Endlich unser eigener Hund - aber wo fange ich an?
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Habe mich eingelesen. Diss-Verin kommt für mich auf gar keinen Fall in Frage.
Danke an Maanuu für den Forumspost und Danke an google.
Wir gehen heute alle Züchter mal durch, schauen uns die Webseiten an und telefonieren einfach mal durch. Das ist Arbeit, aber wir werden dann dieses Jahr hoffentlich mit 13+ Jahren Glück belohnt :-)
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Ich hab jetzt nicht alle 9 Seiten gelesen. Und überlegt, ob ich überhaupt was sage. Vielleicht hilft der Erfahrungsbericht.
Falls noch Zweifel bestehen: ich finde AL ganz anders als die Show-Labbis, die ich so kenne und empfehle es nur, wenn man wirklich ernsthaft mit dem Hund arbeiten will. Hab mit meiner so meine liebe Not, weil wir wegen Corona plötzlich ohne Verein, Trainer usw. da standen. Ohne Dummy gehts hier nicht, also hab ich mir alles alleine aufbauen und aneignen müssen - und wollen. Das hat viel Schweiß, Blut und Tränen und viel Zeit gekostet. Ich bin sehr froh, dass ich ich mich durchgebissen habe, werde aber aufgrund der Umstände immer an ein paar Baustellen zu knabbern haben.
Leute mit Nicht-AL, die ich so kennen, haben die "Probleme" nicht. Da fehlt dem Hund offenbar nix, wenn der mal ein paar Monate nur Gassi und 1x die Woche HuSchu hat. Meiner fehlt definitiv was, wenn ich mal aussetzen muss.
Das solltest du dir vorher wirklich mal live anschauen, sobald das wieder geht. Am besten mal in der nächsten BZG ins Training reinschnuppern und wirklich mal AL live bei der Arbeit sehen. Und zwar nicht den "fertigen" 8-jährigen mit erfahrenem Hundeführer, der schon den 3./4./5. Hund aufbaut, sondern so einen 8-24 Monate alten Hund , der ordentlich Pfeffer im Arsch hat, bei einem unerfahreneren HF. Oder kuck mal in meinem Pfotothread ein paar Videos der letzten Monate durch, dann siehst du vielleicht, was ich (und andere hier) meinen wenn sie sagen, das muss man wollen und können. Ich fühle mich tatsächlich manchmal wie der Fahranfänger mit nem Ferrari, der Schwierigkeiten hat auf der Autobahn geradeaus zu fahren. Auch wenns jetzt allmählich besser wird.
Für mich war es die richtige Entscheidung und ich hab es keine Sekunde bereut. Ich stecke aber von Anfang an viel Arbeit in Ruhe, Ausbildung, Training. Aktuell trainiere ich mehrmals pro Woche abends ne halbe Stunde Basics, alle paar Wochen mit einer bekannten 2er Training (so mit Gassi hinterher und Fahrt samstags 4-5 Stunden), alle 2-3 Wochen mache ich alleine ein "richtiges" Training von 60-90 min mit Helfer. Dazu bin ich in einer Online-Gruppe (kostenpflichtig) und sitze da mindestens 1x pro Woche in nem Zoom Meeting von 60-90 min. Lese immer wieder in Foren, FB, Büchern, rede und chatte mit Gleichgesinnten, hole mir Tipps, filme mein Training, lade das in Gruppen hoch und hole mir Feedback, probiere Trainingsansätze aus. Nicht zu reden von alldem Geld, dass in Zubehör und Kurse bisher geflossen ist. Ich liebe es. Aber für viele meiner Freunde und Bekannten wär das einfach nix, da ist man mit nem SL-Labbi, mit dem man ein paar Dummyübungen macht, einfach besser dran.
Viel Erfolg bei der Suche.
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Danke für den Beitrag. So sehe ich das auch. Ich finde, für einen „Gebrauchshund“ oder „Arbeitslinie“ sollte man nicht einfach bisschen Spass an Hundesport oder Jagd haben, sondern das sollte ein Lebensmittelpunkt sein. Nicht einfach der Hund, sondern die Arbeit mit dem Hund. Inkl. Seminare, Bücher, Foren, Training bei jedem Sauwetter. Und wie du sagst, der Weg zum entspannten und alltagstauglichen Hund ist meist nicht so easy. Ich steh total auf AL Labbis, aber ehrlich, ich hab Respekt vor denen die so einen Ferrari souverän und sicher im Alltag führen. Ich hätte auf sowas durchaus Lust - ich bin aber auch der Typ, der immer noch mehr wissen will, noch weiterkommen will und ich vergrabe mich gern in Trainingswelten. Und ich bin Vizslaabgehärtet. Würde ich einfach gern bisschen arbeiten mit meinem Hund und bräuchte davon ab ein unkompliziertes Tier im Alltag, ich würde keinen Jagdgebrauchshund wählen. Nicht weils nicht ginge, sondern weil ich mir das Leben unnötig schwer machen würde.
Lieber TE - ich schliesse mich an! Versuch junge AL Labbis in echt kennenzulernen. Bildschirm und Realität sind oft nicht dasselbe und live spürst du sicher besser, ob Ferrari fahren dein Ding ist!
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Genau. Am besten in eine Junghundegruppe mit Hunden ab ca 8 Monaten.
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Ich sehe hier ehrlich gesagt auch keine AL. Dieses hin und her zeigt schon ein wenig, dass es eher die schöne Traumfantasie ist (und die Optik mehr im Fokus steht). Was Neulinge nämlich bei solchen Hunden am schlechtesten hinbekommen ist nicht, sie gut genug auszulasten. Viel mehr wird zu viel und in falscher Qualität ausgelastet. Da drehen die Sicherungen schneller beim AL-Hund durch, als man schauen kann. Bis man nämlich wirklich schön zu arbeiten beginnt, wartet man viele Monate und macht eher wenig, aber dafür qualitativ sehr hochwertig. Und genau diese Balance ist der Stolperstein jedes Ersthundhalters. Schaut euch die Beiträge im Forum an, da fällt bereits auf, dass viele mit ihren Showlabbiwelpen Schwierigkeiten haben. Selbst die werden oft überlastet.
Was kann der Showlabbi denn nicht, was ihr anbietet? Nur bringt er den Bonus, dass er rundum besser rein passt und sich besser anpasst. Die Logik der AL erschließt sich mir hier leider nicht. Wirklich nicht böse gemeint, aber kannst du mir nochmal sagen, was der Showlabbi bei euch nicht kann, was aber der AL dafür hinbekommt? (Ich glaub viele verstehen das gerade nicht.)
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Ich glaube der Unterschied ist so ein nisschen: mit einem SL Hund kannst du so viel wandern, rausgehen und dich bewegen wie du willst, das machen die super gerne mit (die ich so kenne). Die brauchen ab und zu auch was fürs Köpfchen, ansonsten ist dabeisein und viel bewegen einfach super.
Ich kenne nur einen richtigen AL Hund, und das ist ein Setter. Mein absoluter Lieblingshund auf der Welt, hab ihn mitten in seiner Pubertät kennengelernt und wir haben richtig viel zusammen gemacht, Wesen fest, für alles zu haben, Träumchen.
Die Besitzerin hat ihn aber auch 3x die Woche richtig gearbeitet, und im Sommerlich, wenn 6 Wochen alles zu war wegen der Ferien würde er schon richtig anstrengend, schwerer zu handeln, Aufmerksamkeitsspanne eines Knäckebrotkörnchens und "all over the place", Wie man so schön sagt.
Sommerferien vorbei, er würde wieder gearbeitet : Traum von einem Hund.
Da ist halt ihre gesamte Zeit reingelassen, sie war arbeiten und nachmittags/abends und am Wochenende komplett mit den Hunden beschäftigt (sie hat noch einen zweiten, unkomplizierten Begleithund).
Und daher, auch wenn das Wesen absolut genau richtig für mich ist wird hier nie ein Setter aus AL einziehen. Vielleicht ein Gordon Setter aus gemäßigte Zucht irgendwann, aber wahrscheinlich ein Hund mit ähnlichem Charakter, der nicht ganz so sehr ein Arbeitstier ist.
Für sie passt das genau so, sie hat keinen Partner oder Kinder, keine großartigen sonstigen Hobbies und macht das gerne so. Bei mir müsste ein Hund schon ein wenig mehr mitlaufen können, ich kann oder will das in dem Ausmaß nicht leisten, und ich will auch nicht, dass der Hund Abstriche machen muss wenn ich auch noch andere Dinge im Leben machen will, als Hundesport.
Das ist also weder ein zu noch ein abraten, nur noch ein Erfahrungsbericht
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Wow, so viele Beiträge und jeder hat noch mehr Infos :-)
Also es ist wie folgt. Ich versuche einfach mal alle Fragen in einem Text zu beantworten. Bin gespannt, auf Eure Eindrücke dazu:
Warum ein AL:
Ich bin täglich 1-2h draußen unterwegs. Rein im Wald. Täglich. Das würde ich gern mit Dummyarbeit verbinden. Nicht jeden Tag aber sicherlich so 2-3x in der Woche gerne. Dazu möchte ich gerne mit dem Hund arbeiten. Nämlich Dummytraining und vielleicht Obedience, wobei die Leidenschaft am Dummytraining hängt.
Allein, dass ich das alles mache, sagten mir bereits zwei Züchterinnen, wäre reichlich für einen Hund der AL. Ich schließe zudem nicht aus, dass ich durch die Arbeit mit dem Hund nicht noch einen Jagdschein machen werde.
Weitere Aspekte warum AL (steinigt mich nicht!):
Er sollte im Dummytraining natürlich mithalten können mit anderen aus der AL
Ich mag das Schlankere und wenig Kragenspeck an der AL und keine Labratonnen
Ich möchte einen Buddy und Kameraden haben, mit dem ich arbeiten kann und der neben einem verschmusten Hund auch jemand ist, der ernst sein kann und arbeiten will.
Warum keine SL:
Ich habe das kategorisch nie ausgeschlossen. Als mir jedoch zwei Züchter bestätigten, dass ich weitaus genug machen möchte für eine AL, habe ich mich für AL entschieden.
SL haben einen breiten Kopf, Kragenspeck und einen tiefen Brustkorb. Die Beine sind nicht so lang, was ich persönlich gedrungener Finde. Es gibt sicherlich auch schlanke, aber a) kann man das bei einem Welpen nicht raussehen und ich habe sowieso das Gefühl mittlerweile, das ich mir schon überhaupt nichts mehr aussuchen darf bei einem Züchter außer Geschlecht. Alles andere entscheiden die Züchter, welchen Du bekommst. Also weder Farbe noch Statur (was man eh nicht so sieht) weder sonst noch was. Um das einzudämmen, habe ich mich auch für die AL entschieden, da ich da schon mal einen schlankeren und aktiveren Labrador bekomme.
Das ist der Grund, warum keine SL.
Am liebsten wäre mir Dual Purpose. Aber ich traue mich hier schon gar nicht mehr zu fragen, wo man das finden kann. Denn es gibt entweder Links oder Rechts. Die goldene Mitte macht keiner. Und Gott bewahre, ich erwähne mal, dass ich gerne eine Farbe schöner finde. Dann wäre ich gleich einer, der Vermehrer unterstützen würde usw.
Aus dieser Engstirnigkeit und Unflexibilität ist die Idee einer AL geboren. Da kann ich einige Dinge ausschließen. Trotzdem werd eich keinen schwarzen Hund FÜR MICH akzeptieren, auch wenn man mir den aufdrücken will. Ihr geht ja auch nicht ein Pferd kaufen für 20.000€ und dann sagt der Züchter, ja ne sorry. Sie nehmen jetzt das Pipi Langstrumpf Pferd, weil der Schimmel nicht zu Ihnen passt. Sagt ihr ja auch nein.
Klar... eine Frau, die bereits ihren Traumhund hat, kann mit leichtigkeit sagen "WAS? WAS SOLL DAS DENN? DU BIST JA BESCHEUERT. DIE FARBE IST DOCH SCHEISS EGAL", weil sie ihren ja schon hat. Ist mir eben nicht egal. Statur ist mir auch nicht egal, anderen vielelicht. Mir aber nicht.
Ein Hund bedeutet Arbeit. Viel Arbeit. Wir sind ein 2 Personenhaushalt, 230qm Wohnung, und haben den Wald vor der Tür. Ich denke, mit meiner Erfahrung und meinem Willen kann ich mit einer AL ziemlich gut auskommen. Ich verstehe die Bedenken, aber wieso schließt man kategorisch aus, dass ich nicht fähig bin, das zu machen? Jeder AL Besitzer, hat doch mal angefangen?
Ich möchte mit meinem Hund arbeiten. Dummytraining und Obedience. Das ist, was alle für AL vorsehen und trotzdem heißt es "Du schaffst das nicht, Du bist nicht fähig dazu, denke um." Warum sollte ich? Ich habe oben geschrieben, was die Gründe sind. Ich kann zu keinem Züchter gehen und fragen, ob die Hunde Dual Purpose sind, ob sie schlanker sind, ob es auch fuchsrote gibt, ohne sofort angegiftet zu werden, anscheinend. Ich traue mich nicht mal die Fragen zu fragen, die mich selbst interessieren?
Unser Hund soll:
- Arbeiten (Dummytraining + ggf. Obedience)
- Längere Beine haben, nicht gedrungen typisch SL sondern sportlich agil wirken/sein
- sportlicheres Erscheinungsbild
- Fuchsrot → Braun → Gelb sein
- Familientauglich UND Arbeitstauglich sein (siehe oben, Dummytraining)
Deshalb AL. Oder denkt ihr anders? (bestimmt :-D)
Ich habe das dumpfe Gefühl, dass viele denken, wir holen uns einen Hund, weil wir gerade dank Corona zu Hause sitzen. Und dagegen muss man erst mal ankämpfen. Dem ist nicht so. Ich habe bereits Labradorerfahrung über mehrere Jahre und wir haben 3 Jahre lang hingearbeitet, dass unsere Situation endlich so ist, dass wir uns einen Hund holen können, der unser Leben und wir seines bereichern.
Ich hoffe, ich konnte damit einigen ein paar Fragen beantworten und hoffe auf viele weitere Posts von Ähnlicher Qualität wie oben. Danke für Eure Zeit.
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Warum ein AL:
Ich bin täglich 1-2h draußen unterwegs. Rein im Wald. Täglich. Das würde ich gern mit Dummyarbeit verbinden. Nicht jeden Tag aber sicherlich so 2-3x in der Woche gerne
Ich befürchte, dass das mit einer AL gewaltig schief gehen kann. Es baut sich sehr schnell eine Erwartungshaltung bei Hunden auf und gerade bei echten Arbeitshunden sollte man klar zwischen Arbeit und Freizeit unterscheiden. Ich bin gerade am Handy online, aber vielleicht erklärt jemand anders es noch genauer.
Außerdem sind AL Hunde oft reizoffener als SL. Je nachdem wie viel Wild es in dem Wald gibt, kann es passieren, dass du die ersten Monate nur im Wald sitzen und Ruhe üben musst.
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Man muss halt auch immer sehen was von den guten Vorsätzen in der Realität überbleibt.
Ich finde man kann in einem Forum schlecht zu- oder abraten, schlussendlich muss man sich die Hunde selber angucken und dann schauen ob es passt.
Die HH unserer Welpen- und Junghundekurse haben sich das teilweise völlig anders vorgestellt, sowohl AL wie auch SL. Die SL haben gedacht die Hunde würden nebenbei laufen, die AL Leute waren teilweise überrascht wie reizoffen ihre Hunde waren. Aber es musste ja ne AL sein, sind ja schicker.
Unsere Trainerin hat immer Gebetsmühlensrtig wiederholt keine zu frühen Ansprüche zu stellen und nicht zu früh zu viel zu machen.
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Ich habe das dumpfe Gefühl, dass viele denken, wir holen uns einen Hund, weil wir gerade dank Corona zu Hause sitzen. Und dagegen muss man erst mal ankämpfen. Dem ist nicht so. Ich habe bereits Labradorerfahrung über mehrere Jahre und wir haben 3 Jahre lang hingearbeitet, dass unsere Situation endlich so ist, dass wir uns einen Hund holen können, der unser Leben und wir seines bereichern.
Ich hoffe, ich konnte damit einigen ein paar Fragen beantworten und hoffe auf viele weitere Posts von Ähnlicher Qualität wie oben. Danke für Eure Zeit.
Nene, also ich glaube nicht, dass hier wer denkt, ihr holt euch den typischen "Coronahund". Es ist eher so: Alle fingen mal mit dem ersten Hund an und haben dann den Unterschied zwischen Fantasie und Realität bemerkt. Und man sieht hier im Forum ganz gut, welche Themen besonders oft Probleme machen (auf Grund der Fantasie vorher und der Realität danach).
Darum ist AL als Ersthund einfach schwierig, da man sich das schön denkt, aber dann später merkt, was es wirklich bedeutet (oder was man eigentlich vom Hund möchte). Und damit ist wie gesagt weniger gemeint, dass man nicht genug auslastet. Sondern dass sich Baustellen auftun, die weniger eifrige Hunde eben nicht haben. Vielleicht kann er nie ohne Leine laufen (weil zu starker Trieb), vielleicht will er andere Hunde/Menschen loswerden (weil zu nervös). Viele Arbeitshunde können nie mal mit ins Café oder Restaurant (weil zu hibbelig für so viel Input). Es ist wie gesagt diese Balance zur Ruhe und zur Arbeit, die man in der Realität dann oft nicht hinbekommt. Besagte Erwartungshaltung sorgt schnell dafür, dass der Hund überhaupt nicht mehr zur Ruhe kommt, weil man dem Hund nie den An/Aus Knopf vernünftig vermittelt bekommen hat. Man isoliert sich dann recht schnell, wenn der Hund sehr speziell ist. Und am Ende gibt man total überfordert den Hund ab, der aber auch schwer vermittelbar sein wird. Das wäre das Worst Case. Sieht man im Forum immer wieder. Gebrauchshund - falsche Vorstellungen - Überforderung - Abgabe.
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