Welpenschule, wie lange haltet ihr durch?

  • Deine 11 "Paragraphen" kann ich zum Großteil unterschreiben und finde ich gut.

    Ich glaube, bei 4. beziehst du dich auf etwas, was ich geschrieben habe. Was Kaya da manchmal anstellt, ist für mich auch kein Rückruf und das kriegt sie auch zurück gemeldet. Und sie weiß, was ein 1a Rückruf ist. Aber dass in ihr manchmal der Clown durchgeht, ist m. E. rassetypisch. War für mich auch erstmal :???:. Vom Schäferhund war ich da auch anderes gewöhnt. Tja, aber so kreative Aussetzer hat sie manchmal. Ist keine Maschine, ne.

    Zu 6. kann ich nur sagen, dass da auch die Genetik mit reinspielt und das Individuum. Auch ein gut am Halter orientierter Hund kann kurzzeitig mal etwas VIEL interessanter finden als seinen Halter.

    Und meiner Ansicht nach gibt es den 100% Verlasshund nicht. Ein Ausreißer ist immer möglich. Davon künden die Hunde, die x- Jahre im Verkehr ohne Leine liefen und dann doch überfahren wurden, weil sie plötzlich aus unerfindlichen Gründen auf die Straße hüpften. Aber grundsätzlich würde ich auch sagen, ich weiß, wann und wo ich mich auf Kaya verlassen kann. Ich kenne sie ja jetzt lang genug.

  • Deine 11 "Paragraphen" kann ich zum Großteil unterschreiben und finde ich gut.

    Ich glaube, bei 4. beziehst du dich auf etwas, was ich geschrieben habe. Was Kaya da manchmal anstellt, ist für mich auch kein Rückruf und das kriegt sie auch zurück gemeldet. Und sie weiß, was ein 1a Rückruf ist. Aber dass in ihr manchmal der Clown durchgeht, ist m. E. rassetypisch. War für mich auch erstmal :???:. Vom Schäferhund war ich da auch anderes gewöhnt. Tja, aber so kreative Aussetzer hat sie manchmal. Ist keine Maschine, ne.

    Zu 6. kann ich nur sagen, dass da auch die Genetik mit reinspielt und das Individuum. Auch ein gut am Halter orientierter Hund kann kurzzeitig mal etwas VIEL interessanter finden als seinen Halter.

    Und meiner Ansicht nach gibt es den 100% Verlasshund nicht. Ein Ausreißer ist immer möglich. Davon künden die Hunde, die x- Jahre im Verkehr ohne Leine liefen und dann doch überfahren wurden, weil sie plötzlich aus unerfindlichen Gründen auf die Straße hüpften. Aber grundsätzlich würde ich auch sagen, ich weiß, wann und wo ich mich auf Kaya verlassen kann. Ich kenne sie ja jetzt lang genug.

    ;):cuinlove: Ah, du warst das!


    Die 100% sind mein Ziel. Das habe ich immer vor Augen. Dass Hunde und Menschen nie 100%, bzw. Perfektion erreichen ist doch klar. Aber wenn ich von vorne herein schon nur 80% erreichen will, ist das was ich am Ende tatsächlich erhalte ein "ab und zu". Hinzu kommt, dass 100% für den einen Hund etwas anderes sind als 100% für den anderen.


    Bob Bailey, eine der wichtigsten Persönlichkeiten des modernen Tiertrainings sagt:


    "Wenn du meinst 'so ist es gut genug' wird es nie besser werden".


    Der Mann hat viele fantastische Sprüche. Einfach ein Meister.


    Wenn ich merke dass bei meinem Hund gelernte Dinge nachlassen, lege ich wieder vermehrt konkrete Übungseinheiten ein um wieder auf den gewünschten Stand zu kommen. Es ist auch immer ein Balance. Wenn du mehr an A arbeitest lässt B wieder ein wenig nach und du musst dann wieder an B arbeiten und so weiter, das heisst: Immer dran bleiben!


    Der Käse dass ich Hunde zu lebenslangem Leinenzwang verurteile wurde mir in den Mund gelegt. Liegt aber halt teilweise auch daran, dass wenn man schreibt, kann man die Dinge nicht so gut rüberbringen wie gesprochen. Es wird alles schnell etwas krass weil die Kommunikation einfach eingeschränkt ist und Details oder genauere Erklärungen auf der Strecke bleiben......

  • Hm. Ja, ganz fertig ist man nie.

    Und dass man sich gerne mal missversteht, liegt an der schriftlichen Kommunikation im Netz. Aber man kann ja nachfragen und vieles lässt sich klären.

    :bindafür:

  • "Wenn du meinst 'so ist es gut genug' wird es nie besser werden".

    Lustig - für mich persönlich sind solche Sprüche Gift. :smile: Das würde ja heißen, mein Hund und ich sind nie gut genug (wofür eigentlich?). Dann dürfte ich ja nie glücklich sein, müsste verkrampft immer weiter trainieren, egal, woran.


    Erst, seit ich meinen Hunden und mir gestatte, auch mal gut genug zu sein, sind wir ein richtiges Team.


    Unser erster Trainer damals hat uns in Förmchen gepresst, und eben genau solche "Maximalleistungen" verlangt. Wir konnten nie irgendwas richtig machen, waren nie gut genug. Bis ich das innerlich wieder ausbügeln konnte, hat es Jahre gedauert. "Nie" und "Immer" und "Unbedingt" und "Nie wieder" waren Worte, die ständig fielen.


    Ich hab aber auch keine großen Ansprüche an meine Tiere, außer, dass wir miteinander auskommen. Mein Opi macht nicht mal Sitz oder Platz. Aber für mich ist er definitiv gut genug. :herzen1:

  • Ist sicher auch Hund- und Situationsabhängig. Meine ist nicht gerade easy-going, entsprechend MUSS sie auf Kommandos wie "hier her", "stop" und "bleib" reagieren und das forder ich auch ein und übe es entsprechend regelmäßig. Dazu kommt dass ich mir die Zügel locker zu lassen bei ihr nicht erlauben kann (bei diesen Kommandos). Bei anderen Dingen bin ich teilweise deutlich lockerer.

    Mit freundlichem Hund kann ich durchaus verstehen dass man kein sofortiges "Hier" in Windeseile erwartet, "schnell" erwarte nicht mal ich. Aber das Minimum sollte sein dass der eigene Hund keine anderen Leute belästigen kann und nicht zu anderen Hunden hinläuft.

  • Mit freundlichem Hund kann ich durchaus verstehen

    Mein Pudel ist absolut unverträglich und mag weder fremde Menschen noch Hunde, fühlt sich extrem schnell bedroht. :smile: Das ist weder für ihn noch für mich leicht. Er kann viele Dinge nicht perfekt, aber dafür gut genug. Und sei es nur für den Moment gut genug. Entscheidend ist für mich, wir haben zum Lernen ein Leben lang Zeit, und das, was man schon geschafft hat, darf und muss man honorieren.

  • Finya kann keinen sicheren Rückruf (also dieses "ich rufe und Hund dreht sofort um und kommt zu mir gelaufen") und darf trotzdem freilaufen.

    Dass ich aufgehört habe, sowas von ihr zu verlangen, hat uns beiden das Leben erleichtert.

    Ich stoppe sie stattdessen mit Kommando und sammle sie dann ein. Das dauert halt ein bisschen länger, aber es geht.

    Man geht dann halt anders spazieren als mit einem Hund, den man immer sicher abrufen kann.

    Finya darf an vielen Orten, wo Frodo problemlos freilaufen kann, nicht von der Leine, aber Freilauf hat und hatte sie trotzdem mehrmals in der Woche.


    Meiner Meinung nach wird der Rückruf sowieso völlig überbewertet. Ich trainiere mit meinen Hunden, dass sie von selbst immer wieder Kontakt zu mir aufnehmen und ab und an bei mir vorbei schauen. Dann reicht in 99% der Fälle schon ein "Komm mal her" (das ich nicht extra geübt habe, sondern sich einfach im Alltag ergeben hat), damit Hund zu mir kommt. Dieses bombensichere "Hiiiier", wo Hund möglichst schnell zu mir läuft, benutze ich eigentlich fast nur zum Fotografieren.

  • Das lag dann aber daran dass du und dein Trainer unterschiedliche Ansichten vom zu erreichenden Ziel hattet. Das kann ja nicht gutgehen.


    Aber stell dir mal vor du gehst in die Hundeschule und dein Trainer sagt "och jaaaaa, der macht des jetz ned, na dann hat er halt kein Bock, chillen wir lieber......... die Stunde kostet übrigens 30 Euro" xDxD


    Verkrampft trainieren ist keine gute Voraussetzung. Mit dem Trainer reden hätte vielleicht geholfen.


    Es ist halt auch so, dass mit der Anschaffung eines Hundes nicht automatisch die Gabe und Ambition für Tierausbildung geliefert wird.


    Wie gesagt, jeder hat seine Ansprüche. Solange Hunde sich so benehmen dass sie nicht anderen Hunden und Haltern Probleme machen ist alles in Ordnung.

  • Ist sicher auch Hund- und Situationsabhängig. Meine ist nicht gerade easy-going, entsprechend MUSS sie auf Kommandos wie "hier her", "stop" und "bleib" reagieren und das forder ich auch ein und übe es entsprechend regelmäßig. Dazu kommt dass ich mir die Zügel locker zu lassen bei ihr nicht erlauben kann (bei diesen Kommandos). Bei anderen Dingen bin ich teilweise deutlich lockerer.

    Mit freundlichem Hund kann ich durchaus verstehen dass man kein sofortiges "Hier" in Windeseile erwartet, "schnell" erwarte nicht mal ich. Aber das Minimum sollte sein dass der eigene Hund keine anderen Leute belästigen kann und nicht zu anderen Hunden hinläuft.

    Da ist was dran. Kaya ist sehr freundlich und wirkt wenig bedrohlich. Klar erwartete ich, dass sie einen Rückruf ausführt, aber so ernst wie mit den (auch nicht gefährlichen, aber deutlich ernsteren und anders wahrgenommenen) Schäferhunden sehe ich das nicht. Da schleicht sich mal die eine oder andere Nachlässigkeit ein (was einem aber an anderer Stelle wieder auf die Füße fallen kann).

  • Das lag dann aber daran dass du und dein Trainer unterschiedliche Ansichten vom zu erreichenden Ziel hattet. Das kann ja nicht gutgehen.

    Jo, über die persönlichen Ziele wurde auch praktisch nie geredet - es gab nur die Ziele des Kurses. :smile:

    Aber stell dir mal vor du gehst in die Hundeschule und dein Trainer sagt "och jaaaaa, der macht des jetz ned, na dann hat er halt kein Bock, chillen wir lieber......... die Stunde kostet übrigens 30 Euro" xD xD

    Ja, hätte geholfen. Mein damals schon (unerkannt) kranker Hund hatte Stressdurchfall aufm Platz und drehte total am Rad. Es hätte uns damals sehr geholfen, wenn man uns gesagt hätte, wir sollen ihn mal runterfahren lassen, wenn man sein Problem erkannt hätte. Nicht viele Wochen davor war er am Tropf gehangen, der Stress bei den Stunden hätte ihn (ohne mein Wissen) fast umgebracht, ich musste ihm das Futter ins Maul schmieren. Er war grade mal 4 oder 5 Monate alt. Ein bisschen nebendran chillen und Ruhe lernen hätte ihm gut getan.


    Verkrampft trainieren ist keine gute Voraussetzung. Mit dem Trainer reden hätte vielleicht geholfen.

    Ist ja spannend, was du alles weißt. :nicken: Wir haben geredet. Erzählte ich ihm von einer anderen Methode, die ich zuhause ausprobiert habe, die besser für uns funktionierte... sollte ich sie beim nächsten Mal vorführen. Sie wäre ja "nicht anders als das, was uns gezeigt wurde". Das setzte mich so unter Druck, dass ich angesichts meines und des Stresspegels meines Hundes beschloss, nie wieder hinzugehen.


    Es ist halt auch so, dass mit der Anschaffung eines Hundes nicht automatisch die Gabe und Ambition für Tierausbildung geliefert wird.

    Leider auch nicht mit dem Trainerberuf. Darum geht es mir.


    Und ja, im Nachhinein weiß ich: Wir waren auch damals schon gut genug, für unsere Verhältnisse, in unserem Tempo. Das weiß ich auch, ohne "Tiertrainer" zu sein.

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