ERV - Ausschlusskriterium?
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Hallo zusammen!
Ich bin angehender Ersthundebesitzer, und meine Entscheidung ist auf einen Labrador gefallen - ich habe mich sofort verliebt. Natürlich auch schon Lektüre verschlungen und fleißig online am recherchieren.
Nun stellt sich natürlich auch die Frage - von wo?
Für mich ist klar, dass es ein Welpe sein soll. Ich habe die nötige Zeit, und es wäre für mich ein Traum den Hund aufwachsen zu sehen und ihn zu erziehen.
Natürlich ist mir dementsprechend auch bewusst, dass Züchter des DRC und LCD vermutlich am besten sind. Problem dabei ist einfach, dass entweder die Anfrage wirklich enorm ist, oder die Züchter nicht an Ersthundebesitzer abgeben wollen, da sie erwarten, dass der Hund spezifisch ausgebildet wird (was ich auch verstehen kann, wenn es sich um eine reine Arbeitslinie handelt).
Allerdings habe ich auch interessehalber auf anderen Seiten geschaut, wie z.B. deine-Tierwelt. Natürlich muss man dort besonders aufpassen, nicht an einen "Vermehrer" zu geraten, und selbst mit ungeschultem Blick kann ich dort die meisten Anzeigen direkt als unseriös rausfiltern.
Dennoch finden sich hier und da einige vielversprechende Anzeigen, meist von (scheinbar) ambitionierten Hobbyzüchtern. Mir persönlich sind Papiere nicht wichtig, sondern eher dass der Hund gut aufwächst. Papiere für die Eltern finde ich jedoch schon relativ wichtig, damit man sicher sein kann dass es sich nicht um eine Kreuzung handelt, oder schon gekreuzte Tiere für die Zucht benutzt wurden.
Worauf ich auch wert lege sind definitiv Untersuchungsergebnisse der Elterntiere bezüglich Erbkrankheiten, da man sonst ja leider echt mit etwas Pech sein blaues Wunder erleben kann.
So, lange reder kurzer Sinn:
Ich habe nun eine Anzeige gesehen, bezüglich einer Wurfankündigung in einigen Wochen. Die Anzeige klingt wie ich finde sehr seriös, beide Eltern werden vorgestellt, inklusive Gesundheitstests und Papiere. Bei der Mutter z.B. wird dies angegeben:
"HD: A/A
ED: 0/0
PRA, EIC, CNM, HNPK frei
Gebiss: vollzahnig, Scherengebiss
uneingeschränkt zuchttauglich
Größe: 54 cm"
Es wird auch betont, dass sich die neuen Besitzer sorgfältig ausgesucht werden, und natürlich werden die Welpen geimpft, entwurmt, EU pass, Starterpaket etc..
Eine Website gibt es auch.
Jetzt haben sie aber auch geschrieben, dass sie Mitglied im ERV sind, und man auch Welpenpapiere des Vereines bekommt. Natürlich habe direkt recherchiert, worum es sich dort handelt, und leider habe ich mehr Negatives als Positives gehört, auch hier im Forum, und dass so ein Papier quasi garkeinen Wert hat, da es dort sehr leicht ist, eine Zuchtzulassung zu bekommen.
Achja, die Mutter ist schwarz, der Vater ist foxred. Foxred scheint ja auch keine offiziell anerkannte Farbe zu sein (wobei mir persönlich die Farbe nicht so wichtig wäre).
Mein Bauchgefühl ist dennoch definitiv positiv, und auch eine erste Kontaktaufnahme war sehr sympathisch und professionell (so wie ich das beurteilen kann).
Daher wollte ich mal euch fragen, was ihr davon haltet. Schon irgendwie paradox, dass gerade die Mitgliedschaft in dem Verein, was ja eigentlich eher als positive Werbung dienen soll, mir nun die größten Bedenken gibt.
Viele Grüße
Tobi
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Labrador würde ich ausschließlich vom LCD oder DRC kaufen.
Der LCD hat vor allem Standard Linien, da ist nix mit Ausbildungspflicht. Tun tun die aber meistens auch gerne was.
Ein Welpe vom vernünftigen Züchter heisst eben warten, gerade zu Corona Zeiten.
Sympathisch und professionell zu wirken ist keine Garantie es zu sein.
Lcd Welpen:
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Foxred ist ganz normales gelb und damit auch offiziell anerkannt.
Wie sicher kannst du dir denn sein, dass die Gesundheitsergebnisse wirklich überprüft wurden und auch so zutreffen?
Was ist mit Augen-Untersuchungen?
Hast du irgendwelche sportlichen Pläne mit dem Hund?
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Labrador ist ja nun wirklich nicht so selten, und wenn dir die Farbe egal ist ist die Auswahl ja noch größer. Ich würde da eher den Suchradius erhöhen und in ganz Deutschland suchen, und im Zweifelsfall halt länger fahren, wenn es schneller gehen soll, oder alternativ eben länger warten.
Aber das Tierleid beim Verehrer und die mögliche gesundheitliche Großbaustelle bzw Verlust des Welpen nach ein paar Tagen wären mir das Risiko nicht wert, vor allem wenn es schon negative Erfahrungswerte gibt. Google mal Welpen mafia, auf Youtube gibt es da viele Berichte und Reportagen zu. Die sind inzwischen sehr professionell geworden.
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Derzeit gibt es einen regelrechten run auf alle Züchter jeder will unbedingt einen Welpen, ich würde mal ein halbes Jahr bis Jahr abwarten dann hat sich diese Coronabedingte Hundekaufhisterie sicher wider gelegt und alles normalisiert dich wider.
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Das Ding ist, dass all die Gesundheitsergebnisse
A) entweder frei erfunden sein können, weil niemand sie überprüft und
B) selbst wenn die Ergebnisse stimmen, sind sie trotzdem nicht zuverlässig wenn sie von irgendeinem x-beliebigen Tierarzt durchgeführt werden.
Ich würde lieber länger warten und dann einen Hund von einem Züchter/einer Züchterin des LCD nehmen. Gerade beim Labrador wird da wohl viel Schindluder bei den "Hobbyzüchtern" getrieben.
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hast du alle drv lcd zuchten angerufen/angeschrieben? Würde ich machen. Und dann würde es mich sehr wundern, wenn du dieses jahr keinen hund findest.
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Einen Gedanken zum Labrador bzw. letztlich zu Arbeitsrassen will ich Dir gerne noch mitgeben auf Deine Suche. Wenn ich mich für eine Rasse entscheide, dann wegen Arbeitseigenschaften und/oder Wesenseigenschaften und/oder der Optik. Du suchst jetzt nicht gezielt den Labbi, weil Du ihn für die Arbeit nach dem Schuss brauchst, also fällt Punkt eins raus. Nun gehe ich davon aus, dass es Dir nicht nur die Optik angetan hat, denn sonst könntest Du jeden ähnlich aussehenden Mix aus dem Tierschutz auch nehmen, überspitzt formuliert. Das heißt, Dich spricht auch das Wesen der Hunde an. Woher kommt das Wesen: Leichtführigkeit, will to please, Apportierfreude, hohe Reizschwelle, Geduld, usw., all das sind Eigenschaften, die sich so herausgebildet haben, weil es genau das war, was für die Arbeit mit dem Hund benötigt wurde. Wenn ich züchte, was ist der einfachste Weg zu schauen, ob und wie mein Hund diese gewünschten Eigenschaften weitergibt: ich lasse ihn arbeiten und schau dort auf seine Eigenschaften.
Mit anderen Worten: Wesen und Arbeit ist für mich ganz eng miteinander verknüpft. Für mich führt das zu zwei Konsequenzen: ich möchte, dass die Vorfahren meines Hundes zumindest zum Großteil auch gearbeitet haben, das muss nicht zwingend jagdlich sein, auch bei nicht-jagdlicher Arbeit (beim Labbi z.B. Dummytraining) sind genau die gewünschten Wesensmerkmale gefragt. Entsprechende Arbeitsnachweise werden in die Ahnentafel eingetragen und lassen sich dort finden. Und mir ist bewusst, dass mein Hund, der all die tollen Wesenseigenschaften mitbringt, damit auch die Arbeitsfreude mitbringt, was für mich bedeutet, dass ich ganz selbstverständlich in meinen Alltag einplane, mit einer Arbeitsrasse auch entsprechend zu arbeiten.
Auf der Seite des ERV finde ich nichtmal Zuchtordnungen. Ich weiß gar nicht, mit welchen Untersuchungen, Prüfungen, usw. Hunde zur Zucht zugelassen werden, und wie die Gesundheit der Hunde auch geschützt wird, z.B. mit einer begrenzten Anzahl an Trächtigkeiten oder einer Altersgrenze für die Hündinnen. Damit ist für mich weder Gesundheit noch Wesen der Hunde nachvollziehbar, und dafür brauch ich keinen Rassehundwelpen. Für mich käme dieser Verein nun wirklich gar nicht in Frage.
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Nicht der Verein macht die gute Zucht, sondern der Züchter selbst!
Alleine, dass der Züchter die Vorgaben auf erbliche Erkrankungen erfüllt ist schon mal als positiv zu werten. Allerdings würde ich diese Ergebnisse nur anerkennen, wenn zweifelsfrei erkennbar ist, dass es tatsächlich um diese Elterntiere geht.
Wenn die Untersuchungsergebnisse vom Tierarzt schriftlich vorliegen - kein Tierarzt wird da eine Falschaussage treffen -; am Ende ist er ja selbst dran, wenn er getäuschte Unterlagen unterzeichnet.
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Gesundheitsergebnisse sind halt auch nur dann etwas wert, wenn sie von entsprechenden Fachleuten bezeugt wurden.
Und wenn ich mir den Rahmenzuchtplan so ansehe... Hündinnen dürfen drei Läufigkeiten in Folge belegt werden.
Daher wollte ich mal euch fragen, was ihr davon haltet. Schon irgendwie paradox, dass gerade die Mitgliedschaft in dem Verein, was ja eigentlich eher als positive Werbung dienen soll, mir nun die größten Bedenken gibt.
Weil solche Vereine oftmals nur dazu dienen, sich einen seriösen Anschein zu geben.
Der Hobbyvermehrer ohne Papiere steht wenigstens dazu, dass es keine echte Kontrollinstanz gibt und er sich nicht an die strengen Vorgaben eines seriösen Vereins halten wollen.
Es ist immer bedenklich, wenn solche Vereine hauptsächlich Moderassen vertreten und wenn ich mir die Züchterliste so ansehe.
Von 26 gelisteten Züchtern fallen 16 auf Rassen, die man als aktuelle Moderassen ansieht.
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