AL = Ferrari: sinnvoller Vergleich?
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Vor allem spricht man damit doch genau das Klientel an, das man eigentlich damit abschrecken möchte.
Was also soll dieser Vergleich bringen?
Schwa*zverlängerung für Hudehalter?
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Mir gefiel beim Russell der Vergleich einiger Linien mit einem "miniature thoroughbred horse" immer viel besser: ein Tier mit sehr viel Reaktionsvermögen und Schnelligkeit, das für seinen Verwendungszweck durch- und durchgezüchtet ist. Finde ich deutlich passender.
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Ich mag eher den Vergleich Buttermesser - Skalpell. Klar, mit nem Buttermesser kannste auch Dinge schneiden, Butter verschmieren, essen. Mit nem Skalpell biste da ziemlich eingeschränkt, brauchst Finesse, Erfahrung, und sehr viel Vorsicht.
Ich hab hier ne Bracke aus jagdlicher Leistungszucht, Welpe, und bei dem merke ich jetzt schon: Ein Fehltritt, und ich darf die nächsten Tage damit verbringen diesen Fehltritt wieder auszubügeln. Einmal etwas nicht sauber aufgebaut, und du sitzt dann da, machst Videoaufnahmen und schaust wo die Fehlverknüpfung entstanden ist. Der verzeiht dir da nix.
Beispiel: Ich hab Raubwildschleppen zu sehr forciert, und die Schwarzwildprägung vernachlässigt. D.h., dass er mir momentan zwar jeden Fuchspass anzeigt und nachgeht, aber wenig Interesse an Schwarzwildkesseln zeigt. Also steht die nächsten zwei Wochen erstmal wieder Prägung ohne Schleppen an. Rückschritt, aber das habe ich selbst versaut. Den Besuch im Ausbildungsgatter muss ich auch vorziehen.
Man muss sich einfach vor Augen führen, dass Hunde aus Leistungszucht dezente Einbahnstraßen sind, was ihr Verhalten angeht. Das wofür sie selektiert wurden funzt perfekt, aber man muss erstens sehr viel Zeit und Kreativität reinstecken (eine gelangweilte Bracke steigt dir schneller aufs Dach als du gucken kannst, und dann kommen bei älteren Exemplaren auch gerne Dinge wie Wach- und Schutztrieb raus) und zweitens gleichzeitig sehr viel mehr am Alltag arbeiten (Ruhe halten, Impulskontrolle, Frustrationstoleranz).
Das Gleichgewicht zwischen Training und Alltag zu finden ist ebenfalls extrem schwierig. Der Knirps hier lernt es noch, und wir machen Fortschritte, aber es ist momentan noch eine ganz schöne Belastung.
Hätte ich nicht die Möglichkeit die nächsten Monate frei zu machen, wäre ich jetzt schon heillos überfordert. Und die spannenden Sachen kommen erst noch. Und ob er jemals ein netter Begleithund wird, steht auch noch in den Sternen, die Elterntiere sind in der Hinsicht nämlich ziemlich... Nunja.
Und ja, manchmal wünsche ich mir das Buttermesser, und ich bin wahrlich nicht unbeleckt was das Hundehalterdasein und das führen von Jagdhunden angeht. (Und ja, ich saß auch schon heulend beim Vereinsobmann, der mir dann erstmal nen Schnaps kredenzt und mir dann den Kopf gewaschen hat.)
Wenn sich jemand eine Leistungszucht holen will, bitteschön. Aber dann erwarte ich ehrlich gesagt, dass schon Vorarbeit geleistet wurde: Als Helfer im Sport, oder als HiWi in der Stöbergruppe, oder oder oder. Sonst weiß man doch garnicht, was dahintersteckt.
(Falls das alles etwas frustriert und zusammenhanglos geschrieben scheint - Entschuldigung. Aber das Thema frustriert mich wirklich extrem, weil ich es immer und immer wieder sehe, und die Hunde am Ende die leidenden sind.)
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Ich musste grad soooo lachen... ich liebe die kreativen Gedankengänge hier!
Meine Hunde wären dann wohl ein süßer kleiner Sportwagen mit wenig PS und ein KI-gesteuerter Gabelstapler
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Außerdem wertet es andere Rassen/Linien schon ein wenig ab, finde ich.
Warum?
Rein neutral betrachtet, ohne darüber zu bewerten, was jetzt das bessere Auto/der bessere Hund/die bessere Linie ist....
Dann braucht man keinen Ferrari, um einkaufen zu fahren.
Es hat doch nichts damit zu tun, ob etwas besser oder schlechter IST, sondern nur damit, ob etwas besser oder schlechter für den ALLTAG GEEIGNET ist.
Das sind doch völlig unterschiedliche Paar Schuhe.
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Außerdem wertet es andere Rassen/Linien schon ein wenig ab, finde ich.
Warum?
Rein neutral betrachtet, ohne darüber zu bewerten, was jetzt das bessere Auto/der bessere Hund/die bessere Linie ist....
Dann braucht man keinen Ferrari, um einkaufen zu fahren.
Es hat doch nichts damit zu tun, ob etwas besser oder schlechter IST, sondern nur damit, ob etwas besser oder schlechter für den ALLTAG GEEIGNET ist.
Das sind doch völlig unterschiedliche Paar Schuhe.
Aber dann sind AL halt echt eher 16 Tonner. Schwer zu bremsen und in der Innenstadt wird die Parkplatzsuche zum Horror
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Außerdem wertet es andere Rassen/Linien schon ein wenig ab, finde ich
Finde ich nicht.
Das ist in meinen Augen schlicht ein Ego Ding.
Es ist egal was etwas gekostet hat, wenn es perfekt passt.
Da sollte man sich dann eher fragen, wieso man sich dadurch angegriffen fühlt.
Der Nachbar hat sich grad nen John Deere W 660i für über 200 000€ gekauft. Wieso sollte es mich tangieren, dass mein Zafira nur nen Bruchteil davon gekostet hat, wenn ich so ein Ding eh nicht will bzw bedienen kann?
Selbst wenn mich mein Gegenüber abwerten möchte - was meiner Erfahrung nach die wenigsten wirklich wollen, es wird nur einfach sehr empfindlich auf schlichte unemotionale Fakten reagiert - wenn ich zufrieden bin, sollte so etwas nicht an mich heran kommen.
Und Besser ist ja auch immer schlicht eine Frage des Kontexts... besser ist das, was passt, nicht das, was höhere Werte hat. Aber leider ist die moderne Gesellschaft wahnsinnig auf diesen Höher, schneller, weiter Quatsch getrimmt zur Einschätzung von Qualität, dass vielen gar nicht mehr in den Sinn kommt, das im Einzelfall an den benötigten Eigenschaften abzufragen.
Ja Malis sind krass, wenn ich jetzt aber nen Hund für die Baujagd brauche, sind sie komplett wertlos.
Ist jetzt also der Mali oder der Dackel der "bessere" Hund?
Antwort: Kommt auf den Kontext an.
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Dazu muss auch noch eine Kleinigkeiten erwähnt werden;
Profis fahren mit Mistkübel durchaus bessere Rundenzeiten als Anfänger in Sportwagen
Sabine Schmitz im Ford Transit
Ich würde mal behaupten, damit dieser Vergleich Sinn macht, sollte man auch die eigenen Grenzen kennen. Und dazu gehört auch etwas Demut. Ein Fahranfänger denkt sich vielleicht, klar, ich kauf mir von Papis Kohle einen BMW M2 CS und schalte die Elektronik aus. Man ist ja ein super Autofahrer. Dass man dazu beim Nießen aber den Fuß vom Gas nehmen sollte, weiß er nicht und zack - RUMMS.
Um aber beurteilen zu können, wo meine eigenen Grenzen liegen, braucht es Erfahrung. Ich bin zum Beispiel mal einen Caterham Super7 gefahren, mit so 140 PS. Die gibts auch noch mit Turbolader, die würde ich, zumindest im Straßenverkehr, nicht fahren wollen.
Ich hatte bisher zwei Hunde, ich bin ein riesen Fan von Belgiern und LZ DSH, aber da ich eine Ahnung davon habe, wie diese Hunde ticken (durch Verein, Freunde) weiß ich, nope, das liegt außerhalb meines sportlichen Engagements und vermutlich auch meines Könnens. Da kauf ich mir lieber wieder so einen sportlichen Allroundhund, mit der mach ich eine wunderbare UO und eine saubere Fährte. Auf dem Podest im IPG steh ich dann halt nicht.
Dazu lesenswert, der Dunning-Kruger-Effekt. Da geht es um Selbsteinschätzung abhängig von Kompetenz. Inkompetente Menschen (je nach Bereich) neigen dazu, die eigene Leistung/das Wissen besser einzuschätzen als es ist. Wohingegend jene, die sich mit einer Materie auskennen, ihre Leistung/Ihr Wissen realistisch bis schlechter als real, einschätzen.
Damit also jemand den Vergleich Hund-Sportwagen richtig erkennt, bräuchte es vermutlich Erfahrung mit beidem.
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Ich fand den Vergleich auch schon immer unpassend. Aber ich muss sagen dass das unter den Retrievern gar nicht wertend gemeint ist. Ich persönlich hab die Erfahrung gemacht, dass es da rein um die Geschwindigkeit und das Handling geht. In der Dummyarbeit wird der Hund ja wie ein ferngesteuertes Auto geführt. Das heißt ich schicke meinen Hund bspw. 100m oder 150m und möchte ihn dann genau an einem Punkt in der Entfernung stoppen. Den Punkt zu treffen ist bei einem etwas langsameren Hund viel einfacher als es bei einem Überschall-Hund ist. In dem Zusammenhang hört man dann schonmal den Satz "du hast einen Ferrari, du musst lernen damit zu fahren".
Aber dass es bei dem Vergleich um den Alltag geht habe ich selbst außerhalb vom Forum noch nie mitbekommen.
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Außerdem wertet es andere Rassen/Linien schon ein wenig ab, finde ich.
Warum?
Rein neutral betrachtet, ohne darüber zu bewerten, was jetzt das bessere Auto/der bessere Hund/die bessere Linie ist....
Dann braucht man keinen Ferrari, um einkaufen zu fahren.
Es hat doch nichts damit zu tun, ob etwas besser oder schlechter IST, sondern nur damit, ob etwas besser oder schlechter für den ALLTAG GEEIGNET ist.
Das sind doch völlig unterschiedliche Paar Schuhe.
Weil ein Ferrari das 15fache eines Kleinwagens kostet, selten und damit für viele begehrenswert ist, schick aussieht und sich viele Köpfe danach umschauen, sich den nur wenige leisten können und er ein Statussymbol in der Gesellschaft ist und darüber hinaus keine nennenswerten Nachteile im Alltag bringt (im Sinne von: der zerlegt weder deine Wohnung noch andere Autos oder dich, wenn du dich nicht mit ihm beschäftigst).
Nach einem Fiat 500 guckt sich keiner um, da bekommst du einfach keine Reaktion von deiner Umwelt. In einen Smart passt auch nicht viel mehr rein als in den Ferrari. Ein Opel Corsa hat in der Gesellschaft einfach eine andere Wertigkeit als ein Ferrari.
Und ich finde es schade, wenn ein super Familienhund nicht die gleiche Wertigkeit im Kopf eines Neuusers bekommt wie ein AL Labbi zB, weil er mit etwas verglichen wird was jeder hat und was nix besonderes ist, das ist einfach keine Werbung für den SL Labbi, ihn mit einem "billigen Kleinwagen" zu vergleichen im Vergleich zum Hochglanz Ferrari.
(ich will übrigens keinen Ferrari, aber wenn mal einer rumfährt fällt der schon auf zwischen den anderen Autos).
Ich finde den Trecker oder Panzer Vergleich viel besser. Wenn du einen Panzer willst kannst du damit alles zerlegen was du willst, da geht der richtig ab, aber in der Innenstadt eher unpraktisch und du brauchst Ahnung und bestimmte Fähigkeiten ihn zu bedienen, sonst bringst du aus versehen Leute (bei Hunden ggf andere Hunde) oder machst einen Vorgarten platt. Ein Panzer ist halt kein Auto. Wenn du einen Trecker hast kannst du damit Landarbeit machen, umpflügen und aussägen was ein Auto nicht kann, aber in der Statt als Familienauto absolut untauglich. Wenn du schneller sein willst als alle anderen hol dir einen Düsenjet, aber ebenfalls in der Stadt eher unpraktisch, schwierige Bedienung, keine Landeplätze vorhanden.
Beim Nerd-Vergleich: ja, mit viel Arbeit kannst du deinen Kumpel, den Biologen der am liebsten den ganzen Tag auf der Wiese sitzt und nach der einen ganz bestimmten Käferart sucht weil die ganz besonders und total selten ist, dazu bringen mal mit dir auf eine Party zu gehen. Der macht es nach viel Überzeugungsarbeit dir zuliebe auch, aber eigentlich ist es ihm da zu laut und wuselig, er muss mit Leuten reden die er gar nicht kennt und findet das doof, er kann seine Stärken nicht ausleben und fühlt sich eher unwohl. Und wenn der dich mit ins Feld schleppt um Käfer zu suchen und du dabei Zecken und Mückenstiche bekommst und abwechselnd im Regen frierst oder Sonnenbrand bekommst, sind beide einfach nicht richtig füreinander, da gehen die Interessen zu sehr auseinander. Oder dein Kumpel all seine Zeit im Fitnessstudio verbringt und du lieber gemütlich im Cafe sitzt, oder auf dem Sofa kuschelst, oder durch den Wald schlenderst statt zu joggen. Und bei Menschen macht das nichts, die suchen sich dann passende Freunde mit ähnlichen Hobbies, aber wenn dann der Mali seine Leidenschaft auslebt und alles beschützt oder der Husky im Wald verschwindet und halt jagen geht oder der Setter in 500m Entfernung rumspringt und den Vögeln nachgeht, weil sie eben dafür gemacht sind ist das nicht so sehr in Ordnung. Oder die PS mit dem Hund durchgehen weil er sie nicht durch Arbeit abfahren darf.
Ist dann eher so, als würde dein Ferrari eben ne Runde durchs Wohnzimmer drehen statt über die Autobahn, wenn du nicht mit ihm arbeitest
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