Knurren - hilfreiches Kommunikationsmittel oder ein No-Go beim eigenen Hund?
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@flying- paws: Hauptsächlich um einen Austausch. Ich persönlich fand es z.B. immer befremdlich, wenn jemand gesagt hat: "Mein Hund darf mich anknurren, das ist seine Art zu kommunizieren, dass ihn was stört." Ich sehe das etwas anders. Aber ich finde es eben auch interessant hier verschiedene Sichtweisen und Aspekte kennen zu lernen. Ist Knurren und der Umgang damit etwa kein wichtiges Thema unter HH? Muss es immer auf etwas Bestimmtes hinauslaufen?
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Hi
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Ich wiederhole mich...wenn mein Hund das Beduerfnis hat mir drohen zu muessen, dann hat er natuerlich das Recht dazu! Wieso sollte er es nicht haben?
Meine haben alle das Recht dazu...sie haben aber einfach keinen Grund (Ausnahmesituationen mal aussen vor).
Ich versteh grad auch nicht, worum es hier gehen soll..
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KayaFlat Verstehe ich dich richtig, dass es Situationen gibt, in denen du sagen würdest, ein Hund hat gerade nicht das Recht, seine Halterin anzuknurren, weil der Hintergrund des Knurrens ein Drohen ist, und der Hund der Halterin nicht drohen darf? Andere Kommunikation, die noch kein Drohen beinhalten, wären aber ok (also um bei deinem einen Beispiel zu bleiben, in die Bürste beißen oder sowas)? Oder meinst du es anders?
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Vielleicht genau darum, daß der Hund halt nicht zu diesem Kommunikationsmittel greift, weil er gelernt hat, dass sein Mensch auch versteht, wenn man nicht erst drohen muss.
Und vielleicht auch darum, dass HH dafür sensibilisiert werden, dass es durchaus etwas über die Beziehung aussagt, wenn mein Hund mich öfter anknurrt. Darüber, was es über die Beziehung aussagt, kann man sich ja hier austauschen.
Mal ein Beispiel. Dsh, ca. 10 Monate alt, findet im Feld einen Rehfuss (leicht skelletiert). Tauschen gegen Rinderlunge stößt nicht auf Gegenliebe, als man den Rehfuss abnehmen will, knurrt er. (Aussage meiner Ansicht nach: Lass die Finger weg, das ist meins). Was tut man und was lernt jeweils der Hund dabei? Das ist ein konstruiertes Beispiel, aber mich persönlich würden Antworten darauf interessieren.
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Ich verstehe es immer noch nicht, bzw jetzt noch weniger.
Was soll ein Hund denn Deiner Meinung nach tun, anstelle von Knurren?
Ein Erklärbild in den Sand malen? Einen Brief schreiben? Einen "lass das"-Tanz aufführen?
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@flying- paws: Hauptsächlich um einen Austausch. Ich persönlich fand es z.B. immer befremdlich, wenn jemand gesagt hat: "Mein Hund darf mich anknurren, das ist seine Art zu kommunizieren, dass ihn was stört." Ich sehe das etwas anders. Aber ich finde es eben auch interessant hier verschiedene Sichtweisen und Aspekte kennen zu lernen. Ist Knurren und der Umgang damit etwa kein wichtiges Thema unter HH? Muss es immer auf etwas Bestimmtes hinauslaufen?
Ohne die Ursache zu wissen, warum der Hund knurrt, ist die ganze Diskussion völlig im luftleeren Raum. Wenn der Hund knurrt, gibt es IMMER einen Hintergrund. Und ohne den zu wissen/nennen, ja, worüber soll man da diskutieren? Darüber auf welche Art der Hund die Luft wodurch pressen muss, damit ein Knurrlaut entsteht?
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KayaFlat Verstehe ich dich richtig, dass es Situationen gibt, in denen du sagen würdest, ein Hund hat gerade nicht das Recht, seine Halterin anzuknurren, weil der Hintergrund des Knurrens ein Drohen ist, und der Hund der Halterin nicht drohen darf? Andere Kommunikation, die noch kein Drohen beinhalten, wären aber ok (also um bei deinem einen Beispiel zu bleiben, in die Bürste beißen oder sowas)? Oder meinst du es anders?
Nein. Das meine ich. Ich frage mich, warum es nicht als Problen gesehen wird, wenn die Kommunikation des Hundes ggü. dem Halter eine Drohung beinhaltet. Der Hund hat doch andere Handlungsoptionen und usdrucksmöglichkeiten, wenn ich jetzt kein total grober Klotz bin und meinen Hubd null lesen kann.
Das Beispuel bedrängen, das hier verschiedentlich genannt wurde. Da kann der Hund doch gehen. Individualdistanz des Hundes unterschreiten, da kann der Hubd doch weichen. Da muss er doch nicht Knurren.
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Vielleicht genau darum, daß der Hund halt nicht zu diesem Kommunikationsmittel greift, weil er gelernt hat, dass sein Mensch auch versteht, wenn man nicht erst drohen muss.
Ja klar. Du könntest zum Beispiel beim Bürsten schon darauf reagieren, wenn Dein Hund Dir freundlich mitteilt, dass er es kacke findet. Dann muss er ja nicht knurren.
Mal ein Beispiel. Dsh, ca. 10 Monate alt, findet im Feld einen Rehfuss (leicht skelletiert). Tauschen gegen Rinderlunge stößt nicht auf Gegenliebe, als man den Rehfuss abnehmen will, knurrt er. (Aussage meiner Ansicht nach: Lass die Finger weg, das ist meins). Was tut man und was lernt jeweils der Hund dabei? Das ist ein konstruiertes Beispiel, aber mich persönlich würden Antworten darauf interessieren.
Mein Fazit wäre, das Abgeben von Beute besser zu üben und dem Hund keinen Druck zu machen.
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Da ich im Tierschutz schon mehrere Hunde kennen gelernt habe, denen das Knurren abgewöhnt wurde (auf die ein oder andere Art, über Strafe, über Ignoranz des Knurrens oder sonst wie) und daher weiß, wie anstrengend der Umgang mit ihnen ist und wie mühsam man das Knurren wieder antrainieren muss, bin ich absolut dafür, dass Hunde knurren dürfen, wenn ihnen was nicht passt. Wie ich darauf reagiere, ist situativ unterschiedlich.
Knurrt das Junggemüse, weil es meint, ich darf mich im Bett bitte nicht bewegen, weil das seinen Schönheitsschlaf stören könnte, werden wir mal kurz klären, wessen Bett das hier eigentlich ist (nur ein Beispiel, würde der Langnase niemals einfallen).
Knurrt Spuk, während ich ihm eine entzündete, schmerzende Bisswunde freischneide oder nach tierärztlicher Anleitung versorge, dann nehm ich das wohlwollend zur Kenntnis und erkläre ihm, dass das jetzt leider medizinisch notwendig ist, aber ich werde vorsichtiger vorgehen, um Schmerzen zu vermeiden, und zwischendurch in höherer Frequenz mal einen Keks reichen. Diesen Fall hatten wir auch noch nie, weil ich bei solchen Dingen immer vorher erkläre, dass das sein muss, eine Pullitasche voller leckerer Kekse bereit habe und zielstrebig vorgehen und eben vor allem, weil meine Hunde mir vertrauen und wissen, dass ich sie nicht absichtlich piesacken würde. Die schmerzhafte Wunde habe ich allein freigeschnitten, da hat er nicht mal gezuckt, aber ne Stunde später wollte er den Tierarzt beißen, als der nur andeutete, die Rute gleich berühren zu wollen. Der Hund hatte massive Schmerzen und das wurde dann so gelöst, dass er zur Sicherheit des TA einen Maulkorb aufbekam, ich ihm wieder gesagt habe, du musst da kurz durch, und der TA beim Anblick der Wunde sofort ein Schmerzmittel gegeben hat, bevor er weider versorgt hat.
Wenn hingegen ein Hund sich vor der Couch auf meinen Fuß setzt und mich grinsend anknurrt mit der deutlichen Aussage: Wenn du jetzt aufstehst, hast du ein Loch im Fuß - weil ich's kann! Dann kommt natürlich die entsprechende Konsequenz in dieser Situation: Ich versuche, da mit erhobenem Haupt und intaktem Fuß rauszukommen und werde anschließend dem Hund schon deutlich erklären, wie ich mir das Zusammenleben vorstelle. Trotzdem bin ich in der Situation froh, dass der Hund geknurrt und nicht direkt gelocht hat, weil er's kann. Übrigens auch eine Situation, die ich schon so erlebt habe. In diesem Fall war der Hund ein kleiner Arschkopf, der sehr gern das "wer bewegt wen"-Spielchen gespielt und Leute gemobbt hat, die sich von ihm beeindrucken ließen. Bei ihm hatte ich schon manchmal das Gefühl, dass er regelrecht enttäuscht war, wenn ich mich mal wieder nicht vor ihm gefürchtet habe. Lieb hatte ich ihn trotzdem.
Das Beispuel bedrängen, das hier verschiedentlich genannt wurde. Da kann der Hund doch gehen. Individualdistanz des Hundes unterschreiten, da kann der Hubd doch weichen. Da muss er doch nicht Knurren.
Nicht unbedingt. Wenn ich beim Bürsten die Individualdistanz unterschreite, rück ich dem Hund zwangsläufig auf die Pelle. Vielleicht kann er nicht weichen, weil hinter ihm die Wand ist. Oder er kann nicht weichen, weil ihm noch keiner beigebracht hat, dass das auch eine Option ist. Knurren ist extrem situativ und eine tolle Art von Hunden, uns mitzuteilen, dass wir ihre vorigen, subtileren Signale übersehen haben.
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Vielleicht genau darum, daß der Hund halt nicht zu diesem Kommunikationsmittel greift, weil er gelernt hat, dass sein Mensch auch versteht, wenn man nicht erst drohen muss.
Und vielleicht auch darum, dass HH dafür sensibilisiert werden, dass es durchaus etwas über die Beziehung aussagt, wenn mein Hund mich öfter anknurrt. Darüber, was es über die Beziehung aussagt, kann man sich ja hier austauschen.
Wenn mein Hund das Gefühl hat mich oft anknurren zu müssen, dann habe ich als HH ihm bislang nicht erfolgreich beigebracht, dass er nicht drohen muss. Beibringen kann ich meinem Hund das m.M. nach nur, indem ich seine Signale wahrnehme und darauf reagiere, bevor es auf der Eskalationsleiter zum Knurren kommt.
Über die Beziehung sagt das m.M. vor allem aus, dass die HH die Kommunikation des Hundes nicht klar genug lesen kann und der Hund sich vom Menschen regelmäßig in seiner Kommunikation missverstanden fühlt (und deshalb knurrt).
Wenn es um Ressourcenverteidigung geht, muss ich da grundlegend dran trainieren/üben/klar und fair kommunizieren. Dass Hund knurrt, ist ja nicht seine Schuld, sondern normales Hundeverhalten.
In dem konkreten Beispiel kommt es für mich darauf an, ob ich den Rehfuß gefährlich für den Hund finde oder nicht. Wenn ja, oder sagen wir mal es wäre ein Giftköder, dann scheiß ich aufs Knurren, und nehm lieber in Kauf dass der Hund abschnappt. Wenn nein, dann würde ich persönlich es lassen und dann eben anfangen, das in entspannten Situationen kleinschrittig zu üben und bis dahin Management usw.
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