Was macht einen Terriermenschen aus?

  • Was ich gar nicht ab kann, ist dies irre/die hibbeligkeit, die z.b. die kurzen russel oft mitbringen.

    Das ist m.E. aber zu einem nicht unwesentlichen Teil Erziehungssache.

    Oft bei Hunden, die von Welpenbeinen an (hirnlos) "ausgelastet" werden.


    Bevor der Parson hier einzog, habe ich mir Würfe verschiedener Rassen angesehen. Bezeichnend fand ich, dass Cocker, Pudel & Co nach dem Fressen alle im Auslauf umgekippt und eingeschlafen sind. Das kannte ich von keinem meiner JRT/PRT- Welpen absolut nicht.


    Von Frau Hund gibt es zwei Videos, auf denen sie 7 bzw. 8 Wochen alt ist. Auf dem ersten verprügelt sie ihre Geschwister, weil sie zu nahe an ihr Spielzeug gekommen sind, auf dem zweiten ist sie total k.o., weigert sich aber, schlafen zu gehen und ihr fallen im Sitz immer wieder die Augen zu, das Köpfchen runter, aber sie wehrt sich nach Kräften, sich hinzulegen. Beides finde ich typisch für "meine Rassen". Heute ist ihnen davon allerdings nichts mehr anzumerken.

  • Einmal hatte ich ihn ausversehen in der Garage eingesperrt weil ich gar nicht gemerkt hatte, dass er mir dorthin gefolgt war. Nun bin ich mir aber nicht sicher, ob dieses eine typische Terriereigenschaft ist oder ob Ginger gestresst war, da er ohne seine Besitzer war. Ist es für entspannte Terrier im normalen Leben möglich weiterzuschlafen, wenn das Frauchen aufsteht oder springen eure auch immer sofort auf und kleben hinter euch?

    Der Westiemix ist so, der ist ein totaler Kontrolletti und würde, wenn es ginge, am liebsten in mich reinkrabbeln, damit er immer dabei ist, wo ich bin. Ihn habe ich auch schon mehr als einmal in meinem Abstellraum versehentlich eingesperrt, wo er im Dunkeln ohne sich bemerkbar zu machen, gewartet hat, bis ich ihn gesucht habe. Da er mir ja eigentlich wann immer es geht (Kindergitter! :D ) wie ein Schatten folgt, habe ich ihn natürlich immer schnell "vermisst" und dann geschaut, wo er das letzte Mal noch da war und so schnell wieder befreit.


    Woher diese extreme Fokussierung auf mich kommt, weiss ich nicht, er kam zu uns mit knapp 10 und hatte schon einiges hinter sich. Er neigt zu Tunnels und ist grundsätzlich eher unentspannt, besonders wenn es um für ihn wichtige Ressourcen geht.


    Der Welpi, der war von Anfang an wesentlich aufgeräumter innerlich, entspannter und ruhiger. Wo der Westiemix schon durchdreht, sitzt Jack noch und guckt sich die Situation erst noch eine Weile an. In dieser Zeit ist er noch wunderbar ansprechbar und umleitbar.

    Er folgt mir auch nicht immer, es langt ihm, wenn er weiß, wo ich ungefähr bin im Haus. Dann liegt er in einigem Abstand dösend herum und wartet, bis ich wieder in seine Nähe komme.





    Für mich liest sich alles das, was hier über Terriermenschen geschrieben worden ist, nach einem extrem angenehmen Menschenschlag :smile: Ich hoffe sehr, auch mal einer zu werden und die Gelassenheit und Kreativität eines echten Terriermenschen zu entwickeln... =)  :lol:

  • Ich machs mir mal einfach. Bin als Molossermensch zum Terrier gewechselt (hatte aber als Kind bereits außerordentlich viel mit Jackys zu tun), weil ich im Grundcharakter diverse Parallelen sehe. Ich wollte es aber beweglicher, arbeitsfreudiger und vor allem gesünder.


    Und ich muss sagen gegen einen Molossersturkopf sind Terrier absolut easy. Allem voran natürlich, weil sie einfacher zu motivieren sind. Aber dieses ganze "sie schenken einen nichts", "man muss sich das vertrauen verdienen" usw... stimmen zwar im Gegensatz zu beispielsweise Gebrauchshunden, aber ich finde es wirklich nichts im Vergleich zu Molossern. Daher: wer mit Molossern klar kommt, wirds auch mit Terriern gut :D

  • DerFrechdax

    Ich sag immer ich mag Arschlochhunde xD Dieses präsente "hier bin ich und ich bin ich. Punkt". So nette, unkomplizierte Mitlaufhunde sind definitiv toll und haben ihre Vorteile. Mir wäre es auf Dauer aber einfach zu langweilig. Irgendjemand schrieb am Anfang des Threads, sie mag es sich an dem Hund "zu reiben". Genau das mag ich auch. Ich will keinen Hund der mir jeden Wunsch von dem Lippen abliest. Er soll selbstständig sein Leben leben, wie er will und ich gebe "nur" den Rahmen vor. Also eigenständig, selbstbewusst, mutig, neugierig, nervenstark (fehlt meinem Exemplar leider, aber die meisten Terrier haben das ja doch auf ihre Art), konfliktfreudig (mit mir - ich liebe es, wenn sie symbolisch die Mittelkralle rausholen) usw... Das erfüllen für mich beide Rassegruppen in Perfektion.

    Und ja, natürlich bindet sich irgendwie jeder Hund an seinen Menschen. Trotzdem empfinde ich die Bindung von Terrier und Molossern zu ihren Menschen als besonders eng. Die vom Molosser nochmal etwas mehr, weil die sich meist speziell noch einen Menschen raussuchen und für den wirklich ohne Rücksicht auf sich selbst durchs Feuer gehen. Da sind Terrier noch etwas mehr Ich-bezogen meiner Erfahrung nach.

  • Atrevido vielen Dank für deine Erklärung! Ich hab mit Bollerköpfen bisher kaum was zu tun gehabt und fand ihre Vertreter bisher eher "trantütig" unterwegs (kenne aber natürlich nur Vertreter vom Sehen, hatte nie einen) , deshalb danke dir sehr für deine Sicht auf die Dinge.



    Das Lebendige, Fröhliche, Leistungsbereite für Ihren Menschen ist es, was mich sehr für Terrier eingenommen hat. Wobei es natürlich auch welche gibt, die eher missgelaunt und großzügig Sanktionen austeilend durchs Leben gehen :D :lol: Wahrscheinlich gilt auch da, wie der Herr, so sein Gscherr ;)  =)

  • Wie Atrevido beschreibe ich es auch immer...


    Es ist ja maaaal net einen Hund zu haben der vor WtP strotzt und mir jeden Wunsch von den Lippen abliest oder so verdammt umgänglich ist das man ihn überall hinenwerfen kann.... mal, für einen Spaziergang :D


    Aber gerade das herausfordernde und diese Eigenständigkeit, dieses herausarbeiten das klappt, den gemeinsamen Nenner finden und trotzdem sich manchmal aufreizen.... Das möchte ich bei meinem hund und für mein leben.... und aus das immer mal wieder aus diskutieren, für andere nervig, ich mags und finds witzig.... vor allem da es immer auch verbal ist


    Lennys BFF ist ja auch ein Terrier, für mich sehr gemäßigt und irgendwie "zart"... aber man merkt den Terrier.... und meine Schwester könnte sich n dem die Haare raufen

  • Was ich auch so liebe ist das die immer "da" sind. Nach 6 Stunden aus dem Auto aussteigen und "So. Hier bin ich, das ist meins." egal wo.

    Andere Hunde sind dann ja doch eher mal ein bisschen sensibel was Ortswechsel angeht, man weiß nicht immer wie die dann so reagieren, beim Terrier kenn ich das garnicht. Der ist zuhause wo er steht und geht, mit einer totalen Selbstverständlichkeit.


    Und alle Terrier die ich bisher in den Händen hatten waren neugierig, aber nicht dieses höfliche und vorsichtige, sondern dieses "Wie funktioniert das? Lass es mich auseinandernehmen!" Neugierig. Weiß nicht wie ich das besser beschreiben soll...

    Alle. Bis auf Arren. Der war schon als Welpe ne Torfnase was das angeht.


    Humor, Geduld, alles nicht so ernst sehen ist ja alles schon gesagt worden.

    Und diese Unerschütterlichkeit, die kann man sich vom Terrier abgucken.

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