Border Collie - Falsche Wahl für mich?

  • Mein JRT kommt mit ein paar Tagen Ruhe und mehr Kopfarbeit, so wie kleineren Gassirunden klar, wird danach aber sehr fordernd. Das stell ich mir bei einem BC schwieriger vor, der immer Action braucht.

    Genau das ist die Krux dabei. Ein BC kann wunderbar ein paar Tage locker machen, sollte er auch können falls man selbst oder auch der Hund krank ist und sich nicht bewegen darf. Die Schwierigkeit ist aber auch hier wieder bei der Erziehung darauf zu achten und darauf zu trainieren, oder auch das "Nichts tun, chill jetzt" trainieren.

  • Hallo Noko, willkommen im Forum!


    Ich erzähl Dir mal, wie ich vorgehe, wenn ich ernsthaft mit einer Rasse liebäugele, vielleicht kannst Du was für Dich rausziehen.

    Wenn meine Wahl nach ersten Recherchen im Netz oder Live-Erlebnissen im Alltag auf eine Arbeitsrasse gefallen ist, habe ich immer geschaut, dass ich sie irgendwo live bei ihrer Ursprungsarbeit erleben kann. Tatsächlich war unter meinen bisherigen Hunden auch ein BC, der kam damals 5jährig aus dem Tierheim zu mir, wo er bereits 4 Jahre saß. Als ich ihn kennengelernt hatte, saß ich tatsächlich kurze Zeit später zum ersten Mal bei einem Hütewettbewerb und hab mir ein Bild davon gemacht, wozu die Hunde gezüchtet worden sind und was sie an Fähigkeiten für die Arbeit brauchen. Wenn ich die Hunde jeweils bei der Arbeit erlebt habe, frage ich mich, ob ich dem Hund etwas ähnliches bieten könnte. Wenn ja, fein, wenn nein, kommt die Rasse für mich tatsächlich nicht in Frage. Dadurch fallen bei mir wirklich viele Rassehunde raus. Zum Beispiel, weil das ja gerade Dein "Thema" ist, der BC: mir fällt keine Hundesportart ein, die abbildet, was der Hund beim Hüten leistet. Ich kann mit einem expliziten Nasenarbeiter vielleicht trailen, mit einem Apportierer kann ich ins Dummytraining, usw. Was ist, wenn mein Welpe sich einfach nur seinen Genen gemäß entwickelt und soo gerne irgendwann "seiner" Beschäftigung nachkäme? Selbst wenn er sich auch mit einem anderen Leben, das ich ihm eben bieten kann, arrangiert und bestenfalls völlig unauffällig an meiner Seite lebt, ist das wirklich das, was ich für ihn will? Die Frage beantworte ich für mich eben mit nein, darum bin ich mit mir so streng bei der Rassewahl.


    Bei meinem BC aus dem Tierschutz war es ein wenig anders, da wollte ich vor seinem möglichen Einzug bei mir noch besser verstehen, ob und wie ich ihm in seinem Zustand helfen kann, nicht durch Arbeit, sondern durch besseres Verständnis, wie der BC "tickt". Er war im Tierheim ziemlich neurotisch, hat die Wand angebellt, Vögel "gehütet", die über seinen Zwinger geflogen sind, und Menschen geschreddert. Zu mir und auch zu meinen Hunden hatte er aus irgendeinem Grund sofort einen Draht und ich zu ihm, meine Lebensumstände haben zu ihm gepasst, so konnten wir dann über Monate und zum Teil Jahre daran arbeiten, für ihn einen angenehmen Alltag zu gestalten. Zu irgendeiner Form von Arbeit war er fast nie zu gebrauchen, normaler Alltag in der Pampas war sein Maximum an zu ertragenden Reizen. Tage mit viel Wind waren furchtbar für ihn, nur weil sich alles bewegt hat. Aber: mit diesem Rahmen (viieeel Ruhe, nur Landleben, klare Kommunikation, ein paar Regeln) war er ein Traumhund, hatte nie wieder ein Thema mit Menschen und konnte seine Neurosen nach und nach ablegen.

  • Ich möchte gerne einwerfen, dass ein Border aus reiner Showlinie selten noch wirklich zum hüten genutzt werden kann. Reine Show-Zuchten kann man nicht mit Arbeitslinie vergleichen.


    Ich kenne eine handvoll Show-Border und die Hunde haben allesamt weniger Auslastung als meine Shelties. Wenn Hundesport angestrebt wird, Reitbegleithund, für die Arbeitszeit eine Betreuung steht. Warum nicht? Es kommt doch auch darauf an, was die TE für ein Typ Mensch ist, wie ehrlich sie sich selber beschreibt. Wir können hier nur das Geschriebene lesen, aber wenn da ein guter Verein hinten dran ist? Laut Dogforum dürften doch sowieso nur Schäfer Border halten :ka:

  • Ich möchte gerne einwerfen, dass ein Border aus reiner Showlinie selten noch wirklich zum hüten genutzt werden kann. Reine Show-Zuchten kann man nicht mit Arbeitslinie vergleichen.


    Ich kenne eine handvoll Show-Border und die Hunde haben allesamt weniger Auslastung als meine Shelties. Wenn Hundesport angestrebt wird, Reitbegleithund, für die Arbeitszeit eine Betreuung steht. Warum nicht? Es kommt doch auch darauf an, was die TE für ein Typ Mensch ist, wie ehrlich sie sich selber beschreibt. Wir können hier nur das Geschriebene lesen, aber wenn da ein guter Verein hinten dran ist? Laut Dogforum dürften doch sowieso nur Schäfer Border halten :ka:

    Gerade in diesem Thread wird doch von sehr vielen gesagt, dass ein BC an sich nicht für Anfänger total ausgeschlossen wird? Dass es aber eben wirklich passen muss und es in diesem Fall, zumindest nach den paar Informationen der TE, nicht ganz passend sein könnte, weil...


    Dass viele Showborder nicht mehr am Vieh arbeiten können stimmt, der Trieb ist trotzdem noch da und führt oft dazu, dass sie dafür einen Knall haben, weil sie nicht wissen wohin mit sich. Und ihr Wesen Mängel aufweist.

    So einfach ist es eben nicht einen Arbeitsspezialisten zum einfachen Familienhund zu machen.


    Und bevor jemand aufschreit. Nein, das betrifft natürlich nicht jeden Hund! In geeigneten Händen noch seltener.


    Wollte ich nur noch anmerken.


    Und ja, ein Border Collie ist dafür gezüchtet worden an den Schafen zu arbeiten und für viele ist diese Arbeit auch extrem wichtig. Das sollte man schon auch im Kopf haben :nicken:

  • So musste ein paar Stunden weg :)


    Vielen vielen Dank an euch alle die sich die Zeit genommen haben und mir ihre Ansichten und Erfahrungen gesagt/erzählt haben!


    Ihr habt mich auf jeden Fall zum Nachdenken gebracht und viele gute Sachen eingeworfen an die ich noch nicht gedacht habe.


    Die vorgeschlagenen Rassen schau ich mir auf jeden Fall an.


    Danke auch für den netten Umgangston :) Ich hatte ein bisschen Angst zerrissen zu werden ^^“

    Vielleicht kannst du für deine Bekannten mal Urlaubsbetreuung mit deren Border machen, falls sie zB im Sommer ein paar Wochen wegfahren?

    Das werde ich auf jeden Fall auch machen! An das hatte ich noch nicht gedacht.

  • ich hab ein paar Bekannt mit BCs. Einige im Hundesport und einige Gsd da wo diese Hunde hingehören am Vieh.


    Am Vieh sind diese Hunde da wo sie hingehören. Man sieht es wenn man ihnen bei der Arbeit zuschaut. Das kann kein Sport ersetzen. Klar arbeiten sie da auch und auch mit Hingabe aber wenn man mal dieses Funkeln bei der Hütearbeit gesehen hat weiß man dass die im Sport nur vor sich hin vegetieren.


    Am Vieh arbeiten sie aber nicht jeden Tag den ganzen Tag. Manchmal tun sie tagelang nichts ausser auf dem Hof rumlungern und dann ist eben Arbeit angesagt und dann ziehen die durch und geben wirklich 200% Sie können nicht nur 100. Sie wurden immer auf 200% gezüchtet und für diese Arbeit sind sie eben extrem Reizoffen- das bedeutet sie bekommen alles, wirklich alles in ihrer Umgebung mit. Das müssen sie auch damit sie noch auf Kommandos reagieren können die ihnen auch 100m Entfernung gegeben werden während sie konzentriert schon an den Tieren sind und auch auf diese reagieren. Tust du so einen Hund in die Stadt und in ein Leben wie wir normalen Hundehalter es eben führen. Wohnung, mehrmals täglich Gassi, etc ist das schnell zu viel für diese Hunde. Du musst sehr viel kontrollieren und strukturieren. Wandern mit der Mutter ja, geht einmal die Woche und dann kann es sein dass alles an Toleranz ausgereizt ist. Und da warst du noch gar nicht das alltägliche Gassi mit dem Hund.


    Wenn du einen aktiven Begleiter suchst der wirklich jeden Scheiß mitmacht ohne Stress zu haben oder Stress zu machen zu dir einen Hund der kein Spezialist ist. Kein Bodercollie, kein Aussi, kein Mali, kein DSH, kein Vollblutjagdhund. Unkompliziert, fröhlich und gesund, mittelgroß ohne Extreme im Körper oder Wesen und du hast den tollsten Begleiter aller Zeiten. Bei mir selbst sind das 2 Großpudel. Ich bin mit denen nicht ganz oohne Erfolge im Obedience unterwegs. In den Leistungszeiten waren wir 3-4 x die Woche auf dem Hundeplatz wo wirklich gearbeitet wurde, sie liefen bis letzten Jahr beide täglich am Rad (der Opi ist jetzt 12 und fährt lieber im Anhänger) Wir leben an einem See da sind sie im Sommer jeden Tag drinnen und sie machen einfach auch im Alltag alles mit. Kommen mit auf die Arbeit, wackeln gerne durch die Stadt zum Sightseeing, haben keine Probleme mit Menschen und hey wir wandern drei Tage hintereinander auch kein Problem wenn sie danach bitte einen Tag nur schwimmen gehen dürfen. ein Tag nichtstun ist genauso gut wie mal 3 Tage nichts tun aber dann bitte wieder Vollgas. Und genau sowas suchst du doch auch, oder einen unkomplizierten Begleiter. Für viele sind Großpudel allerdings auch manchmalk schon to much mit ihrem Energielevel. Man muss es eben kennenlernen. Es gibt so viele tolle Rassen die bei dir passen könnten. Schau dich doch einfach mal um

  • Ich kann Dir den Lapphund auch nochmal ans Herz legen. Mein Finne wäre mit dem beschriebenen Programm sehr glücklich.


    Und wenn Dir die BC gefallen, wäre so ein Lappi ja vielleicht auch was für Dich? Plüschig und mit spitzen Ohren sind viele Border Collies ja auch, und die Lappis können auch fast alle Faben.

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  • Am Vieh sind diese Hunde da wo sie hingehören. Man sieht es wenn man ihnen bei der Arbeit zuschaut. Das kann kein Sport ersetzen. Klar arbeiten sie da auch und auch mit Hingabe aber wenn man mal dieses Funkeln bei der Hütearbeit gesehen hat weiß man dass die im Sport nur vor sich hin vegetieren.


    Wow.



    Noko - wenn du generell Hüter magst, würde ich zum Hundehaltereinstieg tätsächlich raten - als Alternative zum BC - dir mal einen Sheltie anzugucken! Coole, kleine Allrounder. Intelligent, klein, kompakt, sozial, lustig, nett, gut erziehbar, sensibel, aktiv - nur manchmal etwas laut ;-)






    Wie du siehst, kann man davon auch ganz viele haben xD Aber mit einem anzufangen, reicht erstmal, haha.



    Meine sind aktiv im Agility, gehen mit zum Pferd, begleiten mich zu Fortbildungen, reisen und wandern mit mir. Sind meine Alltagsbegleiter und ob 15km wandern, oder einfach mal nur Couch - sie machen eigentlich alles mit. Nur mal als kleine Anregung, dass es noch einige andere "aktive" Hunderassen gibt. Es muss also nicht immer gleich ein Border sein ;-)

  • Dass viele Showborder nicht mehr am Vieh arbeiten können stimmt, der Trieb ist trotzdem noch da und führt oft dazu, dass sie dafür einen Knall haben, weil sie nicht wissen wohin mit sich. Und ihr Wesen Mängel aufweist.

    Ich habe mal mit einem Fotographen gearbeitet, der zwei "Showborder" hatte.

    Die Hunde waren in den Alltagssituationen, in denen ich sie erlebt habe, dermaßen überdreht, gestresst und sind in Stereotypen verfallen, dass ich sie nur sehr schwer zu ertragen fand.

    Bildschöne Tiere, aber unglaublich neurotisch.

  • einen bc in der stadt in der wg schön immer dabei. Finde den Fehler. Wenn du den Fehler nicht findest, solltest du keinen bc halten. Wenn du ih. Findest willst du keinen für so Umstände. Nein,vder passt ganz und gar nicht zu deinem Leben und deinen Anforderungen.

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