Merkwürdiges Verhalten - Pubertät oder Krankheit?

  • Danke dir sehr! :bussi:

  • Ich hoffe, ich mache mich jetzt nicht unbeliebt... =)


    Mit deinem Einverständnis rufe ich mal Phonhaus


    Sie hatte vor kurzem ein Bild ihrer Hündin gepostet, auf dem diese für den Laien total entspannt aussah, aber in Wirklichkeit in nackter Panik eingefroren war. Ich meine, der Gesichtsausdruck war der gleiche wie bei deinem Hund.


    Nach dem, was ich sehe (bin aber auch kein Profi) macht dein Hund auf dem Bild ein Stressgesicht. Das sieht man, weil sich hinter den Maulwinkeln und zwischen Auge und hinteren Ende der Maulspalte so Fältchen bilden.

    Vielleicht habe ich mich mit "extrem entspannt" auch etwas unglücklich ausgedrückt. Extrem entspannt für einen jungen Rüdenmischling aus Rumänien wäre wohl passender. Er war natürlich etwas aufgeregt und aufmerksam, da wir meine Familie in der Konstellation noch nie besuchen konnten. (Covid sei dank) Viele neue Eindrücke. Also von entspannt in die Ecke legen und einfach pennen sind wir vermutlich noch etwas entfernt. Halte es daher nicht für unwahrscheinlich, dass auf dem Bild auch etwas Stress dabei sein könnte. Panisch, ängstlich oder fiddelig war er aber gar nicht.


    Eher neugierig, interessiert.

  • Edit - irgendwie hats mir einen Teil meines Textes verschluckt. Noch zur Ergänzung:


    Bei Emil geht die Kopfmuskulatur, vor allem die Ohren, deutlich nach vorne. Die Körperhaltung wirkt schon angespannt, aber nicht verkrampft. Ohne zu sehen, was genau er da im Blick hat, kann man es schwer beurteilen.


    Wäre es mein Hund und der wäre noch nicht soo lange bei mir, wäre ich nicht ganz relaxt mit der strategisch gewählten Position und der Anspannung (wenn die durchgehend da war) und würde da auf Dauer mehr Führung geben bzw. einen Platz mehr am Rand des Geschehens bei mir. Und die Situation insgesamt nicht lange dauern lassen. Ich hab jetzt aber auch Emils Geschichte nicht im Kopf - wie lange ist er schon bei Euch und wie alt ist er?


    Es ist aber insgesamt ein anderes Bild als bei meiner.

  • Wäre es mein Hund und der wäre noch nicht soo lange bei mir, wäre ich nicht ganz relaxt mit der strategisch gewählten Position und der Anspannung (wenn die durchgehend da war) und würde da auf Dauer mehr Führung geben bzw. einen Platz mehr am Rand des Geschehens bei mir. Und die Situation insgesamt nicht lange dauern lassen.

    Du hast die vorherigen Beiträge sicher nicht komplett gelesen, daher fasse ich mal kurz zusammen:


    Emil ist ein circa 10 Monate alter Rumäne aus dem Tierschutz. Bei uns ist er seit etwa 6 Monaten. Wir sind vor einer Woche von der Großstadt zurück aufs Land gezogen. Anlass für den Thread war, dass er vor ein paar Tagen angefangen hat Geräusche, Gegenstände und uns anzuknurren und anzubellen oder wahlweise zu verteidigen. Er war noch nie ein ängstlicher Hund, sondern immer aufgeschlossen und neugierig. Da uns sein Verhalten komisch vorkam, sind wir zum Tierarzt, welcher eine Blasenentzündung inkl. Fieber diagnostiziert hat. Er kriegt jetzt seit ein paar Tagen Antibiotika und sein Verhalten hat sich weitestgehend wieder normalisiert.


    Nichtsdestotrotz haben wir das Thema Ressourcenverteidigung doch wohl etwas schleifen lassen und arbeiten da jetzt wieder aktiv mit unserer Trainerin dran.

  • Ahh, okay, danke. Nein, sorry, ich habs nicht nachgelesen, sondern auf den Ruf reagiert :smile:


    Wenn Ihr schon eine Trainerin bei der Hand und einen Blick auf Ressourcen- und Wachthemen habt, dann zeigt Ihr vielleicht mal das Foto.

  • Ich möchte noch einmal von den letzten Tagen berichten, da uns das Verhalten doch verunsichert hat. Nachdem sich zunächst eine Besserung eingestellt hat, waren die letzten 2-3 Tage doch etwas nervenaufreibend. Tagsüber ist sein Verhalten normal. Er ist natürlich jungehundetypisch teilweise etwas unkonzentriert und hinterfragt auch mal Kommandos. Das ist aber nichts was mir Sorge macht und lässt sich durch Konsequenz, Ruhe und Training wieder in die richtigen Bahnen lenken. Draußen beim Gassi oder beim Hundetraining läuft es wirklich gut. Er orientiert sich gut an uns.


    Abends in der Wohnung zeigt er jedoch problematisches Verhalten. Meine Freundin liegt Abends im Wohnzimmer auf dem Sofa und schaut TV. Hund liegt meist auf dem Teppich vor dem Sofa, oder auf dem Sofa. Sobald Herr Hund in der Wohnung oder draußen etwas hört, wird dieses mit Knurren und Bellen quittiert. Das können wahlweise die Vögel sein, die es wagen sich auf den Balkon niederzulassen, oder ich, wenn ich vom Büro in die Küche oder das Badezimmer gehe. (Dieser Bereich ist für ihn nicht einsehbar, wenn er im Wohnzimmer liegt)


    Mittlerweile sind wir uns recht sicher, dass es eine Mischung aus "Freundin als Ressource" verteidigen und "Liegeplatz" Wohnzimmer verteidigen. Gestern hat er versucht das Sofa erst gegen mich zu verteidigen, er hat da eine große Show draus gemacht, inklusive Knurren, Fell aufstellen und steif werden. Ich bin mir nicht sicher, was in seinem Kopf vorging, bin mir aber recht sicher, dass er es in dieser Situation ernst gemeint hat. Wirklich unschön. Ich habe mich dann nicht weiter genähert, bin aber auch nicht zurückgewichen und habe gewartet, bis er sich entspannt hat. Nach etwa 10 Sekunden war die Situation aufgelöst, er hat sich beruhigt und ich habe mich genähert. Bei meiner Freundin zeigt er dieses Verhalten auch gelegentlich. Grundsätzlich wirkt er für mich aktuell sehr emotional, er hat eine sehr kurze Zündschnur. Manchmal kommt er mir wieder vor wie ein Welpe mit seinem "unreifen" Verhalten. Grenzen und Regeln werden aktuell oft nochmal ausgetestet, ob diese noch immer gelten.


    Wir haben das Thema mit unserer Trainerin besprochen, die uns dazu riet, dem Hund für einige Zeit keinerlei Ressourcen (außer natürlich Wasser) permanent zur Verfügung zu stellen. Spielzeug gibt es nur nach Freigabe von uns, Bett und Sofa sind bis auf weiteres tabu. Liegeplätze werden ab sofort von uns zugewiesen und wieder freigegeben. Regeln im Zusammenleben sollen von uns nun mit eisenharter Konsequenz eingefordert werden. Privilegien müssen sich erst wieder erarbeitet werden.


    Alles in Allem eine eher unschöne Baustelle. (Wer wird schon gerne von seinem eigenen Hund angeknurrt?) Ich hoffe, dass wir mit Hilfe der Trainerin aber effektiv an dem Problem arbeiten können, bevor sich das Verhalten festigt.

  • Wir haben das Thema mit unserer Trainerin besprochen, die uns dazu riet, dem Hund für einige Zeit keinerlei Ressourcen (außer natürlich Wasser) permanent zur Verfügung zu stellen. Spielzeug gibt es nur nach Freigabe von uns, Bett und Sofa sind bis auf weiteres tabu. Liegeplätze werden ab sofort von uns zugewiesen und wieder freigegeben. Regeln im Zusammenleben sollen von uns nun mit eisenharter Konsequenz eingefordert werden. Privilegien müssen sich erst wieder erarbeitet werden.

    Würde ich ebenfalls sofort und absolut konsequent umsetzen. Bei mir dürfte der Hund vorerst auf gar keinen Fall auf's Sofa - auch nicht nach Freigabe.

    Ebenso würde ich das liegen auf dem Teppich vor dem Sofa nicht zulassen und ihm einen ruhigen Platz am Rande des Geschehens zuweisen an dem ihr auch nicht permanent vorbeilaufen müsst.


    War die Trainerin bei euch zuhause? Ich weiß, dass das in der aktuellen Situation schwierig ist aber ich denke wirklich, dass sich das ein erfahrener Trainer vor Ort anschauen sollte um das Verhalten wirklich korrekt einschätzen zu können.

  • War die Trainerin bei euch zuhause? Ich weiß, dass das in der aktuellen Situation schwierig ist aber ich denke wirklich, dass sich das ein erfahrener Trainer vor Ort anschauen sollte um das Verhalten wirklich korrekt einschätzen zu können.

    Sie kennt uns von den Einzelstunden. Vor Ort Training ist aktuell leider laut NRW-Coronaverordnung noch nicht wieder möglich. Wir hoffen hier natürlich auf schnelle Lockerungen.

  • Sie kennt uns von den Einzelstunden. Vor Ort Training ist aktuell leider laut NRW-Coronaverordnung noch nicht wieder möglich. Wir hoffen hier natürlich auf schnelle Lockerungen.

    Wieso ist Einzeltraining mit einem erfahrenen Trainer in NRW nicht möglich? Das ist doch so, als käme 1 Person in 1 Haushalt zu Besuch. Ist das jetzt in NRW verboten worden?

    (Habe das jetzt mal im Corona-Thread angefragt, bis jetzt bin ich davon ausgegangen, dass nur Gruppentraining verboten sei)

  • Wieso ist Einzeltraining mit einem erfahrenen Trainer in NRW nicht möglich? Das ist doch so, als käme 1 Person in 1 Haushalt zu Besuch. Ist das jetzt in NRW verboten worden?

    (Habe das jetzt mal im Corona-Thread angefragt, bis jetzt bin ich davon ausgegangen, dass nur Gruppentraining verboten sei)

    Wenn ich die Trainerin richtig verstanden habe, ist das Einzeltraining draußen kein Problem. Es geht eher um das Training in privaten Innenräumen.

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