Umgang mit ungefragten Ratschlägen und Besserwissern
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Ich würde offen ansprechen, dass ich nicht um Rat gefragt habe und kein Interesse an kostenlosen Tipps habe.
Und dir selbst muss es halt auch egal sein, was die Leute eben von dir halten.
Irgendwen stört immer etwas.
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kenne ich. Die Tage sprach uns ne Nachbarin an mit den Worten,"gehen Sie mit dem Hund da ins Gebüsch?" Mein Freund "ja, der kleine löst sich hier am besten,weil..." da unterbrach Sie ihn und erzählte was von sie hat auch einen Hund und mit denen sollte man auch mal rausgehen und da hinten ist ne wiese.... aha, wenn die gute Frau noch öfter am Fenster hängen würde, würde sie sehen das wir regelmäßig mit dem Hund raus fahren zu ruhigeren Orte und hier am Haus eben nur zum Pieseln ins tiefste Gebüsch gehen weil Auslandshund und rennen nicht an Hauptstraßen rum zu irgendwelchen kackwiesen... ich hab die Frau Nur ausgelacht weil rechtfertigen vor jemanden der nicht mal nett fragt, habe ich nicht nötig. Bei behlerungen von Bekannten kommt nur "ja, machen wir aber anders" fertig. Tips a la "ich Chef, Hund nix" hatten wir auch schon. Oder schlechtes gewissendss unser keine junghundekurse etc. hat
Ja,ja die lieben Nachbarn wissen sowieso immer über alles Bescheid Gute Reaktion, da hätte ich ähnlich abgewunken. Einen guten Junghundkurs muss man auch erstmal finden und wenn bisher alles gut klappt, sehe ich keine Notwendigkeit.
ZitatBisher bin ich besser damit gefahren vorausschauend zu denken und die Situation/Trainingstand einzuschätzen und zu bewerten, als meinen Hund einfach machen zu lassen, egal wer da Einwände hatte...Ich glaube, dieser Satz hat mich einfach getroffen, weil es an meiner Liebe zum Hund appellierte. Da kam ich mir vor, als würde sie denken, ich würde meinem Jungspund gar nichts gönnen und ihn nur streng an der kurzen Leine halten. Andererseits hatte ich genau diese Schreckensbilder vor Augen "Hund läuft über Straße, weil Vogel", "Hund rennt Radfahrer nach und der will es jetzt wissen."
Ich will um Gottes Willen hier jetzt nicht als die nächste ungefragte Ratgeberin überkommen, aber nach 22 Jahren mit Russells würde ich dir doch gerne etwas mit auf den Weg mit so einem tollen Hund mitgeben: MACH DICH LOCKER!
Und damit meine ich nicht nur den ungefragten Ratgebern, sondern vor allem deinen eigenen total durchgeplanten Zielen gegenüber. Du hast einen Hund, den du niemals auf 99,9% Zuverlässigkeit bekommen wirst, egal, wie lange, durchstrukturiert und intensiv du trainierst. Wenn du das als Ziel setzt, programmierst du euch automatisch auf Mißerfolg. Das ist ein cleverer kleiner Solitärjäger, der sein ganzes Leben lang immer mal wieder blitzschnell eine eigenen Entscheidung treffen und all dein Training in den Wind schießen wird. Dafür ist er ursprünglich gezüchtet, das ist Teil seines Wesens und Teil seines Charmes - und war für mich auch erst ein Kulturschock ,weil ich an sehr gehorsame, zuverlässige, immer kooperative Hunde gewöhnt war.
Das heißt jetzt nicht, dass du nicht trainieren oder den Hund wie blöd durch die Gegend rasen lassen sollst, im Gegenteil: Sichern der verrückten Viecher ist erste Terrierhalterpflicht. Aber verabschiede dich bitte, bitte vom Druck dieses Perfektionsstrebens, gib dich mit ein paar Prozenten weniger zufrieden und nimm einiges mit Humor - dann wird das Leben für euch beide mit Sicherheit weniger kompliziert.
Oh, ich habe irgendwo geschrieben das es mir reicht, wenn z.B. der Rückruf zu 95 % klappt. Also ganz so perfektionistisch bin ich nicht und er hat mir schon des öfteren bewiesen, dass ich mir umsonst Sorgen gemacht habe Ein tolles Gefühl. Er merkt es sofort, wenn ich aus seinem Sichtfeld verschwinde und nimmt die Beine in die Hand. Ich bin auch nicht böse, wenn er mal irgendeinen Blödsinn macht und nehme es des öfteren mit Humor. Und ich liebes, wie Clever er ist und andere Marotten von ihm. Nur habe ich einfach unheimlich Angst, dass er zu einem anderen Hund rennt, den wir nicht kennen und Schwupps...oder zu Kindern die Spielen (Da hat er mal ein Spielzeug geklaut - was ich eigentlich witzig fand) Kulturschock, da sagst du was! Kam mir schon oft doof vor, wenn alle anderen Hunde bei ihren Besitzer blieben und meiner die Fliege macht
Sichern? Meinst du das sie immer an der Leine blieben sollten? Ich kenne so einige Jackys und sehe Jackys, die ganz ohne Leine neben ihrem Frauchchen/Herrchen herlaufen, egal was drumherum ist. Echt Bewundernswert :)Klar liegt es am Alter.
Ich hätte konkreter beschreiben sollen, was ich meine. Schau mal hier: https://www.wuff.eu/wp/stimmun…zwischen-mensch-und-hund/
Danke :) Interessanter Artikel!
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Zitat
Sichern? Meinst du das sie immer an der Leine blieben sollten?
Nein, absolut nicht!! Mit Sichern meinte ich, ständig vorauszudenken und im Zweifelsfall lieber einmal zuviel als einmal zu wenig anzuleinen. Aber Freilauf braucht ein solches Energiebündel meines Erachtens unbedingt regelmäßig - schon, weil die Möglichkeit zum Schnüffeln ,Schlendern und Sprinten so wunderbar entspannt.
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Ich hab mal ein Schlagfertigkeitswebinar mit Dagmar Spillner gemacht - sehr unterhaltsam und nützlich. Es geht dabei nicht darum, zu kontern und in einen Schlagabtausch zu geraten, sie plädiert eher für kreative Methoden die Situation aufzulösen. Die einfachste: Dreibuchstabenantworten. Gehen fast immer.
Aha
Oha
Oje
Ach
Aja
Ups
...
Mein Liebling:
„wissen sie eigentlich wer ich bin???“
Kann ich nur empfehlen, wirklich lustiges und nützliches Webinar.
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Was macht man mit ungefragten Ratschlägen?
Rechtzeitig abwürgen, bevor sie einem auf den Nerv gehen und ignorieren. Wenn einen solche Aussagen extrem verunsichern, sollte man da eher nach dem Grund suchen. Wieso lässt man sich davon beeinflussen, wieso ist man offensichtlich doch irgendwo überzeugt, dass man etwas grundliegend falsch macht, wenn einem solchen Dinge so zu schaffen machen?
Sollte man selber ungefragt Ratschläge geben?
Aversiv ist nicht per se verboten und man sollte sich fragen, wie man selber auf solche Besserwisser reagiert. Wieso sollte das Gegenüber also besser auf ungefragte Einmischung reagieren als man selbst? Weil man glaubt, mehr Ahnung zu haben?
Tierschutzrelevante Handlungen sind ein anderes Thema, aber auch da hilft der erhobene Zeigefinger auf dem kurzen Treffen beim Gassigehen nicht, da braucht es ein ruhiges und nicht emotionales Gespräch und nicht das typische Anraunzen im Vorbeigehen.
Das ist natürlich sehr individuell, sowohl die generelle Gesprächsbereitschaft als auch die Grenze, ab welcher aus nützlicher Information besserwisserische Übergriffigkeit wird. Ich persönlich unterhalte mich gerne über Hundehaltung, wobei glücklicherweise sowohl meine Erziehungsmethoden als auch deren Ergebnisse selten Anlaß für ungefragte Ratschläge bieten. Wenn es denn tatsächlich passiert, kommt es ganz darauf an, wer derjenige ist, der den Ratschlag gibt. Beispielsweise bekam ich von meinem Züchter als Antwort auf ein Photo den Ratschlag, das Norwegergeschirr gegen eines zu tauschen, das die Schultern freiläßt. War das besserwisserisch mir gegenüber? Habe ich nicht so empfunden, denn diese Information lag für mich nicht an der Oberfläche, außerdem war sie begründet und ich bin dem gefolgt. Wenn ich jetzt jemandem auf der Hundewiese diese Information weitergebe, der auch ein Norwegergeschirr benutzt, ist das besserwisserisch? Kommt drauf an, wie die individuelle "Besserwissergrenze" meines Gegenübers ist. Was ich aber als besserwisserisch empfinden würde, wäre denjenigen später wieder darauf anzusprechen, wenn er dennoch weiterhin das Norwegergeschirr verwenden sollte. Denn ich habe die Information, die ich als wichtig empfand, weitergegeben. Wie der Informationsempfänger damit umgeht ist seine Sache.
Was aversive Methoden angeht: Nun, ich war leider mal Zeuge von einem sehr heftigen Leinenruck bei einem Schäfi. Beobachtet habe ich das aus etwa 50-75 Metern Entfernung und war zunächst sprachlos. Ich kannte die Leute nicht und wußte auch nicht, wie ich damit in der Situation umgehen sollte. Ich habe die mir bekannten Halter vor Ort darauf angesprochen und es soll sich wohl um einen Hund handeln, der seine Halter schon mal gebissen hat. Ganz ehrlich, bei solchem Umgang kein Wunder. Ich habe sie seitdem nicht wieder gesehen und wüßte bis heute nicht, wie man sowas ansprechen sollte. Ich kann mir nicht vorstellen, daß solche Leute Kritik, ganz egal wie ruhig vorgetragen, auch ruhig aufnehmen können oder würden.
Apropos, eine andere Sache, bei der ich mich nicht zurück halten kann ist, wenn in meiner Gegenwart CM empfohlen wird. Da fällt es mir sehr schwer, ruhig zu bleiben. Und ganz ehrlich, es ist mir dann auch völlig egal, ob das besserwisserisch rüberkommt oder nicht.
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Ich habe einmal der Person, die sich über meinen Hund und dessen Verhalten echauffierte (Person platzierte sich und ihren Hund fixierend auf dem Weg vor uns, Freki fand das gar nicht lustig) einfach gesagt: „Das soll so, ist Absicht.“. Sie hat darauf nichts mehr antworten können 🤣 Was soll ich ihr erzählen dass mein Hund aus dem TS kommt, früher mal Wach- und Schutzhund war und fremde Leute und Hunde im Revier erstmal als Eindringlinge sieht, zudem länger auf der Straße gelebt hat und deswegen frontales Fixieren durchaus als Affront erlebt, den man unter Hunden auch entsprechend würdigen soll, dass ich mit ihr schon ewig dran arbeite Fremde nicht als Bedrohung für Frauchen zu sehen, und mich frontal blöd anzumachen da gerade nicht sehr hilfreich ist, weil es dem Hund wieder mal zeigt wie feindselig die Welt ist etc. etc.? Was interessiert es die Fremde? Gar nicht interessiert es sie. Sie will nur frech sein und sich selbst toll finden. Also bekommt sie eine würdige Antwort, mit der sie sich dann noch viel besser fühlen kann, weil ich ja offensichtlich total verrückt bin und sie im Recht 🤣
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