit der Provokation hört sich logisch an...das Problem ist, dass er bei Spielen schnell überdreht und dann nicht mehr runter kommt, heisst er fängt beispielsweise an zu hacken und überdreht komplett. Hast du eine Idee für ein passendes Spiel, was Ihn nicht direkt hochdreht?

  • Hast du eine Idee für ein passendes Spiel, was Ihn nicht direkt hochdreht?

    Lass den kleinen Kerl doch einfach in Ruhe. Nimm ihn mit nach draussen, setz dich da hin und lass ihn seine Welt in seinem Tempo erkunden, erschnüffeln und erfahren. Ohne Programm, Druck und Stress.

  • Vielleicht kann ich hiermit auf die meisten Fragen die gestellt wurden eingehen.


    Der Trainer kam, wurde aber von mir postwendend wieder nach Hause geschickt. Der Traineransatz war nach dem Motto "Der Hund reisst die Weltherrschaft an sich, wie kann ich Ihn davon abhalten?" was bedeutete, dass verlangt wurde, dass ich Kalle aus dem nichts auf den Rücken drehe und ihn dort so lange halte, bis er sich nicht mehr wehrt. Finde ich absoluten Schwachsinn, so eine Aktion von meiner Seite aus ist für den Hund absolut nicht nachvollziehbar, mal davon abgesehen dass ich von der auf den Rücken drehen Sache sowieso nichts halte. Ich kann das beliebig so fortführen was ich mir anhören musste, hab schon überlegt ob ich einen passenden Thread dazu finde oder mal einen erstelle, aber es war der reinste Wahnsinn, daher sind wir aktuell noch auf Trainer Suche.


    Ruhezeiten hält er super, aber hier im Haus passier auch nichts, daher liegt er meistens und pennt oder döst, oder beschäftigt sich auch manchmal selber. Was auch beliebt ist, ist ein Karton gefüllt mit Zeitung und versteckten Leckerlies, womit er gerne beschäftigt ist.

    Kommandos die er derzeit kann sind: Hierhin, Nein, und Sitz.

    Sitz wurde zB auch hier zuhause mit Sichtzeichen eingeübt.


    Draussen ist dann Action. Was hier heisst ausgewählte Hundekontakte, allerdings sind hier nur Oldies unterwegs, die in dem Sinne keine Lust haben mit Ihm großartig zu interagieren. Manchmal lässt sich dann doch einer hinreissen und es wird über diese Wiese geflitzt. Falls keine Hundekontakte sind, ist er im Freilauf und kann auch gerne ein paar Minuten offline laufen, das heisst ohne irgendwelchen Kommandos meiner Seite aus. Was wir ansonsten draussen noch machen, ist den Rückruf festigen, welcher aber schon super klappt. Je nach Tagesform bauen wir mittlerweile ein "Warte" ein, was er aber schon kennt wenn wir zur Tür raus oder reingehen und auch (zumindest) an der Tür super funktioniert.


    Vielleicht liegt es wirklich an den fehlenden Hundekontakten, bzw den richtigen mit denen er sich mal auspowern kann.

    Bezüglich Kommandos haben wir wie oben beschrieben von Anfang an klar gesagt, es gibt drei für zwei anfangs wichtige (Nein &Hierhin), das Sitz funktioniert schon super obwohl wir dies teilweise gar nicht aktiv angehen.


    Bezüglich meines Ansagen Threads: Der Grund war weil es einfach soo viele gespaltene Meinungen gibt, das war bei uns die Zeit der Beisshemmung erlernen.

    Nur ein Beispiel Beitrag A, Person XY: Ich habe meinem Hund EINMAL eine Ansage gemacht, da saß die Beisshemmung.

    Da haben sich bei mir ziemlich viele Fragen gestellt, der Hund muss es doch ERSTMAL lernen....Wie soll das bitte mit einer Ansage funktionieren, und wie soll die aussehen? Und warum nicht dem Hund die Zeit geben, zu lernen dosiert sein Maul einzusetzen. Hier zB darf die Hand in den Mund genommen werden, aber hier wird dann auch genuckelt und nicht gebissen.

    Nur ein Beispiel, von Ansagen machen bei unerwünschtem Verhalten gab es einige Beiträge bei denen mir ein Fragezeichen überm Kopf gewachsen ist

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