Zweithund als Studentin (aus dem Tierschutz)

  • Ich denke im Thema Hundehaltung ist immer eine solide Prioritätensetzung gefragt. Ich bin weder Privatier, noch kann ich hundertprozentig sicher in die Zukunft planen. Da hat man es als Lehrerin mit vorgezeichnetem Berufsweg schon leichter.


    Ich weiß aber, dass ich für den Hund bereit bin auf sehr sehr vieles zu verzichten und dass ich eine Entscheidung für ein Hundeleben treffe.


    Man muss sich dieser Verantwortung bewusst sein und Plan A bis F überdenken. Absolute Sicherheit bzgl. der Lebensumstände oder die Garantie, dass immer alles locker läuft, hat man doch nie im Leben.

  • Ich mache zwar ein Fernstudium, aber die Probleme sind ja ziemlich die selben :tropf:.


    Ich habe mir einen Welpen bewusst zu einem nicht 100% zuverlässigen Ersthund geholt, mir war also klar, dass da einiges zusätzlich an Zeit drauf geht.

    Der Ersthund hat sich aktuell doch ziemlich viel Blödsinn angeguckt und der jetzt Junghund kommt so langsam mit den ersten ,,Baustellen“ an.

    Theoretisch alles so geplant, praktisch bleibt allerdings wirklich kaum Zeit über für was anderes.

    Der Zeitraum, bis sich das einspielt ist aber ja auch absehbar.


    Was ich tatsächlich etwas unterschätzt habe, waren dann doch die Kosten.

    Da hatte ich einfach Pech, dass zB bei beiden in einer Woche mal schnell 1000€ TA Kosten anfielen, dabei war es nicht mal was dramatisches oder besonders aufwändiges.

    Pech kann man auch mit einem Hund haben, aber bei zweien verdoppelt sich die Wahrscheinlichkeit halt :mute:



    Im Endeffekt bereue ich aber absolut nichts und würde wohl auch nichts anders machen, mein Ersthund ist super zufrieden mittlerweile und ich sowieso :herzen1:

  • Ich bin realistisch. Und du musst meine Lebensplanung ja auch nicht verstehen. Ich sehe einfach auch Alternativen zu dem „üblichen“ oder auch „konservativen“ Weg. Du weißt darüber hinaus doch auch gar nicht, wie ich finanziell gestellt bin. Daher kannst du auch nicht wissen, in welchem Maß ich beruflich Fuß fassen muss.

    Es gibt immer mehr Menschen, die ihren Lebensweg „anders“ gestalten und z.B. bereits während des Studiums sogar mehrere Kindern bekommen. Das ist bspw. nicht mein Plan, aber ich sehe bei vielen wie toll es funktioniert. Und ich denke, man sollte andere nie für ihre Pläne vom eigenen Leben verurteilen... Das würde ich mich bei anderen nie anmaßen und darum geht’s in diesem Thread übrigens auch nicht! Alles was in diesem Forum zählen sollte ist, ob ich dem Hund gerecht werden könnte. Wie wichtig mir nachher mein Beruf im Vergleich zu anderen Sachen ist, das ist allein meine Einstellung.

  • Danke für deine Einschätzung :-) Das klingt echt vernünftig. Ich werde auch auf keinen Fall etwas überstürzen und möchte mir erst einmal Erfahrungsberichte einholen :-)

    Deine Gedanken kann ich sehr nachvollziehen. Mir ist es auch total wichtig, dass ein möglicher neuer Hund zu uns passen würde. Ich habe einen riesigen Respekt davor, einen Hund zu halten, obwohl ich ja schon einen habe. Aber ich traue mir diese Aufgabe und möglichen Stress auch zu.

    Wahrscheinlich wird es sowieso frühestens im nächsten Jahr so kommen (wenn überhaupt), weil ich die aktuellen Entwicklungen mit der Pandemie erst einmal beobachten möchte. Man kann ja nicht sagen wie es weiter geht, aber falls im Herbst die Uni wieder richtig losgehen sollte, wäre das auch wieder erstmal eine Umstellung für Paul und in der Zeit möchte ich dann auf jeden Fall nicht gerade einen neuen Hund eingewöhnen. Mal sehen wie sich alles entwickelt. Eure Erfahrungen helfen mir aber sehr! :-)

  • Ich bin Lehrerin, bei mir zogen die ersten 2 Hunde im Studium ein, der 3. im Ref. All das war war weniger stressig, als die Hunde, die während der Vollzeitstelle einzogen.


    Und dennoch: Ich finde Lehramt wirklich gut mit Hunden vereinbar. JA, es ist ein Vollzeitjob. Absolut. Aber irgendwie ist es unter Lehrern zum Sport geworden, jedem zu erklären, wie unfassbar viel man arbeiten muss und das finde ich komisch. Denn es ist auch nicht mehr Zeitaufwand als andere Vollzeitjobs. Man ist trotzdem viel Zuhause, kann sich die Arbeit super einteilen.... So viele Freiheiten haben verdammt wenig Berufe. Und ja - es gibt Konferenzen etc, dafür braucht man ne Lösung. Aber andere Menschen mit anderen Berufen brauche auch ne Lösung, wenn mal lange Termine reinkommen.

    Danke für deine Einschätzung! Du sprichst mir ein bisschen aus der Seele! 🙏🏻 Ich weiß natürlich nicht wie es bei mir wirklich laufen wird später, aber ich denke, dass es da sehr viel um Selbstmanagement und gute Planung geht später im Beruf und es vieles erleichtern kann, wenn man eine gute Vorgehensweise für sich findet, um nicht den ganzen Tag für den Beruf zu investieren. Mir verunsichern die Aussagen über den Lehrerberuf sehr oft. Und ich finde es tatsächlich etwas traurig. Ich finde auch nicht, dass man gleich unrealistisch ist, nur weil man nicht nur den Stress sondern auch das Potenzial des Berufs sieht. Ich habe vor dem jetzigen Studium eine Zeit lang Jura studiert und es letztlich abgebrochen, weil ich irgendwann nur noch verunsichert war, weil ständig nur Druck gemacht wurde und stets auf die Hürden und den Stress hingewiesen wurde. Ich finde es so schade, weil es sicherlich viele abschreckt als ermuntert, obwohl sie vielleicht super geeignet wären für den jeweiligen Beruf.

    Danke dir!! 😊

  • Ich bin Lehrerin, bei mir zogen die ersten 2 Hunde im Studium ein, der 3. im Ref. All das war war weniger stressig, als die Hunde, die während der Vollzeitstelle einzogen.


    Und dennoch: Ich finde Lehramt wirklich gut mit Hunden vereinbar. JA, es ist ein Vollzeitjob. Absolut. Aber irgendwie ist es unter Lehrern zum Sport geworden, jedem zu erklären, wie unfassbar viel man arbeiten muss und das finde ich komisch. Denn es ist auch nicht mehr Zeitaufwand als andere Vollzeitjobs. Man ist trotzdem viel Zuhause, kann sich die Arbeit super einteilen.... So viele Freiheiten haben verdammt wenig Berufe. Und ja - es gibt Konferenzen etc, dafür braucht man ne Lösung. Aber andere Menschen mit anderen Berufen brauche auch ne Lösung, wenn mal lange Termine reinkommen.

    Mir persönlich ging es da eher darum, dass es so geplant ist, dass alles ideal ist und bleibt. Klar, man kann nicht in die Zukunft schauen... Der Mann hat einen sicheren Job und verdient gut, man bleibt zusammen, der Ersthund packt seine Probleme nicht nochmal aus und man geht auch mit den Kindern dann unkompliziert mit dem Labbi und dem Galgo zusammen spazieren und arbeitet noch nebenbei. Das muss ja jeder selbst entscheiden, ich finde, dass es nach einem stressigen Vorhaben klingt.

    Wann habe ich meine Pläne oder meine Zukunft so idealisiert dargestellt?

    Nur weil man optimistisch in die Zukunft blickt, heißt das nicht automatisch, dass man unrealistisch ist.. Und du kennst mich natürlich nicht, aber jeder in meinem Umfeld würde dir bestätigen, dass ich alles 1000x überdenke. Trotzdem habe ich Träume und bereit dafür alles zu geben und das finde ich nicht verwerflich. Zudem kennst du meine Beziehung nicht und die vermittelt mir seit Jahren eben sehr viel Zuversicht im Hinblick auf die Zukunft. Ich fänd es eher traurig mir ständig das Risiko einer möglichen Trennung oder den möglichen Stress im Job vor Augen zu führen. Es ist immer das, was man daraus macht. Du hast ja auch betont, dass es deine Meinung ist, aber ich meine private Lebensplanung hinsichtlich Beruf, Kindern und Hunden ist doch hier gar nicht Thema und sollte es auch nicht sein. Der Thread bezieht sich auf das Thema Hund im Studium und welche Erfahrungen dazu gesammelt wurden.. :-)

  • so halb OT zur Ehrenrettung:
    Naja, den "Lehrberuf an sich" gibt's halt auch nicht. Da sind unterschiedliche Erfahrungen schon möglich und die können auch alle gleichermaßen real sein. Winkehund hat, so wie ich das bisher mitbekommen habe, auch einfach nicht die einfachste Schule/Schulform/Einzugsarea (?) erwischt/gewählt. Zumindest kann ich mir sehr gut vorstellen, dass man da schneller an ein Limit kommt (als z.B. ich, Kunstlehrerin an einem Gymnasium mit wirklich ausschließlich herzzerreißend großartigen Schüler*innen! Ich dürfte gar nicht meckern! Gar nicht! Tu's aber trotzdem dann und wann mal. Mein Partner ist freischaffender Künstler und hat sein Atelier ein Haus weiter. Der ist völlig flexibel. Jackpot. Aber trotzdem kriegen wir manchmal einfach die Krise.)

    Und ich glaube auch, dass es natürlich Jobs gibt, die sich schlechter mit Hund vereinbaren lassen. Aber es hängt eben von den persönlichen Dispositionen ab. Und wenn man auf einer Kleinstadtschule im SekI-Bereich ist, keine ganz fiesen Korrekturfächer hat , in den Freistunden zackig zuhause sein kann und ein gutes Teilzeitkonzept an der Schule fährt: MEGA. Ist aber nicht bei allen so.

    Aber im Grunde, ja, Lehramt und Hunde passt gut. Wobei ich echt schon zwei Mal Bewerber*innen auf meine Pflegehunde abgesagt hab, weil sie im Lehrberuf arbeiten. :hust: Aber das waren auch spezielle Fälle.

    Und im Grunde gibt's vielleicht auch zu jeder Lebenskonstellation die passende Hundekonstellation.

  • Und dann noch ein paar eher allgemeine Betrachtungen zur Galgohaltung.


  • Ich find's total interessant! Danke für deine Erfahrungen und Ratschläge zum Thema Galgo :-) Ich habe wirklich Respekt vor der Rasse und finde sie sehr beeindruckend. Seit ungefähr einem Jahr beschäftige ich mich immer mal wieder mit dem Thema Galgo. Bevor ich mich ernsthaft an eine Organisation wenden würde, werde ich mich auf jeden Fall noch weiter belesen. Ich finde den Denk-Ansatz, den du beschreibst, auch sinnvoll. Da ich mir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht 100%ig sicher bin, einem Galgo Stand heute gerecht zu werden, wird es sicherlich sowieso noch einige Zeit dauern, bis ich den Schritt wagen werde. Ich bin sehr gespannt, ob ich irgendwann tatsächlich einen Galgo aufnehmen werde. Fest steht, dass ich auf jeden Fall sehr auf die Charaktereigenschaften achten werde, soweit dies möglich ist. Ein Tier von einer Pflegestelle und nicht direkt aus dem Ausland aufzunehmen, erscheint mir ebenfalls sehr sinnvoll!

    Ich hoffe auch, dass mir die Vereine letztlich auch ein wenig beratend zur Seite stehen werden, wenn die Suche nach einem passenden Hund tatsächlich real wird. :-)

  • jules09


    Dann gern nochmal anders formuliert, bevor ich hier raus bin, weil du offensichtlich hören willst, dass das alles kein Problem ist:


    Ich denke nicht, dass du beiden Hunden gut gerecht werden könntest - gerade wenn du es gut machen willst und so liest es sich - wenn sie - wie der Galgo und der Labrador - sehr unterschiedliche Ansprüche haben und dein Ersthund seine Themen wieder auspackt. Aber die individuelle Leidensgrenze ist natürlich, wie du sagst, sehr unterschiedlich gesteckt.


    Völlig unabhängig von deiner Beziehung oder deinen finanziellen Mitteln...

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