Merkwürdiges Verhalten - Pubertät oder Krankheit?

  • npnp123:

    ich glaube gern daß Dir der Kopf raucht und der Zwiespalt "TA mit 35 jähriger Erfahrung sagt" und den Ratschlägen hier, gemischt mit deinem Anliegen daß es Eurem Bub gut gehen soll, sehr groß ist.

    Schau viele von uns waren auch mal in Deiner Situation, haben genau in dem Bereich SD eigene Erfahrungen, manchmal mit einem Marathon verbunden, bei ihrem Hund gemacht und geben Dir halt Ihre berechtigten Bedenken als Input.

    Einen sehr wichtigen Satz behalte vll generell mal im Kopf: kein "normaler" TA-Arzt ist spezialisiert auf alles. Daher ist es immer empfehlenswert bei speziellen Problemen - und da gehört die SD eindeutig dazu - auch Spezialisten aufzusuchen.


    Ich drücke Euch fest die Daumen, daß ein SD-Profi Licht ins Geschehen bringt und Euch auch ein guter Trainer zeitnah begleitet., auch wenn Deine Gedanken vll sind "ah die SD ist die Ursache"

  • Das gute ist, dass es eine Erklärung für das veränderte Verhalten zu geben scheint.


    Ich würde an deiner Stelle jetzt nichts überstürzen, eine gute Diagnose machen lassen, dann entsprechend behandeln und parallel ganz viel Ruhe in den Hund und Struktur in euer Leben bringen - auch was Liegeplätze usw angeht.


    Und in Ruhe nach einem guten Trainer schauen.


    Aber es scheint ja doch so zu sein, dass es kein gravierendes Verhaltensproblem ist, oder eine Veranlagung, mit der ihr nicht zurechtkommt. Vielleicht ist es doch kein HSH.

  • War das jetzt ironisch?

    Ein bisschen scheint mir die SDU- Problematik nämlich auch eine Modeerscheinung zu sein. Gibt da auch einen Artikel zu im Blogg von "Tierarzt Dr. Rückert"

    (Sorry, hab das mit dem Verlinken noch nicht raus.)

  • Huch, nein, das ist nicht ironisch.


    Ich weiß, dass mir all das was da die letzten Seiten über HSH usw geschrieben wurde, ein bisschen sorgen bereitet hätte.

    Wenn der Hund eigentlich ein gesundheitliches Problem hat, sind diese sorgen dann evtl. ja hinfällig.


    Ich wünsch ihm keine SDU, aber es ist auf jeden Fall ein positiver Aspekt an der Diagnose. Und SDU lässt sich ja durchaus gut in den Griff bekommen.


    Eine "Modeerscheinung" sind manche Diagnosen einfach deshalb, weil sie zwar häufig sind, aber lange einfach nicht erkannt wurden.


    Frag mal nach Cushing oder EMS beim Pferd. Davon hat vor 20 Jahren noch keiner was gehört. Was aber nicht heisst, dass nicht sehr viele Pferde betroffen sind. Das hat nichts mit Mode zu tun.

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  • War das jetzt ironisch?

    Ein bisschen scheint mir die SDU- Problematik nämlich auch eine Modeerscheinung zu sein. Gibt da auch einen Artikel zu im Blogg von "Tierarzt Dr. Rückert"

    (Sorry, hab das mit dem Verlinken noch nicht raus.)

    Nein, ich denke, es wird einfach viel mehr in der Hinsicht untersucht.

    Selbst Dr. Rückert sagt, dass es diese Grauzone gibt, die man nicht aus den Augen lassen darf.

    Er ist dagegen jeden Hund, der etwas auffällig ist, sofort zu therapieren, aber wenn eine vernünftige (!) Diagnostik betrieben wurde und letztlich nur noch die SD-Werte übrig bleiben, dann kann man einen Therapieversuch starten.


    Zur vernünftigen Diagnostik gehört aber halt mehr, als nur ein einmalig niedriger T4. Alles andere ist Glaskugel. Addison, Cushing, Entzündungen ... das kann alles und nichts sein.

  • Bei unserem Hund wurde gerade eine SDU diagnostiziert, ich habe mich deshalb sehr intensiv damit auseinandergesetzt bzw. tue das noch immer.

    Für ein aussagekräftige Diagnose benötigt man alle SD Werte (nicht nur T4 und TSH), die ein Spezialist interpretieren muss sowie ein Blutbild samt Organwerte, um andere Ursachen, die die SD Werte drücken könnten, auszuschließen. AB können die SD Werte ebenfalls drücken, uns wurde ein Abstand von mind. 6-8 Wochen geraten, um aussagekräftige Werte zu bekommen.

    Dann kommt noch das junge Alter dazu, mir war es, als seien niedrige Werte bei Hunden unter einem Jahr sowieso sehr sehr mit Vorsicht zu genießen.

    Tabletten würde ich (!) mit der bei euch erfolgten Diagnostik (noch) nicht geben.

  • Das geht leider unter und ist doch ein sehr wichtiger Zusatz.

    Zum Verhalten deines echt süßen Jungspunds: Manchmal sind schlecht sozialisierte Welpen noch ganz cool drauf. Im Erwachsenwerden merkt man dann erst die Lücken, die dadurch entstanden sind. Weißt du wie er aufgewachsen ist? Eher isoliert im Tierheim oder Pflegestelle?

    Mehrfach bei anderen erlebt (und für mich ein Grund, Tierschutzshelterwelpen sehr kritisch zu sehen.). Plus dazu dann jeweils sich entwickelnde erwachsener Typtendenzen.


    Ein ganz anderer Punkt noch, weil irgendwo die Rede war von "Emil ist so berührungsempfindlich geworden". Das scheint ein gängiges Pubertätsphänomen zu sein, dass viele Jungspunde sehr berührungsempfindlich bis schnell überreizt sind.


    Ich will - und kann - Krankheit zusätzlich nicht ausschließen, nur als Überlegung mitgeben, dass Fokus auf "Muss Krankheit sein" auch "der leichtere Weg" sein kann, weil da ein "externer Faktor" ist, oder leichtere Lösung verspricht, ohne dass der eigene Zugang geändert werden muss. Mensch mag es lieber leichter, als komplex.

  • Und selbst, wenn die SDU sich bewahrheitet, ist es kein leichter Weg.

    Man muss dennoch konsequent weiter arbeiten. Das Medikament macht nicht in ein paar Tagen einen "normalen" Junghund.

    Wir sind jetzt nach einem Jahr, vier mal Dosis anpassen, 7 Blutentnahme, Einzel- und Gruppentraining, Futterumstellung und einem Medikamentenwechsel bei "joah, kann man mit leben, aber ist noch Luft nach oben".

    Das Gute ist halt, dass man eine Erklärung hat und sich nicht mehr dauernd selbst in Frage stellt.

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