Merkwürdiges Verhalten - Pubertät oder Krankheit?

  • Ich bin selber Schilddrüsengeplagt und kann nur allen beipflichten, ich würde erst alle Werte machen lassen und dann gegebenenfalls Medikamente geben, dazu ist die SD einfach zu wichtig und hat Einfluss auf so viele hormonelle Vorgänge im Körper (hier eines Junghundes). Ihr habt ja keinen Schaden davon noch zu warten bis alle Werte gemacht sind, diese Werte machen wenn man schon Medikamente gibt macht keinen Sinn zur ersten Diagnosenstellung z.B. könnten die Antikörper beeinflusst werden.

    Und weil hier das Verhalten angesprochen wird, ja eine Schilddrüsenunterfunktion hat unter Umständen weitreichende Auswirkungen, auch beim Menschen (ich hab z.B. auch neurologische Symptome). Und was ganz wichtig ist: Selbst wenn ein Verhalten von der Unterfunktion kommt, heißt es leider nicht, dass es mit einer guten Einstellung wieder sofort weg ist, vieles manifestiert sich, also ein Trainer sollte trotzdem drauf schauen.

    Ich drück euch die Daumen, ihr schafft das!

  • Ich glaube zwar nicht, dass es ein gesundheitliches Problem ist, sondern eher, dass Chris mit ihrer HSH-Diagnose eher richtig liegt, aber doch zur Sicherheit: Sehen tut er normal, oder?


    Meine total liebe, unterwürfige, nichts verteidigende Airedalehündin hat mal eines abends unverhofft ähnliches Verhalten gezeigt: Sie hat mich angeknurrt, als ich um die Zimmerecke kam und war nach ein paar Sekunden regelrecht erschrocken, eine halbe Stunde später passierte dasselbe bei meinem Vater - und am nächsten Morgen hatte sie eine fette beidseitige Augenentzündung, hat also wohl am Vorabend schon nicht mehr scharf gesehen und uns, so aus dem Schlaf, einfach kurz nicht erkannt. Als die Augen wieder in Ordnung waren ,ist sowas nie wieder passiert.


    Wie gesagt, ich glaube, bei euch liegt das anders und deutlich ernster - aber wenn ihr eh zum Tierarzt geht ,würde ich auch das Sehvermögen gründlich überprüfen lassen. Kann ja nichts schaden.

  • Guten Morgen Zusammen,


    wir haben gleich einen Termin in der Tierklinik um noch mal ein großes Schilddrüsenprofil zu machen.


    Falls das nicht rübergekommen ist, ich erwarte nicht, dass sich durch eine Diagnose und Behandlung irgendwelche Probleme in der Erziehung beheben. Ich muss dazu aber auch nochmal betonen, dass Emil bislang ein sehr unkomplizierter Hund ist. Er ist definitiv kein Problemhund, falls das hier so rübergekommen ist. Klar wir haben Baustellen, aber welcher Ersthundehalter hat die nicht mit seinem Junghund. Nichtsdestotrotz sind alle Einwände bezüglich Herkunft, Aufzucht und genetischer Veranlagung total richtig und wichtig. Haben wir aber auf dem Schirm und arbeiten wieder konsequent mit Trainersupport dran. Aufgrund von Umzug, Renovierung etc. haben wir das an der ein oder anderen Stelle sicher etwas schleifen lassen. Es ist aber nicht so, als würde Emil uns den ganzen Tag auf der Nase rumtanzen, anknurren, verfolgen. Er ist meist total unauffällig.


    Anlass für den Thread waren die "Ausreißer" im Verhalten. Als Hundehalter entwickelt man mit der Zeit ja ein Gespür für seinen Hund und merkt wenn irgendwas faul ist. Beide Befunde (erst Entzündung mit Fieber, dann angebliche SDU) bestätigen ja zunächst einmal, dass irgendwas faul sein könnte.


    Ich bin darauf gespannt, was das große Schilddrüsenprofil ergibt.

  • Ich möchte nochmal sagen, wie reflektiert und überlegt ich euch und euer Verhalten finde!


    Gerade zur Zeit hier im Dogforum ist es eine Wohltat mal nicht "ich habe ein Problem, aber weiß sowieso alles besser" zu lesen.

  • Falls das nicht rübergekommen ist, ich erwarte nicht, dass sich durch eine Diagnose und Behandlung irgendwelche Probleme in der Erziehung beheben. Ich muss dazu aber auch nochmal betonen, dass Emil bislang ein sehr unkomplizierter Hund ist. Er ist definitiv kein Problemhund, falls das hier so rübergekommen ist.

    Mit seinen 10 Monaten ist er auch noch viel zu jung, um ein „Problemhund“ zu sein. Da ist es klar, dass noch „unkompliziert im Umgang“ ist. Er ist ja noch ein halbes Kind.


    Die Beiträge hier sollen nur aufzeigen, in welche Richtung es geht, wenn man die Anzeichen übersieht und die Kurve nicht kriegt. Und aus deinen Erzählungen hört es sich nach einem kritischen Punkt in Emils Entwicklungsphase an, wo man wirklich schnell und konsequent für klare Verhältnisse im Zusammenleben sorgen sollte.

    Ganz unabhängig von einer möglichen SDU.

  • Der Besuch in der Tierklinik war sehr aufschlussreich. Der betreuende Tierarzt war noch relativ jung und gut über aktuelle Studien und Diagnostik bezüglich des Themas informiert. Nach Durchsicht des Laborbefundes und Befundes des ersten Tierarztes musste er etwas mit dem Kopf schütteln. Laut TA reicht die durchgeführte Diagnostik auf keinen Fall um eine SDU zu verifizieren. Erweitertes Schilddrüsenprofil muss auf jeden Fall gemacht werden. Aussagekraft eines einzigen T4 Wertes gehe gegen Null, vor allem wenn vorab eine Erkrankung vorgelegen hat.


    Insofern schon mal vielen Dank an alle die uns für das Thema sensibilisiert haben und ihr eigenes Wissen und Ihre Erfahrungen geteilt haben.


    Eine SDU ist noch nicht ausgeschlossen, aber aufgrund der Anamnese und des gesundheitlichen Allgemeinzustandes sehr unwahrscheinlich. (junge Hunde mit SDU haben fast immer Entwicklungsstörungen) Die Tabletten sollen wir also auf jeden Fall erstmal weglassen. Ergebnisse der Untersuchung kriegen wir dann am Dienstag.


    Allerdings wurde erneut (bzw. immer noch) eine Entzündung an den Geschlechtsorganen festgestellt. Diese ist wohl noch nicht austherapiert und bereitet dem Hund Unwohlsein. Warum Tierarzt 1 das nicht erneut überprüft hat ist mir ein Rätsel. Er hatte es ja initial auch diagnostiziert.

  • Gut, dass ihr eine zweite Meinung eingeholt habt.

  • Mit seinen 10 Monaten ist er auch noch viel zu jung, um ein „Problemhund“ zu sein. Da ist es klar, dass noch „unkompliziert im Umgang“ ist. Er ist ja noch ein halbes Kind.

    Ich kenne da ein paar frühkastrierte Aussis und BCs... die waren mit 6 Monaten schon "Problemhunde". :headbash:

  • Prima, daß Ihr Euch zur zweiten Meinung einholen entschieden und es so schnell umgesetzt habt :bindafür: . Und es zeigt sich daß 35 jährige Erfahrung in einem Spezialgebiet erstmal ganix heißt und auch nach "hinten losgehen"kann. Ich freu mich für Euch, daß dieser TA da eine deutlich andere Meinung dazu und eine erweiterte Diagnostik umgesetzt hat.

    Ich drücke die Daumen für die Ergebnisse und eine gutes Ausheilen der Entzündung :bindafür:

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