Neuer Hund - Neue "Besonderheiten"

  • Border Collies sind ja soo intelligent, da man will diese Intelligenz auch beizeiten fördern. Und weil der kleine Kerl sich so schlau anstellt, macht und verlangt man dann ganz schnell immer mehr, weil - er lernt ja so schnell und ist so begeistert dabei!


    Das ist eine Falle, in die sehr viele Border Collie Besitzer tappen, da bist du bei weitem nicht alleine.

    Gut, daß du erkannt hast, daß etwas nicht in Ordnung ist und dir Hilfe holst.


    Dagmar & Cara

  • Für mich klingt das alles nach massivem Stressabbau und mit "Gehorsamsübungen" wie Sitz beim Schuhe binden oder Haufen einsammeln bringst du nur unnötigen Druck, Stress und Frust rein.

    Zumal es für viele Hunde wirklich schon an Strafe grenzt, wenn sie neben ihrem Haufen absitzen müssen...

    Ja, ist hier auch so. Ich streue Megan dann ein bisschen Futter weg vom Haufen, während ich hier aufhebe, während sie an der Leine ist.


    Das viele Saufen als Welpe kam bei meiner früheren Hündin von einer Blasenentzündung. Da bei der Erstbesitzerin das Wasser knapp war, weil sie während der Arbeit nicht nachfüllen konnte (und leider nicht genug bereit gestellt hatte) , hat sie sich dann erst recht zwanghaft draufgestürzt. Nach der Behandlung und der Erkenntnis, daß sie bei mir immer genug Wasser hat, war es dann schnell Geschichte

  • Woher kommt der Hund? Eigentlich sollte der Züchter beim Welpen immer der allererste Ansprechpartner sein. Habt ihr Kontakt aufgenommen?

    Die Frage muss ich nochmal stellen...

  • Macht euch nicht verrückt, der soll sitzen, weil er ansonsten, während ich nicht schauen kann, Müll frisst, in ein Auto rennt oder an anderen Leuten hochspringt!! o.O Oder so sehr in die Leine springt, dass ich direkt in seinen Haufen stürze.. Bitte nicht falsch verstehen, das dient seiner und meiner Sicherheit.

    Wenn das so ist, wie es sich für mich anhört, dann wäre doch ein guter Ansatz, zu üben, auf einem Fleck stehen zu bleiben und Hund kommt zur Ruhe. Oder, wenn das nicht geht, weil Hund durchdreht, ganz langsam Gassi zu gehen und immer mal wieder kurz stehen zu bleiben und den Hund warten zu lassen.


    Mir kam der Gedanke, dass das Verhalten eures Hundes auch für euch Stress ist, weil die Angebote, die euer Hund euch ständig macht, euch in den Zugzwang bringen, ihm mehr anbieten zu "müssen".


    Vielleicht wäre es für euch und auch den Hund eine gute Übung, einfach mal auszuhalten, dass nichts passiert, zu warten und wieder ein Stück weiterzugehen und dann wieder zu warten.


    Ich verlinke dir noch ein Video, das ich sehr hilfreich fand zum Ruhe finden. Die Trainerin hat selbst Hütehunde, man sieht auch die Leistungsbereitschaft der Rasse, aber sie nutzt das, um dem Hund zu helfen, sich zu entspannen. Ihr Kanal ist grundsätzlich sehr interessant und lehrreich.



  • Keine Ferndiagnose, nur ein Erfahrungsbericht:


    Mein Lieblings-Sitterhund ist ein Englischer Setter, also ebenfalls ein sehr reizoffener, extrem arbeitsfreudiger Hund. Er war ein Jahr alt, als ich ihn kennenlernte.

    Ich habe fast ein Jahr gebraucht bis ich gut in Gefühl hatte, wann es zu viel für ihn war. Hatte ihn 3x pro Woche, wir haben teils 3 Stunden lang was draußen gemacht und das war oft auch zu viel denke ich, auch wenn er immer mit Feuereifer überall dabei war. Aber er stand auch nach 2 Stunden draußen sein noch vor der Haustür mit einem Blick A la "und was machen wir jetzt? Ist doch vieeeel schöner da draußen, lass uns wieder rausgehen!" oder hat dann noch ein Spielzeug angeschleppt oder so.


    Ich hab mich dann immer ganz ruhig aufs Bett gesetzt und meditiert. Spätestens zwei Minuten später war der Kerl im Tiefschlaf.


    Ebenso beim reinkommen, er wusste ja: immer wenn ich komme geht's gleich los, da ist er am Anfang immer richtig ausgerastet vor Freude und hat fast Purzelbäume geschlagen.

    Hab dann auch nach ein paarmal mich immer erstmal aufs Bett gesetzt, meditiert oder was am Handy gemacht bis er ruhig war, dann gab's das Geschirr an und wenn er dabei wieder aufgedreht ist gab's halt wieder eine Pause. Nach 2-3 Wochen konnten wir entspannt losgehen und er wusste, danach ist Pause und es wird nix mehr gemacht.


    Draußen musste er übrigens nur eine einzige Sache: an Straßen warten bevor wir rübergehen. Ob er dabei sitzt, liegt oder steht ist ganz egal. Sonst durfte er machen was er will, nix fressen natürlich aber er bekam keine Kommandos, musste nichts suchen, nicht auf Zuruf kommen, nix. Wir haben einfach zusammen die Welt erkundet, haben mal hinter Büsche geguckt oder sind durchs Unterholz gestapft, haben zusammen ein Loch gegraben. Alles andere kam viel später, da war er so 1,5 Jahre alt und wir hatten schon eine richtig gute Bindung.

    Hab aber von Anfang an immer leise geschnalzt wenn ich weiter wollte, und bin dann weitergegangen. Hatte er auch ganz schnell raus, hat besser geklappt als Worte weil es so viele Worte gibt im Alltag. Das war kein Kommando, ich hab nur geschnalzt, er war an der 10m oder 20m Schlepp, und dann bin ich zielstrebig losgegangen. War auch nicht oft, meistens dürfte er schnüffeln so lange er wollte, aber zwischendurch hakt mal.


    Nun ist deiner ja noch deutlich jünger und ein Hütehund, da habe ich keine Erfahrung. Das war nur mal so unsere Geschichte.

    Fazit: sehr schwer bei einem arbeitsbegeisterten Hund mit sehr viel WTP und will to work zu erkennen, wann genug ist, was zu viel ist und was genau richtig. Aber irgendwann entwickelt man da ein gutes Gefühl zu und lernt, die mini Zeichen in der Körperhaltung, in der Aufmerksamkeitsspanne und allgemein im Verhalten zu erkennen, sodass man zu Hause ist bevor es dem Knirps zu viel wird. Das wird schon noch, man liest jedenfalls viel Engagement raus bei dir finde ich.

  • An dieser Stelle noch einmal danke an alle, die mich mit ihren Wissen und Erfahrungen überhäuft haben. Ich weiß das zu schätzen. Manchmal wirkt es ein wenig erschlagend, aber ich weiß eh, dass es gut gemeint ist. Wir arbeiten jedenfalls an unseren Baustellen.


    Vorhin hab ich gerade mit der Züchterin darüber gesprochen. Von ihren Borders kennt sie solche Verhaltensweisen überhaupt nicht. Ihre Ideen dazu waren auch Programm runterfahren, immer wieder für längere Zeit auf den Platz schicken und evtl. noch Futter ändern, möglicherweise hat er eine Unverträglichkeit. Lässt sich halt schwer sagen nach dem ganzen Müllschlucken. Außerdem meint sie, dass er höchstwahrscheinlich langsam in die Pubertät kommt und deswegen zusätzlich crazy-dog-face wird. Daran haben wir auch schon gedacht.


    Ein paar Sachen würde ich noch gerne von euch wissen, also was die Handhabung mit bestimmten Situation betrifft:


    1. Hund dackelt mir Zuhause hinterher. Verneinen oder einfach nur auf den Platz schicken? Wenn auf Platz schicken: Wann davon erlösen?

    2. Hund frisst unterwegs Blätter, Rinde, Zweige (Naturmaterialien). Zulassen, ja oder nein?

    3. Hund zieht an Leine. Zulassen oder mit Stehenbleiben/Richtungswechsel korrigieren? (Das ist für mich ein sehr ledliches Thema.. Ich weiß, dass es ein junger Hund ist, aber ich hab Angst, dass wenn ich ihm das gestatte, es eher schlimmer wird.)

    4. Anderer Hund kommt uns entgegen. Hinlaufen lassen/zu mir lotsen?

    5. Andere Hunde generell meiden oder Nähe suchen?

    6. Hund liest die eigenen Fellbüschel vom Teppich auf und frisst sie. Zulassen, ja, nein?

    7. Hund beißt sich in eigene Pfoten und rupft sich Schwanzhaare aus. Zulassen oder unterbinden?

    8. Bisher kam sein TF ja immer als Belohnung mit nach draußen. Weitermachen oder sein lassen? Und im Zuge dessen: Richtiges Verhalten (an Ampel stehen bleiben, Fuß gehen, wenn es wo eng wird, Kontakt zu mir suchen, ect.) belohnen, ja oder nein? Wenn Belohnung: Futter oder nur verbal? Und wiederum: Zusätzluch zum Hauptfutter oder davon abgezogen? (Das ist eune sehr lange Nr. 8.. :P)


    .. Und später fällt mir bestimmt auch noch was ein.

  • Das sind ganz kurz und knapp meine Gedanken dazu.

  • Ich würde sagen dinge unterbinden oder nicht häng ja auch stark von der Ursache ab.

    Also Ursache klären, dann entscheiden.

    Eine Mahlzeit in Ruhe zum selbständig fressen sollte schon sein.

    Also mindestens die Hälfte des futter zu Hause im Napf geben, der Rest kann dann, wen benötigt zum Training genutzt werden.

  • Gut, dass du mit ihr gesprochen hast.

    1. Hund dackelt mir Zuhause hinterher. Verneinen oder einfach nur auf den Platz schicken? Wenn auf Platz schicken: Wann davon erlösen?

    Ich habe ihn kommentarlos zurück auf seinen Platz geschickt, wann immer er von diesem aufgestanden ist um mir wirklich bewusst zu folgen. Hier war es eine Zeit lang so, dass er an seinem Platz lag aber sofort aufsprang sobald ich nur eine kleine Bewegung gemacht habe. Ich habe nur einmal "Nein" gesagt und ihn an seinen Platz gebracht. Und dann halt... viel Geduld.

    2. Hund frisst unterwegs Blätter, Rinde, Zweige (Naturmaterialien). Zulassen, ja oder nein?

    Habe ich immer unterbunden. Eigentlich möchte ich nicht, dass er vom Boden überhaupt irgendwas frisst. Das betrifft dann auch so Essensreste, die rumliegen.

    3. Hund zieht an Leine. Zulassen oder mit Stehenbleiben/Richtungswechsel korrigieren? (Das ist für mich ein sehr ledliches Thema.. Ich weiß, dass es ein junger Hund ist, aber ich hab Angst, dass wenn ich ihm das gestatte, es eher schlimmer wird.)

    Ich würde dir empfehlen einen Trainer zu kontaktieren. Es wird schlimmer, wenn du einen schweren Hund an der Leine hast der dich überall hinzieht. Ist auch nicht so gesund für deine Schulter. Hier wird die Leinenführigkeit so trainiert: Er hat Halsband und Geschirr. Am Geschirr darf er ziehen. Das mache ich, wenn ich merke, dass sein Hirn schon völlig plemplem ist und er sich nicht mehr konzentrieren kann. Am Halsband gibts immer zuerst ein Leckerlie, wenn man die Leine einklinkt. Ich arbeite hier über Futter (also ich belohne jeden Schritt den er locker an der Leine neben mir hergeht). Bloss nicht zu viel erwarten...

    4. Anderer Hund kommt uns entgegen. Hinlaufen lassen/zu mir lotsen?

    Nie hinlaufen lassen! Zumindest nicht abgesprochen und unkontrolliert. Der Hund soll sich immer an dir orientieren, sonst lernt er, dass ander Hunde spannender sind als du und das kann dann zu Frust führen, wenn er an der Leine plötzlich nicht mehr darf.

    5. Andere Hunde generell meiden oder Nähe suchen?

    Unkontrollierte Begegungen würde ich meiden. Ich möchte zuerst den Besitzer kennenlernen, dann seinen Hund und danach entscheiden wir, ob es passt.

    6. Hund liest die eigenen Fellbüschel vom Teppich auf und frisst sie. Zulassen, ja, nein?

    Nein.

    7. Hund beißt sich in eigene Pfoten und rupft sich Schwanzhaare aus. Zulassen oder unterbinden?

    Unterbinden. Das ist nicht gesund.

    8. Bisher kam sein TF ja immer als Belohnung mit nach draußen. Weitermachen oder sein lassen? Und im Zuge dessen: Richtiges Verhalten (an Ampel stehen bleiben, Fuß gehen, wenn es wo eng wird, Kontakt zu mir suchen, ect.) belohnen, ja oder nein? Wenn Belohnung: Futter oder nur verbal? Und wiederum: Zusätzluch zum Hauptfutter oder davon abgezogen? (Das ist eune sehr lange Nr. 8.. :P)

    Ich würde dir empfehlen eine Markerwort zu etablieren. Dann kannst du jede positive Sache, die dein Hund richtig macht, markieren und belohnen. Also ja, ich würde solche Dinge belohnen, die er von sich aus richtig macht.

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