Kann das gut gehen?

  • Hallo an alle!

    Ich brauche mal einen Rat von euch die da vielleicht schon etwas mehr Erfahrung haben, und sei es auch nur um meine Nerven ein bisschen zu beruhigen...


    Ich hol mal ein bisschen aus, ich denke der Hintergrund trägt auch seinen Teil bei...


    Also, Meine Lebensgefährtin wohnt auf einer Süd-Ost Asiatischen Insel in einem kleinen Dorf. Streuner sind da nix ungewöhnliches und so kam es dann daß es auch mal Streuner-Nachwuchs gab. Sie hat sich dann 2 Jungs angenommen, Ihr Cousin (der gleich nebenan wohnt und eigentlich auch ständig bei ihr ist) 1 Mädchen. Die 3 sind dann zusammen mit ihrer Mama aufgewachsen, sind jetzt ca. 4 Monate alt (+/- 2 Wochen, so genau wissen wir das nicht). Nach und nach sind die kleinen Freiwillig bei ihr und ihrem Cousin eingezogen. Anfangs haben sie immer gebettelt für wieder raus zu Mama zu kommen wenn die Tür zu war, irgendwann haben sie dann bei geschlossener Tür gebettelt um rein zu kommen und teilen sich seitdem Bett und Tisch.

    Einer der beiden (Charly) ist scheinbar recht gerne alleine, zieht sich gerne mal zurück ins stille Eck, kann aber auch mit den anderen spielen. Ist aber insgesamt wohl eher der gemütlichere Typ Hund.

    Der andere dagegen (Snoopy) spielt gerne und ausgelassen, ist unheimlich aktiv und spielt sehr viel mit den anderen.

    Allerdings streiten sich die beiden auch öfter mal ziemlich handfest (kein Spiel mehr!), lassen dann auch nicht voneinander ab was schon mal zu der ein oder anderen Verletzung geführt hat. Meine Freundin muss dann dazwischen gehen um schlimmeres zu verhindern. ein kleiner Wasserguss hat sich als sehr effektiv erwiesen. Andererseits liegen sie dann 2h später aber wieder ganz friedlich nebeneinander und kuscheln beim Schlafen.

    Diese Streitigkeiten gehen immer von Charly aus, Snoopy hält dann bloß dagegen.


    Nächstes Problem ist das Beißen. Alle 3 können schon recht heftig zubeißen, also mit der Beißhemmung ist es noch etwas Arbeit. Gerade wenn es darum geht daß jemand sie streicheln will kommt es schon mal häufiger vor daß die Hunde nach der Hand schnappen oder auch einfach mal zu Frauchen kommen und dann zuschnappen wenn man ihnen die Hand entgegenstreckt. Letztens kam das Mädchen etwas aufgeregt zu meiner Freundin gelaufen und hat ihr heftig in den Zeh gebissen.

    Manchmal lassen sie sich unheimlich genussvoll streicheln, manchmal wehren sie sich richtig dagegen, knurren und schnappen.


    Aber alles in allem scheinen die 3 Herrchen und Frauchen doch sehr lieb zu haben, suchen die Nähe beim schlafen, hüpfen ihr beim spazieren gehen auf den Arm...


    Meine Vermutung dazu: Mama hat als Straßenhund den beiden wenig oder sogar eher negative Menschenerfahrung mitgegeben, jetzt fühlen sie sich zwar sehr wohl, sind aber eher misstrauisch und distanziert in vielen Situationen. Was denkt ihr dazu?



    Jetzt gehts aber noch weiter... Meine Freundin hat jetzt noch von einem Nachbarn der in Nöten war einen Pudel/Dalmatiner Mischling (Rüde / Cooper) bekommen. Ein unheimlich lieber und zutraulicher Hund, in einer Menschenfamilie geboren... 3 Monate alt und damit mehr oder weniger gleich alt.

    Die erste Reaktion von Snoopy war dann auch gleich mal daß er am Ersten morgen mit dem neuen Hund im Haus nich mehr gefressen hat und ein wenig auf Abstand gegangen ist zu meiner Freundin. Ich denke mal das liegt einfach am Zuwachs. Charly hat das alles eher weniger beeindruckt, das Mädchen vom Cousin hat den neuen einfach mal kurz angebellt.

    Die Hunde haben sich aber gegenseitig beschnuppert und spielen auch ganz gut miteinander, scheinen sich erst mal zu vertragen aber Snoopy scheint es dann doch etwas mitgenommen zu haben jetzt Frauchen teilen zu müssen und nicht mehr exklusiv für sich zu haben


    Ich mach mir hier Sorgen, daß Cooper evtl. als Störfaktor eine Rolle spielen könnte.

    Andererseits mach ich mir ein bisschen Hoffnung daß er den anderen beiden auch beibringen könnte wie man besser mit Menschen umgeht. Könnte aber auch nach Hinten los gehen und die anderen beiden zeigen ihm wie schön es sein kann die Menschen ein bisschen auf Distanz zu halten.


    Wie schätzt ihr die Lage ein? Ich hatte zwar immer viele Hunde in der Familie und bin auch groß geworden mit Hunden in meinem Umfeld, aber hier bin ich doch ein klein wenig überfordert bzw mach mir Gedanken daß das aus dem Ruder laufen könnte und am Ende nicht nur meine Freundin enttäuscht sein könnte von allen 3 Hunden sondern auch die Hunde leiden könnten die sich ja so verhalten wie sie es gelernt haben und nich verstehen daß das für Enttäuschung sorgt...

  • Also wenn ich das richtig verstehe, nachdem ich ein paar mal nachlesen musste, wohnen aktuell mehr oder weniger 4 Hunde (3 Rüden, 1 Hündin) im Haus bei deiner Freundin, inkl. der Hündin des Cousins?


    Natürlich kann Mehrhundehaltung funktionieren, aber nicht jeder Hund kommt damit gut zurecht und ohne Anleitung wird es erst recht schwierig.

    Ich habe den Eindruck, dass hier Management von den Besitzern fehlt, ein gutes Auge in Sachen Körpersprache und das schon, BEVOR die Situation eskaliert.


    Viel Spielen und viel Dynamik muss nicht heißen, dass sich die Hunde super verstehen, es kann einfach auch ihre Art sein, mit Stress untereinander umzugehen.

    Eventuell hat Charly einfach für sich den besten Weg gefunden, den Spannungen aus dem Weg zu gehen, indem er sich zurückzieht.


    Wenn dann natürlich sein Bruder immer wieder nervt und zum toben auffordert, wird der Geduldsfaden von Charly einfach irgendwann reißen.

    Es ist nicht immer ganz einfach, den Punkt zu erwischen, wo das Spiel unfair / zu wild wird und eine richtige Auseinandersetzung nicht mehr weit ist.

    Aber diesen Punkt müsst ihr finden und die Hunde trennen, bevor es Charly zu viel wird und er sich ernsthaft wehrt.


    Fressen einstellen ist auch ein ziemlich eindeutiges Indiz für Stress. Wie werden die Hunde gefüttert? Getrennt? Alle in einem Raum? Alle zur gleichen Zeit?


    Hier wohnen aktuell drei Hunde und seit der Welpe (jetzt auch 4 Monate) eingezogen ist, fressen alle Hunde getrennt bzw. nacheinander. Bei den schon erwachsenen Hündinnen war das nie ein Problem, da konnte ich Futter immer stehen lassen, aber der Welpe ist einfach recht verfressen und würde sonst die Näpfe der anderen belagern. Also nur noch einzeln. Der Rest fliegt in der Zeit aus der Küche.


    Meine Yorkihündin ist auch recht sensibel, sie frisst langsam und in Etappen. Deshalb bekommt sie mehrere kurze 'Auszeiten', in denen sie stressfrei fressen kann.

    Und der Störfaktor, in dem Fall der Welpe, muss solange in ein anderes Zimmer, in seine Box oder wird mit einem Türgitter begrenzt. Fertig.


    Wenn die Hunde mit ihren Zähnen so eindeutig klar machen, dass sie nicht gestreichelt werden wollen, dann streichelt sie nicht.

    Nicht jeder Hund will rund um die Uhr oder dann, wenn es dem Besitzer grade einfällt, begrabscht oder hochgenommen werden.


    Bei uns wird gestreichelt, wenn der Welpe müde ist, dann genießt sie das auch oder liegt sowieso bei uns.


    Wenn sie natürlich grade ihre wilden 5 Minuten hat oder in Spiellaune ist, würden wir auch die Zähne abbekommen. Da wird dann eben mit einem Tau oder sont was gespielt.

    Beißhemmung dauert seine Zeit und mit 4 Monaten sind die Welpen dann erst mal noch voll im Zahnwechsel. Hier schaffen Kauhölzer, Kaustangen oder gefrorene Karotten etwas Abhilfe.

  • ja, da wohnen 4 Hunde zusammen: 3 Rüden + 1 Mädchen

    2 Rüden und das Mädchen sind Geschwisterhunde, 1 Rüde kam dazu.


    Ich denke ein Hauptproblem dürfte sein in Sachen Management daß sich meine Freundin etwas "zu" sehr um die Hunde kümmern könnte weil sie die halt einfach unheimlich gern hat. Und dann natürlich etwas enttäuscht ist wenn einer der 4 mal Stop sagt.


    Bei den Streits ist es eher so, daß Charly dazu kommt und anfängt zu streiten, weniger daß die anderen ihn nerven und ihm der Geduldsfaden reißt. Wobei ich auch jetzt gerade gehört hab daß die Intensität der Streits wohl ein wenig abgenommen haben soll, also das ganze die letzten Tage dann doch eher in Richtung heftiges Spiel geht.

    Ein Zeichen, daß mangels Beißhemmung etwas übertrieben wurde und es sich dann hochgeschraubt hat und die Hunde jetzt gelernt haben besser aufeinander acht zu geben?


    Dort gibt es eigentlich nur Trockenfutter zu kaufen, das mögen aber zumindest die 3 Geschwisterhunde nich. Meine Freundin kocht eigentlich immer für alle 3 jeden Tag. Reis, etwas Fleisch oder Fisch und dazu Eier.

    Charly ist generell ein bisschen wählerisch und bekommt sein Futter separat. Anfangs hat er so schnell gefressen daß er sich übergeben musste weil Snoopy ein richtiger Staubsauger ist. Das Mädchen und Snoopy teilen sich einen Napf was ohne Probleme funktioniert.

    Seit Charly separat Futter bekommt gehts ihm besser. Grundsätzlich bekommen aber alle gleichzeitig Futter.


    Snoopy hat sich inzwischen übrigens auch satt gefressen jetzt und sucht vermehrt Körperkontakt zu meiner Freundin. Fast schon so als wollte er sich jetzt empfehlen gegenüber Cooper.

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