Neuer Hund - Neue "Besonderheiten"
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Sorry für den Doppelpost. Paar Gedanken möchte ich noch teilen.
Ich habe festgestellt, dass unsere Gegend echt Mist ist für unseren Nakama. Er ist zu reizoffen. Es gibt einfach viel zu viele Menschen, Baustellen und Hunde in unserer Umgebung, vor allem unerzogene Hunde, weil sich die meisten Halter hier einfach um gar nichts kümmern. Corona verstärkt das Ganze zusätzlich, weil es dadurch noch mehr Hundeanfänger gibt und meine nächstgelegenen Ausgehplätze, der Augarten und der Donaukanal, zu regelrechten Coronahotspots mutiert sind, gefühlt kommt ganz Wien hier her.. Reizüberflutung pur.
Im Moment meiden wir andere Hunde so gut es geht, bis auf die paar Freunde. Aber viele Leute hier sind da echt gnadenlos: Sitzen da gemütlich auf einer Parkbank. Von der Seite sehe ich, kommen uns Frau mit Hund entgegen, Hund an weit ausgefahrener Flexileine, bewegt sich eindeutig auf uns zu. Frau lässt sich regelrecht von ihrem Hund zu uns hinführen. Bevor der Hund uns erreicht, rufe ich ihr noch zu, dass sie bitte ihren Hund zurückziehen soll. Frau zieht ihn natürlich nicht zurück. Hund ist bei uns angekommen, Nakama explodiert und dann sagt die mir noch ganz frech "Ja, aber der tut ja nichts!"
.. Um nur eine erschwerende Situation zu beschreiben, solche gibt es hier zu Hauf. Es sind immer wieder Halter, deren Hund zu uns will, hingelassen wird, obwohl man oft schon aus der Entfernung sehen kann, dass ich Nakama gerade versuche, unter Kontrolle zu bringen. Die Pfeifen da alle drauf. Letztens kam uns ein abgeleinter Hund entgegen, kein Besitzer weit und breit. Oder eine Frau, die mit einer Ballschleuder immer wieder in genau unsere Richtung geworfen hat, richtig mit Absicht. Und am allerliebsten sind mir die Fußgänger ohne Hund, die schon aus weiter Entfernung quitschen, wie süß der nicht ist, ihn damit so dermaßen pushen, dass er total stark zum Ziehen anfängt und an genannten Personen hochspringt und dann auch noch dafür belohnt wird. "Bei mir darf er das", ist dann alles, was ich zu hören kriege. Ich hasse es! -.- Mit einigen Leuten hab ich da schon viel schimpfen müssen. Nicht nur mit Fremden. Freunde, Bekannte und auch die Schwiegermama wollen sich einfach nicht an unsere Regeln halten, dass der Hund nicht hochzuspringen hat und nicht der Mittelpunkt der Welt ist.
Tut mir leid fürs Aufregen, ist aktuell wieder ganz frisch..
Wie geht ihr mit sowas um?
Selbiges bei mir mit meiner kleinen Hündin (5 Monate). Drinnen ist sie sehr ruhig und brav, aber draußen dreht sie dann durch solches Verhalten teilweise auch auf. JEDER Hundehalter (ich wohne in der Innenstadt) lässt sich von seinem Hund an der Leine zu Bonnie ziehen - dagegen einzuwirken ist unmöglich. Klar dass sie dann auch zieht. Einige Jogger sprechen Bonnie im Vorbeilaufen an, sie rennt dann natürlich hinterher und wird dann auch noch durch Streicheln belohnt. Andere Menschen rufen sie sogar zu sich hin "sie ist so süß", sie springt hoch und wird darin auch noch bestärkt *seufz*
Ich bin dazu übergegangen häufig mit dem Auto in abgelegenere Orte zu fahren und dort mit nur wenig Ablenkung (vl. mal 1 oder 2 Hunde, Jogger usw.) zu üben. Jetzt merke ich, dass es auch bei mehr Menschen häufiger klappt und sie die Reize besser verarbeitet. Aber klar, das ist ein organisatorischer Aufwand, weil aktuell gefühlt jedes grüne Fleckchen überfüllt ist.
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Danke, wie immer, für die ganzen Erfahrungswerte. :3
Es wurde ja jetzt schon oft genug gesagt, dass wir weniger mit dem Hund machen sollen. Aber was ist weniger, bzw. wie viel und wie oft sollen wir denn was machen? Programm hab ich gekürzt, hatte ich ja erwähnt. Bin mir jetzt aber nicht ganz sicher, ob ich nicht ins andere Extrem falle und zu wenig mache.
Aktuell ist es ca. so:
Vormittag: Begrüßung mit Kuscheln und Schmusen. Dann sogleich Morgenrunde ca. 25min in ruhiger Lage mit bisschen Zergeln dazwischen. Danach gibts Frühstück gefolgt von Kauartikel/Kaffeeholz. Manchmal schafft er es, etwas zu dösen, aber meistens durchsucht er die Wohnung nach Fusseln. Wenn mir das zu blöd wird, schick ich ihn auf seinen Platz (zusammen mit seinem Kauteil), wo er es dann entweder doch noch schafft, zu dösen, aber meistens einfach nur meinen Hinterkopf begafft und am Fiepen ist. Gelegentlich versucht er dann, sich selbst zu beißen, was ich dann verneine. Wenn er das auch nicht darf, dann beginnt er mittlerweile wieder damit, sein Bett fressen zu wollen.. Wenn gar nichts mehr hilft, dann kommt er in die Box im Schlafzimmer, da ruht er dann endlich. Aber das mit der Box kommt nur zur Not in Frage, wenn er sich wirklich gar nicht mehr beruhigt.. In der Regel bleibt er bei mir im WZ. Dazwischen kuscheln wir auch mal, aber in letzter Zeit glaubt er immer, es wird gespielt, wenn ich mich ihm zuwende, da hat er eine sehr starke Erwartungshaltung. Wenn ihm die Berührungen nicht gefallen, dann lass ich es und kümmere mich wieder um meinen Kram. Löserunde gibt es dazwischen auch mal.
Mittag: 15min und wieder etwas spielen, danach Mittagessen. Meistens schafft er es jetzt zu schlafen. Aber auch nur, wenn ich mich ruhig verhalte, wenn ich irgendwas tue (und das muss ich oft), dann liegt er immerhin da und schaut mir zu. Lösegang dazwischen wieder. Gefühlt hab ich jetzt vielleicht höchstens zwei Stunden Ruhe gehabt, weil er tatsächlich gechillt und nicht gefiept hat. Danach geht das Gemotze allerdings wieder weiter, im Grunde bis wir unseren nächsten Spaziergang machen. Wenn man ihm Spielzeug und Kaffeeholz zur Verfügung stellt, spielt er nur ganz kurz damit, aber das lässt er dann eigentlich sehr schnell wieder liegen und sucht sich lieber wieder irgendeinen Mist.
Abend: Wieder 25min spazieren mit Spielen/Suchspiel. Freund ist dann auch endlich Zuhause angekommen und Nakama denkt, das jetzt die große Party losgeht.. Dem ist nicht so. Freund hält die Begrüßung kurz und bündig. Danach quatschen und plaudern wir über den Tag, während Hundsi nebenbei am Rummaulen ist, weil wir miteinander, aber eben nicht mit ihm reden. Versucht dann auch immer wieder uns zum Spielen aufzufordern. Da ich aber eh zuvor gerade mit ihm gespielt hab, gehen wir nicht drauf ein. Wenn wir ihn ignorieren, dann fängt wieder die allseits bekannte Suche nach Mist an oder Geschnuppere und Gekratze am Boden oder Bettbeißen. Gelegentlich auch mal sein Spielzeug oder Holz.. Aber meistens eher irgendeinen Unfug. Dann wird er auf den Platz verdonnert, wo er wieder blöd fiept und nervt. Wir ignorieren das. Wenn wir merken, dass er sich beruhigt hat, dann wird er mit Leckerli belohnt und wieder von dort entlassen. Dann kommt er zu uns, legt sich brav dazu und wird gekrault, genießt er dann auch endlich mal.. Bevor wir Schlafengehen gibt es noch eine kurze Löserunde und danach geht er bereitwillig in seine Box und schläft.
Er ist mittlerweile wirklich unentspannt. Als ich angefangen habe, hier zu schreiben, war das noch nicht so schlimm, will ich meinen. Liegt sicher am Frust, dass ich das Programm eingekürzt habe.. Zusätzlich zur beginnenden Pubertät. Hundeschule muss wirklich langsam mal her. Ist in Arbeit.
Zu wenig Auslastung oder zu viel?
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Ich schätze das so ein, dass er sich halt an sein "zu viel" gewöhnt hat und da nicht runter kommt. Das dauert einfach ein weilchen. Ich find das Programm ganz gut, aber zu wenig auf keinen Fall :) halt durch!
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Ich find das Programm so gut. Er ist wohl gesamt etwas mehr als ne Stunde draussen.
Vielleicht ist das Verhalten medizinisch. Als Ares hier extrem Unwohlsein und Bauchweh hatte lief er ständig fiepend durch die Wohnung und hat rumgescharrt. Vielleicht kommt das noch dazu. :/
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Überrascht mich das ihr das Programm gut findet.
Würde ich bei 3x Gassi am Tag jedes mal zergeln, spielen, was suchen ... Toni würde völlig drüber sein.
Wenn ein Hund so reizoffen ist wieso geht man nicht einfach nur raus und dafür lieber länger? Dinge anschauen, mal wo sitzen?
Dafür lieber mit dem Freund spielen wenn der Abends da ist.
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Überrascht mich das ihr das Programm gut findet.
Würde ich bei 3x Gassi am Tag jedes mal zergeln, spielen, was suchen ... Toni würde völlig drüber sein.
Wenn ein Hund so reizoffen ist wieso geht man nicht einfach nur raus und dafür lieber länger? Dinge anschauen, mal wo sitzen?
Dafür lieber mit dem Freund spielen wenn der Abends da ist.
Wenn ich nichts mit ihm mache, werde ich ständig gezogen und bin uninteressant. In der Wohnung wollen wir nicht mehr spielen, um seine Erwartungshaltung herunterzuschrauben. Freund ist ohnehin zu fertig, um zu spielen,muss ich machen.
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Meines Erachtens ist das eher noch zu viel Programm. Zumindest in eurem Fall.
Versuch dich von dem Gedanken zu lösen, dass der Hund viel Auslastung und Bewegung braucht.
Später ist richtig dosiertes, konzentriertes Arbeiten und Bewegung wichtig, aber dafür müsst ihr erstmal die Basis schaffen. Er hat keine Möglichkeit etwas vernünftiges zu lernen, wenn er nicht ausreichend schläft und sich durchgehend mit neurotischem Verhalten abschießt.
Er muss sich erst an das Nichts-tun gewöhnen, deswegen nervt er so rum. Junkies werden unausstehlich, wenn man ihnen ihren Stoff nimmt und die Border Collies sind Profis, sich Ersatz zu suchen. Ich würde ihn tatsächlich öfter in die Box schicken, wenn er es darin schafft, wirklich runterzufahren und zu schlafen. Denn er sucht sich sonst seinen Kick in allem möglichen anderen Dingen (fressbares suchen, fiepen, glotzen, spielen... Die Liste ist lang.) und ihr kommt nicht wirklich weiter was das Stresslevel angeht.
Draußen spielen würde ich komplett lassen und die paar Funken an Konzentration, die er vielleicht noch hat, auf ruhiges an der Leine laufen verwenden. Freilauf, rumrennen, Blättern nachlaufen - würde ich erstmal komplett streichen. Ruhiges schnüffeln, ruhiges gehen, etc. auf euren Runden und das wars.
Ihr seid aber in der richtigen Richtung unterwegs.
Schau, wenn Du Dir einen Trainer suchst, dass Du vorher in einem Telefonat klärst, welche Erfahrungen er mit Hütehunden hat und wie er sich einen normalen Spaziergang mit diesen vorstellt.
Oder frag mal bei Border Collie in Not nach Empfehlungen, wenn Dir das im Forum zu heikel ist.
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Das klingt für mich, als wäre er eben Action gewöhnt und sich jetzt umstellen müsste. Das dauert etwas. Haltet durch, er wird sich daran gewöhnen.
Nun zum Pensum. Ich finde es zwar nicht unbedingt wenig - unsere Hunde haben in dem jungen Alter nie mehr als ein-zwei Spaziergänge am Tag gehabt - bei mehr drehte Geri mir zu sehr ab. Aber sie hatten den Garten die ganze Zeit, ohne ist es vermutlich schwieriger dem Hund freie Bewegung zu verschaffen. Vielleicht könntest du ihm mal einen größeren Schleppleinenspaziergang mit Nichtstun anbieten täglich statt mehrere Kleine mit unterwegs spielen? Wenn möglich in einem relativ hundefreien Gebiet um Aufregung zu minimieren.
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Edit by Mod: Eigenwerbung ist hier nicht erwünscht
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Mir fehlt freie Bewegung und Sozialkontakt.
Wenn ich mir überlege, wie mein Hund drauf gewesen wäre, wenn der immer nur an der Leine draussen gewesen wäre, kein Rennen, kein (positiver) Kontakt zu anderen Hunden.... mag ich mir nicht vorstellen.
Es ist nach wie vor extrem viel zu wenig Ruhe.
Und warum beschäftigt sich nicht dein Freund mit dem Hund am Abend ein bisschen? Fährt mit ihm wohin, wo der Hund mal ne halbe Stunde Freilauf ohne viel Ablenkung haben kann?
Und was das betrifft:
. JEDER Hundehalter (ich wohne in der Innenstadt) lässt sich von seinem Hund an der Leine zu Bonnie ziehen - dagegen einzuwirken ist unmöglich.
Es ist nicht unmöglich!
Wirklich. Ich hab das auch schon mit einigen befreundeten HH geübt, wie man ausstrahlt, dass man keinen Kontakt haben will, wie man den Hund nach außen nimmt, wie man blockt (das geht auf große Distanz!)
Es geht. Aber es ist nicht einfach, und man wird auch angemotzt oder muss sich auch mal unhöflich-ignorant verhalten.
Das wichtigste: NIE stehen bleiben, stur weitergehen, nach vorne schauen, nicht langsamer werden, sondern schneller, Hund außen.
Klar, mit meinem jetzigen Hund - süßester Kuschelwelpe aller zeiten und extrem aufgeschlossen, freundlich und interessiert - war es nicht einfach aber ja , es geht.
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