Neuer Hund - Neue "Besonderheiten"

  • Mein Rat für dich wäre, schau dich nach einem für Euch passenden Trainer um.

    Nicht, weil du unfähig bist, oder es alleine nicht schaffst. Einfach, weil es um ein vielfaches leichter ist wenn jemand drüber schaut der Ahnung hat, analysiert und dir eine Richtung vorgibt.


    Mir hilft das zb enorm, hab mich gut 1 Jahr "durchgeschlagen", versucht und gemacht, hat schon was gebracht aber wirkliche Fortschritte machen wir erst seitdem wir "professionelle Hilfe"haben.

    Hätt ich das gewusst, ich hätt es schon viel früher gemacht ;)

  • noch zum Belohnen draussen, das Markerwort ist eine gute Sache. Evtl. würde ich (jedenfalls bis der Tierarzt/Trainer draufgeschaut hat) hauptsächlich ruhige Kontaktaufnahmen und gutes Verhalten belohnen welches der Hund von sich aus zeigt, draussen eher weniger "Arbeiten" und auch nur die nötigsten Kommandos geben. Vielleicht nimmt es ein bischen den Stress und den Druck für euch beide raus (die Anspruchshaltung von Dir und den Stress und ggf. Erwartungshaltung vom Hund). Die Sozialkontakte zu anderen Hunden sind wichtig, ich würde aber ein "festes Stammpersonal" etablieren, mit Hunden die gut harmonieren.

  • Mein Rat für dich wäre, schau dich nach einem für Euch passenden Trainer um.

    - Und zwar jemand, der speziell Erfahrung mit Hütehunden hat!

    Weil alles, was du beschreibst, so typische Hütehundethemen sind.



    - Zum Punkt Pubertät, den du angemerkt hast: zum einen wäre das mit 5 Monaten wahnsinnig früh.

    Zum anderen bedeutet Pubertät beim Jungrüden im wesentlichen: Pipi lecken, Hündinnen belästigen, bei anderen Kerlen den großen Max machen und Ohren auf Durchzug stellen! :roll: Auch Jagd- und Wachtrieb entdecken gehört dazu.


    All diese Themen sehe ich aber bei Nakama nicht.


    Dagmar & Cara

  • 7. Hund beißt sich in eigene Pfoten und rupft sich Schwanzhaare aus. Zulassen oder unterbinden?

    Dafür sorgen, dass der Hund das nicht mehr macht - aber unterbinden im Sinne von Nein oder Abbruchsignal ist hier die falsche Methode. Das ist eben wieder Ausdruck von Stress und mit einem Nein setzt du den Hund noch mehr unter Druck. Kannst du versuchen, in solchen Situationen Ruhe reinzubringen?


    Du hast wenig geschrieben zu eurem Körperkontakt - mag er kuscheln und kontaktliegen?

  • Okay, eure Antworten zu meiner Liste decken sich somit wieder mit dem, was wir machen.


    Bis vielleicht auf die Sache mit in die Pfote beißen, das habe ich bisher immer mit einem Nein kommentiert und ihm sein Kaffeeholz in die Pfoten gedrückt.. Klappt meistens. Ist schwierig, ihn ohne Kauzeug zu beruhigen.


    Weil jemand den Kontakt erwähnt hat: Das kommt ganz darauf an. Die ersten Monate hatte er null Bock von irgendjemanden gestreichelt oder gekuschelt zu werden, das haben wir ihm dann aber über die Zeit mit viel Ruhe und Gelassenheit beigebracht. Davor hat der uns immer gebissen und mit der Pfote weggehaun.. Mittlerweile weiß er das durchaus zu schätzen, wenn man ihn mit langen, langsamen, rhythmischen Bewegungen die Seite krault. :) Besonders, wenn er müde ist. Wenn er wach wird kuscheln wir immer zuerst einmal, das mag er auch sehr. Aber manchmal, da kommt in ihn so eine Erwartungshaltung auf, wenn man ihn berührt.. *augenroll* Da weicht er dann der Hand aus und sucht nach einem Spielzeug, mit dem wir spielen sollen. Da gehe ich dann eigentlich nie drauf ein, keine Ahnung, wie ihr das handhabt. Ich bin der Meinung, dass ich diejenige bin, die entscheidet, wann gespielt wird.


    Also ihn berühren/halten um ihn zu beruhigen, naja, das klappt nur bedingt. Manchmal hilft es sogar sehr, manchmal stachelt es ihn auf.

  • Das ist aber ganz normal, daß Welpen nicht so die Streichelhunde sind, sondern mehr auf Beiß- und Raufspiele stehen. Verglichen mit meinem Pudelchen im selben Alter ist dein Nakama geradezu verkuschelt! Einfach so kontaktliegen ohne streicheln mochte Cara aber gern.


    Später lernen die kleinen Raufbolde das Streicheln dann doch fast immer zu schätzen.


    Dagmar & Cara

  • Ich freue mich, dass du noch dabei bist :bindafür:


    Meine Sicht der Dinge (und wirklich ausschließlich meine persönliche Meinung):

    . Hund dackelt mir Zuhause hinterher. Verneinen oder einfach nur auf den Platz schicken? Wenn auf Platz schicken: Wann davon erlösen?

    Das mit dem Auf den Platz schicken ist ein zweischneidiges Schwert. Man muss echt am Ball bleiben und konsequent sein. Mir liegt das nicht, deshalb gibt es hier Hunde-/Kindergitter und einen großen Welpenauslauf, wo der heißgeliebte Donut und die offene Schlafbox stehen. Folgen ist durch die diversen Gitter limitiert, ich schicke auch mal weg, dreht Welpi arg auf und ärgert den Senior zb ohne sich abbrechen zu lassen, sitzt er auch mal kurz im Hundeauslauf, wo er sofort in einen komaartigen Schlaf verfällt.


    2. Hund frisst unterwegs Blätter, Rinde, Zweige (Naturmaterialien). Zulassen, ja oder nein?

    Klares Nein. Meine Lösung wäre, entweder schon im Ansatz zu unterbinden, dafür müsste man aber Augen wie ein Luchs haben, oder ich lasse mir alles bringen und tausche für ein Leckerli. Für einen Hund, der arbeiten will, nicht die schlechteste Strategie, aber man muss dann damit leben, dass der Hund einem halt echt jeden Kack bringt, weil er Leckerli abstauben will (Verhaltenskette).

    . Hund zieht an Leine. Zulassen oder mit Stehenbleiben/Richtungswechsel korrigieren? (Das ist für mich ein sehr ledliches Thema.. Ich weiß, dass es ein junger Hund ist, aber ich hab Angst, dass wenn ich ihm das gestatte, es eher schlimmer wird.)

    Ich mach es wie schon empfohlen- am Halsband (ich nutze eine Retrieverleine mit zweifachem Stop) kein Ziehen, am Geschirr an der Flexi auch nicht, da bin ich aber nicht so pingelig. Grundsätzlich mag ich nicht durch die Gegend gezogen werden und werd da auch sehr deutlich. Ist gerade bei uns mit Jack auch ein Thema, das ich hoffe, in der Hundeschule bald bearbeiten zu können.

    . Anderer Hund kommt uns entgegen. Hinlaufen lassen/zu mir lotsen?

    Nein, nie. Ich leine sofort an und checke erst mal ab, ob der Hund zu uns passt. Verwickle den Halter in ein kurzes Gespräch und leine dann ab, wenn mein Hund ansprechbar und auf mich fokussiert ist (Schau- Kommando- Lob und Leckerli). Ist er das nicht und am rumspacken und in die Leine springen, gebe ich ihm noch etwas Zeit zum Beruhigen, klappt das nicht, gibt es auch keinen Kontakt.

    Hund lernt- es lohnt sich, ruhig zu bleiben, sonst gibt es keinen Hundekontakt.


    5. Andere Hunde generell meiden oder Nähe suchen?

    Kommt auf die Hunde an. Ruhige, ältere Hunde, die souverän genug sind, einen Jungspund ausspacken zu lassen und nicht weiter drauf einzugehen, sind Gold wert. Alle Hunde, die auf die Rennspiele, die ja meist ein Fiddeln sind und ein Übersprung, eingehen und anfangen zu jagen/ hetzen etc., würde ich meiden.

    Eher würde ich mir Leute suchen, mit denen man sich ab und an trifft, 2- 3 gezielte Hundekontakte pro Woche mit ruhigen, gesetzten Hunden sind Gold wert und wesentlich besser für den Jungspund als Kontakte, nach denen er drei Tage braucht, bis er wieder normal ist.

    Wäre meine Strategie.


    6. Hund liest die eigenen Fellbüschel vom Teppich auf und frisst sie. Zulassen, ja, nein?

    Von meinem Gefühl her eher nein, ich hätte Angst vor gesundheitlichen Komplikationen. Mein Hundebub macht das auch, wenn ich ihn kämme und mal ne Strähne abschneiden muss. Die muss ich in Sicherheit bringen, sonst ist die im Welpenbauch.


    Da dein Hund ständig was aufliest, würde ich das konsenquent und egal was es ist, unterbinden, einfach grundsätzlich.




    7. Hund beißt sich in eigene Pfoten und rupft sich Schwanzhaare aus. Zulassen oder unterbinden?

    Unterbinden. Das ist eine stereotype Verhaltensweise, die zu einer Zwangsstörung werden kann. Stattdessen Programm runterfahren, Kong anbieten, Hund zur Ruhe bringen.


    8. Bisher kam sein TF ja immer als Belohnung mit nach draußen. Weitermachen oder sein lassen? Und im Zuge dessen: Richtiges Verhalten (an Ampel stehen bleiben, Fuß gehen, wenn es wo eng wird, Kontakt zu mir suchen, ect.) belohnen, ja oder nein? Wenn Belohnung: Futter oder nur verbal? Und wiederum: Zusätzluch zum Hauptfutter oder davon abgezogen? (Das ist eune sehr lange Nr. 8.. :P)

    Die Art der Belohnung würde ich vom Eregungspegel des Hundes abhängig machen. Ist er schon recht drüber und giert nach Bestätigung, würde ich verbal, vielleicht ein leises, tiefes "Fein" loben. Ist er noch recht ruhig und das, was er tut, wirklich außerordentlich toll, dann gern ein kleines Leckerchen, was mir zufällig aus der Hand in den Hundehals fällt.


    Je hochgepushter der Hund, umso ruhiger musst du sein. Manches, was der Hund ungefragt anbietet, wird vielleicht auch einfach mit einem Blick zur Kenntnis genommen, wenn es nicht explizit gewünscht worden ist. So bekommt der Hund schnell ein Gefühl dafür, was du willst (einen ruhigen, jedoch aufmerksamen Hund) und was nicht (einen Hund, der drüber ist und sich nicht mehr im Griff hat).


    Grundsätzlich lobe ich für ruhiges mich anschauen, neben mir laufen, befolgen leiser Kommados. Vom groben Kommando arbeite ich mich zu feinen Kommandos vor, so dass am Ende ein Fingerzeig oder ein Blick genügt, und Hund weiss, was ich jetzt will. Dann kann man auch die Leckerli eher durch ruhiges Lob ersetzen.


    Abziehen vom Futter, das würde ich ehrlich gesagt davon abhängig machen, wie hoch der Proteingehalt des Futters ist und was für Leckerlis das genau sind.

    Ich koche für meine Hunde, sie fressen viel Gemüse, so dass ich bei Leckerlis in Fleischform sehr großzügig bin und eher von der Figur abhängig mache, wieviel ich gebe.


    Trainer finde ich bei euch auch sehr wichtig... es ist keine Schande, sich Unterstützung und Zuspruch zu holen, wenn man einen anspruchsvollen Hund hat. Viel Glück!

  • Sorry, aber dein junger Hund zeigt diverse massive Verhaltensauffälligkeiten. (Massloses Trinken, alles mögliche Fressen bis hin sich selbst verletzen)

    Das sind wirklich massive Alarmzeichen dafür, dass etwas entweder Gesundheitlich völlig im argen liegt oder der Hund so gestreßt ist, dass diese Verhaltensweisen dadurch entstehen.


    Normal ist das Alles nicht für einen Junghund


    Als erstes gehört da wirklich umfassend der Gesundheitliche Aspekt abgeklärt.


    Und dann der äußere Stress abgestellt und dazu gehört definitiv auch, dass der Hund normal aus dem Napf sein Futter bekommt und ganz in Ruhe Fressen kann ohne etwas dafür tun zu müssen und er jederzeit Zugang zu Wasser hat.

    Dann vergiß mal eine Weile sämtliche Übungen und Massenaufläufe im Hundepark. Geh einen etwas längeren möglich reizarmen Spaziergang am Tag (wo ihr richtig einfach die Seele baumeln laßt und nichts wirklich tut als die Gegend zu erkunden) und ansonsten nur kurze Gassi Gänge.

    Zieh das mal ein paar Wochen durch. Der Hund wird dir die ersten Tage um die Ohren knallen, aber da mußt du durch. Es braucht Zeit bis der wieder auf ein normales Maß runtergefahren ist.

  • Ich kann wirklich nicht glauben, dass das hier echt ist :ka: Würde einer meiner Hunde dieses Verhalten zeigen, säße ich im Notdienst einer Tierklinik um zumindest Blut und Urin prüfen zu lassen. Das sitzt doch kein Mensch aus :shocked:


    Und selbst, wenn es wirklich "nur" Stress wäre, dann würden wir hier von einem absolut krankhaftem Stresslevel reden.

  • Wenn ein Hund von einem zum anderen Tag ein stark verändertes Verhalten zeigt, ist der Halter meist sofort alarmiert. Wenn sich eine Veränderung aber langsam über Wochen einschleicht, von Tag zu Tag nur ein kleines bißchen mehr, dann kann es dauern, bis die Alarmglocken schrillen, Zumal dann, wenn der Hund weiterhin munter und lebhaft ist, spielt, frißt usw.


    Dagmar & Cara

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!