Ich brauche Hilfe und Schwarmwissen
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Ich muss ehrlich zugeben dass ich um alle Rottis die ich sehe wenn möglich einen großen Bogen mache. Nicht wegen der Rasse an sich, sondern weil die meisten hier a) echt nicht ohne sind ( zumindest hinsichtlich Artgenossen, und die meinen das auch knalle ernst), und b) hier in der Regel bei Leuten sind die es mit der Verantwortung und der Rücksichtnahme nicht so eng sind ( ein Typ bedient das typische Klischee, einer lässt seinen Hund auch im Dunkeln frei laufen und ihn ohne zu gucken auch direkt an der Straße aus der Heck Klappe springen, und die Dritten, sind Dauer besoffene Punks).
Als ich noch in Hessen wohnte kannte ich jemanden der mit Rottis aufgewachsen ist. Der konnte sich keine andere Rasse in seinem Leben vorstellen - einmal Rottweiler, immer Rottweiler quasi. Ich kannte seinen Hund nur von Erzählungen, in seinen Augen war das einfach nur ein tiefen entspannter, netter Bär. Probleme hatten die mit ihren Rottis nicht.
Was ich damit Aussagen möchte :
Neben der gesünderen/sportlicheren Linie, wäre mein Hauptaugenmerk auf Verträglichkeit. Und ich finde, dass man der Typ für sein muss.
Die WSS die ich bisher traf waren mit Artgenossen allesamt umgänglicher, einer arbeitet hier sogar als Blindenhund.
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Ich möchte auch noch mal etwas in den Raum werfen, was ich selbst etwas unterschätzt habe. Mein Rotti und auch so ziemlich alle die ich kenne, sind absolute Ein-Mann-Hunde. Bei meiner Hündin heißt das konkret, dass sie bei mir gut im gehorsam steht, bei anderen aber nicht. Ich kann sie mit niemandem alleine los schicken, ich kann sie nicht in Fremdbetreuung geben, sie lässt sich nicht von anderen streicheln.
Das kann sehr einschränkend sein, wenn man auf irgendwas davon angewiesen ist.
Ich glaube das ist ein Argument womit ich meinen Mann überzeugen könnte, ohne seinen Wusch einfach zu untergraben.
So ein Exemplar haben wir nämlich hier zu Hause. Die beiden haben lange gebraucht um miteinander warm zu werden.
Fremdbetreuung geht hier auch gar nicht und mein Hund akzeptiert nur meinen Mann und mein Sohn als Notfallersatz. Der Hund liebt seine Familie.....aber mit denen raus muss nicht unbedingt sein.
Und nicht das es hier falsch rüberkommt. Wir würden uns den Hund nicht holen, bloß weil er meinem Mann so gefällt und ich dann das nachsehen habe. Es ist und bleibt eine gemeinsame Entscheidung und wenn einer auch nur ansatzweise etwas einzuwenden hat, dann nicht. Aber, auch nach 30 Jahren Ehe bin ich der Meinung man sollte Miteinander agieren und nicht nur die eigenen Wünsche durchbringen. Und da mein Mann die letzten 30 Jahre immer kommentarlos alles mitgetragen hat was ich "angeschleppt" habe, sollten diesmal seine Vorstellungen auch beachtet werden.
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Eine von mir geschätzte Trainerin hatte früher 2 Rottis, mittlerweile nur noch einen. Und ihr Freund hat auch einen Rotti.
Gerade ihre jüngere Hündin dürfte aus sportlicher Linie stammen. Sie macht mit ihr wohl so ziemlich alles und hat da auch ziemliche Erfolge in diversen Sparten (also nen Haufen Prüfungen abgelegt): IGP, RO, Stöbern, Hoopers, Fitness & Balance, etc. ZHS, Joggen und Radfahren betreibt sie aber nicht meines Wissens nach.
Die Hündin ist aber echt ne durchgeknallte Nudel, extrem motiviert, sehr "triebig", ein Powerpaket von Rotti. Das muss man schon mögen. Wobei sie von der Trainerin halt auch sehr gefördert wurde und die langjährige Erfahrung hat.
Je nach Linie sind viele Rottis wohl eh gemütlicher unterwegs.
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Das mit dem Ein Mann Hund kann ich von den Hunden aus seriöser Zucht jetzt weniger bestätigen. Die waren offen, freundlich und schlossen sich auch schnell an, wenn man sie motivierte. Wir hatten zB mehrere Rottis die nicht mit dem Besitzer gearbeitet haben, sondern einen HF aus dem Bekanntenkreis hatten.
Die Anderen hatten aus Unsicherheit Probleme mit dem anderen Leuten, drum wirkten die, als würden sie an ihren Besitzern kleben.
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Und wie wäre es mit einer dritten Alternative: Beauceron?
Das ist wirklich fies
die Rasse hatte ich gar nicht auf dem Schirm.
Ich habe mich jetzt mal im Netz durchgesucht, und die Beschreibung hört sich ja toll an. Ich möchte gerne mit dem Hund arbeiten. Zughundesport und Nasenarbeit waren für mich die Sachen, die ich kenne und schon gemacht habe. Ich bin aber eigentlich offen für alles und würde es vom Hund abhängig machen wie der tickt, bzw was ihm liegt. Hauptsache wir haben beide Spaß an der "Arbeit".
Aber das wäre eine Rasse die einer weiteren Informationsbeschaffung auf alle Fälle wert ist. Vielleicht könnte man damit beide Seiten (meinen Mann und mich) glücklich machen.
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Ich finde die Idee gut, sich besser gemeinsam für eine ganz andere Rasse zu entscheiden, als dass du einen Rottweiler nimmst, um deinem Mann einen Gefallen zu tun - egal wie klein der Gefallen auch sein sollte. Wenn das Bauchgefühl sagt, dass ein Rottweiler schon ganz ok ist, du aber EIGENTLICH lieber einen Schäferhund hättest, sind das einfach keine so guten Voraussetzungen zwischen dem Hund und dir. Nochmal, egal wie klein das "eigentlich" werden sollte, der Bauchfaktor werkelt im Unterbewusstsein viel herum.
Ich bin mit einer Rottweilerhündin aufgewachsen. So ein großes, testosterongesättigtes Wesen mit teilweise rüdischem Verhalten und verkümmerter Gebärmutter (sie wurde wegen Gebärmuttervereiterung kastriert). Mein Bruder hat sich Jahre später eine Hündin aus dem Tierheim geholt, erheblich schmaler und irgendwie ein echtes Mädchen. Und am liebsten hätte ich jetzt wieder einen Rottweiler gehabt. Wir haben keinen, weil:
- Rottweiler "nebenan" auf der Liste stehen und man nicht ausschließen kann, dass der Hund auch mal nach "nebenan" muss
- die Reaktionen anderer Menschen auf den Hund für den HUND doof ist
Ich hätte bis vor Kurzem Rottweiler übrigens als echte Anfängerrasse eingeschätzt. Weil die, so kenne ich sie von früher, so eine Gutmütigkeit und Coolness eingebaut hatten. Einen unsicheren Rottweiler würde ich allerdings nicht geschenkt wollen.
Man darf den Hund auch einfach nie in eine Situation bringen, wo er auf die Idee kommt, "schützen zu müssen". Als meine Schwester und ich Kleinkinder waren, musste Frau Rottweiler aus dem Weg, wenn Besuch kam. Womöglich noch mit anderen Kindern, die hinter uns hergelaufen sind oder so. Deswegen war das der einzige unserer Familienhunde, der jemals das Kommando "Decke" gelernt hat.
Beide Hündinnen liefen nebenbei, über "Auslastung" hat sich damals noch keiner so Gedanken gemacht wie heute. Mit beiden wurde allerdings häufig Kilometer gemacht, weil das normale Gassi regelmäßig ausgeartet ist. Wandern, rumtoben und allgemein draußen sein hat beiden Spaß gemacht.
Unsere Große mochte Welpen nicht und hatte ein Problem mit erwachsenen Hündinnen. Die Kleine war mit vielen Hunden verträglich, wenn was war, hat sie sich hinter meinem Bruder versteckt. Der sich allerdings auch mit vollem Körpereinsatz zwischen jeden Fremdhund und sein Schätzchen geschmissen hätte.
Ein-Mann-Hunde waren sie beide nicht, aber sie haben Unterschiede gemacht. Die Große war meinem Teenage-Bruder in schwerer Liebe verfallen und hat meine Mutter als Rudelführerin akzeptiert, meinen Vater aber nicht ganz so ernst genommen. Letzterer ist eher nicht alleine mit ihr spazierengegangen, mein Bruder dafür problemlos.
Die Kleine von meinem Bruder war umständehalber ja eigentlich ein Ein-Mann-Hund, weil die beiden zusammengelebt haben wie ein altes Ehepaar.
Sie kannte meine Eltern von Welpe an und kam zu meiner Mutter immer mal paar Tage in Betreuung, wenn mein Bruder irgendwie weg musste. Das war kein Ding, obwohl mein Bruder natürlich ihr Mensch war. Die Kleine hat auch auf meine Eltern, auf meine Schwester und auf mich gehört.
Beide Hunde haben mit Körpereinsatz und laut(!) gespielt, sowohl mit Menschen als auch mit Hunden. So ähnlich wie Boxer. Das kann fremde Hundehalter erschrecken.
Rottweiler im Freilauf kann andere Menschen sehr erschrecken, auch wenn der Hund sich gar nicht für die Leute interessiert und mit mehreren Metern Abstand vorbei will (unsere waren gegenüber Menschen tendentiell freundlich-gleichgültig draußen). Auch unabhängig davon, wo du als Hundehalter bist, du kannst direkt daneben stehen. Du kannst den Hund sogar an der Leine haben, manche Leute kriegen Schiss. Das kenne ich in dieser Form nur vom Rottweiler. Und wir hatten später noch zwei "große schwarze Hunde", die erheblich über Rottweilergröße waren, das war trotzdem was anderes.
Beide Hunde waren pervers verkuschelt. Unseren anderen Hunden wurde es immer irgendwann zu warm, zu eng, zu viel Mensch. Die Rottweiler konnte man unter die Bettdecke und in beide Arme nehmen, die haben dann geseufzt und sind eingeschlafen.
Wenn bei deinen früheren Schäferhunden der Schutztrieb ausgeprägt war, dann kennst du wahrscheinlich schon alles, was bei einem Rottweiler Probleme machen KÖNNTE.
Ansonsten habe ich persönlich noch ein Kriterium bei der Rassewahl: Könnt ihr den Hund im Ernstfall rein körperlich halten? Rottweiler haben genau die Kraft, nach der sie aussehen.
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Wobei ich mir nicht sorecht vorstellen kann das irgendwer so nen Rottweiler etwas entgegen zu setzen hat ohne zusätzliche Hilfsmittel wohlgemerkt und wenn man nicht gerade ein Bodybuilder verschnitt ist. Wenn son Rotti wo dringenst hin will dann fliegst hinterher. Deshalb ist ja die Erziehung von so nem Kaliber ja das a und o
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Zum Beauceron rufe ich mal @Das Rosilein
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rotti kenn ich als absolut tolle , biss hen stoische hunde. Und sehr nachtragend bei ungerechter Behandlung. Hab allerdings zwischendurch eine reihe unsichere aber trotzdem molossertypisch kompromisslose Exemplare kennen gelernt. Wie die heute dastehen weiss ich nicht. Würde aber helfstyna.folgen.
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Und wie wäre es mit einer dritten Alternative: Beauceron?
Das ist wirklich fies
die Rasse hatte ich gar nicht auf dem Schirm.
Ich habe mich jetzt mal im Netz durchgesucht, und die Beschreibung hört sich ja toll an. Ich möchte gerne mit dem Hund arbeiten. Zughundesport und Nasenarbeit waren für mich die Sachen, die ich kenne und schon gemacht habe. Ich bin aber eigentlich offen für alles und würde es vom Hund abhängig machen wie der tickt, bzw was ihm liegt. Hauptsache wir haben beide Spaß an der "Arbeit".
Aber das wäre eine Rasse die einer weiteren Informationsbeschaffung auf alle Fälle wert ist. Vielleicht könnte man damit beide Seiten (meinen Mann und mich) glücklich machen.
Ich finde die Idee auch gut, schau sie dir an! Man sieht die Beaucis leider nicht allzuoft, und die meisten kenne ich nur flüchtig. Zwei waren/sind in unserer Mantrailinggruppe. Beim Rüden war ich damals noch blutige Anfängerin und hatte nichts zu sagen, der hatte keine echte Freude daran, wurde aber auch - wie mir jetzt klar ist - mit einer für ihn unpassenden Methode angetrailt/nicht fachgerecht ausgebildet. Er wurde dann auf Sportfährte umgestellt und war da viel motivierter - der war glücklicher mit einem klaren Regelwerk, welches ihm bei jedem Schritt sagt, was zu tun ist. Die Hündin war von Anfang an Feuer und Flamme und ist noch heute dabei. Ein toller Hund, ich glaube die Besitzerin (oder ihr Partner) macht auch Canicross mit ihr.
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