Hund knurrt beim Streicheln
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Hunde sind nicht doof.
Die suchen schon den Kontakt, wollen gefallen, "schmieren sich an", weil es ihnen im Zweifel das Überleben sichert.
Das heißt aber nicht, dass er dann das Streicheln toll findet.
Er erträgt es, weil er denkt, es muss eben sein.
Aber die Grenze des Ertragbaren ist dann auch ganz schnell überschritten.
Das kommuniziert der Hund mehr oder weniger deutlich.
Knurren ist in der Tat schon sehr deutlich.
Aber der Hund hat sich damit dann auch einen eleganten Rückzug verbaut.
Er ist einfach unerfahren im Umgang mit den neuen Menschen.
Also spätestens bei Knurren sofort das Streicheln einstellen.
Nach Möglichkeit aufstehen weg gehen oder ein anderer ruft den Hund aus der Situation - löst diese auf.
Decke und sowas funktioniert erst, wenn es in harmlosen Situationen gut klappt.
Meine Freundin hatte einen Kater, der völlig freundlich allen Besuchs-/Menschen auf den Schoß geklettert ist/ wäre.
Aber wehe man kam auf die Idee ihn anzufassen.
Die Freundin hat ihn so frühzeitig wie möglich weg gerufen oder von vornherein getrennt.
So würde ich hier auch agieren.Ohrentzündung und die Behandlung/ Wunden reinigen ist so mit das Schlimmste und Schmerzhafteste ohne Betäubung, was es gibt für einen Hund.
Wenn das gleich am Anfang passiert, dauert der Bindungsaufbau, das Vertrauen gewinnen noch mal eins länger.
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Es gibt Hunde, die hatten bisher immer eher für sich gelebt, hatten wenig Kontakt zum Menschen und fühlen sich deshalb schnell bedrängt. Vielleicht ist einfach in den letzten 6 Jahren Zwingerhaltung nicht viel vom Menschen gekommen, der Hund kennt das nicht anders, hat sich drauf eingerichtet, und nun lebt er mit euch in einem Haus/ Wohnung mit den entsprechenden Reizen, ihr sprecht ihn mehrfach am Tag an, fasst ihn an, lasst ihm neue, ungeahnte Freiheiten... das muss für ihn eine große Umstellung und sehr stressig sein.
Der Versuch, euch zu kontrollieren, ist vielleicht eigentlich nur der Versuch, irgendwie zurechtzukommen, irgendwie die Kontrolle über die Situation zu behalten. Ich würde den Hund die nächste Zeit komplett ignorieren und nichts von ihm wollen, vor allem keinen körperlichen Kontakt.
Trainer ist eine sehr gute Idee.
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Knurrt er denn oder „schnurrt“ er?
Meine Maus brummelt auch immer vor sich hin, bei ihr ist das aber oft Zeichen von Genuss. Und der Hund einer Freundin knurrt so richtig, wenn er was gut findet. Man hört den Unterschied schon deutlich, wenn man den Hund gut kennt, und sieht ja auch die Körpersprache dazu. Ein Außenstehender oder jemand, der noch wenig „Hundesprache“ spricht, würde das mit großer Sicherheit für eine Warnung oder sogar Drohung halten.
Ich würde an eurer Stelle natürlich erst mal von einem Warnsignal ausgehen.
Aber vielleicht könnt ihr trotzdem mal jemanden mit Fachkenntnis ins Boot holen, der sich das ansieht.
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Voraussgeschickt: Das Thema Knurren ist sehr vielschichtig und daher m.E. schwer es hier zu diskutieren, wo eine spezielle Problemlage vorliegt. Dazu wäre ein eigener Thread interessant.
Und natürlich sind Interpretationen des Verhaltens hier mehr oder weniger gewagt und Spekulation. Sie solle ja auch nur anregen, mal in die eine oder andere Richtung zu denken.
Einen Trainer vor Ort halte ich ja auch für sehr vernünftig. Und das relativ schnell.
Denn nach Drohknurren folgt als nächste Stufe abschnappen und dann gehemmtes Beissen. Deshalb sollte die Motivation des Hundes zügig geklärt werden.
Und selbstverständlich sollte man in dieser Konstellation bis dahin deeskalieren. Dazu wurden ja schon viele Vorschläge gemacht.
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Für mich ist Knurren von Hunden gegenüber ihren Menschen keine Form der akzeptablen Kommunikation,....
Doch!! Das ist es sehr wohl. Diesem Knurren sind mit Sicherheit schon tausend körpersprachliche Signale vorangegangen - genau die Dinge, von denen Du bestimmt meinst, sie wären eine akzeptable Form, etwas mitzuteilen. Wegschauen, weggehen, Schwanz einziehen (oder zumindest runternehmen), entsprechend Mimik, langsamere Bewegungen, Erstarren, Haltung der Ohren, Beschwichtigen - und noch bestimmt hundert Dinge mehr, mit denen ein Hund (wenn man denn HINSCHAUT und VERSTEHT) deutlich zeigt, er mag das gerade nicht.
Der Mensch hat diese in diesem Falle schlichtweg nicht wahrgenommen (nicht wissend, nicht bös meinend, aber nicht wahrgenommen und nicht drauf reagiert). Also nutzt Hund halt die nächste Stufe - die dann, gottseidank!, verstanden wurde. Diesem Knurren sind schon Dinge vorausgegangen. Du siehst diese Signale vielleicht bei Deinem Hund, daher BRAUCHT er nicht zu knurren. Würdest Du sie nicht sehen - hätte er allen Grund trotzdem mal zu sagen "ich mag das nicht" - in einer Form, die DU halt dann irgendwann verstehen würdest. Spätestens, wenn er die Zähne einsetzt. Würdest Du das dann wiederum als "nicht adäquat" empfinden? Was soll er denn NOCH machen? Nen Brief an Dich schreiben? Wegkriechen? Die Polizei rufen?
Also: Knurren IST Kommunikation. Wenn Du (als Halter generell, nicht auf Dich bezogen bitte...) das nicht möchtest, mußt Du halt lernen, das, was bereits vorher kommuniziert wurde, wahrzunehmen, zu lesen, und darauf adäquat zu reagieren. (ist keine Schande, das als Neuling nicht zu können, ist ja schließlich keiner von uns mit nem Diplom auf die Welt gekommen, und ich freue mich, daß es hier von der TS erkannt wurde, daß da noch dazugelernt werden sollte! ).
Ja, blöd wenn knurren MUß. WEIL der HALTER es dazu hat kommen lassen. Aber damit liegt es auch am HALTER, das Knurren zu verhindern (sehr schön, an sich selbst zu arbeiten, ist viel einfacher, als dem Hund was zu verklickern *gg). Aber nicht mit Strafe, sondern indem man die Zeichen vorher schon wahrnimmt und darauf reagiert.
Insofern würde ich es anders ausdrücken als Du: es ist keine adäquate Kommunikation, wenn der Hund schon knurren muß, weil der Halter ihn (noch!) nicht versteht. Daran muß man arbeiten. Aber nicht auf Seiten des Hundes.
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Nochwas: es könnte auch schlichtweg Unsicherheit sein, wenn der Hund knurrt.
Mein Faro kam zu mir aus dem Tierheim, der hat nur gebissen, 3 Jahre Tierheim, keiner hat sich getraut, ihn anzufassen. Hier ist er sofort aufgetaut, aber wenn ich ihn (anfangs echt ausschließlich auf seine "Einladung" hin!) zu lange gestreichelt hab und durchgeknuddelt hab, hat er immer furchtbar gegrummelt dabei, richtig laut. Er hat aber den Kopf auf den Boden gelegt und sich rumgekullert, und das offensichtlich genossen - der war da voll im Zwiespalt, hat die Berührung genossen, aber sich bissel gegruselt, also laut gegrummelt. Dachte, vielleicht ist das seine Art, ein Genießen auszudrücken. Hab aber trotzdem dann immer die Finger von ihm gelassen (bei der Vergangenheit wollt ich lieber auf Nummer Sicher gehn....), und den Weg freigemacht, ihm den Weg sogar mit einer Geste gezeigt, er kann da lang gehen, wenn ich den Weg vorher mit meiner Position irgendwie verstellt hatte, sodaß er gehen konnte. Inzwischen hält er die Klappe, freut sich ganz normal und genießt, und könnt das stundenlang haben. War also wohl doch Unsicherheit und Zwiespalt. Und mein Verhalten hat dann eben Vertrauen dahingehend gefördert, daß er gemerkt hat, er kann das jederzeit beenden und gehen, wenn er möchte, und es passiert ihm nix. Jetzt kann er loslassen.
Allerdings würde auch ich erstmal davon ausgehen, daß es eine Warnung ist, ein "BITTE STOP!!", bis da ein Trainer draufgeschaut hat, einfach um sicherzugehen, daß da nix eskaliert. ;-)
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Ja, du hast recht. Ich hab ja auch den Knurr- Thread gestartet und da wurde das Thema ausführlich diskutiert. Ich glaube, ich bin da zu sehr von meinen eigenen Erfahrungen ausgegangen mit Hunden, die seit Welpe bei mir aufgewachsen sind.
Das Thema kann und muss man vielschichtiger betrachten.
Obwohl... ab und an gibt's auch Arschkrampen unter Hunden...
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ein 6 jähriger zuchtrüde (unkastriert?). Der bisher relativ autonom lebte (wie viele Hunde waren in seinem gehege?) In einer so neuen Situation. Da würde uch dringend eine*n Trainerin draufschauen lassen. Denn da solltet ihr hurtig ein bisschen hündisch lernen. Damit er zeit hat mensch zu lernen. Viel Spaß und Erfolg
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Der Hund kommt langsam bei euch an und packt nun seine Köfferchen aus. Ich nehme sogar fast an, dass das Knurren ebenfalls in sein Kontrollverhalten fällt. Eventuell blockiert er deinen Mann in dem Moment, in dem er zu ihm geht. Da will er keine Streicheleinheiten, sondern maßregelt irgendwas. Nur eine Theorie, muss man wie gesagt sehen.
Da hilft wirklich nur zügig ein guter(!) Trainer. Sonst schleift sich das ganze Verhalten ein oder es passiert noch schlimmeres.
Rein von der Erklärung wirkt der "Züchter" nach keiner guten Quelle für einen Hund. Mit Pech habt ihr euch eine hündische Baustelle ins Haus geholt, die schlecht aufgewachsen ist. In unerfahrenen Händen wird sowas leider schnell mal gefährlich.
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Wenn ein Hund sich einem Menschen nähert, und sich an ihn drängt, interpretieren fast alle Menschen das als den Wunsch, gestreichelt zu werden. Es kann aber von Seiten des Hundes als Blocken in Form der T-Stellung gemeint sein. Also sich quasi wie ein Riegel quer vor einen anderen Hund/ einen Menschen stellen und diesen ausbremsen. Und der mögliche Grund dafür kann durchaus sein, daß er dich als sein eigen betrachtet und deinen Mann gerne wegschicken möchte. Das Knurren wäre dann die nächste Eskalationsstufe, weil der Mann das "noch freundlich" Gesagte ignoriert und den Hund permanent anfaßt, was dieser in dem Moment gar nicht möchte.
Das ist aber natürlich nur eine von mehreren Möglichkeiten. Deshalb hier der Ruf nach einer/m TrainerIn. Damit sich eine Person mit Sachkenntnis euch und den Hund und die sonstige Körpersprache des Hundes im Zusammenspiel anschauen kann.
Dagmar & Cara
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