Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 17

  • Also ich finde 10 Tage krank für Menschen ohne chronische Erkrankungen/Unfälle nicht viel...


    Klar wenn man mal Grippe hat oder so bleibt man halt auch mal locker 5 Tage daheim. So dann bist schon bei der Hälfte. Dann bekommst den Mist vielleicht nicht direkt nach 5 Tagen los oder es entwickelt sich was anderes daraus wie z.B. Nasennebenhöhlenentzündung dann bist wieder bei 5 Tagen krank geschrieben. So schnell kommen 10 Tage halt mal zusammen.

    Und von anderen Sachen die halt passieren können wo man mal daheim bleiben würde rechnet man jetzt nicht mit.


    Oder es gibt solche Situationen wo man sich krank schreiben lässt und das oft mehrere Wochen weil einen die Arbeitssituation überfordert oder sie nicht mehr erträgt - in einen depressiven Zustand kommt = man muss die Arbeitssituation ändern.

    So kommen auch schnell einige Krankentage zusammen.

  • peikko ich denke einfach das ist individuell. Du kannst vllt mit zb. einem Schnupfen gut zur Arbeit, während jemand Anderes damit aber schon Probleme hat. Du hast Kopfschmerzen und denkst "Ach komm geht schon"... Jemand Anderes ist das aber schon zu viel.


    Wenn ich merke ich kann mich nicht konzentrieren, ja dann bleibe ich auch wegen einem Schnupfen/Husten/magenDarm oder wegen Kopfschmerzen Zuhause. Meine Firma ist da aber auch Anders als Andere, denn die findet es gar nicht gut, wenn man krank zur Arbeit kommt egal wie banal es ist. Daher haben wir immer zwei Karenztage und ab dem dritten muss eine AU vorliegen.


    Ich habe mich früher auch viel krankschreiben lassen, wenn ich mich absolut nicht wohlgefühlt habe auf Arbeit und schon mit Bauchweh dort hin bin... Ich denke das zb geht ganz vielen so... Und bevor sie kündigen und eine Sperre bekommen, lassen sie sich so lange krankschreiben bis sie gekündigt werden...


    Seit dreieinhalb Jahren arbeite ich in der jetzigen Firma. Im ersten Jahr war ich 6 Tage krank (Erkältung sowie Krankenhausuntersuchung). 2019 war ich leider 19 Tage krank (Januar 12 Tage aufgrund einer OP, bei der ich einen Herzstillstand hatte und anschließend einige Untersuchungen. März, April und August war es dann Erkältung und Migräne). 2020 war ich kein einziges Mal krankgeschrieben und auch im diesen Jahr nicht).


    Was ich damit sagen will: Man kann so schnell außer Gefecht gesetzt werden und dann kommen schnell einige Tage zusammen. Und sind wir mal ehrlich, wenn ich eins gelernt habe in all meiner Berufszeit und auch als ich dem Tod von der Schippe gesprungen bin: Kein Job der Welt ist es wert, dass man krank arbeiten muss! Wir haben nur diese eine Gesundheit und unsere Mitmenschen auch, also warum sollte ich mich zur Arbeit quälen, keine Leistung bringen und evtl andere anstecken?

  • Ich frage mich woher da überhaupt das Problem rührt. Krankheitsempfinden ist absolut persönlich und aus meiner Sicht auch nichts worüber es sich zu streiten oder zu neiden gilt.

    Ich finde man muss sich auch nicht für Gesundheit rühmen, weil im Endeffekt isses auch zum Teil simpel und einfach Pech.


    Mich nervt diese Leistungsdebatte, denn die ist es im Kern: „wieeee du gehst nicht mit 40 Fieber noch arbeiten und zeigst wie leistungsfähig du bist???“

    Für mich nicht erstrebenswert. Auch nicht als Arbeitgeberin.

    Ich hatte in den letzten 10 Jahren 2 Krankheitstage und habe auch in der Schwangerschaft bis 2 Wochen vor der Entbindung gearbeitet.


    Das kommt aber vor allem daher, dass ich einen Bürojob mit Einzelbüro habe.


    Wenn es nicht so schlimm war, dass ich tatsächlich bettlägerig war (das war bei mir wenn dann eh immer am Wochenende) bin ich dann bei Erkältungen einfach mit einer großen Kanne Tee bewaffnet im Büro gesessen. Oder habe vom Homeoffice aus gearbeitet.

    Meine Frage an mich selbst war „würde ich mich zu Hause ins Bett legen?“

    Wenn nein, dann dachte ich mir, dass ich genau so gut im Büro / Homeoffice sitzen kann.




    Im Großraumbüro wäre das nicht so sinnvoll gewesen - da hätte ich ja alle angesteckt.

    Oder bei körperlicher Arbeit wäre es auch nicht möglich gewesen.


    Oder in Pflegeberufen, in denen man ja engen Kontakt zu besonders empfindlich Menschen hat.


    In einer anderen Konstellation wären aus den 2 Krankheitstagen in 10 Jahren ganz schnell 10 Krankheitstage (bzw eher noch mehr) in 2 Jahren geworden, obwohl unterm Strich meine Gesundheit genau so gewesen wäre.

  • Es hängt ja auch viel davon, ab sitzt man im Büro kann sich Tee machen und in einen dicken Pulli einmummeln kann man zum Beispiel eher mit einer leichten Erkältung noch arbeiten, als wenn man im Tiefbau bei 5 grad und Nieselregen Boden per Hand schaufeln muss.

    Ist man im HO ist mit leichtem flotter Otto, bei dem man sich sonst noch ganz ok fühlt, eher noch zu arbeiten als im Kaufhaus an der Kasse usw.

    Und dann kommt ja noch dazu ob man Evtl. Ansteckend ist zum Beispiel mit einer Bindehautentzündung oder Salmonellen usw.

  • Ich habe mich auch schon krankgemeldet weil ich mich morgens „nicht so gut“ gefühlt habe. Nachdem mir mein Kreislauf dann nämlich an der Arbeit ein/zweimal komplett abgeraucht ist bin ich die nächsten Male dann lieber zuhause geblieben. Das braucht man nämlich auch mit einem Bürojob nicht (und die Kollegen hat es auch jedes Mal erschreckt) und die Heimfahrt brauche ich dann in dem Zustand auch nicht (habe mich natürlich abholen lassen, aber trotzdem).

  • Also vielleicht anders gefragt: Bleibt die Mehrheit hier erst dann zu Hause, wenn tatsächlich nichts mehr geht, oder bleiben auch einige mal zu Hause, weil sie nicht "nicht ganz so gut" fühlen?


    Wenn man seine Kollegen fragt, bekommt man eher keine ehrliche Antwort, weil wir nun mal in einer Wettbewerbsgesellschaft leben. Hier ist man aber eher anonym und antwortet daher wahrscheinlich ehrlicher.


    Ich habe einige Kollegen, die recht oft 1 oder 2 Tage am Stück krankgemeldet sind. Mehrmals pro Jahr.

    Bevor ich im HomeOffice gearbeitet hatte, musste ich um drei Uhr aufstehen und hatte mindestens eine Autofahrt von mindestens 45 Minuten vor mir (mittags auf dem Heimweh dann mit Stadt- und Autobahnverkehr). Wäre ich grippeanfällig, würde ich schon bei kleineren Anzeichen zu Hause bleiben, weil es mir zu gefährlich wäre, mit wattigem Kopf diese Strecke zu fahren.


    Generell gehe ich aber eher zur Arbeit als das ich ausfalle. Oder ich bleibe tatsächlich nur einen Tag zu Hause, da ich nichts Konkretes habe, mich aber nicht schwach fühle. Nur, danken tut es mir niemand, dass ich mich vielleicht quäle, damit meine Kollegen keinen Stress haben. Ich rate eigentlich allen, zu Hause zu bleiben, wenn es nicht geht, auch wenn es nur für einen Tag ist. Manchmal muss man auch einfach ein bisschen Kraft tanken, um weiter machen zu können.

  • Mein letzter Krankheitstag ist gut 10Jahre her.

    Ich bin aber auch nicht chronisch krank oder neige zur Grippe oder ähnlichem. Wenn ich mich mal garnicht gut fühle bleibe ich im Homeoffice, da kann ich niemanden anstecken und brauche nicht ins Auto steigen.

    Mir gefällt das, wir bekommen nämlich "nicht-Krankheits-Bonus" am Ende des Jahres. :applaus:

  • Ich verstehe die Diskussion irgendwie nicht so richtig :???: Entweder, ich bin so krank, dass ich meinen Job nicht gescheit erfüllen kann, dann bleib ich zu Hause. Wenn nicht, bleib ich nicht zu Hause, erwarte aber auch nicht, dass mir irgendwer dafür auf die Schulter klopft.


    Und mal ehrlich, dieses ach so heroische "auch mit dem Kopf unterm Arm" noch auf Arbeit schleppen, wer hat davon denn was? Wenn ich dann eh nur körperlich anwesend bin, mich kaum konzentrieren kann, je nach Krankheit vielleicht noch andere anstecke oder gefährde (Stichwort Teilnahme am Straßenverkehr), dann kann ich doch auch gleich zu Hause bleiben. Und bin nach 1, 2 Tagen wieder fit, statt dann vielleicht richtig lang auszufallen.


    Und 2 Wochen krank im Jahr im Durchschnitt, das finde ich jetzt nicht übermäßig viel. Es geht verdammt schnell, dass man mal ein paar Wochen ausfällt, das treibt die Statistik nach oben, auch wenn man sonst selten krank ist. Und wer das Glück hat, kaum krank zu sein, weder Unfälle noch langwierige psychische Probleme zu haben, chronische Krankheiten etc., der sollte doch eigentlich froh und dankbar darüber sein, statt so zu tun, als würde man sich als einziger Mitarbeiter "aufopfern", während alle anderen faule Säcke sind, die regelmäßig blau machen...
      :ka:

  • So bin ich auch und frage mich andererseits, ob das wirklich sinnvoll ist? Denn richtig gut konzentrieren kann man sich in der Regel dann doch nicht. Ich frage mich oft, ob es nicht sinnvoller wäre, dann eben mal einen Tag auf der Couch zu verbringen und sich auszuschlafen, als 3 oder 4 Tage im Büro dann doch nur halbe Leistung zu bringen. Aber immer wenn ich das dann mal gemacht habe, saß ich mit nem schlechten Gewissen zu Hause.


    Edit: Bei uns ist es noch nicht mal so, daß jemand anders dann mehr zu tun hätte, hier hat jeder seinen eigenen Kram zu erledigen, außer es fällt mal jemand wirklich für 2 Wochen aus.

  • Aber immer wenn ich das dann mal gemacht habe, saß ich mit nem schlechten Gewissen zu Hause.

    Das musst du dir echt abgewöhnen. Dein Chef oder die Geschäftsführung hat nichts davon wenn du deine Arbeit nicht richtig machst oder dich quälst und ggbf länger ausfällst. Wie gesagt: du hast nur diese eine Gesundheit und die ist es wert, dass man sie hütet und sich auskuriert.

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