Der Jagdhunde-Ausbildungsthread

  • Nein die VPS ist theoretisch für alle Rassen offen. Ich weiß jetzt so aus dem Stegreif nicht die PO der VPS, aber RGP ist an VGP und VPS angelehnt.

  • AnjaNeleTeam Das ist (leider) nicht nur bei den Retrievern so - in der allgemeinen BP Schalenwild sind auch 250 ml Schweiß vorgesehen, 400 Meter in SH, 800 Meter in anderen BL (in SH kann man die 800 Meter auch machen, damit die BP dann im Rest Deutschlands anerkannt ist).


    Die Verbandsprüfungen zur Nachsuche kann man entweder mit Schweiß (1000 Meter Länge? Habs grad nicht im Kopf) oder als Fährtenschuhprüfung in unterschiedlichen Stehzeiten machen. Die FsP wird bei den Bracken als Gesundfährte gearbeitet, also ohne Schweiß. Die FsP mit 40 Stunden Stehzeit ist für uns dann auch das Sprungbrett zur Prüfung auf natürlicher Wundfährte, vergleichbar mit der HP für Schweißhunderassen mit Hetze und Stellen.


    Ich würde an deiner Stelle die Prüfung natürlich mitnehmen - werden wir auch, weil die Vorbereitung auf die BP ziemlich easy ist was die Suche angeht. Lass ihn alle 2, 3 Wochen eine Fährte mit Winkeln gehen, und fahr das Programm vor der Prüfung runter. Dann hat der Hund an dem Tag auch Bock.


    Schleppen waren bei uns mit 8 Wochen Pansen und Lunge, ab 10 Wochen nasse Schwarte oder Decke, mit 12 Wochen habe ich nurnoch nasse Läufe hinter mir hergezogen und zwischendurch schonmal eine Schale in den Boden gedrückt und einen Schweißtropfen reingegeben um sein Interesse am Eindruck zu wecken.

  • Fleißarbeit. Die folgenden Prüfungen sind nicht rassespezifisch, die BPs auch landesabhängig. Bauarbeit habe ich ausgelassen.


    Ich ergänze heute Abend oder morgen noch um die Bracken-POs. Evtl macht ihr ja mit, damit wir den Dschungel des deutschen Prüfungswesens lichten können.



    PrüfungInhaltMindestalter
    BP I (Schleswig Holstein) Allgemeiner Gehorsam (Schnallen und RR, 50 Meter Leinenführigkeit mit Stangenholz, 100 Meter frei bei Fuß, Standruhe, Schussfestigkeit)

    Haarwildschleppe 300 Meter oder Federwildschleppe 200 Meter

    Wasserarbeit: Schrotschuss auf Wasser, Verlorenbringen, Duftspur lebende Ente
    BP IIGehorsam wie BP I

    Rotfährte 400 oder 800 Meter, 250 ml Schweiß, übernacht aber nicht mehr als 20 Stunden Standzeit

    oder

    Fährtenschuh auf gleicher Länge, maximal 100 ml Schweiß

    Lautnachweis erforderlich
    Mindestens 16 Monate
    BP IIIGehorsam wie BP I

    Hund wird geschickt und muss innerhalb von 10 Minuten Wild finden, laut jagen und in Bewegung bringen. Kann im Saugatter gemacht werden.

    Lautnachweis erforderlich.
    VstP - Verbandsstöberprüfung wird im Jagdbetrieb geprüft!

    Gehorsam wie BP

    Entweder Schnallen vom Stand oder durchgehen. Jeder Hund muss mindestens 15 Minuten lang arbeiten. Der Hund muss ausholend stöbern, Wild finden und laut verfolgen. Überjagt der Hund, muss er innerhalb von 30 Minuten wieder beim Hundeführer sein.
    Mindestens 15 Monate
    VSwP - Verbandsschweißprüfung Lautnachweis und Schussfestigkeitsnachweis erforderlich

    Gehorsam wie BP I

    Mindestens 1000 Meter Fährtenlänge, mindestens 20 oder 40 Stunden Standzeit

    Maximal 250 ml Schweiß: Anschuss, Wundbett, 6 Verweiserpunkte

    Auf 30x30 Meter muss der Anschuss und der Abgang vom Gespann selbst gefunden werden. Hund wird am abgedockten Riemen geführt.
    Mindestens 24 Monate
    VFsP - VerbandsfährtenschuhprüfungLautnachweis und Schussfestigkeitsnachweis erforderlich

    Gehorsam wie BP I

    Mindestens 1000 Meter Fährtenlänge, mindestens 20 oder 40 Stunden Standzeit

    Maximal 100 ml Schweiß, ab 50 Meter schweißfrei bis auf 2 Wundbette und 4 Tropfbette

    Auf 30x30 Meter muss der Anschuss und der Abgang vom Gespann selbst gefunden werden. Hund wird am abgedockten Riemen geführt.
    Mindestens 24 Monate
  • Ergänzt um Bracken und Schweißhunde.


    Prüfung Inhalt Mindestalter
    Bracken
    Anlagenprüfung (AP) Art der Suche: Bracke wird im abgestellten Gelände geschnallt. Es wird bewertet, ob die Bracke systematisch mit tiefer Nase sucht.

    Laute Jagd mit Fährtenwille, -sicherheit und -laut: Die Bracke muss den Willen zeigen eine Fährte bis zum Schluss zu verfolgen; eigenständiges einbögeln und wiederkehren zur Fährte sind gefordert. Zeitangaben je nach Vereinsregelung. Die Bracke muss laut jagen.

    Schussfestigkeit: Während der Suche werden zwei Schrotschüsse abgegeben. Die Bracke darf nicht verharren.
    Maximal 24 Monate
    Gebrauchsprüfung (GP) Je nach Brackenrasse mit Wahl- und Pflichtfächern, insgesamt 4 Fächer

    Laute Jagd (Haarwild, außer Gonczy): Pro Hund mindestens 10 Hektar, mindestens 30 Minuten. Die Bracke soll nach dem Schnallen sofort das systematische und weiträumige Stöbern beginnen. Aufgefundenes Haarwild muss anhaltend laut gejagt werden, anderes Wild darf die Bracke nicht mehr annehmen. Wenn Schwarzwild gefunden wird, muss die Bracke die Rotte sprengen und anhaltend Standlaut geben.
    Der Fährtenlaut muss Schlag auf Schlag kommen solange die Bracke auf der Fährte arbeitet, und muss sofort abbrechen wenn die Fährte verloren wurde.

    Schweißarbeit: Es gelten die gleichen Bedingungen wie bei den Verbandsprüfungen.
    Ausnahmen je nach Brackenverein.

    Revierführigkeit: Wird die gesamte Dauer der GP bewertet. Gehorsam am Rehwild wird verlangt. Allgemein wird bei Gehorsam am Wild bei der Bracke ein niedriger Maßstab angelegt. Ansonsten wie BP I.

    Arbeitsfreude: Die Bracke muss in jedem Prüfungsteil freudig, fleißig und eifrig arbeiten.
    Je nach Brackenverein
    Schweißprüfung (SP) siehe VFsP oder VSwP
    Zusatzfächer Haarwildschleppe:
    Pflichtfach für Deutsche Bracken.
    Entweder Bringen oder Riemenarbeit oder Verweisen.
    Leistungszeichen "S" Auf Jagd oder im Gatter. Innerhalb von 10 Minuten Rotte auftun, sprengen und verfolgen. Ein gestelltes Stück muss anhaltend verbellt und am Platz gebunden werden. Besonders bewertet wird die Schärfe der Bracke.
    Leistungszeichen "SwN" oder ("SwN") Gleichgestellt mit Hauptprüfung der Schweißhunde. Arbeit auf natürlicher Wundfährte, mindestens 300 Meter Riemenarbeit. Wehrhaftes Wild muss gehetzt und mindestens gestellt werden, kleinere Stücke müssen niedergezogen werden.
    Wenn nicht am wehrhaften Wild gearbeitet wird aber niedergezogen wird, wird das geminderte LZ ("SwN") vergeben.
    Bei Totsuchen kann maximal der 3. Platz erlangt werden.
    Mindestens 24 Monate
    Leistungszeichen "SG" Arbeit im Saugatter. Bewertet werden Auffinden innerhalb von 5 Minuten und Stellen für mindestens 3 Minuten. Maximal 36 Monate
    Schweißhunde
    Vorprüfung (SHP/VP) 1000 Meter Fährtenlänge, mit dem Fährtenschuh getreten, ohne Schweiß. 6 Verweiserpunkte mit Schnitthaar, Knochensplittern oder Deckenfetzen.

    Vorsuche: Innerhalb von 10 Minuten muss der Hund durch Bögeln den Anschuss in 20 Metern Entfernung finden.

    Riemenarbeit: Maximal 15 Meter Abweichung von der Fährte ist erlaubt. Weiteres Abweichen von der Fährte oder erneutes Ansetzen können zum Prüfungsabbruch führen.

    Riemenführigkeit: Allgemeiner Gehorsam und Ablage für mindestens 30 Minuten mit zweimaliger Schussabgabe.
    der Hund sollte nicht älter als 24 Monate sein
    Hauptprüfung (HP) Auf kalter natürlicher Wundfährte. mindestens 400 Meter Riemenarbeit, mindestens 4 Stunden Stehzeit.
    Anschuss und Pirschzeichen müssen verwiesen werden.
    Bis zum Stück oder warmen Wundbett ist am Riemen zu arbeiten. Am warmen Wundbett oder auf warmer Fährte ist der Hund zur Hatz zu schnallen.
    Stellt sich das Stück, muss der Hund es stellen und binden bis der Hundeführer den Fangschuss angebracht hat.
    ältere Hunde mit nachweislicher Nachsuchenerfahrung
  • An was liegts? Wo sind die Probleme?

    Ach, es läuft einfach nicht...

    Zum einen hat Gypsi schon eher wenig Trieb. Das Stöbern fällt ihr daher eher schwer. Da sie bei geringer Reizlage schnell aufgibt und zurückkommt/nachfragt, was zu tun ist. Da kommen wir nicht wirklich weiter.

    Das selbe Problem am Wasser. Sie geht eher widerwillig rein, sie ist einfach nicht geil genug auf das Wild.

    Zudem steht ihr einfach ihr Wesen/Charakter im Weg.

    Sie ist ein unsicherer Hund, der viel Bestätigung und Routine braucht. Da kommt ihr so eine Prüfungssituation mit fremden Menschen und fremder Ortschaft natürlich nicht entgegen. Das verunsichert sie teilweise sehr und ich merke, dass ihr die Arbeit dann in einigen Situationen einfach keine Freude mehr macht, weil sie verunsichert ist. Das ist so schade und macht mich traurig, weil sie alleine mit mir so toll arbeitet und ich wirklich sehr viel Zeit und Mühe in die Ausbildung investiert habe.

  • Das ist so schade und macht mich traurig, weil sie alleine mit mir so toll arbeitet und ich wirklich sehr viel Zeit und Mühe in die Ausbildung investiert habe.

    Ist sie vielleicht einfach noch nicht soweit? Gerade die sensibleren und unsicheren Hunde werden tendenziell spät geprüft, damit sie vorher im Jagdbetrieb Selbstbewusstsein tanken können.

    Wenn es auf der Prüfung keine Altersbegrenzung gibt, würde ich die nächsten Monate mit dem Hund ausgewählte Jagden mitnehmen und ihn gezielt an Beute bringen.

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