Bitte eure Meinung, sind Ratschläge zur "Hundeanschaffung" eigentlich egal?

  • Die Gefahr "falsch" beraten zu werden, besteht in einem Forum (bzw privat) ja immer.

    Ich setze leider immer voraus, daß jemand vorab genug informiert ist um das ein bisschen einzugrenzen bzw. auszusortieren. (So würde ich das machen, aber ist halt meine Meinung bzw Vorgehensweise....)


    Als wir uns für einen Hund entschieden haben, stand auch die Rassewahl an. Wir wollten definitiv "was kleines", verschiedene Gründe.

    Zwergpinscher oder Chihuahua fand ich optisch am besten... Einige Wochen informiert und festgestellt, dass der Chi besser passt.

    Die erste Reaktion unseres Umfelds (teils auch Hundebesitzer) war

    "eine Fusshupe, nicht euer Ernst" oder

    "ihr habt ein Haus mit Garten, kauft euch einen richtigen Hund. Einen Labrador oder so" (scheint wirklich die nr1 Empfehlung für Familien zu sein 🤣🙈)


    Oft spiegelt somit die Empfehlung einfach auch eine persönliche Meinung/ Vorliebe wieder. Ist wahrscheinlich wirklich oft schwierig "zu filtern"...

  • Ich muss gestehen - mein erster Gedanke ist nicht so sehr „Was braucht der Mensch“ sondern „Welcher Typ Hund kann mit dem, was da gefordert ist, glücklich werden.“ Da klaffts nämlich auch ganz oft und mir widerstrebt der Labrador oder Goldi als Patentempfehlung für Menschen, die es (erstmal) gerne einfach hätten, zutiefst. Ganz abgesehen davon, dass ich selber keinen wollte. Vielleicht ist das ja eine subjektive Geschichte, aber ich sehe hier in der Mehrheit abgestumpfte oder prollige Labradore mit Besitzern, die sich Null mit ihrem Hund verständigen und mir tut das in der Seele weh.


    Meine Frage ist daher eigentlich umgekehrt - nicht ob der künftige Besitzer das kann, sondern ob der Hund das gut und mit Spaß kann, was ihn erwartet.

  • Ich sehe das relativ entspannt. Niemand ist mir Rechenschaft schuldig. Ärgert es manchmal? Ja. Macht man sich Sorgen wenn eine, meiner Meinung nach, nicht geeignete Rasse einzieht? Schon.


    Im Endeffekt ist man via Internet ohne das man die Leute nicht in der Lage alles zu wissen. Eine Person kann ihr Leben auch dem Hund entsprechend anpassen, wenn sie merkt dass das alles nicht so funktioniert wie sie dachte. Aber nun ja. Jeder kann sich jeden Hund kaufen. Das ist halt so.

  • Ich finde es immer wieder lustig, wie sehr hier sowohl die Hundewünsche als auch die Beratung oft an modischen Trends hängen - ich habe mir zum Beispiel so gut wie abgewöhnt, einen Airedale ins Spiel zu bringen, obwohl ich den nach wie vor einen idealen mittelgroßen Allrounder halte. Aber: no way.


    Stattdessen freue ich mich dann eben stillschweigend daran, dass diese wunderbare Rasse momentan so out ist, dass sie wenigstens keiner Modewelle zum Opfer fallen wird wie die Russells - und lasse alle anderen gern mit ihrem hübschen Aussie oder coolen Husky glücklich werden...

  • Naja, so wirklich easy Allrounder finde ich die Airdales, die ich kenne, nicht.

    Also wenn jemand keinerlei Hundeerfahrung mitbringt, würde ich den nicht empfehlen.


    Und wenn jemand Erfahrung mitbringt, wird er meinen Senf eher nicht brauchen... und selbst wissen, was er will. Bzw. sich halt dann mit Rassekenner en detail austauschen.


    Wenns wieder mal um BC, Husky und Malinois geht - naja, da muss man eigentlich gar nichts mehr sagen. Da denke ich immer: Wer fragen muss, kann nicht der Richtige sein. (Was nicht heisst, dass es immer auch mal Leute gibt, bei denen das großartig läuft, und zum Glück (?) kann ja jeder tun und lassen was er will).

  • Ich lege auch eher Wert darauf zu platzieren sehr genau hinzuschauen wo der Hund herkommt, als eine Rasseempfehlung.


    In eher wenigen Fällen lese ich in und zwischen den Zeilen des Fragestellers genug, um vollen Herzens eine Rasse zu empfehlen. Aber ich bin vorn mit dabei zu sagen, einen Hund bitte nur aus FCI/VDH Zucht oder sorgsam recherchierten Tierschutz.


    Egal welche Rasse es wird, die „Bezugsquelle“ ist immer immens wichtig um Tierleid zu vermeiden.

  • Ist ja auch irgendwie ein schwieriges Thema. Treffen doch drei ganz unterschiedliche Persönlichkeiten aufeinander.

    Der Hund, der noch nichts von seinem Glück weiß. Und der gleich von zwei Seiten auf seine potentiellen Eigenschaften orakelt wird.

    Zwei Menschen, beide mit eigenen Erfahrungen und eigenen Vorstellungen. Man kann ja nicht einmal so was Simples wie eine Hose per Fernberatung empfehlen. Mal ist es die Passform, mal der Stil und mit Pech Beides, das zum Problem wird.


    Der Ratsuchende hat Vorstellungen und sind wir mal ehrlich, selbst mit Hundeerfahrung kann ich keine Rasseportraits sicher interpretieren. Da ist jede vor Werbung triefende Hotelbeschreibung griffiger.

    Natürlich nimmt man auch die negativen Argumente wahr, perfekt ist nicht. Denkt nach, liest und informiert sich. Da kann man fast nur zu dem Entschluss kommen, wird schon.


    Und der Berater hat ein Bild in seinem Kopf. Eine schöne Schublade für den Menschen und ein durch eigene Erfahrungen und Ideogien geprägtes Hundeschema. Wer hat denn nicht seinen ganz persönlichen Trigger? Ich möchte jedes Mal bei der Aussage, wandern geht mit jedem Hund, einfach nur laut NEIN brüllen. Dafür sehe ich Vieles recht entspannt, dass für Manchen ein absolut rotes Tuch ist.


    Beratungen sind super, um Rassen zu lesen, von denen man nie vorher gehört hat, Hundefotos zu schauen, über Dinge nachzudenken, von denen man vorher nicht Mal wusste, dass man darüber nachdenken sollte, um über Hunde und Hundehaltung im Allgemeinen zu reden, Gesundheit, Qualzuchten und noch eine ganze Menge mehr.

    Beratungen sind nicht dazu da,Rasseeerlaubnisscheine zu erteilen.

  • Beratungen sind super, um Rassen zu lesen, von denen man nie vorher gehört hat, Hundefotos zu schauen, über Dinge nachzudenken, von denen man vorher nicht Mal wusste, dass man darüber nachdenken sollte, um über Hunde und Hundehaltung im Allgemeinen zu reden, Gesundheit, Qualzuchten und noch eine ganze Menge mehr.

    Beratungen sind nicht dazu da,Rasseeerlaubnisscheine zu erteilen

    Das wollte ich auch nicht damit ausdrücken, es ging rein um grundsätzliche Fakten.

    Ich habe das im Eingangspost wohl falsch dargestellt und kann es leider nicht mehr editieren...

  • Wobei ich schon den eigenen Horizont erweitert habe durch die kaufempfehlungen aus dem Forum. Um u.a. um eben jene bichon rassen. Die sind wirklich viel passender und toller, als ich eingebildete gross-und arbeitshunde hh mir so eingebildet habe. Hab extra welche in echt kennen gelernt. heart-eyes-dog-face und der nächste hund wird deswegen auch ganz anders, als ichs je gedacht hätte. Danke df!

  • M.E. idt hier schon so mancher potentielle Qualzuchthalter von seinem Vorhaben abgebracht worden durch solche Threads. Lohn sich also doch manchmal.

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