Border Collie - Falsche Wahl für mich?

Zitat von Noko

Meine Stadt ist z.B.: klein (ca 120 000 Einwohner) wo die meisten Studenten sind.

Kurz dazu: Dem Hund ist ja wurscht, wieviele Einwohner es gibt. Entscheidend ist eigentlich, wie geräusch- und bewegungsarm man die Wohn- und Gassiumgebung halten kann und wie einfach und schnell man richtig außerhalb ist. Je nach Hund und Gefühlslage dessen kann wirklich jedes Auto, jeder Nachbar im Garten, jedes Kind, jeder Hund usw. im Umkreis von 500m das Adrenalin anschmeißen. Und dann bring mal einen gestressten (weil sowieso schon überreizten) Hund in so einem Umfeld wieder runter. Das ist nicht ohne. Mir ist erst, seit ich meinen Hund habe, klar, wie viel am Stadtrand so alles aufregend sein kann. Und da ist ein „wir machen jetzt mal 2 Tage nichts“ manchmal fast ein Ding der Unmöglichkeit, weil sich der Hund ja auch mal lösen muss. Kann machbar sein, muss aber nicht. Nur mein Senf dazu, weil man sich das ohne (reizoffenen) Hund wohl nur schwer vorstellen kann. Kann klappen, man kann es sich aber auch deutlich leichter machen.

Zitat von Noko

Ja bin aus Österreich und hab auch schon nach Trainer hier in der Umgebung geschaut was es so gibt.

Ich will nämlich dann auch zu einem gehen wegen Hundeanfänger ^^“

Ich auch - je nachdem von wo kann ich nen gemeinsamen Spaziergang mit meinem Border anbieten oder zB Trainerempfehlungen abgeben (die auch bei der Rassewahl helfen können).

Ist ja einfacher, wenn auf gewisse Macken im Real Life hinweisen kann und sagen kann 'Jetzt grad hab ich X gemacht weil er Y vorhatte etc.'

Zum Thema "Man kann sich gar nicht vorstellen, was ein reizoffen er Hund bedeutet". Mein Hund ist zb relativ schreckhaft was neue Situationen angeht und reagiert dann auch mal mit überdrehen. Wir wohnen hier echt in nem Dorf in ner Spielstraße und sind in zwei Minuten am Feld. Aber regelmäßig passiert es, dass Ginny bei nem kleinen Spaziergang echt krass aufdreht, weil da ein Kind die Treppe von nem Haus runtergehüpft ist. Der Nachbar hat dann vielleicht noch sein Auto ausgesaugt und dann sitzt da im Feld noch ne Katze rum, dann kann man eigentlich direkt wieder umdrehen, weil man merkt, dass der Hund gestresst ist. Wie nervig sowas sein kann, merkt man erst, wenn man sich eigentlich nen Hund für lange Spaziergänge und Wanderungen gewünscht hat, die Pipirunde dann abrr direkt schon zu viel war.

Ich finds zum Beispiel jetzt nicht schlimm, weil ich weiß dass mein Hund aus Rumänien kommt und einfach behutsam an neue Dinge rangeführt werden muss, aber wenn man mit nem BC wirklich ne hohe Wahrscheinlichkeit hat, dass der sich an jedem Grashalm total Hochschaukelt, wäre das für mich persönlich eher nichts. Finds schon anstrengend genug der kleinen Maus zu erklären, dass Rasenmähroboter keine Gefahr sind oder dass man Fahrradfahrende Kinder auch ignorieren kann.

Liebe Noko ,
ich finde es beeindruckend, wie ruhig und reflektiert du schreibst. Und dass du dich von dem teilweise heftigen Gegenwind nicht verschrecken lässt.

Zitat von Noko

Meine Stadt ist z.B.: klein (ca 120 000 Einwohner) wo die meisten Studenten sind

Das finde ich persönlich schon ziemlich groß. Aber, wie jemand bereits vorher angemerkt hat, geht es nicht darum, wieviele Einwohner eine Stadt hat.

Ich hab nen Aussie-Border-Mix, und ich bin froh, dass wir umziehen. Aktuell wohnen wir in einer 3500 Einwohner-Ortschaft. Das ist ein Wohngebiet, das quasi eine Sackgasse ist. Mit den Autos fährt hier wirklich nur vorbei, wer hier auch wohnt. Fußgänger gibt es hier aber mehrere, weil wir gegenüber von einer Unterführung wohnen, die zu einer Mietssiedlung führt. Ich schätze, pro Stunde kommen aber so im Durchschnitt vielleicht 5 Leute an unserem Haus vorbei, und davon 99% sogar auf der anderen Straßenseite.

Zusätzlich kommen die vielen Hunde in der Gegend, die anschlagen. Oder die Post. Oder Zeitungszusteller etc

Ab dem Zeitpunkt, wenn mein Hund wach ist (ca 7/8 Uhr morgens) bis ca 20 Uhr abends ist er auf Empfang. Das heißt nicht, dass er die ganze Zeit wacht. Aber er kann aus dem vermeintlichen Tiefschlaf in Sekunden auf der Couch bzw vorm Fenster sein, weil der Postbote in die Siedlung gefahren ist. Je nach Laune reagiert er auf alles oder nichts.

Das bedeutet aber der reizoffene Hund. Gerade die WG- oder Mietsituation kann schon einen enormen Reiz ausmachen, da muss man dann noch nicht mal vor die Haustür getreten sein.

Zitat von fliegevogel

Ich kann Dir den Lapphund auch nochmal ans Herz legen. Mein Finne wäre mit dem beschriebenen Programm sehr glücklich.

Und wenn Dir die BC gefallen, wäre so ein Lappi ja vielleicht auch was für Dich? Plüschig und mit spitzen Ohren sind viele Border Collies ja auch, und die Lappis können auch fast alle Faben.

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Jetzt möchte ich sofort einen Lapphund haben…..

Das sprengt jetzt hier den Thread, aber kannst du mal zu Guten Lapphund Seiten Verlinken? Gerne auch per PN.

Danke

BC sind keine Monster, um Gottes willen..

Und mal rein sachlich noch ein Einwurf:

es kann sein dass ein BC extrem eng geführt werden muss. So ein Hund eignet sich weder als "Begleitung" im Stall (da wirds gefährlich wenn man sich die ganze Zeit auch auf den Hund konzentrieren muss) noch als Reitbegleithund.

Da gibt es definitiv Rassen die weniger Enge brauchen und damit weniger konstante Aufmerksamkeit

Mein BC ist übrigens ein spitzen reitbegleithund und läuft am Stall zu 90% unbeaufsichtigt. Wir haben das von Tag 1 an geübt und heute geht er zusammen mit meinem Ersthund immer mit an den Stall und mit ausreiten oder spazieren.

Ich will nicht sagen, dass das immer klappt. Aber zu sagen, dass es nie klappt ist genauso verkehrt. Und nein, er läuft dabei nicht hütend um uns rum. Er macht ganz normale Hundedinge.

(meinen ersthund muss ich am Stall sogar mehr im Auge behalten, weil er sonst auf dem Misthaufen thronend Sch.. frisst)

Und nein, das soll auch nicht heißen, dass die TE sich deshalb doch einen BC holen sollte oder kann.

Noko berichte doch mal welche der genannten rassen dich am meisten interessiert, wenn du dich etwas informiert hast :)

Selten einen so selbstreflektierenden, vernünftig hinterfragen „Hundehalter-Interessenten“ hier erlebt. Dafür einfach nur ein Danke.

Mehr habe ich leider gar nicht zu sagen da schlichtweg keine Ahnung und Erfahrung mit Hütehunden.

Außer vielleicht noch, dass es wirklich erstaunlich ist, dass hier (einige wenige!) trotzdem meinen unfreundliche Zeilen raushauen zu müssen. Ich hoffe es gab bei denen die weit mit vorne waren eine Entschuldigung per PN, denn angebracht wäre es.