Welpenschule, wie lange haltet ihr durch?

  • So DAS finde ich mal wirklich cool!!:applaus::bindafür:xD


    Meine Welpengruppen sind immer komplett mit Leine. Meine Devise lautet: kein Hund ohne Leine (auch zuhause) vor einem Alter von 1 Jahr bzw wenn der Rückruf 100%ig sitzt und generalisiert ist. (sorry, mir fehlen hier deutsche Ausdrücke)


    Was du beschreibst macht den Riesenanteil unserer Welpenstunde aus. Genau das ist das Hauptaugenmerk. Die Welpen spielen nur unter konkreten Umständen miteinander, an der Leine, wenn wir üben "aufgeregt sein" und "beruhigen", Wechsel zwischen verschiedenen Emotionslagen.


    Die Welpen lernen dass die Bezugsperson das wichtigste Element in der Umgebung ist und ausserdem das Interessanteste = Bindung. Sie lernen auf Reize aus der Umgebung (andere Hunde, Menschen etc) nicht mit Aktion zu reagieren sondern sich an ihrem Menschen zu orientieren. Usw usw


    Aber wir bauen eben auch konkrete Übungen ein, wie ich Eingangs beschrieb, die man dann zuhause üben kann. Die beliebteste wie erwähnt "Blickkontakt in Kombi mit Impulskontrolle Hand". Insgesamt ist das ganze natürlich teilweise irgendwie "langweilig", weil man kann ja mit den Welpis nicht hardcore trainieren, ne Stunde lang.


    Oft sitzt man einfach auf dem Boden und tut gar nix. Welpi lernt "rumliegen" wenn HF chillt. Oder Welpi lernt im Auto gechillt warten auf den nächsten Einsatz

  • Ich muss ehrlich gestehen, dass ich bei allen drei Welpen bisher (auch eben aktuell) in den ersten Wochen / Monaten den Folgetrieb nutze.

    Die ersten 1-2 Wochen gibt es sowieso nur Haus und Garten und der Welpe lernt unseren Alltag kennen inkl. seinen Namen und Rückruf.


    Im Anschluss laufe ich generell in der Pampa und ohne Leine, maximal schleift eine dünne Schlepp am Boden. Sequenzen an der (kurzen) Leine fanden immer nur kurz statt.

    Dank Folgetrieb ging mir da noch nie ein Hund verloren, meine Althunde laufen seit 9 und 6 Jahren zu 90% frei.

  • Wir waren eig immer in eher in kleinen Gruppen (2-5 Hunde) unterwegs und da es eine mobile Hundeschule ist war es mehr ein angeleiteter Spaziergang mit kleinen Übungen. Eine direkte Spieleinheit gab es eig nicht auch wenn das natürlich oft das Ergebnis war gerade als sie noch ganz klein waren. Sie durften bei passenden Bedingungen einfach zwischendurch zusammen in den Freilauf und wir sind ganz normal weitergelaufen. Dafür das sie sich untereinander benommen haben und niemand gemobbt wurde oä hat die Trainerin gesorgt und uns da auch angeleitet. Oft sind sie aber auch einfach entspannt nebeneinander her gelaufen, haben zusammen geschnüffelt und die Welt erkundet.

    Das klingt nach einem sinnvollen Konzept.


    Ich kann nicht nachvollziehen, warum immer Extreme sein müssen ... nur frei toben vs komplett an der Leine. (So lange können das meine Welpen gar nicht.)


    Ich persönlich hätte im Übrigen keinen Bock auf eine WhatsApp-Gruppe. Manches kann vielleicht auch zu viel sein.


    Generell finde ich Anleitung für den Alltag als Training sinnvoll. Das hat man dann ja eh jeden Tag inklusive.

  • Mit Bertha war ich in zwei Welpenkursen. Beides private Anbieter. Bei dem einen (war vor über 10 Jahren einfach noch häufiger anzutreffen) ging es ziemlich ruppig zu. Da wurde einem Welpen schon mal eine "runtergehauen" vom Trainer und "spielende" Welpen/Junghunde wurden mit einem Besen getrennt. Darüber kann ich heute nur den Kopf schütteln. Ich hatte Zweifel an meinem eigenen Bauchgefühl (dem Lehrer widerspricht man nicht... ;-)). Dort habe ich ein paar Stunden mitgemacht und dann aufgehört - Kasernenhof für Arme. Meine damalige Motivation war - rückblickend betrachtet - unter anderem, dass mir viele Leute Angst gemacht haben mit ihrem "Gebrauchshunde muss man so und so auslasten behandeln, bestrafen etc... , damit sie einem nicht über den Kopf wachsen." -Gedöns.


    Die zweite Welpengruppe hatte einen tollen Hundemenschen als Trainier - leider liefen dort mehr als 15-20 Welpen und dann später Junghunde ungebremst auf dem Gelände herum. Dass ich die bösen Vorzeichen der Pubertät, Mobben und Außenorientierung nicht (rechtzeitig) wahrgenommen habe, war einer meine größten Fehler, den ich später mit vielen Einzelstunden wenigstens zum Teil wieder ausbügeln musste. Daran hatte dieses Laissez-Faire-Chaos einen großen Anteil und ich erwarte von einem Trainer, dass er das erkennt und mich als Halterin coacht, wenn ich auch natürlich selbst in der Verantwortung stand (und stehe). In dieser Hundeschule bin ich viel zu lange gewesen. Leider.


    Seit dieser Zeit habe ich viel gelernt, gelesen, Seminare besucht, mich in meinem Umgang mit Bertha coachen lassen. Mein Neuzugang Martha wird nächste Woche eine Probestunde eines Welpenkurses besuchen. Ich habe mir im letzten Jahrzehnt nicht nur mein Bauchgefühl wieder erworben, sondern auch Adlersinne. Nie werde ich wieder Situationen zulassen, die ich nicht 100 % befürworte. Ich erwarte mir: einen professionellen Blick von außen auf unser Team, die Unterstützung in der Erreichung meiner Ziele mit dem Hund, neue Inspirationen, dass Martha kein Rassist wird, sondern Hunde und auch Welpen unterschiedlicher Rassen kennen lernt, dass wir unter Ablenkung üben das üben können, was ich brauche (Frustrationstoleranz, Innenfokussierung, Impulskontrolle z.B.). Und natürlich soll Martha auch im Spiel sich selbst kennenlernen und ihre Kommunikation verfeinern.


    Wenn das stimmt, würde ich auch Folgekurse buchen. Leider lassen Hundeschulen häufig Anfänger die Welpenkurse bestreiten und die guten Trainer kümmern sich dann um die "HardCore-Fälle" - das ist ziemlich unclever, wie ich finde. Nichts ist so wertvoll, wie das ersten Jahr, um gute Grundlagen zu schaffen. Das bedeutet: Wenn mir irgendetwas für meine Martha dort nicht gefällt, packe ich sie mir unter den Arm und verschwinde wieder. Dies kann ich auch nur jedem empfehlen.

  • Ooooh, Erinnerungen an die alten Zeiten:fear:xD. Ich gebe offen zu, ich war (gottseidank wahrscheinlich) nie in einer Hundeschule mit meinen Hunden damals.

    Das beste ist wahscheinlich man schaut sich eine Hundeschule gut an vorher und ermittelt nach welchen Prinzipien sie dort unterrichten. Man definiert die eigenen Ziele genau und prüft dann ob man zusammenpasst. Wenn es gut passt kann man vertrauensvoll umsetzen was der Trainer sagt :smile:

  • Meine Welpengruppen sind immer komplett mit Leine. Meine Devise lautet: kein Hund ohne Leine (auch zuhause) vor einem Alter von 1 Jahr bzw wenn der Rückruf 100%ig sitzt und generalisiert ist.

    huh :emoticons_look:


    Ich gehe nur zu Welpenstunden, wenn da gerade Trainer und andere Welpen passen bei uns im Verein. Aber wenn, ist es eine Mischung aus freiem (!) Kontakt, dazu mit dem Menschen arbeiten, medical Training, Alltagsdinge, Körpergefühl...


    Und ich käm nie auf die Idee, den Hund unter 1 Jahr nicht freien Kontakt zu anderen haben zu lassen (was absolut nicht heißt, dass ich nicht sortiere zu wem oder erst mal Fokus auf mich möchte)


    Die letzten Welpen/Junghunde waren eher dabei auf dem HuPla, aber auch Corona-bedingt. Also zusehen (können), Kontakt zu ausgewählten Hunden, mini-Übungen am Rande, aber auch: zu passenden Hunden freien Kontakt im Anschluss.


    Gut, hier leben 5 Hunde bei mir + sehr regelmäßige Kontakte, da mag ich mir das noch gut vorstellen. Aber sonst so die Vorstellung zum Zitat oben: nie frei kommunizieren, immer angeleint um nie "Fehler" zu machen, finde ich ehrlich gesagt etwas gruselig

  • Wir waren in der Welpenstunde, danach bei den Junghunden. Das war immer 1x die Woche für 1 Std., fand ich super. Anschließend 12 Std. Erziehungskurs - 1x die Woche für jeweils 1 Std., dann Basiskurs, 1-2x die Woche für je 1 Std., BH-Kurs 1-2x die Woche jeweils 2-3 Std., wobei da mehr Warten dazwischen war, wurde mit max. 2 Teams gleichzeitig trainiert, dann 1x die Woche gemischte Fungruppe, und jetzt 1x die Woche IBGH Training für ca. 2 Std./Woche.

    Ich würde es jederzeit wieder so machen.

  • Den Ansatz Freilauf erst ab einem gewissen Alter und wenn der Rückruf 100% sitzt finde ich gedanklich nachvollziehbar.


    ich hab beim Welpen den Folgetrieb genutzt. Abgehauen ist er noch nie.

    Da ich keinen Garten habe, gibt es täglich Freilauf, von Tag 1 an.

    Habe das Gefühl, dass meine beiden das brauchen. Sie sind auch echte Energiebündel, auch von der Rasse her.

    Mein Kompromiss in der Junghundphase mit Knete im Ohr ist Schleppleine und trotzdem täglicher Freilauf, dann halt auf einem ruhigen Stück der Strecke.


    Habe das Gefühl, ohne Freilauf sind sie weniger "glücklich". Vielleicht auch, weil sie es so kennen.

    Kira musste gesundheitlich jetzt 2 Wochen an der Leine laufen, das hat ihr nicht gut getan.

  • Ich finde, die Bezeichnung "Welpengruppe" sagt es doch schon.

    Spätestens mit 6 Monaten ist ein junger Hund kein Welpe mehr und hat nix mehr in einer Welpengruppe verloren. Ein 7 monatiger Rüpel, der grade Vorder- und Hinterbeine nicht auseinandersortieren kann, kann mit einem 13 Wochen alten Hundebaby doch gar nix anfangen, der würde mit dem doch nur kegeln.

    Und so ein Jungrocker muss doch ganz andere Sachen lernen als ein Baby.

    Ich finde, die kann man gar nicht zusammen in einer Gruppe richtig unterrichten.

    Bei uns ist alles getrennt.

    Welpen, Junghunde, Anfänger, Begleithunde...

    da wird man je nach Stand von einer Gruppe in die nächste weitergereicht.

    Und so machen das eigentlich die meisten Vereine, die ich kenne.


    Und dann kommt natürlich der "natürliche Schwund" dazu. Erfahrungsgemäß sind die Welpengruppen hackevoll, die Jundehundegruppen schon übersichtlicher und in den Anfängergruppen kann man sich gut mit jedem einzeln befassen.

    Wer es in die BH-Gruppe geschafft hat, bleibt meistens dann auch dabei - wenn nix privates dazwischen kommt.

    Und ab und an taucht dann mal wieder ein ehemaliger Welpengruppenbesucher auf, weil er seinen Hund nicht mehr händeln kann... bleibt ein paar Mal, stellt fest, dass es keinen geheimen Knopf gibt, den man drücken kann und verschwindet wieder.


    Also, ich berichte aus Vereinssicht, mit Hundeschule hab ich nur kurz Erfahrung, da kann ich nicht mit Langzeitbeobachtungen dienen.

  • Die Erfahreungen habe ich in unserem Verein auch gemacht.

    Die Welpenkurse derzeit massiv überlaufen sodass unsere Trainer Stundenlang auf dem Platz stehen. Den meisten gehts einfach nur darum das der Welpe Erfahrungen sammelt und ein Großteil davon sieht man nie wieder. Ein paar gehen dann noch in den Junghundekurst und nur ein Bruchteil wandert danach in die Sportabteilungen bzw. BH Gruppe.


    Vereinsleben liegt aber auch nicht jedem, ich kann das schon verstehen. Gibt aber auch Leute die sagen das es ihnen reicht wenn der Hund Sitz, Platz und seinen Namen kennt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!