Border Collie - Falsche Wahl für mich?

  • So entschuldigt hab ein zwei Tage nicht geschrieben, aber fleißig mitgelesen :)


    Ich rufe heute Abend eine Trainerin hier an damit ich mal ein Gespräch führen kann mit ihr. Zwecks Realitätscheck allgemein.


    Ja ich habe mir überlegt einen Hund zu holen aber wollte mit ihr mal allgemein reden ob meine Realität auch Sinn für den Hund dann macht.

    Sprich kann ich allgemein einem Hund das bieten was er braucht.


    Hab am Wochenende auch mit einer Züchterin hier telefoniert und generell mal so nachgefragt bei ihrer Zucht. Hab auch mit anderen telefoniert.


    Sportmäßig bin ich sehr sehr wettbewerbsorientiert 🙈 das weiß ich aber und kann ich gut regulieren. Also ich würde niemals nen Hund was abzwingen was er nicht kann oder will. Aber ich bin schon jemand der da wenig Probleme hat oft am Platz zu stehen.


    Deswegen generell ja krieg ich hoffentlich heute dann bei der Trainerin eine endgültige Antwort ob Hund oder nicht 🙈 drückt mir die Daumen!

  • Oh das klingt gut, Daumen sind gedrückt!
    Welche Rassen hast du denn bei den Züchtern angefragt, wenn ich fragen darf?


    Übrigens, die Pferdeleute die ich kenne (also die, die ernsthaft reiten und ein eigenes Pferd haben) wissen schon sehr genau, was ein zeitintensives Haustier bedeutet. Wäre mir DEUTLICH zu viel Aufwand, so ein Pferd....auch wenn sie eher mal mit Rumstehen auf der Weide zufrieden sind.

    Was ich damit nur sagen will: wenn man viel mit Pferden und Pferdeleuten zu tun hat ist die Wahrscheinlichkeit auf jeden Fall größer, dass man den Aufwand Hund nicht massiv unterschätzt (kann natürlich trotzdem passieren, und hat auch nix mit der speziellen Art der Spezialisten unter den Hunden zu tun, aber zumindest mit dem Zeitaufwand falls Hundi zum ausgeglichen sein dann doch 3x pro Woche qualitativ hochwertige Arbeit braucht).

  • Ich finde zwischen Pferd und Hund gibt es viele Gemeinsamkeiten, obwohl das eine ein Fluchttier und das Andere ein Räuber ist.

    Es gibt keine Tiere, die enger mit dem Menschen zusammen arbeiten möchten, und keine Tiere die den Menschen evolutionär mehr geprägt haben.

    Mit Pferden lernt man bereits gewisse Basics darüber, wie viel von seiner eigenen Haltung, seinen Emotionen beim Tier ankommt. Wie doll sowas beeinflussen kann. Man lernt eine gewisse Konsequenz und ein einlassen aufs Tier, so wie einen gewissen Respekt. Man interagiert sehr viel, und kann so sehr gut schonmal in einigen Dingen der Erziehung rein schnuppern ( Leinenführigkeit und Halfterführigkeit, Hufe geben und Pfoten anfassen lassen, verständlich machen was man von dem Tier eigentlich möchte, Konfrontationen bei Ängsten bspw, sind Dinge die sich zwischen Hund und Pferd praktisch kaum unterscheiden).

    Aber, das Pferd lebt auf einem Hof/einer Koppel, während man den Hund 24/7 ( mit Ausnahme der Zeiten wenn es eben einfach nicht geht) um sich hat, und es macht nen Unterschied ob da jetzt mehr Fluchttendenz oder mehr Vorwärtsgang drin ist. Caniden und Equiden sind halt nicht das selbe, aber es sind eben gewisse Grundlagen möglich die bei beiden Arten in der Regel ganz gut funktionieren.

  • Ich glaube die TE hatte erwähnt, dass sie kein eigenes Pferd hat und nur einmal die Woche Reiten geht.

    Ich habe seit 30 Jahren Pferde und ich finde das ist ein sehr großer Unterschied. Wenn man sein Pferd nicht gerade in Eigenregie hält, dann ist man eben nicht rund um die Uhr dafür zuständig, klar wenn mein Pferd krank ist fahr ich mehrmals am Tag in den Stall und die Verantwortung für so ein Tier und die Kosten sind da! Aber es ist ein Unterschied ob ich nach 1-3 Stunden im Stall wieder nach Hause gehe oder ob ich meinen Hund zu Hause habe, der Stubenreinheit lernen muss, Erziehung braucht, auch wenn ich gerade eigentlich keine Zeit habe, auf den ich achten muss wenn Besuch kommt, wenn ich Arbeiten gehe muss er allein bleiben können oder in Betreuung, wenn ich Termine habe oder in den Urlaub möchte muss ich organisieren. Wenn ich krank bin oder keine Lust habe fahre ich halt mal nicht hin, man kann sein Pferd (ich weiß das ist schwierig zu finden aber es geht) in Vollpension stellen, im Offenstall ist auch für die Bewegung gesorgt.

    Das ist beim Pferd schon sehr anders, auch da hab ich schon einen Kurzurlaub wegen Krankheit abgesagt, aber die Verantwortung rund um die Uhr ist eine andere.

    Das soll jetzt nicht heißen, dass die TE keinen Hund haben sollte, ich sehe hier durchaus einen Hund, finde das klingt alles durchdacht. Ohne mich mit der Rasse auszukennen, würde ich aber auch keinen Bordercollie empfehlen, ich glaube da machst du es die unnötig schwer, aber viele andere Rassen haben bei dir bestimmt ein gutes Zuhause! ;)

    Ich würde das auch nicht am Anfänger ausmachen, eher die Kombi Anfänger, Wohnung in der Stadt, Vollzeit, teilweise vielleicht Fremdbetreuung. Aber letztendlich muss das jeder selber wissen.

  • Noko : Interessant wäre ja auch, wie Dein Bruder zu Deinen Plänen steht. Er ist ja wohl derjenige, der Deinen Alltag hautnah mitbekommt und am ehesten beurteilen kann, welche Zeitreserven Du für einen Hund hättest.


    Will er denn auch einen Hund? Würde er sich mit kümmern? Lass Dich nur mal mit Fieber, Magen-Darm oder etwas ähnlich Fiesem flach liegen, dann kannst Du in Deiner Wohnlage nicht einfach die Tür zum Garten aufmachen und den Hund seine Notdurft vor der Tür erledigen lassen.


    Und wenn Du einen Welpen schnell stubenrein bekommen willst, sollte die nächste Lösestelle auch nicht gerade die Blumenrabatte vor dem Wohnblock sein.


    Caterina

  • Der Bruder ist nicht der einzige, der aushelfen würde. Daher ist das doch ziemlich egal.

    Ich fände es jetzt nicht angebracht, das gesamte Privatleben auszufragen und darlegen zu lassen und dann zu zerpflücken.
    Bei manchen Tierheimen ist es wohl so, dass man die unterschriebene Erlaubnis näher verwandten Personen erbringen muss.

    Finde ich gruselig und übergriffig.

  • Danke!! Hatte schon überlegt, was ich schreiben soll.


    Zum Thema: ich bin schon froh, mein Show-Linien Border zog nach den anderen Hütis hier ein, weil ich vieles so im Ansatz schon erkennen konnte und gegen lenken konnte. Ich stelle es mir nicht einfach vor, mit einem Border anzufangen. Also auch mein Show-Border macht im Zweifelsfall immer weiter, reagiert sehr fein auf Stimmungen und Reize und ist ohne Probleme in einen "ich schieß mich damit ab" Modus zu bringen. Und ich empfinde sie als sehr einfach im Alltag, also ohne Extreme und ohne dass sie von sich aus nach etwas sucht, was ihr den Kick gibt, wenn man ihr das nicht vorher "zeigt". Aber ich kannte den Grundtyp vorher, durch Shelties und Aussies, da bekommt man dann auch ein Gefühl für: das fängt gerade an zu kippen und ist genau kein lustiges Spiel mehr.


    Shelties finde ich nicht generell einfacher (ok, ich schon, aber nicht generell als Empfehlung) und Aussies erst recht nicht, nur anders. Für mich persönlich sind Shelties so das nonplusultra, aber ich kenne viele Menschen, denen sind die viel zu "sensibel" und reizempfänglich und laut und eng am Menschen. Muss man ebenso einfach mögen. Ein Sheltie ist ja kein Border-light.


    Ein Aussie ist noch mal völlig anders


    Also auch ein Votum zum Kennenlernen der Rassen. Show-Border, wenn man der Typ dafür ist, können sicher auch angenehme Ersthunde sein. Man muss sich nur bewusst sein, wie schnell man den Hundetyp hochgespult bekommt und dass es im Zweifelsfall nicht "lustiger Spaß", sondern "Arbeit" ist für den Hund. Und der Kick dabei den Hund schnell abschießen kann, bis hin zu sehr unschönen Stereotypien und Dauerstress. Und eben Potential da ist, dass der Hund sich das selbst sucht, irgendwo in den Umgebungsreizen.

  • Und dann gibt es noch die BCs, die trotz guter Zucht einfach eine „ Macke“ haben.

    Und dann kann man halt 15Jahre den quasi behinderten Hund kontrollieren.


    Ich kenne einige BC Halter, die mit einfachen ( Zufall) BCs anfingen und dann war der 2. oder dritte plötzlich, das, was hier oft beschrieben wird"


    Das gibts auch beim Aussi…der erste ist „gaaanzlieb“ und dann kommt der zweite…..und plötzlich muss man alleine spazieren gehen und zwar ganz woanders :ugly:


    Aber, wer unbedingt Rasse xy haben will, der sollte sich nicht belatschern lassen.

    Ich habe meine Hunderassenwahl immer sehr Forumsfern getätigt.

    Aber, wer fragt, bekommt halt Antworten.


    :winken:

  • Und dann gibt es noch die BCs, die trotz guter Zucht einfach eine „ Macke“ haben.

    Und dann kann man halt 15Jahre den quasi behinderten Hund kontrollieren.

    Ja, nu, das gibt es bei jeder Rasse wohl, oder :ka:, Macken halt andere . Ist halt auch die Frage, mit welchen "Macken" man umgehen kann. Oder ob der Hund bei "qualifizierteren" Menschen die Macke quasi nicht hätte?! Ich wüsste z.B. im Leben nicht, wie ich nur mit einem "normalen" Kangal oder Azawhak klar käme, die hätten vermutlich für mich per se "eine Macke" :pfeif: .

    Natürlich sind Stereotypien oder Dauerstress nicht lustig und brauchen viel Anleitung, Arbeit und Nerven, aber am typischen Border festmachen würd ich das nicht, wenn man da ein Auge für hat, Ansätze erkennt und gegen lenkt. Ich kenne wirklich mehr Aussies (deutlich mehr!) die "lustige" Macken haben als Border. Ich weiß, der Aussie zeigt das nach Außen auffälliger, aber ich finde wirklich nicht, dass Border Collies typischerweise mit einiger Wahrscheinlichkeit "behindert" sind. Für ihr Gebiet hochgezüchtet, ja, aber das ist wohl jede Arbeitsrasse, mit entsprechenden "Macken-Ausreißern".

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!