Wie viel "Wachen" ist erlaubt?

  • Meine Hunde dürfen wachen und melden. Nur verbellen, wenn wirklich jemand ungefragt das Grundstück entern wollen würde.

    Ich wollte mal in die Runde fragen - ich lese oft im Forum, dass es als selbstverständlich betrachtet wird, dass der Hund in seinem eigenen Garten/Hof ständig zur Ruhe gerufen wird. Bzw. dass man genervt ist, wenn das die Nachbarn nicht ebenso halten.

    Wie andere schon schrieben, kommt auf die Wohnlage und den Hund an.

    Bei uns ist es so, dass grundsätzlich alles am Grundstück angemeldet wird (auf der entfernteren Strasse nicht). Dabei können meine unterscheiden, ob das was übliches oder ungewöhnliches ist und ich höre das am Bellen. Weiss nicht, wie ich das erklären soll, vll. so ähnlich: 1 x wuff für Postbote (von der Kleinen, der Dicke spart sich die Arbeit, geht höchstens noch mal kontrollieren). Wuff, wuff, direkter Nachbar. Bekommt der Besuch, werdens vll. mal 4 wuffs.


    Ist es was ungewöhnliches, wird es vehementer und sie erwarten (für alles über 2 Wuffs) von mir, dass ich mich auf die Socken mache, die Situation einschätze und sage: "Ist alles ok" oder was auch immer zu tun ist. Das betrachte ich nicht als "ständig zur Ruhe rufen", sondern als Teamwork (wenns wirklich aufregender wird, kommt mich der Dicke holen, also mir schon entgegen, während die Kleine die Situation erst mal im Auge behält).


    Ansonsten wird aber gebellt und wenn das jetzt nicht 5 Minuten am Stück geht, sagen wir da auch nichts dazu. Ist ja auch ihr Job.

    Minutenlanges Bellen (auch unter 5 Minuten) ist hier nicht üblich. Das fiele für mich auch nicht mehr unter melden, sondern schon unter verbellen (das lasse ich wirklich nur zu, wenn jemand so dreist ist und wider meiner Entscheidung in den Garten will; hatten wir schon). Bin ja nicht taub und mir muss man nicht mehrfach sagen, dass dort jetzt etwas ist und ich meinen Hintern bewegen soll (muss auch niemand minutenlang die Türglocke betätigen).


    In meiner Vorstellung darf der Hund dann irgendwie kaum einen Mucks machen, weil Herrchen und Frauchen alles als nichtig abtun

    Ganz im Gegenteil, tue hier gar nichts ab, sondern bestätige, schon alleine, dass meine Hunde quasi mich auslösen dürfen (hier wird nichts gemeckert), ist eine positive Bestärkung. Sie machen ihren Job, ich den meinen. Sie melden mir (wie eine erweiterte Grundstücksglocke), und ich reagiere und entscheide.

    Würde ich meinen Job nicht übernehmen, würden sie das für mich tun. Und das würde jeder scheixxe finden, der in die Nähe unseres Grundstücks muss oder daran vorbei, dessen bin ich mir sicher (2 grosse Beaucis hinter Zäunchen ...).


    Und das ist doch auch gar nicht nötig. Was nicht wirklich ungewöhnlich oder bedrohlich wirkt, muss doch nicht mit minutenlangem Bellen untermalt werden oder solange bis es weg ist (wie gesagt, das wäre für mich "Verbellen", das ist was anderes als "Melden").

  • Meine Hündin darf alles melden, was sie meldenswert findet - solange sie aufhört, wenn ich sie darum bitte ;-) Sie liebt es von der Dachterrasse aus die Nachbarschaft zu beobachten und darf auch mal grummeln oder bellen, solange es nicht ausartet. Als direkt hinter unserem Grundstück ein Haus gebaut wurde, hatte sie schnell begriffen, dass da jetzt eben ständig Bauarbeiter rumturnen und hat sie einfach nur ruhig beobachtet. Jeder neue Bauarbeiter, der vorher noch nie da war, wurde aber pflichtbewusst gemeldet. Passt für mich, solange sie sich stoppen lässt. Ernsthaftes, aufgeregtes Kläffen oder Pöbeln wird hier allerdings nicht toleriert, dann fliegt sie sofort rein in die Wohnung und die Türen sind zu.


    Wir wohnen ja auch auf dem Dorf, und ich finde es, ehrlich gesagt, furchtbar, dass hier hysterische Kläfferei am Zaun so völlig normal ist. Wenn das Tor direkt an den schmalen Bürgersteig oder eine enge Gasse grenzt, möchte ich einfach nicht, dass da komplett hohl drehende Hunde fast das Tor abreißen, wenn ich vorbei laufe. Ich finde das sowohl mit als auch ohne Hund wirklich unangenehm und kann auch nicht nachvollziehen, wieso man das nicht entweder erziehungstechnisch abstellt oder zumindest einen zweiten Zaun o.ä. aufstellt, damit die Hunde keinen unkontrollierten Zugang zu diesen Toren haben.

  • Das Bellen der Hunde stört mich wirklich wenig. Da stören mich andere Geräusche viel mehr - Rasenmäher, Motorsäge, etc.

    Mein Hund darf im Garten auch mal laut sein - so ist das nun nicht, ich verbiete hier sicherlich nicht jedes Geräusch, das gehört für mich zum Landleben tatsächlich einfach dazu. Aber fürs Wachen gibt es hier klare Regeln und Vorgaben, unkontrolliertes Verbellen und Gekläffe mag ich nicht haben.

  • Spuk darf wachen, der kann das nämlich. Er kann den ganzen Tag auf dem Tierhof rumliegen und da fahren alle möglichen Fahrzeuge vorbei, er sagt keinen Ton. Kommt dann aber ein Auto und jemand steigt aus, dann meldet er.

    Zu Hause wufft oder knurrt er in Zimmerlautstärke, wenn ihm was komisch vorkommt, und wenn wir draußen im Dunklen spazieren gehen, passt er auch sehr gut auf und kündigt mir suspekte Gestalten (also keine normalen, sich unauffällig verhaltenden Spaziergänger) durch zwei laute WUFF an.

    Wenn es klingelt, wird normalerweise nicht gebellt, höchstens ein- zweimal, da weiß er, dass ich das schon höre. Grundsätzlich bin ich begeistert, wie er das macht, und wie schnell er auch in jeder neuen Wohnung die zugehörigen Geräusche lernt und dann ignoriert.

    Picard fängt gerade an, aufzupassen; der baut sich jetzt bei ihm suspekt vorkommenden Gestalten auf, neulich hat er, als wir zwei allein mitten in der Nacht nochmal zum Pipi machen draußen waren, tatsächlich mal in die Dunkelheit gestarrt und gewufft und auch mal kurz geknurrt. Vermutlich war da dann aber eher ein Nachttier unterwegs, so gut unterscheidet er noch nicht. Ich habe die Hoffnung, dass er das noch lernt, weil ich einen vernünftig wachenden Hund sehr angenehm finde.

  • Aber fürs Wachen gibt es hier klare Regeln und Vorgaben, unkontrolliertes Verbellen und Gekläffe mag ich nicht haben.

    Kann ich gut nachvollziehen, weil sich gerade bei Wachhunden eine ungünstige Interpretation ihrer "Aufgabenerweiterung" entwickeln könnte. (Bei meinen bin ich mir sogar ziemlich sicher, dass sie dann übernehmen würden).

  • Aber fürs Wachen gibt es hier klare Regeln und Vorgaben, unkontrolliertes Verbellen und Gekläffe mag ich nicht haben.

    Kann ich gut nachvollziehen, weil sich gerade bei Wachhunden eine ungünstige Interpretation ihrer "Aufgabenerweiterung" entwickeln könnte. (Bei meinen bin ich mir sogar ziemlich sicher, dass sie dann übernehmen würden).

    Jo, deswegen hatten meine definitiv keinen Wachauftrag. Den hätten sie nämlich durchaus enthusiatisch ausgeführt. Den rassebedingten Wachtrieb unterdrücken/verbieten klappt eh nicht aber diesen in sehr moderate Bahnen lenken :bindafür:

  • Aber fürs Wachen gibt es hier klare Regeln und Vorgaben, unkontrolliertes Verbellen und Gekläffe mag ich nicht haben.

    Kann ich gut nachvollziehen, weil sich gerade bei Wachhunden eine ungünstige Interpretation ihrer "Aufgabenerweiterung" entwickeln könnte. (Bei meinen bin ich mir sogar ziemlich sicher, dass sie dann übernehmen würden).

    Genau, das kommt je nach Rasse ja auch noch hinzu. Zumindest hier beobachte ich, dass Gepöbel gerne mit Wachen gleichgesetzt wird. Das ist es für mich einfach nicht.


    Seit heute Mittag sitzt ich mit den Hunden im Garten. Gemeldet wurde hier nichts. Einmal wurde versucht zu pöbeln. Grade eben hat ein Bekannter (für die Hunde Fremder) unseren Anhänger ausgeliehen. Da wurde auch kein Ton gesagt. Dann liegen sie natürlich nicht irgendwo desinteressiert in der Sonne wenn hier wer Fremdes mit uns auf dem Grundstück agiert, die sind schon aufmerksam und beobachten. Aber reinsteigern und rumkläffen brauchts dafür auch nicht.

  • Zwischen Wachen und Kläffen liegen für mich Welten.


    Unser Rüde neigt dazu alles zu kommentieren. Wenn er bellt, weil ihn bspw. der vorbeilaufende Hund nicht in den Kram passt oder der Igel in Nachbars Garten zu laut gepupst hat, breche ich ihn ab. Diese sinnlose Kläfferei finde ich furchtbar. Er kann aber auch wachen. Unsere Nachbarn können den ganzen Tag durch den Garten laufen, das interessiert ihn nicht die Bohne. Sind allerdings Fremde da, die zu nah an unseren Zaun kommen, dann bellt er.

    An der Art, wie er bellt kann ich unterscheiden, ob ihn nur etwas "stört", oder ob es ihm wirklich ernst ist, dass mal jemand von uns gucken kommt.

  • Ich hab nen Kleinst- und nen Kleinhund. Hier wird Wachen jeder Art strikt unterbunden. Das Felltie steigert sich immer mehr rein (von Buffen das immer lauter wird bis zu einem fiesen, lauten Bellen).


    Der Chihuahua würde sowieso alle Nase lang eskalieren :ka: Die ruht nicht gerade in sich...



    Ätzend finde ich Hunde die auf dem Balkon "wachen" dürfen. Gehst an einem Gebäude mit 30 Wohneinheiten vorbei und plötzlich wirst du aus luftiger höhe bellkreischend bepöbelt :skeptisch2: Es gibt hier tatsächlich Ecken an denen ich nicht mehr vorbeigehe weil die Hunde da ABSOLUT eskalieren und einen das Gebrüll ewig verfolgt.

    Und ich erschrecke mich regelmäßig, das nervt dann auch.


    Entsprechend dürfen meine auch nicht vom Balkon aus herumpöbeln. Dann gehts wieder rein.

  • Die zwei Jüngeren würden alles zu ihrem „zu kommentierenden“ Bereich definieren, soweit sie blicken können. Inklusive Bushaltestelle, Baustelle, Hauptstrasse, Obstgarten, Nachbargrundstück etc.


    Es ist dann so ein „ey! was läufst du da drüben vorbei?! Wegzoll bezahlt??“ :barbar:


    Wir haben daher eine Abmachung: solange niemand über den Zaun klettert, haben sie schlicht nix zu sagen. :klugscheisser: weil das sonst etwas ausufert bei den beiden Jungs.

    Aber wehe es kommt jemand an den Zaun. Dann wird es laut.


    Im Haus:

    Wenn es klingelt melden sie 2-3 x dann ist Ruhe. Das ist ok.


    Caron meldet nicht. Hat er noch nie in gemacht in den letzten 13,5 Jahren. Aber wenn etwas mega komisch ist, dann sagt er es. Tief aus dem Brustkorb. So dass es einem kalt den Rücken ab läuft. Dann weiss man sofort, jetzt ist etwas faul. Gab es bisher 2x in 10 Jahren hier.


    Dauergebell nervt. Wir haben viele Hunde im Dorf, Zahl steigend. Einer ist regelmässig 2h alleine im Garten und bellt dann durch. Ich pfeife dann jeweils scharf durch die Finger, dann ist er eine Zeit lang ruhig.

    Es leben noch andere Leute im Dorf, nicht alle finden Hundegebell toll.


    Die Leute hier im Haus sagen zum Glück alle, dass es ok ist wenn die zwischendurch bellen. Dann kommt schon niemand ins Haus.

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