Sind manche Hunde(rassen) nur mit "Leistungssport" zu halten?
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Ab und an mal was werfen ist ganz nett aber in seine Beißwurst hacken und darum kämpfen ist für ihn das Größte. Spricht ja schon dafür dass er "beißen" braucht, oder?
Noe. Das heisst er steht auf spielerische Beutekaempfe mit dir.
Ich hab aktuell 3 Malis und nur einer ist tatsaechlich nur mittels SD zufrieden zu stellen. Der macht auch alles andere und findet es super. Aber das was er wirklich will, bekommt er nur im SD.
Die grosse Huendin ist das Gegenteil. SD findet sie geil und sie arbeitet da auch wirklich git. Aber sie findet auch alles andere toll und die bekommt man super easy ohne SD ausgelastet und zwar so, dass sie wirklich zufrieden ist.
Und die kleine Huendin steht zw. den beiden o.g. Hunden. Wenn die kein SD bekommt, ist sie allerdings angenehmer wie der Ruede
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Hi
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Anlässlich eines etwas ausufernden Threads, in dem es um die Anschaffung eines AL- Labradors ging, möchte ich mal folgende Frage in den Raum stellen: Gibt es tatsächlich Rassen, die man nicht halten kann, wenn man nicht vorhat, auf höherem Level Hundesport oder eine ähnliche Art der Auslastung zu betreiben?
Dabei geht es mir nicht darum, ob der Hund die Anlagen dazu mitbringt und ob er bei entsprechendem Training sehr gut darin ist. Mir geht es darum, ob es tatsächlich unmöglich ist, den Hund zufrieden, unauffällig und händelbar durch den Alltag zu führen, wenn man nicht ernsthaft Hundesport betreibt.
Meine reichlich naive Meinung war ja bisher, dass kein Hund unbedingt "Leistungssport" braucht
ich kann nur vom Alaskan Husky sprechen. Leistungssport braucht tatsächlich kein AH, kein Husky braucht Wettkämpfe, Iditarod und sonstigen vom Menschen gesponnenen Wettkampfwahn.
Was er aber braucht, ist das Ziehen und Rennen dürfen, wobei mein AH mit ca 6-10 km alle 2 Tage und ansonsten normales Gassi im Freilauf komplett zufrieden war. Hatte er das nicht, hätte er sich gerne immer andere Hunde gekrallt zum zerlegen, irgendwo muß die Energie halt hin.
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Aber ich kann immer noch nicht recht glauben, dass mir ein AL- Labbi oder Dsh um die Ohren fliegt, wenn er gut geführt und ausreichend beschäftigt wird, auch ohne Sport.
Der AL Labbi wird dir zwar sicher anders um die Ohren fliegen als ein LZ DSH aber auch er wird es tun und seinen Stress irgendwo abbauen.
gute geführt ist bei diesen Hunden gleichzusetzen mit gut gearbeitet und ihrer Selektion gemäß ausgelastet und zack bist du wieder im Sport oder Dienst. Du kannst niemanden gut führen dessen Grundbedürfnisse nicht erfüllt sind, den kannst du nur noch gezielt managen.
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Ich hatte ja einen second hand BC den ich ohne rassegerechte Auslastung gehalten habe. Aber: Sie war schon älter als sie zu mir kam (inklusive sehr schlechter Hüfte) und außerdem reichlich verhunzt in viele Richtungen. Da war "normal leben lernen" genug Auslastung. Als Beispiel: Sie hat nie etwas angeboten. Wollte man sie in irgendeiner Form motivieren, etwas anzubieten, hat sie direkt die Zähne gefletscht und sehr ernst gedroht. Alleine das raus zu bekommen dauerte Jahre und bis zuletzt blieb sie recht angespannt, wenn es darum ging, etwas auszuprobieren. Sie hat 6 Monate gebraucht um sich zu trauen einen Futterball auszuprobieren und das als extrem futtermotivierter Hund.
Wir waren aber eh gut daran beschäftigt an ihrer Reaktivität zu arbeiten und an der Aggression gegenüber Menschen und Hunden.
Würde ich mir einen BC Welpen holen? Niemals. Sehe ich null Sinn dahinter, weil ich kein Interesse an rassegerechter Auslastung habe. Meine Hündin wäre hingegen für jeden, der diese rassegerechte Auslastung mag, untauglich gewesen. Dafür passte sie gut in mein Leben und wurde ein echt toller, verlässlicher Hund
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Es gibt ja Arbeitshunde, für die (heutzutage) die rassegerechte Auslastung nunmal im Hundesport liegt, wie z. B. Malis. Andere Arbeitshunde wie z. B. Jagdhunde oder Hütehunde kann man (falls man Jäger ist oder Vieh zum hüten hat) ja mit der tatsächlichen Arbeit beschäftigen. Klar müssen auch diese Hunde das erstmal richtig lernen und ausgebildet werden, aber danach ist das schon etwas anders als bei Hunden die eine "Sportart" machen. Der Jäger z. B. kann dann prima ohne Leistungssport alleine seinen Hund rassegerecht beschäftigen. Dies dürfte sich dann aber vom Aufwand trotzdem nicht sonderlich unterscheiden von Hunden, mit denen man ernsthaft Hundesport betreibt.
Mit dem richtigen Aufwand kann man sicher auch Hüte- und Jagdspezialisten mit der richtigen Ersatzbeschäftigung glücklich machen. Wenn man allerdings bei den extrem spezialisierten Rassen dann noch ein entsprechendes Exemplar erwischt kann es aber doch schwierig werden, wenn nur Ersatzhandlungen angeboten werden.
Gerade bei Jagdhunden gibt es doch einige Züchter die nur an Jäger verkaufen und das meiner Meinung nach zu recht, leider kommt man trotzdem auch als Nichtjäger fast immer über andere Wege an die gewünschte Rasse.
Ein befreundeter Jäger hat ein DJT, der ist ein super lieber Familienhund. Bewegung wie jeden Tag 1h am Rad mitlaufen findet er super und hat auch Spass dran. Er geht mit ihm alle 2 oder 3 Tage ins Revier. Aber wenn er mal eine Woche nichts jagdliches mit ihm macht, zerlegt er die Bude. Seinen Beagle führt er nicht jagdlich, auch wenn er ursprünglich dafür angeschafft wurde, den bekommt er auch prima mit anderer Nasenarbeit ausgelastet und ich kenne sonst keinen Beagle der so gut gehorcht und auch im Wald bei Wild noch so gut abrufbar ist.
Ich würde mir nie den potentiellen Stress antun und mir wegen sowas wie der Optik einen Hund zulegen, den ich nicht mit den wirklich passenden Aufgaben beschäftigen will und kann. Klar kann ich auch nen total unkomplizierten, ist mit etwas Gassi und im Garten spielen zufriedenen Mali oder BC erwischen, aber das Risiko, dass mir der Hund dann um die Ohren fliegt wäre mir zu hoch.
Ich selbst wusste ganz genau, für was für einen Zweck (mehrerer ha Trüffelplantage abernten) ich einen Hund bzw irgendwann auch mehrere Hunde, brauche und finde es deshalb umso trauriger wenn viele Menschen recht naiv an die Rassewahl gehen und sich wenige Gedanken machen, wie der individuelle Hund tatsächlich sinnvoll beschäftigt wird.
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@Lockenwolf
Mulder hat Treppchenplätze auf den Landesmeisterschaften in Klasse 1 und 2 und schon einige Starts in Klasse 3.
Alleine trainieren geht 1a.
Klar, ich leg mir mit der Zange die ID Hölzchen selber, auch die Apportel — meistens gleich mehrere Sets.
Vorteil: wenn der Hund abgelenkt war und dem Stewart beim Auslegen nicht zugeschaut hat, ist er schon gewohnt, die Apportel an den erwarteten Stellen zu finden.
Bei mehreren Übungen und Gesamtdurchläufen liegt dann richtig viel Kram auf der Wiese. Ist dann gleich Ablenkungstraining, dass der Hund auch wirklich zuhört und darauf achtet welches Gerät vor uns ist — und nicht einfach nur in Sichtweite.
Wenn du mit dem Pudel nicht auf Augenhöhe bist, müsstest du von leicht oben schon sehen, ob er näher kommt. Zumindest ob er auf gleicher Höhe mit Markierungen am Rand des Platzes ist.
Ich möchte dir deine Art zu trainieren gar nicht madig machen.
Aber wenn man möchte und es einem liegt, dann reicht gelegentliche Unterstützung.
Man ist zeitlich flexibler und kann die Zeit statt mit Autofahren mit dem Hund verbringen.
Ist ja auch ein Umweltaspekt.
Mantrailing geht alleine wirklich nicht. Irgendwer muss ja gesucht werden
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Man geht auch nicht los und kauft sich ein Dressurpferd und stellt das hinters Haus und meint, jetzt lerne ich erstmal reiten.
Der Vergleich mit dem Dressurpferd trifft nicht so ganz, glaube ich. Diesem würde ziemlich sicher nicht viel fehlen, wenn es auf einer ausreichend großen Weide mit einigen anderen Pferden leben dürfte, ohne dass der Mensch mit ihm arbeitet.
Oder trifft er doch?
Nein, du hast schon Recht:
In der Herde auf die Koppel ist für alle Pferde das Schönste und geht immer und reicht.
Aus Kostengründen wachsen Sportpferde die ersten drei Jahre in Gruppenhaltung und Weide auf.
(Lässt man mal die seltenen, fehlgeprägten oder Erkrankten Fälle raus.)
Der Anteil an Leistungslinien ist bei Freizeitpferden aber sehr viel höher, als bei Freizeithunden.
Bezahlbare Pferde sind der Hauptteil der Zucht, die auf Spitzenpreise abzielt, aber viele Fohlen, Jährlinge und Jungpferde produziert, die immernoch toll sind — aber dann für etwas weniger tausend Euro an privat gehen.
Oder später Second/Third-Hand verkauft werden.
Sehr, sehr viele Reiter haben für 2-3 mal die Woche reiten ein Pferd, dessen Eltern und Vorfahren 2-3mal AM TAG bewegt wurden um sich in der Zucht einen Namen zu machen.
Und ja: das macht vielen Reitern sehr viele Probleme.
Das Zuchtziel: „Anspruchslos bei wenig Auslastung“ gibt es bei Warmblütern nicht.
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Ich würde mir nie den potentiellen Stress antun und mir wegen sowas wie der Optik einen Hund zulegen, den ich nicht mit den wirklich passenden Aufgaben beschäftigen will und kann. Klar kann ich auch nen total unkomplizierten, ist mit etwas Gassi und im Garten spielen zufriedenen Mali oder BC erwischen, aber das Risiko, dass mir der Hund dann um die Ohren fliegt wäre mir zu hoch
Und genau das ist die Crux an der Sache - die Optik. Leistungshunde (ich fasse damit jetzt einfach alle zum ursprünglichen Gebrauch oder zu einer bestimmten Aufgabe weitergezüchteten Hunde zusammen) sind nunmal oft hübsch und ästhetisch. Da passen die Proportionen, da wird nicht übertypisiert (zumindest nicht in den Leistungszuchten), und sie stehen einfach anders da - ich weiß nicht, wie ich das besser beschreiben soll. Ursprünglicher, vielleicht.
Natürlich ist das attraktiv für den Käufer. Ich überspitze jetzt mal: Warum sollte ich mir einen Hund aus Showzucht holen, der freundlich guckt und plüschig ist, während der LZ-Hund vor Energie strotzend und gut bemuskelt daneben steht und mal so richtig auf der Hundewiese was hermacht? Das die Showzucht immernoch mehr als genug Energie hat um die Hobby-Ambitionen des Käufers zu befriedigen fällt beim (optischen) Betrachten der Unterschiede dann nunmal schnell untern Tisch.
Ich finde Malis superdupermegahübsch. Ich mag ihren Charakter, ich find die Arbeit mit denen geil. Will ich mir selbst einen holen? Nö, obwohl es charakterlich sogar passen würde. IGP ist nicht mein Lieblingssport, und ich wäre nicht mit Herzblut dabei.
Ich liebe es, unserem Schäfer und seinen Hunden bei der Arbeit zuzuschauen. Hätte ich die Möglichkeit Hütis auszulasten? Jap. Find ich sie hübsch? Total. Aber: Charakterlich passt es zwischen denen und mir überhaupt nicht, und das würde öfter knallen als meine Nerven es mitmachen würden.
Was ich bei vielen Hundeinteressenten vermisse ist Interesse an allem, was über Optik hinausgeht, nämlich Charakter und Auslastung und die Bereitschaft, sich vor Ort und live mal zu informieren. Wenn jemand einen Hund aus der FCI 6 haben will, ist das vollkommen in Ordnung! Aber da gibt es eindeutig gemäßigtere Rassen als die Bracken, oder die Gascognes, oder oder oder. Es muss nicht die FCI 9 sein! Aber wenn man dann auf Leistungszuchten besteht, weil man vollkommen Beratungsresistent ist und keinerlei Kompromisse eingehen will, dann muss man sich damit abfinden dass es wahrscheinlich irgendwann ziemlich gewaltig rappelt und knallt (ausgenommen die 2% Einzelfälle bei denen es klappt und die dann gerne als Beispiel genommen werden, dass das alles ja garnicht so schlimm sei).
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Aber warum wird der Hund aus der Showzucht dann freundlich guckend und plüschig gezüchtet?
Das ist das, was ich nicht verstehe. Es gibt bei einigen ursprünglichen Arbeitsrassen ja schon die Showlinie, die genau dafür geschaffen wurde, den Hund als Familienhund halten zu können und die Arbeitseigenschaften fürs reine Hobby zu nutzen. Nur züchtet man die dann mit so übertriebener Optik, dass sie nicht mehr so ansprechend aussehen, körperlich auch nicht mehr so leistungsfähig ist. Und dann wird ggf. noch für die Farbe was Unpassendes eingekreuzt und teuer vermarktet.
Für mich stellt sich die Frage nach dem Leistungssport tatsächlich erst in zweiter Linie. Ich würde mir einen Arbeitshund aus ausgewählter Zucht dann zulegen, wenn ich die entsprechende Arbeit zu erledigen habe. Und ich finds schade, dass Rassen mit jahrhundertelang sorgsam - wenn auch nicht immer schön - selektierten Gebrauchseigenschaften so umgegangen wird wie aktuell. Es mögen mal Zeiten kommen, wo man genau diese Eigenschaften auch wieder dringend braucht.
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Nur züchtet man die dann mit so übertriebener Optik, dass sie nicht mehr so ansprechend aussehen, körperlich auch nicht mehr so leistungsfähig ist.
Naja, der teilweise Wegfall der körperlichen Leistungsfähigkeit gehört da aber zum Prozess dazu. Wenn ich nur etwas Gassigehen und psielen möchte, brauche ich doch keinen Hund, der mit ein wenig Muskelaufbau senkrecht die drei Meterwand hochlaufen kann.
Denn Fähigkeit, die sie rein körperlich haben, werden viele in der Langeweile auch einfach einsetzen. Deshalb schraubt man die körperlichen Fähigkeiten durch etwas mehr Masse, veränderte Winkelung etv zurück und limitiert das Verhalten dadurch zusätzlich.
Warum sollte ich mir einen Hund aus Showzucht holen, der freundlich guckt und plüschig ist, während der LZ-Hund vor Energie strotzend und gut bemuskelt daneben steht und mal so richtig auf der Hundewiese was hermacht?
Wobei das auch wieder schlicht im Auge des Betrachters liegt.
Zum einen können doch viele Muskelmasse nicht von Fett unterscheiden und gerade Leistungshunde entsprechen sehr oft nicht dem typischen ästhetischen Empfinden vieler Leute, weil da einfach egal ist, wie das Fell aussieht, ob der Kopf zu groß oder zu klein ist, wie die Ohren stehen oder ob die Rute ne seltsame Länge hat.
Form follows function ergibt nicht zwingend schöne Körper. Sie sind funktional, aber das bedeutet noch lange nicht, dass sie hübsch sind. Selbst die LZ Besitzer gestehen sich in der Regel ein, dass ihr Leistungsbock nicht wirklich hübsch aussieht.
Klar wenn ich im Park mit dem Homies auf dicke Hose und mein kleines Ego streicheln will, ist der Hund der vor Muskeln kaum laufen kann ne gute Wahl, auf der Hundewiese unter den anderen Familienhundhaltern werd ich damit eher schräg angeguckt, da komm ich mir dem lieb guckenden Plüschie in toler Farbe um Welten besser an.
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