Umzug - wie geht es meinem Hund damit?

  • Hallo, liebe Alle,


    manchmal kommt alles ganz anders als gedacht. Nachdem ich vor 5 Monaten mit Ach und Krach gerade so vor Sukis Ankunft in eine neue WG gezogen bin, muss ich heute schon wieder alles einpacken und wir beide ziehen aus und wohnen dann auf einmal nur noch zu zweit, da ich endlich mal zur Ruhe kommen möchte. Leider gab es in meiner WG grade ein paar richtig unschöne Vorfälle, eine Mitbewohnerin hat letztlich nach meiner Hündin getreten und ich fühle mich nicht mehr wohl und sicher. Umso schöner, dass wir so schnell etwas gefunden haben! Dennoch mache ich mir ein paar Gedanken und freue mich über eure Erfahrungen!


    Wir haben in vielerlei Hinsicht totales Glück, denn wir ziehen nur etwa einen Kilometer weiter, das heißt wir bleiben in vertrauter Umgebung und in der nähe aller heißgeliebten Hundefreund*innen. Außerdem habe ich jetzt schon die Schlüssel bekommen (endgültiger Umzug ist erst zu Mai) und Suki und ich verbringen immer wieder schon gemeinsame Zeit in der neuen Wohnung und sie weiß auch schon, wo das ist und steuert automatisch die Tür an, wenn wir dort hin gehen. Ich nehme mir auch Zeit, neben all dem putzen, räumen und bauen dass sie den Ort positiv verknüpft (sie hat natürlich schon ein Bett dort, ich füttere ihr eine ihrer beiden Mahlzeiten dort, und es gobt auch ab und an besondere Leckereien, wir liegen gemeinsam auf dem Balkon in der Sonne, ...). Die Sachen wandern auch alle langsam nach und nach ins neue Heim, sie bekommt das also alles irgendwie mit.


    Ich habe aber schon den Eindruck, dass sie anders ist, was ja auch nachvollziehbar ist, sie weiß ja gar nicht, was eigentlich passiert. Noch dazu fällt der Umzug leider in ihre zweite Läufigkeit (der Einzug bei mir war leider während ihrer ersten, scheint mir wirklich blödes Timing zu sein) und entsprechend ist eh grade alles ein bisschen durcheinander, sie wird momentan zusehends erwachsener. Seit das Zimmer leerer wird, fällt sie aber leider total in alte Verhaltensmuster zurück (vorhin hat sie zum ersten mal seit 4 Monaten wieder gezielt nach mir geschnappt, das war auch der Auslöser, warum ich diesen Thread eröffne).


    Meine Frage ist so ein bisschen: Gibt es Möglichkeiten für mich, ihr die Umstellung zu erleichtern und den Stress für sie möglichst gering zu halten? Was habt ihr so für Erfahrungen mit Umzügen mit euren Vierbeinern gemacht, wie sind sie im neuen Zuhause angekommen? Könnte sich so eine Art "Trauerprozess" einstellen (in meinem Fall verschwinden ja auch Menschen aus ihrem Leben, die vorher jeden Tag da waren, auch wenn es da nicht so eine gute Beziehung gibt) und wie geht ihr mit sowas um?


    Vielleicht mache ich mir mal wieder zu viele Gedanken...wahrscheinlich auch, weil es mir Leid tut, dass sie jetzt, nach so kurzer Zeit bei mir, schon wieder so eine Veränderung mitmachen muss. Ich freue mich auf jeden Fall sehr über Anregungen!


    Liebste Grüße!

    Kesuki

  • ich finde, du machst das schon genau richtig so

    Sie kann schonmal die neue Wohnung positiv verknüpfen


    Hast du am Umzugstag die Möglichkeit, sie morgens bei Freunden/Familie "zu parken" und dann abends abzuholen wenn du alles in der neuen Wohnung hast?


    So bekommt sie den großen Stress nicht mit und abends hat sie dann alles, was sie kennt um sich

  • Hallo,


    ich bin insgesamt viermal mit drei verschiedenen Hunden umgezogen.

    Es war kein Mal ein Problem, weil ich selbst keins draus gemacht habe im Kopf. Ich war wohl auch zu sehr mit organisatorischen Dingen beschäftigt um mich um die Befindlichkeit meines Hundes zu kümmern. Da war einfach die Erwartung meinerseits, wo ich zuhause bin, bist du es auch, komm damit klar. Entsprechend unaufgeregt und selbstverständlich bin ich es dadurch aber auch angegangen.


    Selbst der Umzug von großer Wohnung mit Garten in kleine Wohnung innerstädtisch ohne Garten war kein Thema.

    Allerdings habe ich alle drei Hunde während des Umzugstages und die zwei anschliessenden "Einrichtungs- und Aufbautage" zu meinen Eltern abgeschoben. Anschliessend hatte ich immer ca. eine Woche Urlaub um mit dem Hund im neuen Zuhause anzukommen und die neue Umgebung zu erkunden.


    Für den Hund war das jeweils, reinkommen in die neue Bude, Halsband + Leine ab, Platz und Näpfe zeigen, fertig. Ob sie dann erstmal die Wohnung erkunden oder auch mal ne Weile unruhig rumlaufen > ich lag lesend auf der Couch. Nach kurzer Zeit hat sich der Hund auch hingelegt und der normale Alltag wurde eingeleitet. Solange ich entspannt war, war alles schnell ok für sie. Ich habe sie dann auch recht zügig (kurze Zeit) allein gelassen. Alles halt total unaufgeregt. Ich denke daran lag zumindest unser Erfolgsgeheimnis.

  • Danke für den Erfahrungsbericht. Ich mache mir bestimmt zu viele Gedanken, das zeichnet mein Hundeleben bisher aus, meist kommt die Entspannung dann, wenn ich zusehends an meinem Perfektionismus scheitere. ;)


    Ich bin bestimmt grade auch ein bisschen davon geprägt, dass die aktuelle Wohnsituation so angespannt ist, am Ende des Tages kann es eigentlich nur besser werden...Mit Einschränkungen müssen wir dann trotzdem leben. Die Wohnung ist sehr klein (wobei es für Suki eher ein Upgrade gibt, momentan darf sie nur in meinem Zimmer sein, später ist auch die Küche nicht mehr tabu für sie), wir haben dann keinen Garten mehr und die Umgebung ist nicht gerade idyllisch (riesige Hauptstraße, längere Leinenstrecke zum nächsten Grün). Gleichzeitig ist sie ja aber jetzt auch schon viel sicherer und braucht weder Garten noch ruhige Seitenstraßen mehr, deshalb ists wahrscheinlich mehr für mich ein Verlust, als für sie.


    Ich plane auf jeden Fall auch, sie einen halben Tag zu einem Freund zu bringen, bis zum Abend sollte alles so weit fertig sein, ich bin sehr schnell bei sowas und gut im Vorarbeit leisten.

  • Liebe Kesuki


    Du machst das schon super, ich würde mir da gar keine Gedanken machen. Hunde sind sehr anpassungsfähig. Hauptsache, du bist bei ihr, dann ist ihre Welt schon in Ordnung :bussi:

    Ich bin mit meinem Hund drei mal umgezogen, ohne ihn vorher an die neue Umgebung gewöhnen zu können, und es gab nie ein Problem. Ich habe mich in jeder Wohnung schon zu Beginn sehr wohl gefühlt und mich auf das neue Wohnen gefreut, ich denke, das hat für ihn gereicht, um zu merken, easy, alles ok, Frauchen ist da, mein Bettchen und meine Sachen sind da, dann haben wir halt ne neue Höhle xD
    Ich habe ihn am Umzugstag bei meinen Eltern gelassen, damit er den Stress nicht mitbekommt.
    Abend kam er dann in die neue Wohnung, und es lief vom ersten Tag an alles normal weiter.
    Ich habe sein Bettchen in den ersten Nächsten etwas näher bei mir geparkt, damit er in der neuen Umgebung auch nachts Frauchen hören und sehen kann. (Ok, ich gebs zu, er durfte eh bei mir im Bett schlafen xD).

    Zu Beginn hat er etwas mehr angeschlagen, wenn ein unbekanntes Geräusch zu hören war, das legte sich aber jedes mal sehr schnell.

    Du machst das gut, mach dir keine Sorgen, das wird schon :bussi:

  • Ich habe in meinem Hundehalterinnenalltag schon oft die Erfahrung gemacht, dass man aus einer Mücke keinen Elefanten machen sollte. Geht man davon aus, dass Dinge klappen bzw. müssen sie einfach klappen, dann klappen sie auch.


    Ich bin mit einem Welpen im Schlepptau umgezogen. War gar kein Problem. Der Hund ist dort zu Hause, wo du bist. In deiner Nähe zu sein ist für ihn doch sowieso das Größte. Also, keine Sorgen machen, wird schon!

  • Meinen Hund hat es komplett, aber wirklich komplett und ganz und gar aus der Bahn geworfen.

    Habe ich noch nie vorher erlebt, ich bin ziemlich umzugserfahren :lol:

    Aber meinen Schäfi hat's einfach wirklich - ich finde keine andere passene Umschreibung - komplett aus der Bahn geworfen.


    Falls sowas passiert hilft Routine, Routine, Routine und nochmal Routine.

  • Vielen Dank für deine super liebe Nachricht Caro1993 , die hat mich mega gefreut und mir gut getan.

    Und ja, das stimmt auf jeden Fall voll, Lolalotta, die Erfahrung mach ich auch immer wieder, ich neige ein bisschen zum helikoptern und manche Dinge zu zerdenken, ein Realitycheck ist da ab und an nicht verkeht, wie gut, dass es das Dogforum dafür gibt! Trotzdem find ich es spannend, wenn du Tröti jetzt erzählst, dass es eben auch anders laufen kann. Wie hat sich das denn bei deinem Schäfi geäußert?


    Ich würde sagen, dass ich insgesamt auch sehr umzugserfahren bin, dazu habe ich nicht so viel Zeug, bin mega strukturiert und entspannt, wenn es ums Einpacken, Abbauen und Rumschleppen geht und ja, ich freue mich irgendwie aufs neue Zuhause und glaube, das kann gut werden.


    Die Hundebeobachtungen der letzten Tage weisen inzwischen weit mehr darauf hin, dass das Ende der zweiten Läufigkeit bei dem kleinen Giftzwerg grade ganz schön reinknallt und sie nicht so recht weiß, wo oben und unten eigentlich ist. Sie wird grade schockierend schnell in vieler Hinsicht erwachsener und ich hab das wohl noch nicht so richtig mitgekriegt und vielleicht auch grade noch Schwierigkeiten mich darauf einzulassen, weil ich ihre Art so lieb gewonnen habe, eventuell ist unser aktuelles Thema also auch ein ganz anders...sie werden zu schnell groß! ;)


    Ich versuche jetzt also erstmal, den Umzug als Chance zu sehen, denn vieles wird für uns ruhiger und entspannter werden und vielleicht ist es ja genau das, was wir beide grade brauchen. :)

  • Umzug hatten wir mit Hund noch keinen, aber mehrmals Urlaub in div. Ferienwohnungen. Reingekommen, geschnüffelt, hingelegt, Zuhause gefühlt. Es funktionierte z.B. auch problemlos, dass wir Whisky schon in der zweiten Nacht alleine dort gelassen haben, ohne winseln oder sonst was.


    Ich muss Lolalotta recht geben...wenn man nicht zu verkopft ist und es einfach klappen muss, dann geht's auch.


    Wenn dann leider, wie bei Tröti doch was dazwischen kommt, muss man sich eh auf den Hund einstellen, das Beste draus machen und dran arbeiten.


    Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben...und meistens geht ja eh alles einfacher als gedacht!


    :respekt:Alles Gute jedenfalls für euch und für den Umzug! Ich find's Klasse, dass du den Schritt gehst, auch dem Hund zuliebe, der in der WG wohl nicht glücklich war.

  • Wie hat sich das denn bei deinem Schäfi geäußert?

    Hm. Unsicher, unruhig, hibbelig, ängstlich, nervös... alles was man seinem Hund nicht wünscht. An der Leine gehen - häh?

    Die ganze Liste, was einen Hund stressen kann.


    Und schau - sie ist wieder meine wundervolle Maus :herzen1:

    Auch wenn bei Euch alles schiefläuft und Hund total neben der Spur ist - was ziemlich sicher nicht passieren wird - Du kriegst das hin :nicken:

    Hab Vertrauen in Dich, Du kennst Deinen Hund und du kannst Du ganz tief drin sicher sein: das kommt gut!

    Und wenn Ihr zwei Extramonate braucht, bis alles chillig ist - egal :smile:


    Du tust alles was Du kannst, damit es Deinem Wuff gut geht, besser geht's nicht :herzen1:




    Edit: auswärts schlafen war nie ein Problem, wir waren und sind häufiger irgendwo nicht daheim. Das hatte tatsächlich keinerlei Einfluss.

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