Hund knurrt beim Streicheln

  • Wenn der Hund schon kommuniziert, daß er Streicheln doof findet - UMGEHEND Finger weg vom Hund. Heißt einfach nur "Bäh, mag ich (grad) nicht.". Knurren ist Kommunikation. Das signalisiert ihm, daß Ihr ihn versteht, und ihn nicht weiter bedrängt, man kann mit Euch "reden". Ansonsten würde er sich nämlich gezwungen sehen, deutlicher zu werden. Könnte unangenehm werden für Euch, wenn er das mit den Zähnen tut. Ne Diskussionsrunde kann er ja nicht eröffnen :-)


    Ansonsten: ganz klar Kontrollverhalten, das Ihr nicht dulden solltet. Zeig ihm stattdessen aber bitte nur, was er STATTDESSEN tun soll (Alterntivverhalten). NICHT Korrigieren oder bestrafen. Der kontrolliert Euch eh schon, er meint, das Recht zu haben, wenn Ihr ihn jetzt noch meint, bestrafen ("aufmucken"!) zu müssen, kann das böse in die Hose gehen. Wenn er hinter Dir herlaufen möchte, sag zB "Nein, Körbchen, guck mal!", aber freundlich, und wirf ihm ein Leckerli ins Körbchen bzw. zeig mit der Hand das Körbchen. Lade ihn ein, dort zu verweilen. Ab und kann kannst auch gezielt ihn einladen, zu Dir zu kommen ("Magst Du mitkommen?"), und erst DANN aufstehen und mit ihm zusammen ins andre Zimmer gehen. Dann hast nämlich DU entschieden, daß er das darf. Ausgetrickst :-) Und dort gleich den ihm zustehenden Platz zeigen (Körbchen, Ecke, was auch immer).


    Wenn der Hund bereits knurrt, habt Ihr mit Sicherheit schon 100 körpersprachliche Signale dafür übersehen, daß er das doof findet. Das ist wie beim Menschen - sich zusammenducken, wegdrehen, den Rücken/Hintern zeigen heißt ganz deutlich, ich hab grad keinen Bock auf Dich! Zum Beispiel. Um das zu verdeutlichen, empfehle ich immer die CD hier:



    Da lernt man auch als Fortgeschrittener immer noch mal was Neues! Aber auch für Anfänger ist die Körpersprache mit der Deutung der Haltung, Mimik, Tempo einzelner Bewegungen etc. ganz deutlich einzeln erklärt, und auch, was das im Zusammenspiel bedeuten kann. Ich denke, das Ding ist nie falsch.


    Und bei einem neuen Hund hilft es, ihn zu verstehen, das ist schon die halbe Miete. Denn wenn ich sehe, der Hund ist auf 180, brauch ich nichts weiter von ihm zu verlangen in dem Moment, dann reagiere ich automatisch richtig und gebe ihm mehr Raum, lasse ihn in Ruhe. Das entschärft Situationen, und es schafft Vertrauen dahingehend, daß der Hund sieht, Ihr versteht ih, und er braucht nicht massiv zu werden in seinen Ansagen.


    Trotz allem: mit dem Gesagten ist das Thema nur mal angerissen, auch, damit Ihr versteht, was da grade läuft - wie hier schon empfohlen, würde ich auf jeden Fall einen Trainer konsultieren, der Euch den Hund etwas erklärt, der sieht, wie Ihr miteinander agiert, und Euch sagen kann, warum er an dieser oder jener Stelle etwas anders machen würde.


    Viel Erfolg! ;-)

  • ob es ihm schlecht ging in seinem alten zuhause? hmmm.war ein großer Zwinger...viele Zwinger nebeneinander.... im Haus war er denke ich nur gelegentlich und nicht nachts...aber alles schien gepflegt und der Züchter bemüht...


    ..................

    Nicht gerade die idealen Vorraussetzungen um sich von dort einen Hund zu holen, meiner Meinung nach.


    Glaube kaum, dass in einer großen Zucht mit Zwingerhaltung die Rüden viel Beachtung täglich erlebt haben und nun in eine Wohnung zu kommen mit 6 Jahren und ständig Menschen drumherum, dass ist schon eine Mega Umstellung für einen Hund

  • Der Züchter hat gemeint, dass es beim letzten Zuchtversuch nicht so gut geklappt hat und dass er noch neue Rüden bekommt (quasi dann zu viele Rüden)....

    Das tönt leider nach Massen-Produktion/Vermehrer, jedenfalls kein seriöser Züchter, wenn er so viele Rüden hat (bzw "bekommt"... woher denn?).

    Ein seriöser Züchter hat einen persönlichen Kontakt zu seinen Hunden und "bewahrt" sie nicht im Zwinger auf. Aber jetzt habt Ihr ihn nun mal, schön, dass er bei Euch einziehen durfte!:gut:


    Jetzt geht es einfach noch darum, dass er Euren menschlichen Alltag kennen lernt. Das ist alles wohl ein ziemlicher Kultur-Schock für ihn. Deshalb wäre ein guter Trainer, der sich das alles mal ansieht und Euch Ratschläge, wohl das Beste.

    Viel Glück mit Tango!

  • Ein seriöser Züchter hat einen persönlichen Kontakt zu seinen Hunden und "bewahrt" sie nicht im Zwinger auf. Aber jetzt habt Ihr ihn nun mal, schön, dass er bei Euch einziehen durfte! :gut:

    Da muss ich kurz einhaken: je nach Rasse und Zucht spricht eine Zwingerhaltung nicht gegen einen seriösen Züchter. Aber das geschilderte Vorgehen spricht in diesem Fall nicht dafür.

  • Mein Hund, 21 Monate seit 8 Monaten bei mir, schmust auch nicht gerne und ich akzeptiere das.

    Klar streichel ich ihn auch mal aber immer nur kurz, er hat bisher noch nie eine streicheleinheit eingefordert, wenn er zu mir kommt, holt er mich zum spielen ab.


    Hunde sind keine Roboter, wenn sie was nicht mögen, dann ist es halt so....abgesehen von Untersuchungen, die man täglich kurz üben kann.

  • Völlig richtig. Aber es gibt Rassen, da wunderts mehr und Rassen, da wunderts weniger. Wenn man sich einen Labrador holt, rechnet man ja erstmal nicht damit, dass der menschliche Berührung so doof findet (bzw. das vielleicht schon, aber nicht, dass er sie mit Knurren abstraft). Auch wenn das natürlich ebenfalls Individuen sind.


    Gekoppelt mit der Tatsache, dass es sich hier um Ersthundehalter handelt, die das Verhalten nicht einschätzen können, würde ich hierunbedingt zu einem Trainer raten. Nur mit Niederösterreich kann ich gar nicht dienen.


    Ich rufe mal @Zweizylinder (wenn auch wo ganz anders) und @pinkelpinscher - vielleicht kennt Ihr wen, der wen kennt?

  • Ich bin aus GF, soll ich meinen Trainer fragen, ob er wen kennt in BL?

  • So wie ich es verstanden habe, gibt es nur ein Problem, weil der Mann den Hund bedrängt?

    Wenn dem so ist, soll er ihn einfach seine Ruhe lassen und gut is.


    Mein Hund kommt auch von einem Züchter, ist auch aus Zwingerhaltung und hat mich am Anfang auch auf schritt und dritt verfolgt. Ich denke nicht das dass gleich mit Kontrollieren usw. zu tun hat. Der Hund muss doch erst mal ankommen und das dauert meist um die 6 Monate.

    Jetzt ist mein Hund oft in meiner nähe, verfolgen ist vorbei, er möchte aber keinen Körperkontakt, schade, ist halt bisher so.


    Ich gebe die Regeln vor und ziehe die Konsequent durch, ansonsten lasse ich meinen Hund einfach in Ruhe, er kommt schon wenn er was will.

  • Tango geht zu ihm, wird gestreichelt, dann plötzlich knurrt er..

    Das ist ja nicht der arme, bedrängte Hund, dem gegen seinen Willen Kontakt aufgezwungen wird.


    Ich plädiere dafür, dass Ihr Euch einen Trainer sucht, der sich das mal in echt anschaut und bis dahin vermeidet einfach diese Streichelmomente durch den Mann.

    Ich wüsste gern, was der Hund will, wenn er zu Deinem Mann geht. Da kann Euch nur jemand helfen, der Euch zusammen agieren sieht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!