Überlegungen zur Anschaffung eines vierbeinigen Freundes

  • Meine Bekannte ist auch Lehrerin. Die hat sich die Welpen immer so ausgesucht, dass der Abholtermin am Anfang der Sommerferien lag und die hat es in den 6 Wochen immer hinbekommen, dass die Hunde danach den Vormittag allein geschafft haben.

    Das Timing muss man aber erstmal so hinbekommen, gerade in der Corona-Zeit, wo die seriösen Züchter von Anfragen überrannt werden...
    Und einen 15, 16 Wochen alten Junghund so ans allein bleiben zu gewöhnen, dass er 4 Stunden schafft, finde ich doch sehr ambitioniert (bzw. unfair dem Hund gegenüber), v.a. kann es gut sein dass er das körperlich noch nciht schafft, so lange auszuhalten mit dem Lösen.

  • Dann braucht man eine Zwischenlösung wie alle anderen Arbeitenden auch...

    Das könnte eine professionelle Hundebetreuung sein für das erste halbe Jahr bis Jahr.

    Oder vielleicht springen deine Eltern ein und holen den Hund die ersten paar Monate nach wenigen stunden zu sich.

  • Hallo Mit-Münchner! :)

    Da wohnst du ja in einer echt tollen Ecke für Hunde! Grundsätzlich finde ich, dass deine Umstände schon mal ganz gut klingen!

    Wenn dann noch die Rasse, Beschäftigung und Versorgung vormittags geklärt sind, wird ein Hund bei dir bestimmt sehr glücklich!


    Du hast geschrieben, dass der Hund sportlich sein sollte. Die meisten gesunden Hunde sind uns da komplett überlegen. Beim Joggen und Wandern sehe ich da bei allen Hundetypen außer Qualzuchten gar kein Problem. Das Radfahren mit Hund wird eventuell komplizierter. Je nachdem, wie du Rad fährst. Ich fahre Rennrad und trenne da die beiden Hobbys Hund und Rad strikt. Das passt einfach nicht zusammen. Gerade in der Münchner Gegend ist auf allen Radwegen die Hölle los. Das würde ich keinem Hund antun.


    Ich würde mir an deiner Stelle auch überlegen, ein erwachsenes Tier aufzunehmen. Da könnte das Alleinbleiben eventuell einfacher werden. Wie das klappt hängt natürlich auch von der Gewöhnung und vom Hundecharakter ab. Für meine Hündin wären deine Arbeitszeiten ein Traum. Morgens im Halbschlaf eine kleine Runde und dann den ganzen Vormittag verschlafen! Sie fände das klasse, insofern sie nachmittags voll auf ihre Kosten kommt.


    Die Idee, den Hund als Schulhund in deinen Arbeitstag zu integrieren fände ich toll! Das wäre natürlich bei der Rassewahl zu berücksichtigen.

    Ansonsten, Hundebetreuung für eine Runde Mittags zumindest an ein paar Tagen die Woche wäre sinnvoll.


    Wenn du magst, kannst du mich gern anschreiben und wir spazieren bei Schönwetter mal durch den englischen Garten oder an der Isar entlang. Da könnte ich dir in live zu den rum laufenden Hundetypen bissl was erzählen.

  • Ich glaube nur sehr große schwere Hunde und gehandicapte Hunde wie Kurzschnauzen oder Hunde mit Schäden am Bewegungsapparat wie HD oder nur drei Beine usw., können im besten Alter nicht mit joggen wandern usw.

    Alle anderen Hunde vom Yorkshire bis zum Colli schaffen das problemlos.

  • Einige sind auch super Schulhunde, wenn du dir eine Ausbildung in die Richtung vorstellen kannst, dann könnte er 2x die Woche mit. Newton von RafiLe1985 ist auch ein Schulhund, glaube ich ?

    Ja, genau. Newton ist ausgebildeter Schulhund. Allerdings habe ich ihn im Zuge meines Schulwechsels schon berentet. Ich hatte das Gefühl, dass er im Klassenzimmer immer öfter genervt war und seine Ruhe wollte (obwohl die Schüler sich echt vorbildlich verhalten haben). An meiner neuen Schule wäre es grundsätzlich auch erlaubt. Ich habe die Hunde auch oft dabei. Aber die "Einsätze" beschränken sich auf kurz mal "Hallo" sagen und streicheln lassen. Und das machen beide Hunde sehr sehr gerne. :)


    Generell würde ich mir die Schulhund-Sache gut überlegen. Wenn man es niederschwellig organisiert bekommt, ja. Ob das an einem allgemeinbildenden Gymnasium möglich ist, weiß ich nicht. Die Ausbildung ist aufwändig genug und wenn es dann noch seitens der Schulleitung verkompliziert wird (Hygieneplan, Absegnung durch GLK und Schulkonferenz, Elternbriefe, etc.), muss man schon eine Kosten-Nutzen-Abwägung machen. Ich bin im Berufsschulwesen unterwegs. Da ist Vieles unkomplizierter.


    Die Bedenke in Richtung Alleine bleiben kann ich nicht teilen. Als Lehrer bekommt man das immer gut organisiert. Der TE hat wohl auch nur Vormittags Unterricht. Wenn man einige Jahre im Beruf ist, hat man normalerweise auch eine Bugwelle die man abbaut oder irgendeinen Erlass. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Hund da übermäßig alleine wäre. Und wenn es dann doch ein- bis zweimal die Woche die vollen sechs Schulstunden sind, dann geht der Hund davon auch nicht kaputt... ;) Wenn man zwischendrin mal Hohlstunden hat, kann man den Hund auch mal mitnehmen und am Schulort ne Runde laufen, z.B.


    (Ich habe jetzt durch meinen Schulwechsel seit Langem mal wieder tatsächlich die vollen 25 Stunden. Teilweise auch mit einigen Hohlstunden zwischendrin. Lediglich am Konferenztag war ich auf eine Betreuung angewiesen. Ansonsten ging es so. Kommendes Schuljahr bin ich aber schon wieder runter auf 20 Stunden Unterricht weil ich Erlass habe für ÖPR und Bugwelle abbaue.)


    Bezüglich Labbi: Labbis sind wirklich tolle und unkomplizierte Alltagsbegleiter. Unter der Voraussetzung, dass sie rassegerecht beschäftigt werden. Einen Labbi ohne Hobby (Dummy, etc.) würde ich nicht empfehlen. Im Alltag sehe ich leider viele Labbis die nicht angemessen beschäftigt werden und dann rund, fett und gemütlich werden. Oder solche, die durch sinnloses "Auspowern" (Bällchen werfen, etc.) so hochgespult werden, dass sie im Alltag kaum führbar sind. Beides finde ich nicht empfehlenswert.


    Ich habe nur quer gelesen, d.h. ich weiß nicht, wie es beim TE da in Richtung Hobby mi Hund ausschaut.

  • Du solltest zunächst vom worst-case ausgehen, so habe ich es zumindest immer gehalten. Es gibt z.B. Hunde, die nicht allein bleiben können, da brauchst du einen Plan B für die Zeiten deiner Abwesenheit. Grundsätzlich bedeutet Hundehaltung einen nicht zu unterschätzenden Zeitfaktor, regelmässige Gassigänge, evtl. Hundeschule, Training etc. Wenn ein Hund Probleme mit dem Alleinbleiben hat sind Kino-Theater- Restaurantbesuche mit organisatorischem Aufwand verbunden, das gilt auch für Einkäufe, Arztbesuche etc.


    Ich persönlich hätte kein gutes Gefühl, meinen Hund 7 Stunden allein zu lassen, unter diesen Voraussetzungen wäre Hundehaltung für mich ein No-Go.

  • Ich würde meine Hunde auch nicht täglich 7 Stunden alleine lassen.

    Es mag Hunde geben, die damit zurecht kommen, normal ist das aber nicht.

    Und auch einen 16 Wochen alten Welpen kann man so lange nicht alleine lassen. Das ist schlicht Tierquälerei.

    Gerade auch wenn du in einem Mehrfamilienhaus wohnst, musst du damit rechnen, dass der Hund bellte oder jault und da ist Ärger vorprogrammiert.

    Bei mir kommt es ausnahmsweise mal vor, dass die Hunde 6 Stunden alleine bleiben müssen. Das ist dann aber absolute Ausnahme und ich habe jedes mal ein schlechtes Gewissen. Ohne Gassigänger oder ähnliche Möglichkeit, würde ich mir in der Situation keinen Hund anschaffen.

  • Ich bin derzeit im homeoffice.

    Und meine Hunde schlafen von 7.00 bis 12.00 durchgehend.

    Ab 12 wachen die Rüden dann mal auf. Kann man aber mit "geh schlafen" wieder auf den Platz schicken.

    Emma wacht gegen 13.00 auf. Fiora wird dann von mir angesprochen. Steht sie auf, lasse ich sie mit emma in den Garten. Stellt sie sich tot, darf sie weiterschlafen.


    Ich denke, wenn ich nicht zu Hause wäre, würden sie genauso schlafen...

    Quälerei sehe ich keine.

  • Ist das wieder das klassische DF-Phänomen, dass man nur einen Hund halten darf, wenn man Rentner oder Hartz4 ist?


    Ich gehe mit den Hunden morgens zwischen halb 6 und halb 7 eine große Runde. Dann wollen sie in der Regel bis mindestens 13.30 Uhr nix von mir wissen. Auch wenn ich Zuhause bin. Selbst Hunter, bei dem es dank Corona, etc. immer wieder Probleme mit dem Alleine bleiben gab, hat schon regelmäßig sechs Schulstunden problemlos durchgehalten. Auf's neue Schuljahr (das dann hoffentlich wieder normal läuft) werde ich das erneut antrainieren müssen. Aber geklappt hat es!


    Gerade als Lehrer sehe ich da keinerlei Problem. Auch nicht mit einem Welpen. Und da muss man ihn nicht einmal am Anfang der Sommerferien holen. (Newton zog in der Mitte der Pfingstferien ein... Vollkommen problemlos.) Hunter habe ich Anfang der Sommerferien geholt und diese Strategie mittlerweile echt bereut. Werde ich nie mehr so machen. Der nächste Welpe kommt wieder im Frühjahr.


    Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass man generell bereit ist, sich den Bedürfnissen seines Hundes anzupassen und gewillt ist, auch mal unbequeme Lösungswege umzusetzen. Das wird eh früher oder später kommen, wenn der Hund alt und grau ist und mehr Betreuung braucht.


    Bei einem jungen Hund sehe ich da kein Problem ehrlich gesagt.

  • Ist das wieder das klassische DF-Phänomen, dass man nur einen Hund halten darf, wenn man Rentner oder Hartz4 ist?


    I

    Ich bin weder Rentnerin noch arbeitslos, habe meinen Alltag aber so organisiert, dass mein Hund nicht den halben Tag allein zu Hause sitzt. Und ja, es gibt Hunde, die haben ein massives Problem mit dem Alleinsein, ausserdem reden wir beim TE über 7 Stunden täglich! Man kann natürlich jede Form der Hundehaltung schön reden, aber dann muß man auch mit den Folgen leben! Dem Hund gegenüber finde ich es nicht fair.

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