Was macht einen Terriermenschen aus?
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Beim Zusammenleben mit einem Terrier muss ich kein perfektes Frauchen sein.
So habe ich Terrier auch immer wahrgenommen - im Gegenzug liefern die dann auch keinen perfekten Gehorsam sondern bleiben immer Kosten-Nutzen-Maximierer ... Der Besitzer wird heiß und innig geliebt - aber manchmal gehen die eigenen Interessen dann doch vor.
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Beim Zusammenleben mit einem Terrier muss ich kein perfektes Frauchen sein.
So habe ich Terrier auch immer wahrgenommen - im Gegenzug liefern die dann auch keinen perfekten Gehorsam sondern bleiben immer Kosten-Nutzen-Maximierer ... Der Besitzer wird heiß und innig geliebt - aber manchmal gehen die eigenen Interessen dann doch vor.
Aber später nur, wenn‘s nicht wirklich darauf ankommt.
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Wir waren als Jugendliche sehr eng mit einem Jagdterrierrrüden befreundet, und der kleine, grimmige, suizidale Mistkerl mit dem Temperament eines Axtmörders hatte wirklich das Potential, einen geradeswegs in den Wahnsinn zu treiben. Als wir uns mal wieder überlegten (ich glaube, das war, nachdem er einem Jungbullen an der Nase gehangen hatte und fast umgekommen wäre) ,warum zum Teufel wir dieses unmöglich Vieh trotzdem so liebten, hat meine Freundin einen sehr schönen Satz gesagt: "Weil sein Herz genauso groß ist wie seine Zähne."
Das passt, glaube ich, auf die meisten Terrier: Sie haben, gemessen an ihrer geringen Größe, wirklich ein unglaublich riesiges Herz, und es ist schon sehr charmant, wenn sie einem das zu Füßen legen. Da kann man dann - lächelnd - über vieles hinwegsehen.
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Ich fand Jack Russels immer toll aber war mir nicht sicher, ob ich mit solch einem dynamischen Hund klar komme. So hatte ich mich vor ein paar Jahren angeboten auf Ginger den JR von Freunden für 2 Wochen aufzupassen. Es lief alles sehr gut, dass einzige was mich störte war, dass der kleine Kerl bei jeder Bewegung von mir aufsprang und immer hinter mir war. Einmal hatte ich ihn ausversehen in der Garage eingesperrt weil ich gar nicht gemerkt hatte, dass er mir dorthin gefolgt war. Nun bin ich mir aber nicht sicher, ob dieses eine typische Terriereigenschaft ist oder ob Ginger gestresst war, da er ohne seine Besitzer war. Ist es für entspannte Terrier im normalen Leben möglich weiterzuschlafen, wenn das Frauchen aufsteht oder springen eure auch immer sofort auf und kleben hinter euch?
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Man braucht definitiv Humor, und man darf kein Perfektionist sein.
Und man muß einfallsreich sein, wenn man mit dem Terrier arbeitet, denn fünfmal hintereinander dasselbe langweilt ihn.
Wichtig ist auch eine schnelle Auffassungsgabe, damit man rechtzeitig merkt, wenn der Terrier einen mal wieder veräppelt.
Und eine gute Beobachtungsgabe, um rechtzeitig eingreifen zu können, wenn der kleine Terrorist mal wieder den Waldrand scannt....
Wichtig ist die Bereitschaft, zu arbeiten, und von vornherein zu wissen, daß der Terrier Kommandos immer wieder mal hinterfragen wird und austesten wird, ob er sie tatsächlich ausführen muß. Der Terrier ist kein "sag mir was ich tun soll, und ich mache es"- Hund.
Und man braucht definitiv Humor Humor und nochmals Humor, damit bringt man einen Terrier zum Arbeiten.
Führungsqualitäten sind auch nicht schlecht, damit er einen ernst nimmt. Also Konsequenz, Ruhe etc. Dann tut er alles für Dich.
Man muß halt einfach Spaß daran haben, wenn er wieder mal den Clown macht...
Achja, bissel irre muß man auch sein. Habe ich schon erzählt, daß hier gerade eine wunderschöne 3jährige Jagdterrine ein neues Zuhause sucht? *help..... *haltetmichfest.... *dahinschmelz....
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Wenn ich etwas mit meinem Hund ausdiskutiert habe, dann möchte ich irgendwann auch, dass das nicht weiter hinterfragt wird, und dass dem Hund meine Meinung als "letzte Instanz" in einer Sache auch wirklich wichtig ist
Also wichtig ist Deine Meinung dem Hund absolut.
Er behält seine eigene nur parallel weiter.
Ich finde das Ausdiskutieren im Alltag tatsächlich gar nicht so anstrengend. Das sind überwiegend nur Blicke, auf die ich entweder ebenfalls nur mit einem Blick ("Ich sehe es, lass es einfach") reagieren muss, mit einem Signal (wie "weiter", "Fuß", "lass es", wenn der Drang, etwas zu tun, doch ein wenig größer ist) oder mit einem Lob, damit der Hund nicht noch etwas nachlegt, um aufzufallen.
Was daraus resultiert ist, dass man mit seinen Augen tatsächlich sehr viel am Hund sein muss.
Wenn ich mit meinen Hunden offleine verträumt in den Sonnenuntergang spazieren würde, würden sie nicht glücklich neben mir traben, sondern andere Hunde verprügeln, sich in Aas wälzen und irgendwann in Wald oder Feld abbiegen, um irgendwas zu jagen.
Da braucht es wirklich in kurzen Abständen Blickkontakt und ein aufmerksames Scannen der Umgebung, um dem Hund zu signalisieren, dass man die Fuchshice bemerkt hat und der Hund besser einen Bogen macht, dass man unfassbar stolz ist, dass der Hund das Reh/ den Vogel/ den Hasen gesehen hat aber jetzt nicht gemeuchelt wird und dass der 3x so große DSH, der gerade kommt, auch wirklich nicht verprügelt wird, obwohl er durch den hauseigenen Wald des Terriers trabt.
Für mich hat genau das aber den großen Vorteil, dass ich mich komplett auf das Hier und Jetzt konzentrieren muss, sobald ich mit meinen Hunden draußen bin.
Keine Zeit für Gedanken über den Job oder Probleme. Nur Grün, die Hunde und Konzentration auf beide. Mich erdet das ungemein, weil ich Abstand zum Alltag habe, sobald wir unterwegs sind.
Fun fact: Ich hatte mal einen BC- Mix in der Urlaubsbetreuung. Dieser Hund hat mich wahnsinnig gemacht. Er null diskutiert, alles sofort präzise umgesetzt und wenn ich ihn irgendwo abgelegt habe, blieb er wie angenagelt dort liegen, bis ich ihn wieder abgeholt und ihm erlaubt habe, aufzustehen. Hat dazu geführt, dass ich ihn gelegentlich vergessen habe.
Wenn wir spazieren gegangen sind, brauchte ich nie eine Leine, weil er an mir klebte. Mir war das tatsächlich zu wenig Austausch, zu wenig Eigensinnigkeit. Mir haben die Ecken und Kanten "meiner" Rasse bei diesem Hund richtig gefehlt. Ein tolles Tier, aber glücklich geworden wäre ich mit ihm wohl nicht.
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Luthien bleibt morgens oft im Bett Liegen wenn wir aufstehen.
Also ja dieses Verhalten was du beschreibst kenne ich sonst öfter von Hütehunden.
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kleine, grimmige, suizidale Mistkerl mit dem Temperament eines Axtmörders
Das klingt so nach meinem Hund. Made my day.
50% Terrier hier und alles was ihr beschreibt trifft zu. Ich geh mal meinen Humor suchen...
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Ein absolutes Muss ist auch dieses Buch. Das haben sicher einige oder?
Terrier! Sonst noch Fragen?: So wird Ihr Terrier ein toller Begleiter
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Und hier noch der Grund, warum ich Terrier, so wie ich sie kennengelernt habe empfehlen würde (nicht jede Terrierrasse und nicht die ganz Jagdambitionierten, aber im Großen und Ganzen):
Sie haben Nerven, Selbstbewusstsein und Standing und ein unglaubliches Talent, aus jeder Situation das Beste für sich herauszuholen. Wenn man es geschafft hat, ihr Vertrauen und ihren Respekt zu erarbeiten und ihnen verkauft hat, dass sich die Zusammenarbeit lohnt, dann machen sie jeden Scheiß mit und gehen durch dick und dünn mit einem. So lange sie nicht zu kurz kommen (und dafür sorgen sie schon ). Das macht sie sehr vielseitig und zu robusten Anpassungskünstlern.
Ich hatte es in einem anderen Thread ja auch beschrieben: Ronja ist mit mir ewig wandern gegangen und hat ihre Dummyarbeit mit mir geliebt (die aber viel mehr auf Eigenständigkeit als auf Präzision ausgerichtet war - aber damit haben wir den Jagdtrieb in den Griff bekommen). Ihr bester Kumpel war eine Hündin hier im Dorf, die oft mit uns mitkam. Die konnten spielen, da blieb kein Auge trocken und höfliche Hunde haben freiwillig einen großen Bogen gemacht. Klar hat sie immer wieder hinterfragt, ob XYZ noch gilt.
Wenn sie aber mit ins Tierheim kam, dann war sie der perfekte ruhige Mitläufer mit den Hunden dort. Es wäre ihre Chance gewesen, loszuziehen und ihr eigenes Ding zu machen, ich war ja gut beschäftigt und mit der Aufmerksamkeit woanders. Aber wie terriers4me sagte: Da kams drauf an, das wusste sie auch und ich konnte mich bombenfest auf sie verlassen. Sie hat Feste und Feiern geliebt, eine spezielle Vorliebe für Musikvereine gehabt und abgesehen vom Boden absaugen hat sie sich da mustergültig benommen. Wenn beim Wandern eingekehrt wurde, war sie unterm Tisch und hat geschlafen. Weil sie wusste, sie wird beim Essen auch nicht vergessen Ein „where ever I lay my hat ...“-Hund.
Man braucht halt Humor, Gelassenheit, Geduld, Spaß an der Diskutiererei und den guten und nicht so gute Ideen, freundliche Konsequenz und - ganz wichtig - die Fähigkeit, bei Bedarf noch viel sturer zu sein als der Hund
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