Umgang mit ungefragten Ratschlägen und Besserwissern
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Hallo ihr Lieben,
Ich tue mich schwer, Tipps von anderen Leuten entgegen zu nehmen, die meine Erziehung in Frage stellen oder an überholten Methoden festhalten. Die weder mich, noch die Persönlichkeit meines Hundes wirklich kennen. Ein Hundetrainer erstellt in der Regel einen Anamnese-Bogen, bevor es richtig los geht. Leider bin ich immer bemüht, es ihnen zu erklären. Dabei stoße ich vermehrt auf taube Ohren und ärgere mich zu tiefst, das mir keine schlagfertige Antwort eingefallen war, um ihnen den Wind aus den Segeln zu nehmen
Aus dem Grund würde ich gerne von euch wissen wie ihr mit diversen (und überholten) Weisheiten von anderen Leuten umgeht/reagiert? Gerne auch, was Vorurteile angeht.
Heute habe ich mich richtig verunsichern lassen, von einer Dozentin, die selbst einen Hund hat (Labrador). Seitdem mache ich mir viele Gedanken und bin wütend auf mich selbst. Wir trafen uns mit einer kleinen Gruppe aus dem Kurs im Stadtpark zum quatschen und spazieren und mein kleiner Racker war auch eingeladen. Wir waren vorher schon 2,3 mal mit ihr spazieren gewesen in diesem Park und mein Jacky-Junghund war dabei völlig entspannt an der Leine. Heute war der Kleine sehr aufgeregt, weil wir länger nicht mehr dort waren und er alles erkunden wollte. Deshalb hatte ich mich vorher mit ihm auf die Bank gesetzt, das er etwas runterkommt und entspannter ist. Acht Leute + Dozentin kamen, da war wieder Party angesagt und ich schickte ihn erstmal ins Sitz neben mir. Das hielt leider nicht lange an, weil wir total belagert wurden. Da durfte ich mir anhören, das Anspringen Okay für sie wäre, das es eben ein Terrier ist, das ich nicht so streng sein soll, er sei ja noch Jung. Überhaupt habe ich das Gefühl, das jeder zweite von meinem Hund angesprungen werden möchte und es fördert, ganz egal was ich Sage! Hingegen ist das in meiner Familie + Freunde kein Thema mehr, da weiß er, das er nicht einen auf Flummi machen muss und cool bleiben sich lohnt.
Die folgende Situation schlägt mir bis Heute Abend auf den Magen. Wir liefen los, durch den Stadtpark, aber mein Jungspund war noch so hochgespult von der Begrüßungsrunde und den neuen Eindrücken, dass er immer wieder in die Leine sprang. Merhmals blieb ich stehen, um ihn dran zu erinnern was er eigentlich schon gelernt hatte. Ein paar mal musste ich ihn wieder zu mir auf die Seite holen - damit niemand über die Leine stolpert (Ich lief am Wegrand, er neben mir auf der Wiese). Auf einmal sagte meine Dozentin, die wirklich immer ein Ohr für uns hat und ich als sehr kompetente Person einschätzte; was sie sehen würde, würde ihr das Herz brechen!! Sie meinte der Hund braucht Action, ich solle ihn doch von der Leine machen, damit er rennen kann! Hier laufen so einige Hunde frei in den Parks rum (trotz Leinenpflicht), diese sind aber alle Erwachsen und haben nicht vor kurzem ihren Jagdinstinkt entdeckt. Dann fragte sie mich, ob ich ihn überhaupt mal Freilaufen lassen würde. Ja, tue ich! Aber doch nicht im Stadtpark, wo sich Vögel und Radfahrer gute Nacht sagen.
Ich sagte ihr, dass er sich dieses Privileg verdienen muss und das es im Wald schon richtig gut klappt, mit dem Freilauf und Rückruf, die Schleppleine oft nur noch am Boden liegt. Sie wollte mir weiß machen, das es im Wald ebenso ein Risiko wäre wie im Stadtpark, wegen Rehen, Wildschweinen etc. Da finde ich die rücksichtslosen Radfahrer und Freilaufenden Hunde in den Parks wesentlich gefährlicher, als ein Reh das irgendwo auf einer Lichtung steht...., dass von meinem Hund nur lautstark verbellt wird Dann fragte sie mich, wie ich ihn sonst Auslasten würde und später fing sie an, mich zu fragen, wenn ich Kinder hätte, ob ich auch so rigoros zu denen wäre...Mich hat das echt umgehauen und verletzt. Ich bin gewiss kein Mensch, der streng zu seinem Hund oder Kindern wäre.
Und jeder scheint zu wissen was ein Terrier braucht und wie die ticken, außer ich. -
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Du musst lernen drüber zu stehen.
Von mit kommt entweder ein „Aha“ oder ein blöder Spruch.
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Ich kenne das auch, "gut gemeinte" Ratschläge von anderen. Darf jeder gerne behalten habe mich am Anfang meist in Diskussionen verstrickt, warum und weshalb ich das nicht mache / möchte. Mittlerweile erwidere ich ein "das muss jeder machen, wie er es für richtig hält"
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Ohje. Wenn du dir das jedes Mal zu Herzen nimmst, gehst du dran kaputt.
Ich breche so Gespräche direkt ab mit: jeder muss seine Methode finden und deine solltest du an deinem eigenen Hund anwenden und nicht an meinem.
Und vor allem, bleib bei den Sachen die du üben willst. Wenn er nicht springen soll ist das so. Wenn er neben dir laufen soll, zieh durch.
Kopf hoch :)
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Und jeder scheint zu wissen was ein Terrier braucht und wie die ticken, außer ich
Diese Situation habe ich kürzlich auch erlebt.
Es ist nicht einfach, drüber zu stehen und manchmal fehlen einem die schlagfertigen Antworten.
Lass dich nicht ärgern! Deine Dozentin hat den ganzen Tag mit noch ganz anderen Dingen verbracht, als über diese Situation nachzudenken. Für die Leute ist das miestens nur ein Thema, wenn man selber anwesend ist. Später gehen die dann wieder eigenen Dingen nach, während du immer noch an dieser Situation hängst und dich Stunden später noch ärgerst. Lass da deine Unsicherheit nicht die Oberhand gewinnen.
Ich habe zB gelernt zu sagen, dass ich mich aus Prinzip nicht mit anderen Leuten über Hunde unterhalte. Einfach, weil es mich im RL zu sehr aufregt wenn ich ungefragt Rat bekomme oder Tipps von "Besserwissern". Ein Ohr rein, anderes Ohr raus.
Das nächste Mal würde ich sagen, dass ich mich nicht über meinen Hund unterhalten möchte und das sie gerne ihren Hund so führen kann, wie sie will und mich bitte meinen auch führen lassen, wie ich will.
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Wenn es eine Person ist, deren Meinung ich schätze: Dann würde ich kurz innehalten und mich fragen, ob an den Argumenten was dran ist.
Wenn das in dem Moment nicht geht, weil ich emotional zu betroffen bin, würde ich sinngemäß sagen: „Du, ist jetzt gerade schlecht und ich möchte das nicht weiter besprechen. Lass uns mal in einer ruhigen Minute darüber reden.“ Dann aber auch konsequent weitere Gesprächsansätze dazu abblocken.
Wenns mir wurscht ist bzw. ich die Meinung weder möchte noch schätze, dann kommt - mit freundlichem Lächeln: „Vielen Dank für Ihre Meinung, aber ich habe schon eine Eigene.“
Nicht rechtfertigen, nicht diskutieren, nicht begründen und mit den Argumenten immer bei sich bleiben (nicht versuchen, den anderen aufzuklären. Das bringt in der Regel nichts außer eine unangenehme Situation zu verlängern). Wenn jemand nachhakt: „Ich habe gerade keinen Bedarf, das zu diskutieren, bitte respektieren/akzeptieren Sie das.“ Wenn das nicht hilft: Weggehen und stehen lassen.
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Ich geben Klugsch... und ungefragten Ratschlägen gar nicht meinen Raum. Tangiert mich nicht, was andere angeblich dann besser machen würden und es wäre auch Zeitverschwendung, da groß auf solche Leute einzugehen
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Du scheinst Dir Deines Weges mit dem Hund nicht sicher. Warum?
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Mal andersherum gefragt: Sollte man jemanden ansprechen, der aversive Methoden bzw. Starkzwang verwendet oder das vorhat?
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Leider bin ich immer bemüht, es ihnen zu erklären. Dabei stoße ich vermehrt auf taube Ohren und ärgere mich zu tiefst, das mir keine schlagfertige Antwort eingefallen war,
Wenn Du dem, was man Dir vorschlägt nichts abgewinnen kannst, das nicht so haben/umsetzen willst:
"Mein Hund, meine Regeln" Punkt
(lässt sich leicht auswendig lernen und braucht keine Absolution von anderen).
Erklären/diskutieren musst Du das nicht, das will Dein Gegenüber in den meisten Fällen nicht hören, führt zu nichts. Erklärung wirkt in solchen Situationen oft wie eine Rechtfertigung und das wiederum wirkt unsicher, wie eine Schwäche und so, als sei man selbst nicht wirklich von sich überzeugt. Es kann passieren, Deine Erklärung dürfte eher lästig wirken (deswegen die tauben Ohren), denn Dein Gegenüber möchte die Gelegenheit nutzen, Dir nahe zu legen, nach seinen Regeln zu agieren. Dabei stören Deine Erklärungen nur bzw. bieten sie Anlass, den Druck auf Dich zu erhöhen, bis Du tust, was Dein Gegenüber von Dir will.
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