Wie sähe eine hunde(halter)freundliche(re) Menschengesellschaft aus?

  • Was uns Hundehaltern definitiv fehlt, ist eine gemeinsame Interessenvertretung. Wer nicht für sich und seine Interessen eintritt, wird nicht gehört. Wir sind zwar viele, aber wir sprechen nicht gemeinsam gegenüber Planern und Politik.

    Das kann ich sehr unterstreichen. Aber wenn ich hier so manche Diskussion verfolge, ist bis dahin leider noch ein langer Weg. Es wäre vielleicht einen ernsthaften, fokussierten eigenen Thread wert, so etwas auf den Weg zu bringen. Oder einmal Gedanken dazu zu sammeln.

  • Ich habe mal eine Doku gesehen (schon länger her) , da sind alte Menschen nach Ungarn/Rumänien (? Kann mich nicht genau erinnern) in Heime gezogen, weil man in die meisten Einrichtungen hier in Deutschland keine Tiere mitbringen darf. Finde ich traurig, sowas. Ich möchte das anders haben.

    Aber gut zu wissen, dass es eine solche Option gibt.

  • Ich stelle gerade fest, dass ich eine hundehalterfreundlichere Gesellschaft gar nicht wirklich will, weil mir da direkt viel zu viele Nachteile einfallen.

    Die Beispiele hier würden nämlich nur mit verantwortungs- und rücksichtsvollen Hundehaltern und gut erzogenen und sozialisierten Hunden funktionieren.

    Da diese beiden Bedingungen aber idR nicht gegeben sind, wärs mir ein Alptraum, in der Stadt einzukaufen und in jedem Laden stehen Hundehalter mit markierenden Rüden; Hunde, die an voll ausgefahrenen Flexis zwischen den Kleiderständern herumstromern; Hunde, die mit einkaufenden/abgelenkten Haltern an fremden Menschen herumschnuppern, die darauf vielleicht keinen Bock oder sogar Angst haben. Und dann noch die Hundehalter, die ihre Fiffis mit der samstäglichen Klamotten-Shopping-Tour total überfordern - man denke an die völlig verstörten Hunde, die man regelmäßig auf Weihnachts- und Jahrmärkten sah.


    Ich würde mal behaupten, kaum einem menschlichen Hobby wird im öffentlichen Bereich soviel Raum gegeben wie der Hundehaltung - Restaurants und Cafés bieten Wasser an, Gemeinden stellen Kacktütenspender auf und richten Freilaufflächen oder Hundestrände ein, es gibt die Möglichkeit, Maulkorb- oder Leinenbefreiungen zu erwirken und so weiter. Vieles davon dient natürlich wirtschaftlichen Interessen, weil es viele Hundehalter gibt, die einen soliden Kundenstamm darstellen, aber letzten Endes ist es doch für die weitaus meisten Menschen ein Privatspaß, bei dem oft auch Leute Schaden/Einschränkungen hinnehmen müssen, die damit eigentlich gar nichts zu tun haben.

  • Ich kenne in meinem Landkreis zumindest eine Seniorenresidenz, in der Kleinhunde bei den Residenten möglich sind. Aber das ist mehr der Bereich Betreutes Wohnen. Wünschenswert ist es auf jeden Fall, dass man als Senior seinen Hund auch behalten kann, wenn man im Alltag Hilfe braucht. Möglich ist es im gegenwärtigen System eher nicht. Schon traurig irgendwie.

  • Ich stelle gerade fest, dass ich eine hundehalterfreundlichere Gesellschaft gar nicht wirklich will, weil mir da direkt viel zu viele Nachteile einfallen.

    Die Beispiele hier würden nämlich nur mit verantwortungs- und rücksichtsvollen Hundehaltern und gut erzogenen und sozialisierten Hunden funktionieren.

    Da diese beiden Bedingungen aber idR nicht gegeben sind, wärs mir ein Alptraum, in der Stadt einzukaufen und in jedem Laden stehen Hundehalter mit markierenden Rüden; Hunde, die an voll ausgefahrenen Flexis zwischen den Kleiderständern herumstromern; Hunde, die mit einkaufenden/abgelenkten Haltern an fremden Menschen herumschnuppern, die darauf vielleicht keinen Bock oder sogar Angst haben. Und dann noch die Hundehalter, die ihre Fiffis mit der samstäglichen Klamotten-Shopping-Tour total überfordern - man denke an die völlig verstörten Hunde, die man regelmäßig auf Weihnachts- und Jahrmärkten sah.


    Ich würde mal behaupten, kaum einem menschlichen Hobby wird im öffentlichen Bereich soviel Raum gegeben wie der Hundehaltung - Restaurants und Cafés bieten Wasser an, Gemeinden stellen Kacktütenspender auf und richten Freilaufflächen oder Hundestrände ein, es gibt die Möglichkeit, Maulkorb- oder Leinenbefreiungen zu erwirken und so weiter. Vieles davon dient natürlich wirtschaftlichen Interessen, weil es viele Hundehalter gibt, die einen soliden Kundenstamm darstellen, aber letzten Endes ist es doch für die weitaus meisten Menschen ein Privatspaß, bei dem oft auch Leute Schaden/Einschränkungen hinnehmen müssen, die damit eigentlich gar nichts zu tun haben.

    Das ist es leider. Mir geht es schon auf den Keks wenn man im Sommer an der Eisdiele warten muss und wird ständig von iwelchen (kleinen) Hunden angesprungen, in Leinen verwickelt etc. Man sieht auch immer wieder wie genervt die Eisverkäufer von der ganzen Sache sind und die sind definitiv nicht grundsätzlich unfreundlich zu Hunden. Wenn wir Mico dabei haben bekommt der nämlich oft eine Kugel Gratis und "Oh ist der aber süß" Kommentare. Er sitzt aber eben auch die ganze Wartezeit direkt neben uns oder vor uns und wenn wir gehen läuft er Fuß.


    Wenn ich mir das in allen Geschäften vorstelle... Nein danke. Gibt schon beim Eis mehr als genug nervige Hunde oder besser gesagt nervige Halter die ihre Hunde nicht im Griff haben.

  • Ich würde mal behaupten, kaum einem menschlichen Hobby wird im öffentlichen Bereich soviel Raum gegeben wie der Hundehaltung


    letzten Endes ist es doch für die weitaus meisten Menschen ein Privatspaß, bei dem oft auch Leute Schaden/Einschränkungen hinnehmen müssen, die damit eigentlich gar nichts zu tun haben.

    Danke! :gott:

  • Ja es wäre schön wenn kükenschreddern verboten wäre und nicht aufgrund der Wirtschaftlichkeit vollkommen okay ist.

    Ja, nicht wahr:

    Kükenschreddern wird ab 2022 verboten


    Ich muss sagen, ich empfinde die Gesellschaft nicht als hundefeindlich. Ich wundere mich manchmal, dass die Ablehnung von Hunden nicht viel größer ist.

    Meine einzige Sorge ist, eine Wohnung zu finden, in der Hundehaltung erlaubt ist, sollte ich umziehen wollen/müssen. Allerdings ist bei der größten Wohnbaugesellschaft hier Hundehaltung erlaubt. Und die Gesetzeslage zu Hundehaltungverboten hat sich ja auch bereits geändert, zugunsten von Hundehaltern.


    In Lebensmittelläden will ich meinen Hund nicht mitnehmen und will dort auch keine Hunde treffen. Auch sonst verstehe ich nicht, warum Hunde überall mit hin sollten.


    Das einzige, was ich als ernsthafte Belastung, Einschränkung und sogar Bedrohung empfinde, sind tatsächlich andere Hundehalter. Zu sehen, wie Hunde total schlecht oder falsch behandelt werden, wie in Freilaufzonen gemobbt wird, Hunde quer über den Acker oder ohne Leine an der Strasse rumrennen und andere gefährden, wie überall Scheisse liegt, gebissen wurde ich auch schon, meine Tochter wurde angegriffen (ihr Vater warf sich dazwischen und bekam den Biss ab), und dazu meine täglich Angst um meinen Hund wegen ein paar besonderen Kalibernv mit uneinaichtigen Haltern in der Nachbarschaft... nein, mein einziger Albtraum sind leider andere Hundehalter.

    Ich sehe da wenig Gemeinsamkeiten (und die wohl auch nicht mit mir).


    Ich werde natürlich nicht ein Hundehalteverbot fordern, aber wenn die Haltung z.B. in der Stadt eingeschränkt würde, würde ich vielleicht heimlich sogar erleichtert aufatmen.

  • Pferdeverbote sind traurige Realität, denn auch hier besteht zum Teil erheblicher Druck von verschiedenen Seiten, das Pferd ganz von der Straße, aus dem Wald, aus der Natur wie aus der Öffentlichkeit zu verbannen und nur noch auf Reitplatz und Reithalle zu beschränken. Reiter und Fahrer können ein Lied davon singen. Immerhin existiert mit dem Verband der Freizeitreiter und -Fahrer Deutschland eine Vereinigung, die sich den Kampf Reit- und Fahrverbote auf die Fahne geschrieben hat. Oft auch mit Erfolg.


    So weit sind wir Hundehalter leider noch nicht.

    ich empfinde München als eine sehr Hundehalterfreundliche Stadt, das Problem in der Zukunft wird sein, daß es sich die Hundehalter selbst zuzuschreiben haben, wenn es irgendwann immer mehr Verbote, Leinenpflicht etc gibt.

    Man kann keine Rechte als Gruppe einfordern, wenn diese Rechte dann zu Lasten von Mitmenschen und Natur gehen.


    Beispiel bei uns der Mallertshofer See. Er war so der "Geheimtipp", auch auf FB, für Hundehalter. Er liegt in einem Naturschutzgebiet mit sehr viel Wild, aber dennoch wurde er regelmäßig von Hundehaltern überflutet. Hunde nicht an der Leine, jagende Hunde, Müll und Kacke nicht weggeräumt.

    Und nun ist eben Schluß. https://www.merkur.de/lokales/…Q_EF-pKvNNj79tYl03RxbY9t0


    Ein Benimmkurs für Hundehalter wäre nicht schlecht. Ein verdeutlichen, daß ihr eigener Hund nicht der einzige auf der Welt ist und uns auch nicht jede Wiese allein gehört. Ich empfinde München wie gesagt noch als sehr angenehm mit Hund, es würde mich aber nicht überraschen, wenn weitere Lieblingsgassiorte, die zugeschissen werden und ohne Rücksicht eingenommen werden, in Zukunft auch irgendwann nicht mehr zugänglich sein werden oder nur noch mit Leinenpflicht. Was furchtbar wäre, aber wundern würde es mich nicht.

  • Das soll jetzt aber bitte nicht in den soundsovielten "1000-Gründe-warum-andere-Hundehalter-scheiße-sind"-Thread ausarten. :no:


    Wer mit Gedankenexperimenten nichts anfangen kann und sich über andere auskotzen will, der findet doch genügend andere Threads dazu.

  • Mein Beitrag sollte gar nicht OT sein, aber er zeigt, dass es meiner Ansicht nach eine prinzipiell Hundehalter-freundliche Gesellschaft kaum geben kann, weil schon die Grundinteressen von Hundehaltern weit auseinander gehen.

    Das, was für einige erstrebenswert wäre, ist für die anderen der Alptraum.


    Das ist z.B. bei Autofahrern anders - alle wollen ihre Karre ohne Unfall fahren und dann irgendwo abstellen können (gleiches gilt für Radfahrer). Aber wenn es reine Utopie sein sollte (also per Definition eine unmögliche Sache), dann hast du recht, dann war‘s OT. Sorry, war keine Absicht.

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