Hund über Nacht in einer Box einsperren?

  • Zitat

    Wecker stellen und reinmachen waren ständig knapp aneinander vorbei und meine Eltern schlafen wie Steine, da wurde keiner wach, wenn Hund aufgestanden ist und sich ein schönes Plätzchen gesucht hat...

    Das ist dann was anderes, ich hab da einen selektiv sehr leichten Schlaf und das Getappe immer gehört - aber (nicht provokant gemeinter, sondern neugieriger!) Umkehrschluß: Was macht eine geschlossene Box da besser? Wenn deine Eltern derart fest pennen, nehmen sie den Welpen dann ja auch erst wahr ,wenn er lauthals schreit oder richtig tobt, also total Streß hat - und dann ist es doch meist eh zu spät? Das heißt, der Vorteil wäre hier, dass man Box statt Fußboden saubermachen muß, oder schlußfolgere ich da falsch?


    Und weiter - das ist jetzt aber graue Theorie, weil, wie gesagt: ich hatte sowas (noch)nie - trainiert man einem Welpen auf diese Weise langfristig nicht auch die leiseren, früheren Signale ab? Wenn er immer wieder merkt, dass keiner reagiert, wenn er (was meine taten) vors Bett tapst, sich vielleicht dran aufrichtet, seine Leute anstarrt und leise miept? Dann kann er doch ebenso den Schluß ziehen, gleich in die Box zu machen, weil Melden eh nix bringt?


    Gut, das wär dann wahrscheinlich wieder ein allgemeines Problem für Welpen schwerhöriger/fest schlafender Hundehalter - es ist schon ein verwickeltes Thema....

  • Ich hab gerade einen Hund, der als Welpe gar nicht ins Bett wollte, und auch heute am liebsten dann, wenn ich nicht drinliege - oder an meinen Füssen.

    Eng ankuscheln mag der sich gar nicht (leider...)


    Der hat von Nacht 1 an durchgeschlafen. Und zwar größtenteils in seiner Stoffbox. Die stand und steht allerdings immer offen.

    Nur weil er sehr gerne, sehr oft und lang da drin liegt, heisst für mich nicht, dass ich sie zumachen möchte. Zumal ich ja "live" beobachten konnte, dass er meistens drei verschiedene Schlafplätze pro Nacht genutzt hat - Box, Holzfussboden, Bettfußende.

  • Ich oute mich einfach mal, Anno hat die erste Zeit (monatelang) hier immer in seiner (großen) Stoffbox geschlafen, die war oben offen, später dann auch vorne. Direkt neben dem Bett. Wenn er dann nachts raus musste, habe ich es mitbekommen, genauso wie sonstige Unruhe. Hier war der Punkt nicht, dass ich es sonst nicht bemerkt hätte, sondern dass ich dann schon zu spät gewesen wäre. Anno hatte recht wenig Skrupel in die Wohnung zu pinkeln wenn er musste (meldet sich selbst jetzt leider noch nicht besonders gut). Und nein, das fand ich nicht schlimm wegen teurem Teppich oder dergleichen, sondern weil ich nicht nachts mehrfach aufstehen und Pipi wegmachen wollte. Finde ich jetzt ehrlich auch kein Luxusproblemchen. Schlafentzug hat man so schon genug und geht einem unter Umständen auch ganz schön an die Psyche.


    Einen Napf hatte ich nicht in die Box gestellt, vielleicht wäre das aber besser gewesen. Er hatte aber keine Probleme mit Sodbrennen oder dergleichen und konnte immer trinken bevor es dann wieder ins Schlafzimmer zum Weiterschlafen ging (wollte er aber nicht, und war morgens dann auch nicht durstig). Im Notfall wäre er aus der Box raus gekommen und ich hätte auch an seiner Unruhe gemerkt, wenn er größeren Durst gehabt hätte.

    Er hatte immer eine kuschelige Ecke und eine kühlere Ecke in der Box. Wenn er beim Einschlafen nicht ruhig genug war um sich selbst zu beruhigen, habe ich ihn auch mit ins Bett genommen bis er schlafen konnte.


    Aber halt, es kommt noch schlimmer: Weil ich anfangs oft überfordert war mit dem überdrehendem, schnappigen Anno (die richtige Dosis an Reizen/Input zu finden, war nicht immer leicht), kam er auch tagsüber schon früh öfter mal in eine ebenso geräumige Gitterbox. Natürlich habe ich ihn darin nicht stundenlang weggesperrt und er hat darin auch nicht permanent geschrien, geweint oder sonst wie Randale gemacht. Wenn er eingeschlafen ist, habe ich ihn auch schon mal bei geschlossener Tür längere Zeit drin gelassen (damit er nicht aufwacht beim Öffnen). Er bekam immer etwas zu Kauen und Wasser mit rein und es war nicht als Bestrafung gedacht/genutzt sondern wirklich nur, damit sich die Gemüter wieder beruhigen konnten (auf beiden Seiten).


    Naja, und, bin ich jetzt die Tierquälerin schlechthin? Natürlich kann man das jetzt alles stark vereinfacht so darstellen, als hätte ich den Welpen bloß weggesperrt. Entspricht aber nicht dem, was da jeweils dahinter stand. Ich war und bin darauf bedacht, dass es Anno (und mir) gut geht und habe da in beiden Boxen-Anwendungen jeweils das für mich mögliche Optimum gefunden. Die Gitterbox habe ich sogar erst gekauft, als ich gemerkt habe, dass ich die brauche. Im Gegensatz zu einem Auslauf ist Anno darin auch sicher vor den Katzen, die in den Auslauf hätten reinspringen können und der, weil riesig, nur in deren Haupt-Aufenthaltsbereich hätte stehen können.


    Jedenfalls hat Anno keinen Schaden davongetragen, ich kann ihn heute noch in die Gitterbox packen wenn es zB. klingelt, er schläft gern darin. Die Box neben dem Bett wurde schon länger ersetzt durch ein Hundebett und er hat jetzt insgesamt drei-vier Schlafplätze zwischen denen er wechseln kann (zwei Betten, Fußboden, Teppich). Ein Wassernapf steht (unbenutzt) auch im Zimmer.


    Vielleicht kriegen andere das alles auch besser hin. Und vielleicht geben wieder andere ihren Hund dann auch direkt wieder ab, weil sie es zu schwierig finden.


    Ich finde es jedenfalls hässlich, wenn hier so pauschal verurteilt wird.


    Bestimmt gibt es auch Leute, die Boxen völlig unreflektiert als "Easy way Out" benutzen, also als schnelle und einfache Lösung für Erziehungsprobleme, Leute denen die Gefühle ihres Welpen oder Hundes völlig egal sind oder die sie schlicht nicht wahrnehmen. Aber nur weil man eine Box benutzt, gehört man lange nicht zu diesen Leuten.


    Ich sehe da jedenfalls auch rechtlichen Spielraum, insbesondere wenn die Box zB. oben offen ist. Hier wäre im Bett weniger Platz gewesen für Anno, es wäre gefährlicher gewesen wegen der Höhe und er wäre dort nicht alleine wieder runter gekommen.

    Zudem ist ein längerer Boxaufenthalt in der tiefsten Schlafphase des Welpen wohl sicher noch mal anders zu bewerten als das Dösen eines ausgewachsenen Hundes tagsüber, kann mir keiner erzählen, dass das keinen Unterschied macht.

  • Ganz ehrlich? Mich würde irgendein rechtlicher Spielraum nicht im Mindesten jucken. Was soll denn passieren? Soll das OA nachts um 2 hier klingeln und nachfragen ob die Boxentür zu ist? Wenn ich irgendwann nen Welpen bekomme und ihn zu seiner eigenen Sicherheit in den Partyraum aka Riesenbox zu mir nehme dann mach ich das ganz einfach und frage da bestimmt keine Fremden. Denn wenn ihm was passiert ist es auch mein Kummer und meine Sorgen.

  • Genauso wie ich ein Menschenbaby nicht einfach ins Gitterbett legen würde, würde ich auch kein Hundebaby in eine Box sperren und weggehen.

    Nicht böse sein, liebe Hailey2019 , hast Du (noch) keine Kinder?

    Niemand legt sein Baby einfach auf ein Bett zum Schlafen... wie schnell drehen die sich und fallen dann auf den Boden - nicht auszudenken, was dann passiert - meine Cousine ist seitdem Schwerbehindert. Deswegen hinkt doch dieser Vergleich etwas. Oder? Ein Kind in ein Gitterbett zu legen tut man nicht, um es wegzusperren, sondern es vor Gefahren zu schützen, bis es selbständig in der Lage ist, liegen zu bleiben und das ist meines Wissens nicht nach ein paar Wochen der Fall... oder siehst Du das anders? Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.


    Wenn der Hund so gut zur Ruhe kommt, braucht es keine geschlossene Box, und nicht jeder Hund kommt darin zur Ruhe.



    Im Übrigen und nur nebenbei sind menschliche Kinder nachts auch oft in ihrem Bettchen eingesperrt, teils zusätzlich noch mit Schlafsack, damit sie nicht ausbrechen und sich dabei weh tun.

    Aber gut, ist ein anderes Thema.

    Mein kleiner Terrorkrümel kam auf dem WC am Besten zur Ruhe... :ka: Hund hibbelig und aufgedreht - Badezimmer/WC auf, Hund rein, Hund ruhig. Ob mit mir oder ohne. Ganz egal. Das war ihr Rückzugsort. Bis heute.

    Beim Thema Box bin ich irgendwie außen vor.

    Ich finde es per se nicht verwerflich, wenn ein Hundehalter den Welpen in eine Box "sperrt" (mir fällt kein anderes Wort ein). Alles in Maßen. Die meisten machen das doch nicht das Hundeleben lang, sondern die ersten paar Wochen, bis der Hund zuverlässig stubenrein ist, bis der Hund groß genug ist, dass keiner aus Versehen auf ihn drauf steht, wenn er nachts selbst mal seine Notdurft verrichten geht oder den Hund vor den Kindern schützen will, damit er zur Ruhe kommen kann. :ka: Ich sehe darin so lange keine Tierquälerei, wenn die anderen Umstände alle stimmen. Wenn der Hund ein Familienmitglied ist, ausreichend Bewegung und Freiheit hat, richtig ernährt, gepflegt und beschäftigt wird. Viele Hunde kommen nur in einer Box oder einer "Höhle" zur Ruhe. Warum nicht? Und wenn diese anfangs geschlossen ist... wo ist das Problem? Das bleibt doch nicht immer so.

    Wenn der Hund allerdings immer in die Box gesperrt wird, ohne Wasser, ohne ausreichend Bewegung, ohne Essen etc. und das täglich stundenlang - da bin ich die Erste, die schreit, dass das nicht in Ordnung ist und sanktioniert werden muss. Aber das ist meiner Meinung und auch meiner Erfahrung aus dem Bekanntenkreis nach niemals der Fall gewesen - was in den 50er, 60er, 70er usw. Jahren war - das ist Vergangenheit, kann nicht mehr geändert werden und die Menschen haben aus Erfahrungen gelernt, es besser zu machen.


    Aber - das ist meine Meinung.

    Wenn Ihr anderer Meinung seid, ist das doch in Ordnung.

    Wäre doch schlimm, wenn wir alle der gleichen Meinung wären. Oder?

    Wäre richtig langweilig ;)

  • Ich habe gerade einen kurzen Blick in einen neuen Welpen-Thread geworfen und da wurde das mit der Box wieder so gehandhabt, wie ich es ebenfalls NICHT gutheißen kann - der Hund randaliert darin, hat keinen Platz und ist weit weg von den Menschen, zu denen er eigentlich Vertrauen aufbauen soll. Und dann heißt es, da muss er durch, es ist "nur" ein Hund! :verzweifelt: Woher kommt denn dieser aktuelle Hype, dass eine Box das Nonplusultra ist?


    Ich hätte unseren Hund niemals in einer Box schlafen lassen, wenn er sich darin offensichtlich nicht wohlfühlt und ich ihm diese erst aufzwingen muss. Da sind wir wieder beim Thema mangelnde Empathie für ein Lebewesen mit Bedürfnissen. :no:

  • Ich finde es nicht zielführend, ausschließlich von den eigenen Erfahrungen auszugehen und daraus etwas allgemein Gültiges abzuleiten. Nicht jeder Welpe ist ein hilfloses Hascherl, das seinen Geschwistern und Mutter nachweint und sich ohne Mensch dem sicheren Tode geweiht sieht. Genauso wenig wie alle Welpen Körperkontakt oder generell engen Kontakt wollen, im Bett oder auf der Couch oder im selben Raum schlafen wollen. Genauso wie es Hunde gibt, denen eine Box/räumliche Begrenzung super beim Ruhe finden/halten hilft, gibt es Hunde, die eine Begrenzung stört. Und nein, das ist weder „abnormal“ noch ist was „schiefgegangen“, es gibt einfach unterschiedliche Typen. Wie bei allem ist das für den Hund am Besten, das er gerade braucht. Braucht er die Begrenzung, wäre es unschön, wenn ich ihm diese nur aufgrund meiner Überzeugung, dass es anders gehen muss, verwehren würde. Und genauso umgekehrt, braucht er sie nicht oder stört sie ihn sogar, wäre es ebenso unschön, keine anderen Alternativen zu geben.


    Ich hatte ganz große Pläne und fixe Vorstellungen, als wir unseren Welpen abgeholt haben. Darunter war auch der Plan (durch den Züchter und das Forum hier bestärkt), den Zwerg in einer großen Box mit Wasser und Bettchen schlafen zu lassen. Nachdem er randaliert hat wie ein vollkommen Wahnsinniger und sich in der Box so dermaßen aufgeregt hat, dass ich Angst hatte, er bringt sich da um drin, hab ich ihn (der vorbereitete Hundehalter hat ja Plan B in Gepäck :klugscheisser:) mit auf die Couch genommen, wo er aber ebenfalls nicht zur Ruhe kommen wollte (obwohl ich von Ignorieren über Festhalten bis Schlaflieder singen echt alles versucht habe |)). Schließlich habe ihn einfach auf den Boden gesetzt und bin ins Bett gegangen, die Tür zum Schlafzimmer war offen, er hätte also jederzeit kommen können. Im Endeffekt schlief er im Wohnzimmer vor der Terrassentür auf dem blanken Boden und das macht er auch heute noch so :lol:

  • Ich hatte ganz große Pläne und fixe Vorstellungen, als wir unseren Welpen abgeholt haben. Darunter war auch der Plan (durch den Züchter und das Forum hier bestärkt), den Zwerg in einer großen Box mit Wasser und Bettchen schlafen zu lassen. Nachdem er randaliert hat wie ein vollkommen Wahnsinniger und sich in der Box so dermaßen aufgeregt hat, dass ich Angst hatte, er bringt sich da um drin, hab ich ihn (der vorbereitete Hundehalter hat ja Plan B in Gepäck :klugscheisser: ) mit auf die Couch genommen, wo er aber ebenfalls nicht zur Ruhe kommen wollte (obwohl ich von Ignorieren über Festhalten bis Schlaflieder singen echt alles versucht habe |) ). Schließlich habe ihn einfach auf den Boden gesetzt und bin ins Bett gegangen, die Tür zum Schlafzimmer war offen, er hätte also jederzeit kommen können. Im Endeffekt schlief er im Wohnzimmer vor der Terrassentür auf dem blanken Boden und das macht er auch heute noch so

    Genau das ist doch ein schönes Beispiel dafür, dass es wichtig ist, auf die individuellen Bedürfnisse seines Welpen zu hören. :nicken:

    Bei uns war es quasi andersrum, der Hund wollte nicht mit auf Couch/Bett oder in den Welpenauslauf, aber war in der Box vom ersten Moment an entspannt und wollte da abends auch immer rein. Wäre das nicht so gewesen, hätte ich mit ihm auf dem Boden geschlafen. :ka:


    Gerade bei sowas Wichtigem wie Schlaf würde ich immer auf die individuellen Bedürfnisse des Hundes eingehen und schauen, wie er am besten zur Ruhe kommt, ganz egal wie vorher der Plan war. Aber diese Flexibilität bringen viele Neuhundehalter anscheinend nicht mit, sondern es heißt "Das muss aber gehen!" Finde ich problematisch.

  • Wenn hier mal wieder ein Welpe einzieht, werden wir das auch so machen.

    Es werden zwei Schlafplätze angeboten. Im Wohnzimmer und im Schlafzimmer - jeweils auf einem Hundekissen. Wo der Knirps am Ende schläft ist uns aber wurscht, hauptsache er kommt zur Ruhe - und wenn es im Bad ist. Dann stellen wir uns einen Wecker und schauen alle 3-4Std. mal ob wir Lösemöglichkeit anbieten sollten (dafür wird aber der Welpe nicht geweckt).

  • Am Boden hat Emmi sich gar nicht bemerkbar gemacht, sie kam ja nicht zu meinen Eltern ans Sofa, ist hochgesprungen oder derartiges. Sie hat sich einfach still und leise ein paar Schritte von ihrem Körbchen entfernt und laufen lassen.


    Deshalb auch meine Aussage, dass meine Eltern einen tiefen Schlaf haben (was sicher auch der Schichtarbeit geschuldet ist). 'Nur' rumtapsen nehmen sie halt nicht wahr. In der Box muss Emmi im Gegensatz dazu nicht gleich völlig ausrasten, damit sie aufwachen, normales Fiepen hören sie sofort.


    Aber wie gesagt, der Drops ist eh durch. Die letzte Nacht habe ich sie überzeugen können, den Hund mit aufs Sofa zu packen. Trinken ist da aber halt zum Beispiel nicht möglich (wie in der Box oder am Boden), außer sie würde sich bemerkbar machen. Wobei meine erwachsenen Hunde nachts noch nie getunken haben, aber da ist ja jeder Hund anders.


    Sie ist quasi gefühlt von heute auf morgen stubenrein geworden, läuft jetzt zur Tür, wenn sie muss und schläft so gut wie durch. Die Frühschicht geht aber sowieso um 4:30 schon mit ihr raus.


    Wenn es zwischen den Hunden nicht so laufen würde, wie es läuft, könnte ich sagen, wir sind auf dem absolut richtigen Weg.

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