Beitrag zu Gewalt in der Hundeerziehung bei "Tiere suchen ein Zuhause"

  • Gassiservice Inside ,


    Bei den Gassi-Trupps im Grunewald geht es ähnlich zu. Anhand von Kompetenten Gebrülle schon von weitem zu Orten.


    Ich denke mir dabei immer : Das muß wohl so sein :pfeif:

    hahahaha, ich war heute auch durchgehend auf der Flucht vor einem (mutmaßlichen) Dogwalkergespann mit 11 Hunden, da schallte es durch das ganze Naherholungsgebiet "EY! MUNA!" "BOBBYYYYY!" "Schneller Bruno!" - das war richtiger Kasernenton, meine Stimmbänder würden das nicht aushalten. Ich war schon vom Zuhören aus der Ferne völlig gestresst.

    Back to topic:
    Also, eigentlich fand ich jetzt wirklich jede Sicht in dem Beitrag nachvollziehbar, da hat ja keine*r Mist geredet. Und ich verstehe auch völlig die TsD-Frau - das klingt vielleicht ein bisschen nach Waldorfpädagogik und Elfenkindergarten - aber sie hat schon recht, ich glaube auch, dass es für manch ein Seelenheil besser ist, keine Kommandos zu schmettern, sondern überwiegend zu versuchen, so zu formulieren, dass man sich damit wohl fühlt. Dem Hund ist es ja egal (gehen wir von ähnlichem Tonfall aus), ob du "Sitz" oder "Kannst du mal Sitz machen?" sagst, dann soll sie ihn doch fragen.
    Ich glaube auch, dass es vielleicht in manchen Bereichen effizienter laufen kann, wenn man stärker reglementiert. Vielleicht lernt ein Hund schneller manierlich an der Leine zu laufen bei jemandem, der Räume verwaltet und eingrenzt. Aber mir persönlich geht's besser, wenn ich versuche mehr auf das zu achten, was gut läuft. Fällt mir schwerer, tut mir aber besser. Dauert vielleicht länger, kann ich nicht vergleichen, ist aber auch egal bei so Popelkram wie Sitz.
    Nach wie vor habe ich keine Erfahrung mit ernstlich griffigen Hunden, deshalb klinke ich mich in diese ganze Diskussion, ob es da auch ginge, nicht ein.

  • Zitat

    Dem Hund ist es ja egal (gehen wir von ähnlichem Tonfall aus), ob du "Sitz" oder "Kannst du mal Sitz machen?"

    Egal ist es dem Hund sicher, aber es dürfte eine deutlich größere Anstrengung erfordern ,aus so einem Wortschwall rauszufiltern ,was Mensch nun eigentlich will - also insofern nicht ganz fair.


    Ich sage zu meinen Hunden übrigens öfter mal "Sitzen machen!" und muß aufpassen, nicht zu kichern, wenn der Hund dann artig zusammenklappt - eindeutig einen meiner Lieblingsfilme zu oft geguckt.

  • Ich fand den zweiten Teil nun irgendwie sehr unergiebig. Als Quintessenz in der der Hauptsache allgemeingültige Aussagen. Von „was macht das mit einem, wenn man befiehlt“ über „da muss wieder mehr Bauchgefühl her“ über „heutzutage scheut man ja Konflikte und darf nicht mehr laut werden (und das Ergebnis landet als problematischer Hund im Tierheim)“ hin zu „wir sind ja auch alles nur Menschen und können unsere Kommunikation nicht zu 100% unter Kontrolle haben und das müssen wir auch gar nicht.“


    Wobei ich davon ausgehe, dass das dem Schnitt geschuldet ist, den ersten Teil fand ich bei Weitem interessanter. Und eine wirklich differenzierte Betrachtung war wohl auch in der Kürze der Zeit nicht möglich.


    Wäre ich Ratsuchener in Sachen Hund gewesen, hätte ich mich frei nach Goethe am Ende immer noch wie der arme Tor gefühlt. Mit dem versöhnenden Schluss: „Es ist alles ganz individuell.“


    Am sympathischsten und souveränsten für mich ganz klar Frau Lübbe-Scheuermann, das ging mir beim letzten Mal auch schon so.


    Die Dogwalker hier sind bei Weitem ruhiger. Und ich kann ein Nein auch durchaus nett formulieren Wenn die Zeit reicht, sogar als „lass das bitte.“ Gestern so sehr zur Belustigung einer Passantin gefallen, an deren Mc D Tüte der Hund verschärftes Interesse zeigte.


    Zu dem hier angeschnittenem Themen, die ich wirklich interessant finde, kam nicht viel. Das wäre so die Fragen: „Was empfinden Hunde als „Gewalt“? Sind Hunde darauf aus, Konflikte und Streit immer zu vermeiden? Was ist es „artgerechter“: Auch aversiv Grenzen zu setzen oder Konflikte so lange zu vermeiden, bis man sie positiv lösen kann? Wie wichtig ist es dem Hund, wie wichtig ist es dem Menschen? Sollte man Hunde als „Freunde“ behandeln?


    Aber auch das ist wohl alles sehr individuell ...

  • Egal ist es dem Hund sicher, aber es dürfte eine deutlich größere Anstrengung erfordern ,aus so einem Wortschwall rauszufiltern ,was Mensch nun eigentlich will - also insofern nicht ganz fair.

    Meinen könnte ich wahrscheinlich ein Gesicht übers Sitzen vortragen, die achten am meisten auf das Sichtzeichen. Ich glaube, dass für den Aufbau ein knappes Wort besser geeignet ist, ja, schon. Aber man betont das Relevante im Satz ja eh stärker, finde ich weniger komplex, da das gewünschte Verhalten herauszufiltern als unter neuen Umweltreizen oder in einem ganz veränderten Tonfall oder von einer anderen Person.
    Unfair find ich's also nicht.
    Unfair fänd ich einem Hund, der noch nie apportiert hat zu sagen "Junger Freund, sobald ich dieses Objekt an einen anderen Platz befördert habe, würde mir nicht mehr Freude bereiten als wenn du es mir holtest! Wärest du so gut?" - wobei, eigentlich auch nicht unfair, der würde halt gucken und dich nett finden und vielleicht in dem Moment gar kein Bedürfnis haben, zu verstehen, was man will. :D

    Zu dem hier angeschnittenem Themen, die ich wirklich interessant finde, kam nicht viel. Das wäre so die Fragen: „Was empfinden Hunde als „Gewalt“? Sind Hunde darauf aus, Konflikte und Streit immer zu vermeiden? Was ist es „artgerechter“: Auch aversiv Grenzen zu setzen oder Konflikte so lange zu vermeiden, bis man sie positiv lösen kann? Wie wichtig ist es dem Hund, wie wichtig ist es dem Menschen? Sollte man Hunde als „Freunde“ behandeln?


    Aber auch das ist wohl alles sehr individuell ...

    Also, ich bin mir recht sicher, dass in den meisten Hunden kein Adorno schlummert, ich glaube nicht mal, dass sie ein Verständnis dafür haben, was Gewalt ist - aber ich wüsste trotzdem gern, wie man hypothetisch herausfinden könnte, was Hunde als Gewalt empfinden. Ich kann mir dazu auch kein Forschungsdesign vorstellen weil ich da einfach nicht in der Materie bin. Irgendwie über Cortisolmessung oder so? Also, irgendwie könnte man vielleicht Stress nachweisen, aber ja, das wäre halt auch echt wieder individuell.

    Und ob Hunde versuchen, Konflikte zu vermeiden - nö, zumindest kenne ich keine, die sich nicht schon mal mit einem anderen ausprobiert hätten. Aber Konflikte mit mir scheinen meine zu vermeiden, zumindest entstehen die nicht absichtsvoll. Während anderen Hunden gegenüber schon mal ein kleines Armdrücken ohne erkennbaren Sinn vorgeschlagen wird, vermeiden sie solche Dinge bei mir. Natürlich gibt's trotzdem Konflikte - aber eher weil denen nicht klar ist, dass ich das dumm finde, in eine Brombeerhecke zu springen.
    Aus meiner Warte heraus kann man also - das gab's hier ja schon - gar nicht von "Hunde sind so/machen das so" auf "Wir sollten das so mit Hunden machen weil artgerechter" schließen. Aber vielleicht hab ich einfach nur die nettesten Hunde. Weiß man nicht.

    Ich glaube, dass es total gut tut, Hunde möglichst nett zu behandeln. Ich glaube auch, dass es unmöglich ist, das immer zu tun, denn Stresssituationen sind eben Stresssituationen und da brüllen auch die Menschen, die sonst nur markern. Aber in den allermeisten Situationen kann man doch mit den allermeisten Hunden ganz unproblematisch liebreizend sein.

    Ach, wir kommen doch letztlich eh wieder zu dem Punkt, dass Dogmen einfach nicht zielführend sein können.
    Total gern würde ich aber mal eine direkte Diskussion zwischen zwei Hundeverhaltensmenschen sehen, die von unterschiedlichen Ufern kommen.

  • :lol: Aber bitte gut moderiert. Was ich zu der Sendung dann nach der Verlinkung hier auf Facebook gesehen habe, schreckt mich eher ab.

    Jetzt hast du mich neugierig gemacht...

    Was war das? :emoticons_look:

    Ich kriegs nicht mehr genau zusammen, habe einfach geguckt, was ich finde, nachdem es hier erwähnt wurde. Waren die Kommentare zur Sendung, und da war halt sehr viel „Kleingezänke“, sehr viel wiederholtes Geschimpfe auf Herrn Grewe wegen eines Videos (das ich nicht kenne), viel aneinander Vorbeigerede und wenig Inhalt. In teils echt unerfreulicher Tonality.

  • KayaFlat - na, wie das auf FB halt so läuft, schätze ich - Stimmung wie im DF bei gewissen Themen - aber mit sehr viel ungezügelterem Tonfall, 15% Trollzulage und einem tatsächlichen Informationsaustausch in einem nicht messbaren Bereich.

    Ich hab auch gerade gedacht, dass irgendwas in mir das gerne angucken würde - aber das macht mir ja Pickel da alle drei Beiträge das Gleiche zu lesen. Im Duktus als hätte jemand das Rad neu erfunden wenn er*sie schreibt "Ja aber hattet ihr schon mal einen aggressiven Hund?! Die landen dann alle im Tierheim oder werden ausgesetzt! Und das nächste Mal trifft es ein Kind!" (Rechtschreibfehler (5) und Emojis (7) müssen hinzugedacht werden). Als Antwort kommt dann ziemlich sicher eine Beleidigung auf Grundlage irgendwelcher Informationen auf dem kontrahierenden Profil (gerne als aufgeführtes Attribut genommen "linksgrün" oder "braunblau")

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