Neuer Hund - Neue "Besonderheiten"

  • Zuhause ein Kauartikel, nein-das ist keine Unternehmung. Das hilft dem Hund eher Stress abzubauen und runter zu kommen. Spielzeug wurde bei uns weggeräumt (inzwischen darf es auch wieder rumliegen, ist eh nur noch interessant wenn jemand mit ihr spielt). Eine Box haben wir nicht. Als es noch arg war habe ich mich einfach mit dem Hundi zum schlafen auf den Teppich gelegt, da kam sie sehr schnell runter. Ansonsten wenn ich in der Wohnung geräumt habe, hab ich sie ignoriert. Das hat keine 2 Wochen gedauert bis das dann egal war und sie entspannt zuschauen konnte ohne Ansprache zu suchen. Aber es gibt so viele Ansätze/Wege den Hund zur Ruhe und zur Pause zu bringen, ich denke da wirst Du euren Weg finden müssen bzw. können die Rasse-Kenner bessere Tips geben als ich.

  • Kommt dann aber nur zur Ruhe, wenn ich was am Pc mache, wenn ich in der Wohnung aktiv was zu tun habe, chillt er leider nicht.

    Das musst du ihm beibringen. Er muss dir nicht ständig nachwatscheln wenn du in der Wohnung was tust.

    Das ist mMn ein sehr wichtiger Punkt für jeden jungen Hund, aber für Hütis und einen BC ganz besonders.

    So wie Du das beschreibst klingt es für mich als würde Nakama zwar irgendwann einfach liegen und sich vll nicht selbst beschäftigen, aber immer ein Ohr/Aug auf "Radar" um sofort zu reagieren wenn Frauchen sich woanders hin bewegt.

    Das hat mit wirklich ruhen/schlafen nix zu tun und allein dieses Verhalten mindert mMn schon seine Aufnahmefähigkeit (die bei so jungen Hunden noch sehr gering ist) für alles andere.

  • Naja, wenn der Hund nicht(!) sowieso drüber ist, sollte das eigentlich kein Problem sein. Ich finde die Möglichkeit zur Selbstbeschäftigung bei Welpen/Junghunden auch drinnen nicht verkehrt (vor allem, wenn die Alternative ist, raus zu gehen und es dort sehr aufregend ist.) Der Unterschied ist, dass draußen immer neue Reize dazukommen, die verarbeitet werden müssen.

    Sehe ich auch so.

    Nur halt, wenn er sich drinnen selbst beschäftigt, draussen auch beschäftgt wird und gefühlt ständig was tun muss, finde ich so die gesamtzeit an Beschäftigung zu viel. Man kann ja drinnen auch beschäftigen / mit ihm spielen, aber dann halt nicht noch zusätzlich 2-3h rausgehen (mit Training und Co) über den Tag verteilt.

  • Die Übungen sind ein bindungsförderndes Spiel für uns, kein qualvolles Training wie im Militärcamp..Mein Gott. Ich denke, ich hab genug der Ferndiagnosen fürs Erste gehört.


    Programm wurde bereits angepasst.

    Tierarzt gibts nächste Woche.

  • Wenn der Hund überhaupt nicht schläft, solange er nicht in der Box eingesperrt wird, ist das absolut nicht normal und ok.


    Das ist jetzt um Gottes Willen KEIN Plädoyer dafür, ihn noch mehr in eine Box zu sperren! Das übertüncht das Problem nur.


    Fakt ist, der Welpe kann nicht alleine zur Ruhe kommen, erwartet und bekommt anscheinend auch dauernd bzw. sehr häufig Ansprache und Input und reagiert DEUTLICH mit Stresssymptomen.


    Das ist bei einem so jungen Hund sehr bedenklich und kann ihn dauerhaft krank machen.


    Zuallererst würde ich sofort ein Blutbild machen (es gibt andere TA oder Kliniken, wo man nicht eine Woche warten muss) um den erhöhten Durst abzuklären. Das ist ganz ganz wichtig!


    Und dann würde ich mir einen Trainer oder besser einen Verhaltenstierarzt suchen, der euch hilft, das ganze auf vernünftige Gleise zu bringen. Bei der Rasse, dem Wohnumfeld (das leider nicht gut passt) und euren fehlenden Vorkenntnissen werdet ihr Unterstützung brauchen.


    Ich meine das nicht überheblich - ICH würde ganz sicher nicht gut zurechtkommen mit diesem Hund und dieser Situation.


    Woher kommt der Hund? Eigentlich sollte der Züchter beim Welpen immer der allererste Ansprechpartner sein. Habt ihr Kontakt aufgenommen?

  • Hat doch keiner behauptet. Dein Hund hat ein Problem, du hast hier Tipps erhalten. Unter anderem von Rassekennern mit sehr viel Erfahrung. Niemand sagt, dass du es nicht gut meinst oder deinem Hund bewusst schadest. Du hattest ja anscheinend auch schonmal einen Hund, mit dem alles geklappt hat. Nun hast du aber eine andere Rasse, die unter Umständen deutlich andere Ansprüche hat und da wäre es sinnvoll, auf diejenigen zu hören, die solche Verhaltensauffälligkeiten und deren Ursachen zur Genüge kennen.

  • Ich hole mal etwas weiter aus:


    Das Stichwort lautet "Suchtverhalten".


    Es gibt beim Menschen die Sucht nach Drogen, aber auch drogenunabhängige Süchte wie Glücksspielsucht, Kaufsucht oder Computersucht. Bei den letzteren sind es die eigenen Glückshormone, die süchtig machen. Der Kick wird immer und immer wieder gesucht, und wenn das nicht möglich ist, kommt es zu starkem Entzugsfrust.

    Genau dasselbe ist auch bei Hunden möglich und kommt gar nicht so selten vor. Wiederum sind Rassen besonders betroffen, die sehr leicht zu motivieren und aktiv sind - also zB Border Collies.


    Am bekanntesten ist die Sucht nach Ballwerfen, ("Bällchenjunkie") aber es gibt auch eine allgemeinere Sucht nach Beschäftigung. Aktivität, Arbeit. Belohnung, hat im Leben solcher Hunde eine ganz hohe Wertigkeit. Bleibt die erwartete "Droge" aus, kommt es zu Frust, Ersatzhandlungen, Zwangsstörungen.


    Ausgelöst wird solches Suchtverhalten immer durch den Menschen, der zu viel, zu früh und das falsche trainiert bzw meint, den Hund durch Bällchenwerfen oder anderweitig auslasten zu müssen. Der Hund macht ja so toll mit, bekommt gar nicht genug, und eine Arbeitsrasse muß man ja auslasten, das ist die ganz klassische Falle.


    Die gute Nachricht: da der Hund sich seinen "Stoff" nicht selber verschaffen kann, sitzt hier der Mensch am längeren Hebel. Sobald man sich die Problematik mit allen Konsequenzen klargemacht hat und gewillt ist, etwas zu ändern, kann man das tun. Auch wenn das nicht ganz leicht ist.


    Dagmar & Cara

  • Die Übungen sind ein bindungsförderndes Spiel für uns, kein qualvolles Training wie im Militärcamp..Mein Gott. Ich denke, ich hab genug der Ferndiagnosen fürs Erste gehört.


    Programm wurde bereits angepasst.

    Tierarzt gibts nächste Woche.

    Bitte fühle Dich nicht angegriffen und oder bevormundet - niemand will Dir u/od Nakama Böses. Zu Deinem Eingangspost und weiteren Ausführungen schreiben Dir hier wirklich sehr erfahrene HH, auch u/od gerade mit Hütehunden. Erfahrungen, die Dir lt dem ersten Post fehlen, da Dein erster Hund ein "cooler Typ" war.


    Ich wünsche Euch erstmal alles Gute

  • Man ist manchmal zu sehr im Alltag drin, als dass man gewisse Dinge selbst wahrnehmen kann. Ich finde es toll, dass du hier schreibst!


    Ich wäre auch lieber heute als morgen beim TA. Auch wenn ich stark davon ausgehe, dass das Trinkverhalten vom Stress kommt, kann dennoch körperlich was im argen liegen. Sein Verhalten ist wirklich extrem.



    Zum normalen Junghund.

    Mein Hütimix hat im ersten Jahr vor allem eines gelernt. Ruhe. Zuhause gab es kein Spielzeug. Kaffeeholz hatte er immer zur Verfügung und auch Knochen und Pansen gabs natürlich. Aber ansonsten wurde nur gekuschelt.


    Dafür gab es draussen mal ein Zerrspiel, gezielte Hundebegegnungen, freies laufen und erkunden und dabei wurde automatisch der Rückruf aufgebaut. Gezieltes Training gab es so nicht.

    Gut, er konnte Sitz als er zu mir kam und das Erste was ich ihm beigebracht habe, war Pfötchen geben. Ein absolut notwendiger Trick :klugscheisser:

    Erster Hund, kluger Welpe und soooo süss :ops: :hust:


    Es gab einen grossen Spaziergang, da konnte er flitzen, schnüffeln und über die Wiese kullern :lol:

    2-3x die Woche hat er was neues kennengelernt und am nächsten Tag gab es nur Löserunden und sonst war Pause und Verarbeiten angesagt.

    Alle paar Tage trafen wir uns mit Hundefreunden und 1x die Woche wurde zwei mal am Tag gezielt der Rückruf, Sitz, Aus und solche Dinge geübt. Zwei, drei mal ein Kommando und das wars.


    Alleine der normale Alltag ist für einen Junghund schon fordernd. Schön an der Leine laufen, lernen was er darf und was nicht, sowohl Zuhause als auch draussen, neue Dinge entdecken usw. Das alles fordert das Köpfchen mehr als genug, körperlich braucht er dann den Ausgleich vom einfachen rumtollen und mit Kumpels spielen.

    Gerade reizoffene Hunde wie BC müssen erstmal lernen was nichts tun ist :smile:



    Übrigens ist es ganz normal, dass dein Kleiner am Rad drehen wird, wenn du das Pensum runter schraubst, das ist erstmal ein Entzug für ihn. Das dauert mehrere Wochen bis da in seinem Kopf wieder Platz zum nachdenken ist. Ein weiteres Problem, weshalb viele den Denkfehler machen, dass der Junghund das Programm braucht.

  • Die Übungen sind ein bindungsförderndes Spiel für uns, kein qualvolles Training wie im Militärcamp..Mein Gott. Ich denke, ich hab genug der Ferndiagnosen fürs Erste gehört.


    Programm wurde bereits angepasst.

    Tierarzt gibts nächste Woche.

    Nein, es geht ja nicht um Ferndiagnosen. Keiner sagt oder hat das Gefühl, dass du den Hund wie im Militärcamp trainierst. Ich weiss, dass gerade bei so einem Thema auch die Persönlichkeit leicht verletzt ist, weil man ja alles richtig machen möchte und dann kommen hier so Forenleute die dir erstmal sagen, dass das was du tust, zu viel für das kleine Hundehirn sein könnte und sich dadurch Verhaltensauffälligkeiten zeigen die auf Stress hinweisen.


    Wir unterschätzen manchmal, wie anstrengend etwas für einen Hund sein kann.


    Ich würd jetzt mal an deiner Stelle zum Tierarzt, das Programm kürzen und dem Hund beibringen, dass es bei dir in der Wohnung auch nix spannendes gibt wenn du dich bewegst. Hier hat das gut geklappt, indem ich ihn immer zurück auf seinen Platz geschickt habe, wann immer er meinte mir durch die Wohnung folgen zu müssen und ich was gemacht hab. Spielzeug liegt hier z.B nie rum und es gibt ein Abbruchsignal damit er weiss, dass das Spiel jetzt zuende ist und es keine Action mehr gibt. In den ersten Monaten haben wir hier mit ihm in der Wohnung so gut wie gar nie gespielt. Kauholz kann ich empfehlen!


    Alles Gute!

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