Sind manche Hunde(rassen) nur mit "Leistungssport" zu halten?

  • Wenn du selbst eine Leidenschaft hast, diese aber nicht ausführen darfst und wenn, dann nur so larifari, dann macht dich das doch auch unglücklich oder?


    Bergsteiger, die nur in die Halle können, Musiker die einmal die Woche spielen dürfen, Leseratten mit Bilderbüchern usw.

    Sicher. Aber meine Frage war ja gerade: Was macht man mit den Hunden, die eine Leidenschaft haben, deren Körper aber da nicht mitmacht?

  • Wenn du selbst eine Leidenschaft hast, diese aber nicht ausführen darfst und wenn, dann nur so larifari, dann macht dich das doch auch unglücklich oder?


    Bergsteiger, die nur in die Halle können, Musiker die einmal die Woche spielen dürfen, Leseratten mit Bilderbüchern usw.

    Sicher. Aber meine Frage war ja gerade: Was macht man mit den Hunden, die eine Leidenschaft haben, deren Körper aber da nicht mitmacht?

    Was soll man da anders tun können, als dem Hund so gut wie möglich eine Alternative zu bieten? Und zu hoffen, dass es ihm reicht?


    Ich bin da ganz bei Karpatenköter.

  • Ich finde es gibt durchaus einige „Spezialisten“, die ihren Job haben sollten damit sie wirklich glücklich sind.

    Unter Leistungssport versteh ich allerdings Sport mit Prüfungen das wiederum braucht in meinen Augen kein Hund. Den Hund interessiert das nicht, ob er Prüfungen hat oder nicht sondern ob er die Arbeit erledigen darf/seinem Job nachgehen kann.


    Ich bleibe mal grade beim Border Collie, einfach weil ich ja selber Border Collies ich sage mal aus Hütelinie habe.

    Zum einen zum gesundheitlichen Aspekt: Bei einem meiner Bc war lange nicht klar, ob er je an den Schafen arbeiten darf. Er hatte sich als er etwas über 6 Monate alt war das Kaparlgelenk gebrochen beziehungsweise es war kein Bruch in dem Sinne von Knochen durch, sondern von vielen kleinen Knochensplittern. Ich kam da schon stark ans überlegen was tun, wenn er nie arbeiten darf?

    Zu einer Antwort bin ich nicht wirklich gekommen, zum Glück durften wir nach langer Schonung los legen. Er ist eher der Typ, dem man es so nicht anmerken würde, dass ihm Arbeit fehlt. Immer entspannt, nie überdreht nix... merken das ihm das fehlt tut man bei ihm aber beispielsweise daran, dass er dann schlecht frisst. Wir wissen nicht, wie lange er arbeiten darf bis die Athrose so da ist und er es nicht mehr darf. Ich weiß nicht, wie er das dann verkraften wird Vorallem weil er es jetzt ja kennen gelernt hat. Das wäre damals sicherlich ein „Vorteil“ gewesen, wenn wir gar nicht wer los gelegt hätten.

    Mein anderer Bc musste 6 Monate Ruhe halten im letzten Jahr. Ihm merkte man das total an! Er macht auch gerne Unterordnung, Agility oder what ever aber das würde nie die Arbeit am Vieh ersetzen. Die Zufriedenheitaskala ist eine ganz andere.


    Was mir ehrlich gesagt mehr Bauchschmerzen macht, als die Leute die sich ich sage mal „spezis“ anschaffen ohne eine Aufgabe der Rasse/Linie entsprechend zu haben sind die Züchter, die z.B. Hütelinien verpaaren diese Hunde aber abgeben an Leute ohne Vieh ohne Job.

    Obi, Agility, Frisbee ganz egal was oft ist schon vorher klar, dass der Hund wenn dann nur mal sporadisch ran darf und Schafe eher einmal im Monat als Sportgerät dienen... Das finde ich noch schlimmer als die unüberlegten Anschaffungen denn diese Züchter sollten es definitiv besser wissen..

  • Was ist mit Hunden, die zwar gerne Sport machen würden, das aber aus irgendwelchen gesundheitlichen Gründen nicht dürfen?

    Also ich denke schon, dass man sich einen unleidlichen Hund heranzieht, wenn man nicht dafür sorgt, dass er seine Energie loswerden kann. Ob das nun aber unbedingt ein ganz bestimmter Sport sein muss, würde ich bezweifeln.

    Das ist von Hund zu Hund anders.

    Ich hab hier 3 Hunde der selben Rasse, 2 davon sind/waren nur eingeschraenkt faehig unseren Sport zu machen und ja, die Reaktionen sind/waren verschieden. Also wurde dafuer gesorgt, dass sie angepaast an ihr koerperliches Problem trainieren konnten oder halt gar nicht...je nach Hund.

  • Ich habe mir meinen zweiten BC bewusst aus der Nothilfe geholt.

    Er war gut versaut, wie sich das gehört, wenn man einen Hund anschafft, den man zwar lieb hat, aber den man nicht versteht.

    Er kam zum Sklett abgemagert in die Vermittlung, weil er aus seinem Einzelzwinger Schafe beobachten „durfte“. Die hat er dann „gehütet“. Beim Gassie Laser dann zusammengebissen worden. Seine Methode sich alles vom Leib zu halten war: zubeißen, alles und jeden.

    Naja, sein Charakter ist das gar nicht. Er ist ein ganz feiner Hund, der immer Körperkontakt braucht.

  • Was ist mit Hunden, die zwar gerne Sport machen würden, das aber aus irgendwelchen gesundheitlichen Gründen nicht dürfen?

    Also ich denke schon, dass man sich einen unleidlichen Hund heranzieht, wenn man nicht dafür sorgt, dass er seine Energie loswerden kann. Ob das nun aber unbedingt ein ganz bestimmter Sport sein muss, würde ich bezweifeln.

    Ich habe mit meinem alten Rüden ja so einen Fall. und das war in jungen Jahren, wenn er gerade wieder einen aktiven Schub hatte wirklich die Hölle.

    Mr E war nicht der Typ bei dem man gesagt hätte nur Sport A geht, um den auszulasten, da war man nicht so eingeschränkt, er wollte einfach irgendetwas sinnvolles tun. Aber er wurde auch über kurz oder lang extrem unleidig und aggro, wenn das über längere Zeit nicht möglich war auf Grund seiner Gesundheit und vor allem war es auch für mich anstrengend, weil man auf Grund der Einschränkungen nicht so hochwertig trainieren konnte und somit oftmals mehr machen musste, weil man die nötige Qualität der Auslastung nicht erreichen konnte, was wiederum bei den Erkrakungen nicht so einfach war.

    Ein Teufelskreislauf

  • Wenn du mich meinst. Stimmt. Ich war vor fast 30 Jahren mit Derby, meinem Pflege- und Gassi- Dsh, mal ein bisschen im SV unterwegs. War insgesamt nicht so mein Ding. Derby war mein Traumhund. Super in der UO, ein Totalausfall im SD.

    Hat im Sport aber wg. mangelnder Triebigkeit nix gerissen.

    Seitdem war ich nicht mehr auf Hundeplätzen, sondern lebe nur Alltag mit Hund.

    Arbeitshunde kenne ich schon auch. Halt ein paar jagdlich geführte Jagdhunde. Oder was ist sonst ein "Arbeitshund"? Irgendwann hatten ja die meisten (älteren) Rassen/Schläge mal eine Arbeit/ wurden zu bestimmten Zwecken gebraucht.

    Ja, ich hab dich gemeint. Die Leistungszucht, gerade in der DSH Scene hat sich gewandelt und ist für jemanden, der nicht mit befasst ist ganz unübersichtlich.

    Es gibt unterschiedliche Linien, aber man muss sich damit eingehend beschäftigen.


    Ein mir bekannter , meiner Meinung nach guter Züchter verkauft DSHs auch außerhalb des Sportes. Erfolg: Naja, die Leute kommen nicht klar.

    Das sind keine Mitlaufhunde.

    Ich kenne auch Schäfis aus der Hochzucht und Dissidenz, die vom Wesen her klasse sind und relativ einfach. Aber, die wenigen, die ich kenne sind körperliche „Baustellen“.

    Und das ist wirklich ein Drama.


    Ich hab im Ort einen DSH Züchter. Die Hunde fallen auf. Die sind einfach nett und normal, Leistungslinie.

    Aber als Laie, weiß Ichsucht nicht, ob die einfach nur unsäglich gut ausgebildet werden.

  • Ich hab im Ort einen DSH Züchter. Die Hunde fallen auf. Die sind einfach nett und normal, Leistungslinie.

    Aber als Laie, weiß Ichsucht nicht, ob die einfach nur unsäglich gut ausgebildet werden.

    Und das darf man nicht unterschätzen..



    Es geht nicht um die Arbeit an sich. Die dürfte an sich recht ähnlich sein (z.b 2 Fährten für den Sheltie, 2 für den DSH). Der Unterschied ist- ich brauche zum auslegen einer Fährte für mein Wollknäul keine 5min. Eine ordentliche Fährte auslegen dauert. Mein Sheltie grast die in 5min ab und freut sich. Die korrekte Abarbeitung einer ordentlichen Fährte ist nicht in 5min getan.


    Für meinen Hund reicht so ne "schlamperfährte" die im grunde nix anderes ist als Futter vom Boden trüffeln. Zeitaufwand inkl Nutzung maximal 10min.

    Für nen Gebrauchshund ist das lachhaft.


    Das kann man ohne entsprechende Infos gar nicht wissen vorher. Aber die holt man sich als Anfänger doch eher selten vorab ein (ich würd mal sagen 1 von 10 geschätzt). Die anderen 9 denken "ach mit bisschen Futter beim Gassi verstreuen ists getan". Für die ist das in deren Welt auch wirklich "mit dem Hund arbeiten".

  • Wenn sich nun jemand in den DK verliebt, muss er dann auf die Rasse verzichten?

    hasilein75 Du kannst ja mal von deiner Erfahrung diesbezüglich erzählen, wenn du magst... wenn nicht, ignorier den Tag. :smile:

    Ja, muss er..... denn für den Hund bedeutet die "Herausforderung und Verliebtheit" im schlechtesten Fall ein völlig verkorkstes Leben an der Leine...... und für den Halter die fiepende Pest auf vier Beinen...... in den meisten Fällen geht es schief, weil die Hunde mit falschen Vorstellungen angeschafft werden.... ich empfehle den DK nicht mehr, die Hunde sind zu schade für ein ruiniertes Leben.

  • hasilein75 Du kannst ja mal von deiner Erfahrung diesbezüglich erzählen, wenn du magst... wenn nicht, ignorier den Tag. :smile:

    Ja, muss er..... denn für den Hund bedeutet die "Herausforderung und Verliebtheit" im schlechtesten Fall ein völlig verkorkstes Leben an der Leine...... und für den Halter die fiepende Pest auf vier Beinen...... in den meisten Fällen geht es schief, weil die Hunde mit falschen Vorstellungen angeschafft werden.... ich empfehle den DK nicht mehr, die Hunde sind zu schade für ein ruiniertes Leben.

    Ich kenne einige mit einem DK oder DD aus dem Tierschutz bei denen es super läuft. Aber jeder Hund wird über ernsthafte Fährte, Dummy oder Trailen ausgelastet 1-3x Woche. Bei mir wäre auch fast ein DK/Vizsla Mix gelandet. Aber die Leute hatten halt keine falsche Vorstellung und der vermittelnde Verein ist ein Verein, der sich explizit auf die Vermittlung von Jagdhunden spezialisiert hat und dementsprechend gut schaut, wo welcher Hund passen kann. Sie vermitteln auch gern an Jäger wenn sie einen Hund haben der das Potential hat. Ich würde das immer so empfehlen. Schwierig wirds halt, wenn Verein Hundeherzchen XY dann Jagdterrier und DKs an Familien ohne jegliche Ahnung oder Ambition vermittelt.


    Ich finde - wer verliebt ist, muss sich genau überlegen, ob er*sie den Preis zum Glück für den Hund zahlen mag. Wenn nicht, gibts noch die Möglichkeit, einen genügsamen Senior zu adoptieren - es gibt genügend alte Jäger die ein Sofa, einen Garten und Leinenspaziergänge sehr schätzen würden.

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