Junghund mit andauernden Magen-Darm-Problemen
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Hallo zusammen,
nachdem ich nun schon eine Weile still mitlesen und so auch schon einigen Input bekommen habe, möchte ich euch gerne von Carlos Problematik erzählen und hoffe auf weitere Tipps / Hinweise etc.
Carlo ist ein einjähriger Kleinpudel. Seitdem er bei uns ist (10 Wochen) hatte er immer wieder wechselhaften Kot, mal mit, mal ohne Schleimhülle. Ihm ging es dabei immer gut, er war fit und vital. Ich habe trotzdem 3 mal Kot gesammelt (Sammelproben) und einschicken lassen- immer ohne Befund.
Nach der Gabe es Spot-On Präparates übergab er sich plötzlich mehrfach. Wir haben das Mittel abgewaschen, er ging ihm wieder gut.
Im Februar dann Nüchtern-Erbrechen, Kot wie Wasser, Magengrummeln. Wieder Kot gesammelt und zum TA. Test auf Giardien positiv, es folgte eine Behandlung mit Gambamix (wie Spartix). Eigentlich ja für Hunde nicht zugelassen, allerdings hat mein TA wohl gute Erfahrungen damit gemacht. Giardien waren dann auch wirklich schnell weg, der Kot blieb aber breiig/schleimig.
Also wurde ein großes Kotprofil gemacht. Während der Giardienbehandlung haben wir kohlehydratreduziert gefüttert. Im Kotprofil kamen Clostridien perfingens und Candida, also Hefepilz raus. Die TA empfahl eine Ernährung mit RC Instestinal. Das hat Carlo nicht vertragen (Schmerzen, großes Kotmenge in grauer Farbe mit Schleim).
Wir sind dann zu einer THP gegangen. Sie hat uns eine Antikeimlösung und Myrrinhil Intest empfohlen. Wir haben beides 2 Wochen lang gegeben. Dazu hat er Zooplus Bio Pute (NF) mit zusätzlich Reis bekommen. Der Kot war oft schleimig. Dann plötzlich wieder Erbrechen. Erst nüchtern, dann auch Futter. Wir haben umgestellt auf Vet Concept Sana Pferd (NF) dazu Kartoffeln. Das Erbrechen ließ nach. Der Kot wurde besser. Das war letzte Woche.
Ich habe dann nochmal seinen Kot untersuchen lassen und ein Blutbild wurde gemacht. Beides habe ich angefügt.
Der TA meint, das sieht unauffällig aus und geht stark davon aus, dass wir das richtige Futter suchen und finden müssen. Die THP hat ein Mittel zur Aufbau der Darmschleimhaut und Tropfen gegen die e.coli aufgeschrieben. Wie ist eure Einschätzung dazu?
Diese Nacht der große Rückschritt: Durchfall und Erbrechen. Wir haben als erste Reaktion das Zeckenhalsband Serestro entfernt und hoffen, dass er darauf reagiert hat und es nun besser wird. Könnte es da einen Zusammenhang geben? Auf das Spot-on hat er ja auch mit Erbrechen reagiert?
Ich bin ratlos und verzweifelt. Es fühlt sich an wie ein Schritt vorwärts - 2 zurück. Bitte HILFE!
Und vielen Dank für das Lesen dieses langen Texts am Sonntagvormittag.
Viele Grüße
Hanna
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- Vor einem Moment
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Ich kenne mich nicht sooo gut aus, aber das was du beschreibst kommt mir sehr bekannt vor.
Der Junghund hier im Haus hat ähnliche Probleme. Bei uns liegt es nicht am Futter. Wir versuchen ihn mit Probiotika zu unterstützen. Meistens muss man dem Darm nach einem Giardienbefall wieder nachhelfen gesund zu werden. Das hat bei uns ein bisschen geholfen.
Ich wünsche viel viel Besserung!
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Ui, noch ein junger Kleinpudel und dann auch noch mit so einem schönen Namen.
Leider scheinen viele Pudel unter Magen-Darm-Problemen zu leiden, wir haben und hatten auch damit zu kämpfen. Bei uns ist es allerdings allergisch bedingt und wir haben uns für eine Ausschlussdiät entschieden.
Ansonsten ist Darmaufbau mega wichtig, gerade wenn die Verdauung über einen längeren Zeitraum gestresst ist. Mit Heilmoor habe ich auch gute Erfahrungen gemacht.
Was sagen denn TA und THP, gibt es eine vermutete Diagnose?
Und ich rufe mal pauline31 und Wurli, vielleicht können sie noch einen Tipp geben.
Gute Besserung dem kleinen Mann!
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Vielen Dank für die Genesungswünsche 🥰
TA glaubt an Unverträglichkeit und meint, wir müssten das passende Futter finden.
THP freut sich darüber, dass es keine Dysbakterie gibt und möchte die e.colis behandeln und was zum Schleimhautaufbau geben. Aber das scheinen mir jeweils eher Symptome, nicht die Ursache zu sein.
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DerFrechdax hat auch Erfahrung mit Giardien und nachfolgendem Darmaufbau.
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Hach, der sieht ja aus wie ein Plüschtier, dein Bub...
Ich kann das hier aus der Warte des Besitzers eines IBD-Hundes betrachten. Wie man weiß, sehen alle Probleme aus wie Nägel, wenn man ein Hammer ist, daher... aber ja:
Das KÖNNTE natürlich IBD sein - die Krankheit hat extrem viele Gesichter, bei uns hat sie sich bis auf eine gewisse "Empfindlichkeit" lange rein durch Verhaltensprobleme gezeigt. Letztendlich erfolgte aufgrund der langen Krankengeschichte eine Ausschlussdiagnose mit 2,5 Jahren. Behandelt wurde zunächst mit selberkochen und Kortison, danach Anallergenem Futter und Kortison. Dann haben wir uns aufgrund massiver Nebenwirkungen durch das Kortison und immer frequenter wiederkehrende Schübe für einen Versuch mit der Methode von Dr. Breuer (Lupovet-Futter und entsprechende Medikation) entschieden, seitdem geht es stetig bergauf. Glück gehabt... was letztendlich hilft, ist immer vollkommen individuell!
Was ich gerne empfehle, ist der kostenlose Fragebogen auf der Seite ibd-hund.de, da bekommt man eine erste Einschätzung, ob eine IBD vorliegen könnte.
Was ich da ja besonders interessant finde, ist die Frage darin, ob im Umfeld des Hundes jemand ist, der über stressbedingte Verdauungsproblematiken verfügt - da der Pudel sehr, sehr sensibel auf die Empfindungen seines Menschen reagiert, macht es für mich nur Sinn, das sich da auch immer öfter Problematiken bei der Rasse zeigen. Die Zeit, in der wir leben, ist enorm hektisch. Was es natürlich noch tragischer macht, dass sich das auch auf die Hunde zu übertragen scheint.
Der TA meint, das sieht unauffällig aus und geht stark davon aus, dass wir das richtige Futter suchen und finden müssen. Die THP hat ein Mittel zur Aufbau der Darmschleimhaut und Tropfen gegen die e.coli aufgeschrieben. Wie ist eure Einschätzung dazu?
Wenn es IBD wäre, muss man mit neuen Mitteln und Zusätzen enorm vorsichtig sein. Jedes neue "Ding" (aber auch Stress, ein Wetterumschwung...) kann einen Schub auslösen, man muss sich enorm langsam herantasten und genau beobachten, ob sich die Situation verschlechtert. Wieso soll er denn Tropfen gegen E-coli bekommen? Ich lese nirgends heraus, dass ein Befall mit Krankheitswert vorliegen würde?
Mein Weg aufgrund meiner Erfahrungen wäre es, auf ein besonders verträgliches Futter umzustellen (mit möglichst neuen Komponenten) und erstmal NUR das zu füttern, bzw. wenn er das aktuelle Futter an sich gut verträgt, erstmal nur das füttern (eventuell in Kombination mit Morosuppe, falls Möhren bekanntermaßen vertragen werden), damit sich der Darm beruhigen kann, und danach langsam mit schonenden Produkten den Darm aufzubauen.
Ich wünsche euch schnellen Erfolg auf eurem Weg zur Diagnose. Er ist leider oft beschwerlich und langwierig.
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Ich würde auch nach den Giardien unbedingt Darmaufbau betreiben. Da gibt es diverse Mittelchen, hier im Forum wird oft SivoMixx empfohlen, aber es gibt auch zB. Bactisel sowie diverse andere Hilfsmittel wie Joghurt, Sauerkraut, Heilmoor, Apfelabrieb, Morosche Möhrensuppe (sehr lange gekochte Möhrensuppe/-brei) oder Olewo Möhrenpellets.
Ich habe auch einen einjährigen Kleinpudel, der öfter Probleme mit Magen-/Darm hatte. Bei ihm waren es dann auch Giardien, ich habe allerdings nicht auf eine reine Fleischfütterung umgestellt sondern stattdessen direkt nach der Diagnose erst recht versucht, seine Darmflora so gut möglich zu unterstützen.
Wir haben umgestellt auf Vet Concept Sana Pferd (NF) dazu Kartoffeln. Das Erbrechen ließ nach. Der Kot wurde besser. Das war letzte Woche.
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Die THP hat ein Mittel zur Aufbau der Darmschleimhaut und Tropfen gegen die e.coli aufgeschrieben. Wie ist eure Einschätzung dazu?
Diese Nacht der große Rückschritt: Durchfall und Erbrechen. Wir haben als erste Reaktion das Zeckenhalsband Serestro entfernt und hoffen, dass er darauf reagiert hat und es nun besser wird. Könnte es da einen Zusammenhang geben? Auf das Spot-on hat er ja auch mit Erbrechen reagiert?
Das klingt eigentlich gut mit der Futterumstellung.
Vielleicht fehlt da aber noch eine Magen-/Darmschleimhaut-schonende Komponente, wie Haferschleim, lang gekochter Möhrenbrei oder sowas in der Richtung. Klingt alles sehr gereizt und als müsse sich das alles erst mal beruhigen. Erbrechen heißt, dass auch im Magen was nicht in Ordnung ist, also das Problem nicht rein im Darm liegt.
Ich würde noch mal versuchen, anderes medizinisches Futter für Magen-Darm-Probleme zu geben, ODER eben Heilmoor und lang gekochten Möhrenpamp zum Futter geben. Als erste Hilfe Maßnahme würde ich bei Durchfall und Erbrechen eine Kombination aus Fasten und Moroscher Möhrensuppe machen, ggf. auch mit Heilerde (nicht -moor!) untergemischt, für 24h nichts anderes, außer er frisst es nicht, dann kleine Mengen Pferd/Kartoffel dabei. Am nächsten Tag dann langsam wieder die Menge Pferd/Kartoffeln steigern. Wenn ihr normalerweise nur ein oder zwei mal am Tag füttert, jetzt besser kurze Zeit kleine Portionen über den Tag verteilt anbieten, also ca. 4x (morgens, mittags, abends, nachts).
Zum Verdacht mit dem Seresto: Wann habt ihr das denn drauf gemacht? Je nach dem ist das wahrscheinlicher oder eher ziemlich unwahrscheinlich, dass es da einen Zusammenhang geben kann.
Ich drück auf jeden Fall feste die Daumen. Es ist unglaublich belastend, wenn der Hund immer wieder solche gesundheitlichen Probleme hat und einem keiner so richtig helfen kann. Ich hoffe ganz doll, dass ihr etwas findet, das funktioniert. Sei es durch das Futter oder durch einen Tierarzt der wirklich Ahnung hat und euch gut berät bzw. die richtige Behandlung für Carlo findet.
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Wie schön. Noch ein Kleinpudel.
Bei den Blutwerten sind ja ein paar Sachen in Unordnung. Hat Dein TA etwas dazu gesagt?
Wurde mal auf Zeckenkrankheiten getestet?
Der Cortisolwert ist im Graubereich für Morbus Addison. Auch dazu könnten die Symptome durchaus passen. Hat Dein TA mal das Thema ACTH Test angesprochen?
Wurde eine Pankreatitis ausgeschlossen? TLI wurde getestet und war auffällig. Wichtig wäre hier den cPLI zu testen.
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TA glaubt an Unverträglichkeit und meint, wir müssten das passende Futter finden.
THP freut sich darüber, dass es keine Dysbakterie gibt und möchte die e.colis behandeln und was zum Schleimhautaufbau geben. Aber das scheinen mir jeweils eher Symptome, nicht die Ursache zu sein.
Was mich etwas stutzig macht, ist das häufige Erbrechen. Aus meiner Sicht ist das etwas heftig für eine Futtermittelunverträglichkeit, da kenne ich eher so Symptome wie anhaltend weicher/breiiger/häufiger Kot, Sodbrennen, Juckreiz, entzündete Ohren und so. Richtig Durchfall und Erbrechen hatte mein Pudel nur, wenn er einen Magen-Darm-Infekt hatte.
Wie gesagt, den Darmaufbau finde ich definitiv wichtig, wenn mit heftigen Medikamenten behandelt wurde und der Darm über einen längeren Zeitraum so gestresst ist. Aber parallel würde ich trotzdem weiter auf Ursachensuche gehen und dann Schritt für Schritt ausschließen.
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Vielen Dank für eure Rückmeldungen und Einschätzungen!
Wieso soll er denn Tropfen gegen E-coli bekommen? Ich lese nirgends heraus, dass ein Befall mit Krankheitswert vorliegen würde?
Im Kotprofil wurden diese als "mäßig vermehrt" gefunden. Ansonsten sagt die THP, dass der Darm ganz gut im Gleichgewicht sei und kein weiterer Aufbau nötig wäre.
wenn er das aktuelle Futter an sich gut verträgt, erstmal nur das füttern (eventuell in Kombination mit Morosuppe, falls Möhren bekanntermaßen vertragen werden), damit sich der Darm beruhigen kann, und danach langsam mit schonenden Produkten den Darm aufzubauen.
Auf dem Weg waren wir bevor es den Rückschritt von heute gab. Eigentlich würde ich gerne noch dabei bleiben, da er Pferd erst seit 12 Tagen bekommt und bis dahin ganz gut vertragen hat...
Zum Verdacht mit dem Seresto: Wann habt ihr das denn drauf gemacht? Je nach dem ist das wahrscheinlicher oder eher ziemlich unwahrscheinlich, dass es da einen Zusammenhang geben kann.
Am Donnerstag hat er es bekommen. Eigentlich war dann auch direkt am Freitag der Kot ein dünner und heute Nacht dann eben ganz dringend und mit Erbrechen.
Wie schön. Noch ein Kleinpudel.
Bei den Blutwerten sind ja ein paar Sachen in Unordnung. Hat Dein TA etwas dazu gesagt?
Wurde mal auf Zeckenkrankheiten getestet?
Der Cortisolwert ist im Graubereich für Morbus Addison. Auch dazu könnten die Symptome durchaus passen. Hat Dein TA mal das Thema ACTH Test angesprochen?
Wurde eine Pankreatitis ausgeschlossen? TLI wurde getestet und war auffällig. Wichtig wäre hier den cPLI zu testen.
Der TA sagt, die Werte seinen für ihn unauffällig, weil Carlo nicht nüchtern war bei der Blutprobe.
Zecken habe ich angesprochen, da er eben auch welche hatte- da meinte der TA gäbe es keinen Zusammenhang, also auch keinen Test bisher.
ACTH wurde nicht angesprochen.
Den cPLI-Wert wollte ich bei der Blutuntersuchung haben und habe mich geärgert als ich gesehen habe, dass er nicht gemacht wurde. Das wird auf jeden Fall am Dienstag nachgeholt.
Vielen Dank für das Verständnis und eure Erfahrungen. Es tut gut zu wissen, dass man nicht alleine ist.
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