Ich brauche Hilfe und Schwarmwissen

Ich bin zwar keine Rottweiler halterin habe aber hier im tierheim einen sehr lieben Rotti Rüden kennen gelernt (der wartet übrigens immer noch auf ein zuhause ) Artgenossen verträglichkeit ist bei dem jedenfalls ein großes Thema sowohl was andere Rüden angeht als auch bei kleineren Hunden, ansonsten ist er zu allen Menschen freundlich, vor allem wen der weiß man hat lekerlies dabei . Wäre das nicht son Brummer und ich eine Hunde Anfängerin wäre er der Bodobär devinitief für mich in Frage gekommen

Bin ich die einzige, die den Rotti im ZHS eher..kritisch sieht?

Alle Rottis, die ich kenne, waeren mir zu massig. Und das sind alles Hunde aus Leistungszucht, also ned diese Monsterbrummer.

Wobei es vermutlich auch darauf ankommt, wie man ZHS betreiben will...

Ne stimmt, die Rottis die ich in meinem Leben kennengelernt habe (waren aber nur 3) wären alle samt nicht für solche Späße zu haben gewesen sind aber alles TH Bewohner gewesen mit Herkunft unbekannt, aber ich denke das wäre bei den meisten molossen eher nicht die liebste Beschäftigung.

Zitat von Murmelchen

Bin ich die einzige, die den Rotti im ZHS eher..kritisch sieht?

Die Showkolosse ja.

Aber wenn ich da zB an die beiden Sportrottis die früher bei uns waren denke... die Hündin hat weniger gewogen als meine Doberzicke und auch der Rüde war kaum 40kg schwer.

Meine Hundesitterin hat sich letztes Jahr ihren Traum erfüllt und sich einen Rotti -Rüden geholt. Dies sind meine Beobachtungen:

Der Rotti ist freundlich zu allen anderen Hunden ( noch?, er ist ja erst etwa anderthalb Jahre alt). Er liebt meine Freundin über alles, ist also ein Hund, der sich eng einer einzigen Person anschließt.

Er ist keine Sportskanone, aber ausdauernd und stark. Leider etwas grobmotorisch, wenn meine Hündin mit ihm gespielt hat, ist sie wie platt gewalzt .

Ein Rotti hat keinen Spaß daran, lange Strecken neben dem Rad zu laufen.

Leider hat er öfters Magen-/ Darmprobleme, bei Aufregung bekommt er sofort Durchfall.

Meine Freundin arbeitet hart mit ihm und gibt sich unglaublich Mühe, ihn gut zu sozialisieren. Jeden Samstag steht Hundeschule in einem Rottweiler Club an. Ohne diese Arbeit ginge es bei dem Hund nicht: er hat unglaublich! Kraft und ist von "normalen" Menschen gar nicht zu halten, wiegt jetzt schon 45 Kilo.(meine Freundin ist sehr groß für eine Frau und hat früher Leistungsschwimmen betrieben).

Der Rotti wacht zu Hause und hat vor ein paar Wochen den jugendlichen Freund der Kinder im Flur gestellt und ihm blaue Flecken in den Rücken verpasst- obwohl der Sohn des Hause mit dabei war. ..Jetzt wird zu Hause konsequentes Deckentraining gemacht, alle müssen an einem Strang ziehen.

Ein Rotti bedeutet also immer viel Arbeit, Kraft und Konsequenz. Er ist aber - solltest du dich richtig reinhängen in die Erziehung- ein ganz toller, wesenfester Hund mit einem Herz aus Gold.

PS: meine Freundin hätte sich nicht vorgestellt, wie stark die Vorurteile/ Ängste gegenüber einem Rotti sind, sie war doch etwas geschockt, wie die Leute auf der Strasse ihr ausweichen und wie viel böse Kommentare sie bekommt.

Und wie wäre es mit einer dritten Alternative: Beauceron?

Optisch ähnlich einem Rottweiler (schwarmarkenfarbig und ähnliche Größe), aber die die ich so kennen lernte waren deutlich agiler als die Rottweiler (aber insgesamt keine repräsentative Menge, sondern nur Einzelbekanntschaften) und für sehr vieles zu motivieren.
Gebrauchshund, aber eher 'light', meiner Wahrnehmung nach etwas ernsthafter als WSS

Meine Erfahrung ist sehr begrenzt und nicht repräsentativ, aber ich möchte sie dennoch teilen.

Wir haben einen Rottweiler in der Nachbarschaft. Der Hund war schon da, als wir hier sesshaft wurden - Er müsste demnach mindestens sechs oder sieben Jahre alt sein.

Der Hund rennt die meiste Zeit unbeaufsichtigt im Garten rum, stellt sich am Zaun auf, bellt, und fletscht die Zähne - unabhängig davon ob dort ein Mensch ohne oder mit Hund vorbei geht.

Gassi sehe ich den Hund sehr selten und wenn, dann mache ich ehrlich gesagt einen großen Bogen um ihn, da ich als (kleiner) Mensch Angst vor ihm habe. Sowohl um mich als auch um unseren Hund; auch wenn unser Hund nicht gerade klein ist.

Ich will aber keineswegs den Hund für sein Verhalten verantwortlich machen, sondern eher verdeutlichen, dass der Rotti klare Strukturen braucht und sonst, wenn der Nachbarshund ein typischer Vertreter ist, viel selbst regeln möchte.

Das kann mit Sicherheit anstrengend werden, ist aber mit Erfahrung und dem richtigen Willen zu schaffen.

Den WSS hatten wir auch in der Nachbarschaft und er war allgemein freundlicher im Wesen, ausgenommen von anderen Rüden. Ganz subjektiv würde ich den auch als leichtführiger beschreiben.

Der Schäfi lief hin und wieder auch problemlos frei, während ich den Rottweiler nur an der Kettenleine sah. Ob Freilauf bei dem möglich ist, kann ich nicht sagen.

Aber wie gesagt, ist nicht repräsentativ und steht nur für zwei Hunde mit sehr unterschiedlich eingestellten Besitzern.

Zitat von Helfstyna

Zitat von Murmelchen

Bin ich die einzige, die den Rotti im ZHS eher..kritisch sieht?

Die Showkolosse ja.

Aber wenn ich da zB an die beiden Sportrottis die früher bei uns waren denke... die Hündin hat weniger gewogen als meine Doberzicke und auch der Rüde war kaum 40kg schwer.

Ich kenn im Grunde keine Showhunde bei den Rottis

ZHS wollte ich mit meiner Rotti Hündin auch gerne machen, sie hat da aber eine gänzlich andere Meinung zu. auch joggen oder am Rad laufen findet sie blöd. Sie ist eher die gemütliche, schnüffelt sich gerne irgendwo fest und tobt zwischendurch mal ihre Runden. Dauerlauf ist gar nicht ihrs, aber im gemäßigtem Tempo ordentlich Strecke machen schon. Daher gehen wir sehr gerne wandern.

Nasenarbeit, egal in welcher Hinsicht, da kenne ich keinen Rotti, der das nicht gerne macht. Mit meiner Hündin mache ich zum Beispiel Dummyarbeit und Fährten. Besonders die Dummyarbeit findet sie richtig toll.

Wenn dir egal ist was andere Menschen denken und von dem, was du über dich, deine Wünsche und Erfahrungen schreibst, würde ich dir auf jeden Fall einen Rottweiler zutrauen.

Ich würde allerdings eher danach gehen, was Du willst und nicht danach, was Dein Mann gerne hätte. Erst recht, wenn der Hund eh hauptsächlich Deine Aufgabe sein soll.

Ich möchte auch noch mal etwas in den Raum werfen, was ich selbst etwas unterschätzt habe. Mein Rotti und auch so ziemlich alle die ich kenne, sind absolute Ein-Mann-Hunde. Bei meiner Hündin heißt das konkret, dass sie bei mir gut im gehorsam steht, bei anderen aber nicht. Ich kann sie mit niemandem alleine los schicken, ich kann sie nicht in Fremdbetreuung geben, sie lässt sich nicht von anderen streicheln.

Das kann sehr einschränkend sein, wenn man auf irgendwas davon angewiesen ist.

Meine Hündin ist außerdem sehr unsicher, was beim Rotti auch keine Seltenheit mehr ist. Sie ist zwar von keinem Züchter, aber selbst beim ADRK muss man schon genau schauen, keine nervlichen Wracks zu erwischen.

Außerdem würde ich persönlich keinen Rotti Züchter unterstützen, der seine Hunde kurznasig züchtet. Das nimmt langsam auch eine sehr gruselige Wendung in der zucht. Die Rottis werden immer Mopsähnlicher.

Aber wie gesagt.. Wenn dein Herz am Weissen Schäferhund hängt, entscheide dich auch dafür. :)