Neuer Hund - Neue "Besonderheiten"
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EDIT: 5 Monate alt ist er jetzt! Fast vergessen..
Hallo.
Lese schon seit einigen Jahren immer mal wieder mit. Neuerdings haben wir uns wieder einen Hund zugelegt und der überrascht natürlich wieder mit ganz anderen Problemen, als der Erste.
Zu uns: Pärchen, Freund arbeitet Vollzeit, ich aktuell Zuhause "halbselbstständig". Hab meinen ersten Hund vor 14 Jahren bekommen, das war ein Wolfsspitz-Dackel-Hütehund-Mix. Super cooler Typ gewesen, aber der Werdegang war äußerst steinig. Kein Wunder, bei der Mischung.. Sind dann aber doch noch buddies geworden. Vergangenes Jahr ist er leider gestorben. Für mich stand fest, dass ich auf jeden Fall wieder einen Vierbeiner bei mir brauche. Mittlerweile bin ich mit meinem Freund, der davor keine Hundeerfahrung hatte, zusammengezogen und wir haben uns ein gemeinsames Hundekind geholt, den kleinen Nakama. Wir wohnen jetzt zu viert mit unserer Katze in einer kleinen Wohnung in Wien. Rund um uns herum gibt es ganz viele Parks und Auslaufzonen.
Nakama ist ein total lieber Border Collie, hat aber naturgemäß auch ordentlich Feuer unterm Hintern. Nach meinem feurigen Ersthund wollte ich eigentlich als nächsten Hund eine ruhigere Rasse haben, aber mein Freund hat sich, trotz viel Warnung von meiner Seite aus, einen BC eingebildet und irgendwann hab ich mich halt geschlagen gegeben. Was tut man nicht alles für die Liebe. Nakama ist glücklicherweise eh noch weit entfernt davon, hyperaktiv zu sein und benimmt sich gerade in der Wohnung sehr angenehm und ausgeglichen.
Wenn man einen Hund gehandelt bekommen hat, denkt man zuerst, dass man eh schon alles weiß, aber dem ist natürlich nicht so. Deswegen kommt hier jetzt mein Fragenhaufen:
- Unsere Bindung ist eigentlich recht gut für das Alter, finde ich. Er orientiert sich meistens beim Gehen an mir, spielt supergerne mit mir – Alles top soweit. Aber wenn uns andere Hunde (besonders die, in seinem Alter) entgegen kommen, dann bin ich Luft für ihn. Ist ein gängiges Phänomen, hab ich mir sagen lassen. In jedem Fachbuch, das Wert auf artgerechte Haltung legt, kann man lesen, dass das Spielen mit Artgenossen ganz wichtig ist, besonders für Welpen und Junghunde. Wir gehen deshalb gelegentlich auf Hundeauslaufplätze. Allerdings fängt er sehr stark zum Ziehen an, sobald er merkt, dass es zu dem Platz geht, innen drin bin ich dann natürlich wieder Luft und ich kann Nakama dann eigentlich erst wieder zu mir rufen, wenn er sich erstmal einige Zeit ausgetobt hat, vorher hört er da null. Aber meine Frage bezieht sich da jetzt auf was Anderes: Ist es für unsere Bindung sinnvoll, wenn ich ihm immer wieder an Orte, zu anderen Hunden bringe, die ihm viel mehr Spaß machen als ich? Mit meinem ersten Hund hatte ich das Problem nicht, weil wir am Land lebten und es da weit und breit keine anderen Hunde gab, wir hatten eine sehr enge Bindung zueinander. Dieses Stadtleben mit den ganzen anderen Hunden, die hier leben, ist total neu für mich. Wie seht ihr das? Natürlich versuche ich mich immer selbst möglichst interessant für ihn zu halten und das bin ich auch tatsächlich bei den meisten Ausflügen für ihn. Aber gegen so einen Junghund oder sehr spielaffinen fremden Hund stinke ich trotzdem einfach ab. Da kann ich noch sehr mit Lieblingsleckerli und Spielzeug wedeln. Es fällt ihm außerdem sehr schwer am z.B. Gehweg mit mir zu gehen, wenn hinter uns auch Menschen mit ihren Hunden in unsere Richtung gehen, er muss sich dann ständig umdrehen und schauen, ob die nicht irgendwas von ihm wollen.. Teilweise bleibt er auch stehen und ich darf ihn ziehen.
- Er trinkt zu viel. Ich muss ihn deswegen erst noch beim Tierarzt abchecken lassen, aber ich habe ihn im Verdacht, dass er aus Langweile zu viel schlürft. Das Problem hat vor ein paar Wochen angefangen, habs zuerst nicht so ernst genommen. Aber es wurde dann immer ernster, weil es allmählich die Stubenreinheit hinfällig gemacht hat. ^^“ Davor hat er locker 2-3 Stunden (im wachen Zustand) einhalten können und durch das Gesaufe schießt es nur so aus ihm raus, ohne, dass er vorher meldet, dass er muss, er kann es dann schlichtweg nicht mehr halten. Einstweilen hab ich mich schlau gemacht, wieviel Flüssigkeit er normalerweise täglich brauchen würde unter Berücksichtigung seines Futters und Bewegung und das Wasser entsprechend limitiert. Aber ich bin jetzt bald bei der Ärztin und dann frag ich da natürlich nochmal nach. Kennt das jemand? Trinken aus Langweile?
- Er frisst einfach alles, was er findet. Kannte ich von meinem Vorgängerhund nicht, ist neu für mich. Hab gehört, dass damit viele zu kämpfen haben. Das fängt an bei Fusseln oder eigenen Fellbüscheln, die am Teppich kleben bis über giftige Kastanien außerhalb. Er hört schon bei vielen von diesen Gegenständen Sachen ganz gut auf das Nein, vieles lässt er sogar schon liegen aber manche Sachen, wie die Fusseln oder schlammige Erde, das will er sich einfach nicht nehmen lassen.. Tauschgeschäft haben wir viel versucht, aber er ist gescheit genug, dass er die Dinge dann erst recht aufnimmt, um dann von mir dafür belohnt zu werden. Teufelskreis. Achja: Wenn er nervös wird (z.B. wenn mit ihm geschimpft wurde), dann ist es noch schlimmer, dann tut er sofort alles um ihn herum aufschlecken oder fressen (z.B draußen Gras, Samen, Erde). Was er auch gerne macht ist, dass wenn er etwas gut gemacht hat, ich ihn dafür aber nur verbal, ohne Leckerli, dass er sich danach unmittelbar etwas sucht, mit er sich selbst belohnen kann, sprich irgendeinen Zweig unterwegs aufheben, Erde fressen, ect. . Kennt ihr das, würdet ihr das zulassen oder unterbinden?
- Bei Hiro hab ich mir damals nicht so viele Gedanken gemacht, der kam einfach überall hin mit. Bei Nakama jetzt bin ich ein bisschen vorsichtig was das Thema Überdrehen betrifft. Folgender Tagesablauf bei uns: Aufstehen um 6h, Kaffee für mich, halbe Stunde später erster Spaziergang (30 – 45min) im Park mit Training, Spiel und Spaß. Zuhause gibts dann Kauartikel/Spielzeug mit dem er sich alleine beschäftigt. 10h ca. nur kurz zum Erleichtern runter und oben ist dann erstmal Ruhe bis ca. 12-13h. Dann wieder ca. 30min Spaziergang durch die Stadt (neue Eindrücke sammeln, ect.) Zuhause dann noch ca. 15min Zerr- und Suchspiel oder neue Tricks üben, o.Ä. . Dann wieder Selbstbeschäftigung + Ruhe und abends dann nochmal ca. 30-45 min spazieren im Park mit Freilauf/Hundeplatz/Spiel, wie wir lustig sind. Um 21h geht es dann ab in die (geschlossene) Box zum Schlafen. Ich trau ihm Nachts noch nicht so recht, vor allem deswegen nicht, weil er in letzter Zeit so viel trinkt. Mit der Box hat er null Probleme, geht sogar freiwillig rein und freut sich dann immer über seinen Kong mit Topfen o.Ä. Gefüttert wird TF von Wilderness, das gibt es auch nur draußen gegen etwas Arbeit. Macht ihm aber eh total fun. ^^ Reicht das an Zeit und Betätigung? Er macht auf uns einen sehr ausgeglichenen Eindruck. An diese Minutenregel für Welpen halten wir uns aber nicht, sonst dreht er mir am Rad, haben wir schon mal probiert. Das würde ihm einfach nicht reichen, ist halt eine Arbeitsrasse..
Wie gesagt, ich möchte mir gerne einfach ein paar zusätzliche Meinungen einholen. Bei uns brennt es nicht und die meisten Probleme haben wir bis jetzt ganz gut bewältigen können. Aber sagt mir mal, was ihr davon so haltet. Danke! :)
LG
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Wie alt ist sie jetzt? Sorry, wenn ichs überlesen habe.
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Was mir dazu einfällt...
1. Wie alt ist Nakama? Wenn er wirklich noch ein Welpe oder grade so ein Junghund ist, habt ihr ein absolut zu großes Pensum an Beschäftigung . Ihr geht mit dem Hund am Tag an die 2 Stunden spazieren + Löserunden? Das mache ich nicht mal täglich mit meinen erwachsenen Hunden. Man sagt, ganz ganz grob, 5 Minuten am Stück pro Lebensmonat (hier ist eher strammes laufen an der Leine gemeint, deshalb kann das natürlich schon mehr sein, wenn der Hund viel frei laufen darf und sein Tempo bestimmen kann, aber nicht so übertrieben viel mehr).
Er dreht nicht am Rad, weil ihm langweilig ist, sondern weil er viel zu überreizt ist. Macht lieber ruhige Dinge mit ihm in kleinen Frequenzen. Suchspiele, Schnüffelteppich, Apportieren..
Ihr schadet damit nicht nur seinen Knochen und Gelenken, sondern auch seiner Gesundheit, weil er irgendwann unter chronischem Schlafmangel leidet. Hütehunde und vor allem die Border sind ausgesprochen sensible Hunde, was die Balance zwischen Über- und Unterforderung betrifft, aber vor allem müssen sie alle als Welpen lernen, auch zur Ruhe zu kommen und einfach mal nichts zu tun.
2. Zu viel trinken ist nicht sehr selten ein Anzeichen von Stress und Überforderung, die der Hund versucht zu kompensieren. Dem Welpen aber deshalb das Wasser zu limitieren, finde ich nicht in Ordnung. Lasst es gesundheitlich abklären und schaltet 5 Gänge zurück, was den Tagesablauf betrifft.
3. Hundewiesen sind oft das pure Gift, vor allem für bestimmte Hundetypen und genau deinen sehe ich da, nach deiner Beschreibung, absolut nicht. Sucht euch 1 oder 2 passende Hunde aus, wichtiger sind auch souverände, erwachsene Hunde, mit denen ihr euch ab und an trefft, aber halte ihn von diesen Massen fern. Auf Hundewiesen wird zum Großteil gemobbt, angesext, gejagt, gepöbelt, während die Leute dzusammenstehen, tratschen und ihre Hunde alleine im Regen stehen lassen. Die Hunde können nichts für die Unfähigkeit der Besitzer, aber dein Junghund wird darunter leiden und mehr Schlechtes, als Gutes davontragen.
Du schürst das Problem, dass er auf andere Hunde an der Leine und wenn ihr in diese Richtung geht so reagiert, damit auch selber. Und tust dir und dem Hund für später absolut keinen Gefallen, die Hundewiese weiter zu besuchen.
Zum Problem mit dem Zeug, dass er alles frisst, sag ich mal nichts. Das Problem hatten wir nie und wenn mal zwischendurch, war es mit Tauschen immer am besten gelöst.
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Mein lieber Scholli. Der muss ein Programm absolvieren, das ich locker auf mehrere meiner erwachsenen Hunde aufteilen könnte.
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Bei jedem deiner Spaziergänge ist Programm angesagt. Entweder Training oder neue Umwelteindrücke oder Hundekontakte/Toben.
Das schafft kein Welpe und schon gar kein Welpe einer reizoffenen Rasse wie Border Collie.
Bitte laß es viel, viel ruhiger angehen. Das übermäßige Saufen und hektische Fressen von Ungenießbarem sehe ich in diesem Zusammenhang als dringende Stress- und Warnzeichen.
Mach lieber gemütliche Bummelspaziergänge. Lass dich von deimem Hund von Grashalm zu Grashalm leiten. Oder laß dich an einem ruhigen Ort draußen nieder, wo keine Hundebegegnungen zu erwarten sind, und laß den Kleinen einfach mal in Ruhe die Wiese erkunden. Nimm dir ein Buch mit.
Es kann sein, daß dein Hund inzwischen schon so auf Action getrimmt ist, daß er auf solche ruhigen Ausflüge genervt reagiert. Dann ist es umso wichtiger, drei Gänge runterzufahren.
Neue Eindrücke und Hundekontakte sind natürlich auch Teil des Welpenlebens, aber nicht jeden Tag und schon gar nicht jeden Tag dreimal. Der junge Hund braucht auch viel Zeit und Ruhe, um die Eindrücke zu verarbeiten.
Gerade bei Arbeitsrassen (=reizoffene Rassen) ist das noch wichtiger als bei ruhigeren Hundetypen.
Dagmar & Cara
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Hallo,
Ich kenne mich zwar nicht mit Hütehunden bzw Arbeitsrassen aus, aber da du nach Meinungen gefragt hast kriegst du meine 😉
Generell liest sich das für mich auch nach viel zu viel Action... Egal ob es ein BC ist (gerade da sollte man glaub ich eher aufpassen mit viel machen, aber da gibt es viele User, die das besser wissen) Und "viele neue Eindrücke" sammeln ist meist gut gemeint, aber oft "zuviel" für einen (jungen) Hund. Hat mir unsere Trainerin damals erklärt. (kann man auch gut mit kleinen Kindern vergleichen.. )
Eine Frage noch, das hab ich nicht recht rauslesen können. Bekommt er sein Futter nur außen? Wenn ja, warum?
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Also von mir auch ein "uff". Das ist wirklich extrem viel Action für so einen Zwerg.
Soviel bekommen meine erwachsenen Hunde im Normalfall auch nicht. Und wenn sie so einen Tag hätten würde ich hinterher vermutlich erstmal 2 Ruhetage einwerfen, damit sie die ganze Action verarbeiten können.
Ich finde einen 30-45 Minuten Spaziergang pro Tag + ein paar Pipi-Kacka-Runden in dem Alter schon ganz ordentlich und ihr werdet das ja nicht grad erst angefangen haben, oder? 5 Monate ist das Alter um das ich die Länge grad langsam angefangen habe ein bisschen zu steigern, immer drauf achtend, ob er Stressanzeichen aufzeigt.
Geübt haben wir hier und da im Alltag mal was, wenn ers grad angeboten hat oder wenn nichts aufregendes passiert ist auch mal ne kleine Runde von 5 Minuten speziell.
Und wenn wir was aufregendes wie Stadt und neue Eindrücke gemacht haben gabs auch erstmal mindesten einen Tag Ruhe hintendran. Das kleine Hirn muss das ja alles erstmal verarbeiten und abspeichern.
Es mag zudem Hunde geben die auch gern auf die Hundewiese gehen, meine definitv nicht. Weder als Welpen, Junghunde und jetzt als erwachsene schon 3x nicht. Die mobber Typen scheinen da am ehesten "Spaß" zu haben. So viele Opfer auf dem Silbertablett
Da ich aber meine Hunde weder gern mobben lasse, noch möchte, dass sie andere mobben halte ich mich da sehr fern.
Meine haben beide mehr davon profitiert mit einigen wenigen Hunden zusammenzukommen, mit denen es gepasst hat. So ein wildes Durcheinander hat beiden nichts gebracht. Die meisten haben eh nicht zusammengepasst was Spielstil und so weiter anging.
Kennt das jemand? Trinken aus Langweile?
Ich weiß es tatsächlich nicht, vermutlich aber sehr selten.
Was viele Hunde aber tun ist aus Stress trinken. Macht mein Spitzrüde auch.
In eurem Fall kann man glaube getrost mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ersteres ausschließen und zweiteres vermuten.
Er frisst einfach alles, was er findet.
Bei vielen Hunden ist das auch ein Anzeichen für Stress, nicht immer, manche fressen einfach gerne allen möglichen Scheiß oder kommen auf die seltsamsten Geschmäcker, aber oft genug.
Grad das hier:
Achja: Wenn er nervös wird (z.B. wenn mit ihm geschimpft wurde), dann ist es noch schlimmer, dann tut er sofort alles um ihn herum aufschlecken oder fressen (z.B draußen Gras, Samen, Erde).
spricht da ehrlich gesagt auch ein bisschen dafür.
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Bekommt er sein Futter nur außen? Wenn ja, warum?
Guter Punkt, Bellchen.
"Futter nur gegen Arbeit" ist stressfördernd. Auch dann, wenn die Arbeit dem Hund anscheinend Spaß macht.
Junge Hunde haben einen Anspruch darauf, bedarfsdeckend ohne Gegenleistung gefüttert zu werden. Auch Wolfseltern versorgen ihre Jungen. ohne etwas dafür zu erwarten.
Der Hauptteil soll daher immer aus dem Napf verfüttert werden. Gerade bei einem ohnehin stressempfindlichen Hund. Denn das ist ein Stress, der nicht gleich sichtbar ist, aber unterschwellig die Probleme verstärkt.
Du kannst trotzdem Futterbelohnung einsetzen, indem du nur sehr kleine, dafür wohlschmeckende Leckerli verfütterst (Bröckchen zerteilen) .
Mal davon abgesehen, daß du sowieso lange nicht so viel und oft Kommandos trainieren solltest wie du es momentan tust.
Dagmar & Cara
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Oh Gott, Nakama ist ja wirklich unglaublich goldig!
Hier eine weitere Stimme für "Programm massiv runterschrauben"
Aufstehen um 6h, Kaffee für mich, halbe Stunde später erster Spaziergang (30 – 45min) im Park mit Training, Spiel und Spaß. Zuhause gibts dann Kauartikel/Spielzeug mit dem er sich alleine beschäftigt. 10h ca. nur kurz zum Erleichtern runter und oben ist dann erstmal Ruhe bis ca. 12-13h. Dann wieder ca. 30min Spaziergang durch die Stadt (neue Eindrücke sammeln, ect.) Zuhause dann noch ca. 15min Zerr- und Suchspiel oder neue Tricks üben, o.Ä. . Dann wieder Selbstbeschäftigung + Ruhe und abends dann nochmal ca. 30-45 min spazieren im Park mit Freilauf/Hundeplatz/Spiel, wie wir lustig sind. Um 21h geht es dann ab in die (geschlossene) Box zum Schlafen
Wir haben mit unserer Aussie-Hündin in diesem Alter nichtmal halb so viel Programm gefahren bzw. tun das auch jetzt mit 8 Monaten nicht.
Wenn ich das richtig lese, gibt es bei euch drei Spaziergänge am Tag und jeder davon ist mit Action und vielen Eindrücken verbunden. Ich nehme an, dass er bei euren täglichen Stadtspaziergängen überwiegend an der Leine laufen muss? Dann sind 30 Minuten meiner Meinung nach viel zu viel, erst recht in Verbindung mit dem restlichen Tagesprogramm. Und gerade wenn der Hund dabei mit neuen Eindrücken konfrontiert wird, würde ich danach auch unbedingt Ruhetage einbauen. Grundsätzlich würde ich mindestens einen Spaziergang streichen und den Kleinen draußen ganz in Ruhe in seinem Tempo die Umwelt entdecken lassen.
Hundekontakte sind wichtig, aber was ich (als Welpenneuling) gelernt habe: man erkennt als eher unerfahrener Hundehalter (und ich hatte vorher auch schon einen Hund) nicht immer, was Spiel ist und was Mobbing, Jagen o.ä. ist, ganz wie ChatSauvagee auch schon geschrieben hat. Ich würde da statt auf Hundewiese lieber auf eine gut moderierte Junghundegruppe setzen, wo der Trainer ein Auge aufs Spiel hat und ggf. eingreift, und mir darüber hinaus lieber nur ein paar ausgewählte, regelmäßige Sozialkontakte suchen.
Gefüttert wird TF von Wilderness, das gibt es auch nur draußen gegen etwas Arbeit. Macht ihm aber eh total fun. ^^ Reicht das an Zeit und Betätigung? Er macht auf uns einen sehr ausgeglichenen Eindruck. An diese Minutenregel für Welpen halten wir uns aber nicht, sonst dreht er mir am Rad, haben wir schon mal probiert. Das würde ihm einfach nicht reichen, ist halt eine Arbeitsrasse..
Auch wenn er eigentlich ausgeglichen wirkt und die erste Zeit am Rad drehen wird, würde ich das Programm langfristig wenigstens ein bisschen runterschrauben.
Gerade bei Arbeitsrassen wie BC's oder Aussies heißt es glaube ich nicht umsonst, dass die im ersten Jahr vor allem Ruhe "lernen" sollen statt unnötiger Tricks etc. Klar, die bieten das von selbst oft an, lernen Neues sehr schnell usw., aber merken so wie ich es bisher mitbekommen habe, auch manchmal selbst nicht, wo ihre Grenzen sind, und zeigen nicht unbedingt an, dass sie müde sind oder genug haben.
Ihr schadet damit nicht nur seinen Knochen und Gelenken, sondern auch seiner Gesundheit, weil er irgendwann unter chronischem Schlafmangel leidet. Hütehunde und vor allem die Border sind ausgesprochen sensible Hunde, was die Balance zwischen Über- und Unterforderung betrifft, aber vor allem müssen sie alle als Welpen lernen, auch zur Ruhe zu kommen und einfach mal nichts zu tun.
Und das hier möchte ich dick und fett unterstreichen! Ruhe und das Vermeiden von Überlastung ist vor allem in dem Alter wirklich wichtig - die (gesundheitlichen) Auswirkungen zeigen sich mitunter erst deutlich später.
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Das würde ihm einfach nicht reichen, ist halt eine Arbeitsrasse..
Dazu noch:
Ich habe tatsächlich noch so gut wie keinen Welpen gesehen bei dem das nicht gereicht hat.
Also nicht die Minutenregel speziell, die gilt ja eh nur fürs reine an der Leine laufen, die muss in meinen Augen beim reinen Freilauf auch nicht befolgt werden. Ich war regelmäßig mal ne halbe Stunde und aufwärts mit dem Welpen draußen. Halt im Nirgendwo, ohne Leine und hauptsächlich nichts tuend. Einfach nur die Welt erkunden.
Aber die Aussage "ist halt eine Arbeitsrasse" ist so ein Triggerpunkt.
In den meisten Fällen brauchen Arbeitsrassen nämlich genau das Gegenteil von "mehr Auslastung" als Nicht-Arbeitsrassen. Die müssen ganz besonders hauptsächlich Ruhe und nichts tun lernen.
In dem Moment, in dem einem Welpe oder grad so Junghund "Auslastung nicht reicht" ist es in vermutlich 90% der Fällen schlicht viel zu viel. Grundsätzlich brauchen Welpen eh erstmal gar keine Auslastung. Umwelt kennenlernen reicht locker und dreifach.
Und nach müde kommt blöd. Und außerdem gerne mal Junky-Dasein. Hunde können nämlich Beschäftigungsjunkys werden. Arbeitsrassen besonders gerne. Dann wirkt das ganz schnell so als ob es nicht reicht, letztlich ist es aber genau das Gegenteil. Wie ein Junky der auf den nächsten Fix wartet, wartet so ein Hund auf die nächste Beschäftigung.
Ist nicht sonderlich gesund wie man sich vorstellen kann.
Wenn ein Hund mal nicht einen, zwei Tage ohne irgendwelche Beschäftigung einfach rumgammeln kann - beim Welpen erst recht -, dann stimmt in meinen Augen definitv irgendwas nicht.
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