Beitrag zu Gewalt in der Hundeerziehung bei "Tiere suchen ein Zuhause"

  • Nimm es bitte nicht persönlich. Ich weiss schon was Du sagen willst, aber ich für meinen Teil finde Pauschalierungen nunmal grundsätzlich hinterfragenswert. Und ja, es spielen nebst vorausgegangener Herkunft, Aufzucht und Sozialisierung eben auch Rasseeigenschaften eine große Rolle.

    Was soll ich denn persönlich nehmen?

    Ich hatte den Text gar nicht geschrieben, auf den du ursprünglich geantwortet hast.

    Und nochmal: Was ich da fett markiert zitiert hatte, sollte nochmal den erwähnten DURCHSCHNITT unterstreichen.

    Da steht nirgends ein Pauschalurteil, da muss ich nicht die frühe Jugend eines jeden Hundes für erkunden: Niemand schrieb von Hund xyz, der Geschichte abc hinter sich hat und Rasse defg angehört.

    Niemand bestreitet, dass "Bock auf Streit" individuell ist - nur war das so nie Thema.

  • Beides kann auch allerletztes Warnsignal sein, bevor es richtig knallt. Deeskalierend... nunja, es ist halt Warnung.

    Aber wozu dient denn diese Warnung? Warum gibt es Abstufungen des Drohverhaltens vor einer Eskalation?

    Es kommt sehr oft drauf an wo man geht. Da wo ich davon ausgehe 20 Hunde zu treffen wirst du uns zb garnicht begegnen.

    Uns mit Sicherheit auch nicht.

    Über die Wochen und Monate können sich Begegnungen ja aber ansammeln.

  • Aber wozu dient denn diese Warnung? Warum gibt es Abstufungen des Drohverhaltens vor einer Eskalation?


    Vielleicht wäre die Frage eher, wo beginnt "Streit"? Ist ein Konflikt bereits Streit? Für mich ist es mindestens eine Vorstufe oder ein beginnender Streit. Zumindest treffen zwei Ansichten aufeinander, es muss eine Lösung gefunden werden.

    Ein Streit kann friedlich gelöst werden, aber auch eskalieren.

    Der Streit ansich muss garnicht das Problem sein, sondern wie man damit umgeht.

    Denke, wahrscheinlich sehen wir das ähnlich.


    Leider gibt es nur eben nicht so wenige Hunde, die grundsätzlich lieber nach vorne gehen und/oder die Warnsignale ihrer Artgenossen ignorieren (absichtlich oder nicht sei mal dahingestellt), weswegen es eben immer wieder auch eskaliert.

    Auch der Mensch beeinflußt das sicher oft. Sowohl zum Positiven, wie zum Negativen.



    Aber eigentlich hat das für mich nicht soviel mit dem Eingangsthema des Threads zu tun.

  • Wie lange wollt ihr denn jetzt noch eure Ausnahmen sammeln, wenn da steht "Hündische Kommunikation läuft meistens ziemlich konfliktfrei ab, der Durchschnittshund hat gar keinen Bock auf Streit"

    Hat für mich nichts mit Ausnahmen zu tun.

    In Coppingers Buch "Hunde" gab es dazu ein recht interessantes Kapitel in dem der Unterschied zwischen Straßen- und Haushunden beschrieben wurde. Nach seinen Beobachtungen sind Hunde, die alles haben und die sich sicher fühlen wesentlich konfliktbereiter. Zum einen aus schlichter Langeweile, zum anderen weil solche Auseinandersetzungen keine wirkliche Gefahr für sie darstellen, weil sie im Ernstfall weiterhin Zugriff auf alle lebensnotwendigen Ressourcen haben.

  • Kein Stress und kein Streit, sicherlich wollen das die meisten Hunde. Nur gibt das das Umfeld selten her. Viele Hunde sind täglich mehrfach im Konflikt und gehen damit irgendwie um, weil sie es halt müssen.

    Ich halte es übrigens auch für unfair dem Hund gegenüber, einen Hund in nicht hundegerechtem Umfeld zu halten. Denn das spielt sicher mit rein, Hunde mitten in der Stadt, bei hoher Hundedichte und wenig Platz zum Ausweichen, in lauter Umgebung, etc. Vor Anschaffung eines Hundes sollte man auch mal drüber nachdenken, ob das eigene Umfeld überhaupt für einen Hund generell und insbesondere diesen Hund geeignet ist, was leider häufig vernachlässigt wird, der Hund soll sich halt anpassen und einfügen und dann ist man ganz überrascht, wenn es Probleme gibt. Ich fände es ja mal interessant, ob es Unterschiede zwischen Stadthunden (hohe Hundedichte und wenig Raum) und Landhunden (geringere Dichte, viel Raum) gibt. Vielleicht hat auch Bloch in "Pizzahunde" was zu dem Thema geschrieben, kenne das Werk nicht.

    Ich ergänze: Der Durchschnittshund in hundegeeignetem Umfeld hat gar keinen Bock auf Streit.

  • Kein Stress und kein Streit, sicherlich wollen das die meisten Hunde. Nur gibt das das Umfeld selten her. Viele Hunde sind täglich mehrfach im Konflikt und gehen damit irgendwie um, weil sie es halt müssen.

    Ich halte es übrigens auch für unfair dem Hund gegenüber, einen Hund in nicht hundegerechtem Umfeld zu halten. Denn das spielt sicher mit rein, Hunde mitten in der Stadt, bei hoher Hundedichte und wenig Platz zum Ausweichen, in lauter Umgebung, etc. Vor Anschaffung eines Hundes sollte man auch mal drüber nachdenken, ob das eigene Umfeld überhaupt für einen Hund generell und insbesondere diesen Hund geeignet ist, was leider häufig vernachlässigt wird, der Hund soll sich halt anpassen und einfügen und dann ist man ganz überrascht, wenn es Probleme gibt. Ich fände es ja mal interessant, ob es Unterschiede zwischen Stadthunden (hohe Hundedichte und wenig Raum) und Landhunden (geringere Dichte, viel Raum) gibt. Vielleicht hat auch Bloch in "Pizzahunde" was zu dem Thema geschrieben, kenne das Werk nicht.

    Ich ergänze: Der Durchschnittshund in hundegeeignetem Umfeld hat gar keinen Bock auf Streit.

    Und ich bin gerade etwas verwundert wie voller Vorurteile Du steckst.

    Wenn man Hunde nur noch im "hundegerechten" Umfeld halten dürfte (interessant wäre hierzu eine Definition), gäbe es einen hohen Prozentsatz durchaus zufriedener Hund-Halter-Gespanne gar nicht.


    Ich gebe Dir recht, dass die Hunderasse schon zum Umfeld passen wollte. Also einen HSH im Mehrfamilienhaus finde ich auch schwierig und wenig angebracht, aber nicht umsonst ist der Hund seit vielen vielen Jahren der engste tierische Begleiter des Menschen - aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit.


    Und ja ich fühle mich angesprochen, da ich in einer Millionenmetropole lebe, seit 27Jahren Hunde an meiner Seite habe und in der Regel Gebrauchhundrassen. Der nächste zieht in 8Wochen ein und wird auch eine Gebrauchshundrasse (light).

    Und ja, ich habe die klare Vorstellung dass er sich anpasst und einfügt in mein Leben. Sprich, kleines Mehrfamilienhaus und sehr zentral. So war es übrigens immer. Und halte ich das für unfair? Nö. Meine Hunde fuhren in der engbesetzten U-Bahn mit, in 25m langen dicht besetzten Bussen, laufen mit mir an kurzer Leine durch die Innenstadt und finden riesige Müllabfuhrwagen langweilig. Ist halt so. Sie bekommen angemessene körperliche und geistige Auslastung, sind rundum gut versorgt und zufrieden.

  • Ich hab hier ein recht unterschiedliches Gespann. Aber Bock auf Streit haben beide Mal :smile: Sogar Spaß dran.

    Und wie viele Hunde steigen drauf ein? Deine Hunde sind nicht "der Durchschnittshund". Meiner Beobachtung nach ist die mit Abstand am häufigsten gewählte Konfliktlösungsstrategie Deeskalation.

    Ich glaube, wir kommunizieren aneinander vorbei :smile:


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    In all diesen Fällen hat einer von beiden bzw. beide ein ritualisiertes „Streitgespräch“ aktiv initiiert oder ist gerade dabei - teils unter Frauchens Beteiligung. Mit selbstbelohnendem Faktor :smile:

  • Streit: Streit, auch Zank, Zwist, Zwistigkeit, Zwietracht, Hader, Stunk, ist das offene Austragen einer Meinungsverschiedenheit zwischen zwei oder mehreren Akteuren, Personen, Gruppen oder auch Parteien (Politische Partei, Partei in einem Rechtsstreit, Kriegspartei), die nicht immer offenkundig und nicht notwendigerweise stets feindselig sein muss, oft aber auch (im Gegensatz etwa zur neutraleren Diskussion) von emotionalen Elementen begleitet oder getragen werden kann.



    Konflikt:

    Von einem Konflikt (von lateinisch confligere, „zusammentreffen, kämpfen“; PPP: conflictum) spricht man, wenn Interessen, Zielsetzungen oder Wertvorstellungen von Personen, gesellschaftlichen Gruppen, Organisationen oder Staaten miteinander unvereinbar sind oder unvereinbar erscheinen (Intergruppenkonflikt) und diese Konfliktparteien aufeinandertreffen (ohne „Berührung“ wären es lediglich eine Meinungsverschiedenheit oder unterschiedliche Standpunkte). Dabei lässt sich zwischen der Konfliktstruktur, den Konflikt begleitenden Gefühlen (z. B. Wut) und dem konkreten Konfliktverhalten (z. B. tätliche Aggression) unterscheiden.


    Beides von Wikipedia.

    Konflikt ist erstmal nur unterschiedliche Interessen, Streit eine ernsthafte Auseinandersetzung.

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