Training mit ehemaliger Straßenhündin
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Hallo,
ich habe hier auch eine Auslandshündin sitzen. Eine Angsthündin, ursprünglich aus Bulgarien. Neben dem, was @pinkelpinscher schon angemerkt hat:
Ich würde mich an Eurer Stelle erstmal frei machen von vorschnellen Interpretationsansätzen wie „Territorialverhalten“. Das ist so ein Begriff, der gerne allen möglichen (selbst-) verteidigenden Verhaltensweisen übergestülpt wird, aber Euch keine Hilfe dabei gibt, mit dem Verhalten tatsächlich umzugehen. Davon ab ist sie dafür eh noch nicht lang genug bei Euch. Viel wahrscheinliches ists, dass sich da gerade eine grundlegende Verunsicherung beim Hund Stimme verschafft.
Beobachtet und schaut, wann sie auslöst. Versucht, sie kennenzulernen und zu sehen, was ihr unangenehm ist oder was sie einfach noch nicht kann (ohne sie zu stalken). Obs die neue Umgebung ist, die Menge an Menschenkontakt, dass sie das dauernde Leben im Haus so nicht kennt ... Und geht Ihr die Chance, Euch zu beobachten, aber sich auch zurück zu ziehen. Das kit der Höhle ist eine gute Idee. Ob sie allerdings angenommen wird, entscheidet die Hündin
Ihr meint es nur gut mit Eurer Hündin, aber das weiß sie noch nicht und kann sie auch nicht wissen. Es kann gut sein, dass sie auch Euch erstmal gruselig findet. Ein voller Napf, ein warmer und geschützter Platz - das ist erstmal der Weg zum Hundeherzen und das dauert auch eine ganze Weile, bis sich die daraus resultierende Sicherheit im Hundehirn verankert.
Dass Eure Hündin jetzt schon wirklich gestreichelt werden möchte und die Kuscheleinheiten um ihrer selbst willen genießt, halte ich auch für relativ unwahrscheinlich. Eher ist es so, dass sie sich an Euch ranschmeißt, um Euch bei Laune zu halten und zu beschwichtigen. Ist sie dabei wirklich entspannt? Und kann sie ansonsten tief, fest und entspannt schlafen?
Übrigens: Unsere Dame lebt jetzt viereinhalb Jahre hier und sehr aufgetaut. Trotzdem knurrt sie, wenn sich nachts jemand Anders als ich im Haus bewegt. Sie setzt da nicht nach, das wissen wir mittlerweile. Aber ich würde es weder Mann noch Schwiegermutter anraten, sie nachts im Dunklen mit Streicheleinheiten zu bedenken.
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Dass Eure Hündin jetzt schon wirklich gestreichelt werden möchte und die Kuscheleinheiten um ihrer selbst willen genießt, halte ich auch für relativ unwahrscheinlich. Eher ist es so, dass sie sich an Euch ranschmeißt, um Euch bei Laune zu halten und zu beschwichtigen. Ist sie dabei wirklich entspannt? Und kann sie ansonsten tief, fest und entspannt schlafen?
Also schlafen tut sie wirklich viel und das schon seit Tag 1, das freut mich natürlich auch total. Sie hat definitiv auch Tiefschlafphasen, in denen sie Geräusche nicht wahrnimmt und man sieht auch dass sie teilweise sehr aktiv träumt. Jetzt gerade zB sitze ich auf der Couch und sie ist neben mich gehopst, hat sich eingerollt und schläft tief und fest.
Mit den Kuscheleinheiten kann ich es natürlich nicht zu 100% sagen, aber wie gesagt versuche ich sehr auf ihre Körpersprache zu achten und höre zwischendurch auch immer auf mit dem kraulen um zu sehen wie sie reagiert. Sie gähnt nicht dabei und leckt sich auch nicht über die Nase, sie wirkt auf mich schon entspannt dabei, aber natürlich kann ich das nicht professionell beurteilen. Ich streichle sie nicht über den Kopf, sondern an der Seite und dabei drückt sie ihren Kopf meistens noch weiter in die Hand rein.
Was vielleicht noch wichtig wäre - sie kommt nicht direkt aus Rumänien, sondern hat vorher schon ca. einen Monat auf einer Pflegestelle gelebt. Also war es jetzt natürlich ein Ortswechsel für sie, aber das Zusammenleben mit Menschen hat sie schon vorher etwas kennenlernen können. Dort wurde sie auch als freundlich und verschmust beschrieben (was natürlich keine 100% Garantie dafür ist, dass es auch wirklich stimmt).
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Also Luna hat ca. 35 cm Schulterhöhe und wiegt ca. 9 kg. Sie ist nicht zu schwer zum Tragen, aber ich möchte ihr den Stress nicht antun, dass ich sie ständig die Dachbodentreppe rauf und runter trage, deshalb der Schlaf- und Ruheplatz hier unten bei Oma. :) Also meine Oma könnte sie im Notfall von der Größe und vom Gewicht her auf jeden Fall halten, aber für's Rausgehen etc. bin eh erstmal ich zuständig.
Ich versuche gleich mal ein paar Fotos hochzuladen!
Der Tagesablauf sieht folgendermaßen aus: Ich komme gegen 8 runter, dann gehen wir ca. 30 min in den Garten und dann wieder rein, sie bekommt Futter und ich gehe hoch und mache mich fertig, frühstücke etc. Danach komme ich mit meinem Laptop wieder runter, mache Sachen für die Uni usw. und lasse sie soweit in Ruhe. Wie gesagt kommt sie wirklich schon oft von selbst an und fordert Streicheleinheiten. Ich habe auch auf ihre Körpersprache geachtet - sie gähnt nicht beim Streicheln, leckt sich nicht über die Nase und dreht auch nicht den Kopf weg. Trotzdem höre ich nach ein paar Minütchen immer auf mit dem Streicheln um zu gucken, ob sie es auch wirklich möchte. Manchmal geht sie weg, aber meistens legt sie ihren Kopf gegen meine Hand oder stupst mich mit dem Pfötchen an, dann mache ich weiter. Gegen 14.30 Uhr gehen wir nochmal in den Garten, danach schläft sie drinnen meistens auch erstmal. Nochmal in den Garten gegen 17/18 Uhr und ein letztes mal gegen 22 Uhr.
Mit Vertrauen aufbauen meinte ich einfach, dass ich da bin. Also die ersten Tage habe ich ihr immer zwischendurch Futter zugeworfen, bis sie dann irgendwann auch von alleine kam. Ich hab sie mit ruhiger Stimme gelobt, wenn sie sich getraut hat etwas rumzulaufen, zu erkunden, in den Garten zu gehen, sich das Geschirr anziehen zu lassen etc. Aber ich habe nicht permanent auf sie eingeredet oder sie an ihrem Körbchen bedrängt oder sowas. Im Garten haben wir zB schon geübt, dass sie auf ihren Namen reagiert und das klappt schon toll!
Das klingt halt zumindest auch nach Aufmerksamkeitsoverkill. Soviel Menschenanwesenheit muss n Hund erst mal weg stecken können.
Das habe ich schon versucht zu vermeiden, aber wie Zeitfuchs auch schon geschrieben hat, kann man den Familienmitgliedern teilweise stundenlang was erzählen und im Endeffekt wissen sie es doch "besser" obwohl sie sich nicht aktiv mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Trotzdem ist es aber auch nicht so als würden hier minütlich Leute ein- und ausgehen. Meine Oma und ich sind hier, meine Eltern kommen vielleicht 1-2 mal am Tag für 5 Minütlichen runter. Gut, mein Freund war noch hier aber das war's dann auch. Mit ihm ist jetzt aber auch abgesprochen, dass er vielleicht die nächsten Wochen erstmal nicht mit runterkommt, wenn er hier ist und dann kann Luna ganz in Ruhe ankommen und an Sicherheit gewinnen.
Ich habe mich auch wirklich viel im Vorfeld informiert und gelesen und auch schon (Tierschutz-)Hunde gesittet, ich würde mich selbst als sehr entspannte, ruhige und geduldige Person beschreiben, aber oft ist ja dann in der Praxis doch alles anders, als man es vorher liest. 😅
ack hat sich die ersten Wochen und Monate auch schwergetan mit der Geräuschkulisse und den vielen Menschen. Er hat sehr viel geknurrt, tagsüber wie nachts, und bei bestimmten Personen hat er auch noch viel heftiger reagiert. Im Garten wurden die Nachbarn angeknurrt und alle, die auf dem Balkon waren.
Das wurde mit der Zeit immer besser, jetzt ist es weg.
Das beruhigt mich gerade total zu hören! Luna reagiert auf Geräusche zB gar nicht empfindlich. Nebenan ist gerade eine Baustelle und da hat es vorhin als wir im Garten waren gekracht und da hat sie einmal den Kopf gehoben und gut war.
Aber mir ist natürlich auch bewusst, dass sie gerade mal eine Woche hier ist. Natürlich wird sie alle Zeit bekommen, die sie braucht, um sich einzuleben und mir und meiner Oma gegenüber ist sie einer der freundlichsten Hunde, die ich kenne.
Okay, sagen wir so, dass sie kein rumänischer "Schäferhund"Mischling ist, reduziert das Potential doch deutlich.
Ich lese den Teil bis nachmittags so, dass sie in der Zeit eigentlich nicht schläft, sondern regelmäßig ankommt - stimmt das so?
Von morgens bis nachmittags so viel Wachzeit wär schon auch ein Indikator für "Kommt gar nicht so gut runter, wie gedacht" und ich hab es durchaus so erlebt, dass neue Hunde zuwenig schlafen/wirklich ruhen. Das geht halt auf Dauer auch auf die Nerven.
Da mögen sich die Geister scheiden, plus kommt es sicher auf die Wohnsituation, den individuellen Fall an, aber ich halt für denkbar, dass ich einen Hund der noch keine Kommandos kann, auf andere Menschen mit Unsicherheit/Aggression reagiert, auch mal im Welpenauslauf mit im Zimmer sitzen hätte oder sonst einem Safe space, der sowohl Hund, als auch Mensch schützt, bis man eingespielter ist, jedenfalls würde ich dem Hund den Raum begrenzen und nicht den Hund den Raum begrenzen lassen (ihm aber gleichzeitig sehr wohl vom Leib halten, was ihn stresst. Nur müssen Eltern, Partner usw. halt schon auch normal leben können.
Ich hatte Pflegehunde oder neue Hunde schon immer mit dabei im Familienleben, aber am Rand und je nach Hund und Situation und Bauchgefühl auch mal mehr oder weniger Hausleine, Babygitter und Barrieren drumrum, einen fixen Hundeplatz, wo keiner stören darf und anfangs sehr wenig Spielraum für den Hund, mit dem Ziel, das sukzessive abzubauen, wenn man mehr miteinander erlebt hat, mehr weiß wie und worauf Hund reagiert und vielleicht sogar warum. Macht sicher nicht jeder so, ich würd in einem Mehrmenschenhaushalt weiter so handeln. Gab aber auch den Hunden scheinbar mehr Sicherheit. Nix selber regeln müssen. Ein Fixpunkt, wo einen alle in Ruhe lassen usw.
Je nach dem, was die Ursache für ihr Verhalten ist, kann da noch Steigerung kommen.
Wirklich sehr grob runter gebrochen läuft Hund nach 1, 2 Wochen nicht mehr nur auf Autopilot, sondern erfasst langsam seine Lage. Das wär so der Zeitraum, wo erste "Das hat er/sie noch nie gemacht"s auftauchen (Dabei ist das erste Jahr oder die ersten 1,5 oft genug voller Überraschungsmomente, schlichtweg auch, weil man alles zum ersten Mal zusammen erlebt und in vielen Dinge nur mutmaßen oder aus bisher gezeigtem Verhalten ableiten und vermuten kann, bis man es dann in echt gesehen hat. Zur Beruhigung: das sind meist eher so Dinge wie "Okay, ich wusste nicht, dass der völlig hysterisch wird, wenn er ein Pferd sieht. Na zum Glück war er angeleint. Das sollten wir üben oder zukünftig halt bedenken" Oder "Oh, mein Hund pflückt Tomaten", aber halt auch "Okay...kein Ahnung was das jetzt war, hat die da grad nach dem Passanten geschnappt?". ).
Auch ganz grob verallgemeinern gesagt, sind 3 und 6 Monate gern auch so Zeitpunkte, wo sich irgendwas verändert.So ein richtiges "Der Hund ist angekommen" puh...1Jahr, manchmal 1,5, dann kennt man einander schon recht gut.
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Mein Kleiner Tierschutzmix kam auch von einer Pflegestelle. Dort hatte er schon einiges kennengelernt, so auch Gassigänge. Wir sind daher direkt auch rausgegangen, allerdings nur kleine Runden und immer die Gleichen. Erwartet haben wir am Anfang draussen garnichts von ihm, schon garkeine Leinenführigkeit. Ganz am Anfang haben wir aber quasi jeden Blick draussen zu uns gelobt und belohnt. Er hat dann schnell immer etwas Aufmerksamkeit bei uns gehabt was wir später für Training nutzen konnten.
Kennt denn deine Hündin schon Leinenspaziergänge von der Pflegestelle? Wenn ja könntest du doch sicher mal eine kleine ruhige Runde probieren.
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Danke für die ausführliche Antwort! :)
Ich lese den Teil bis nachmittags so, dass sie in der Zeit eigentlich nicht schläft, sondern regelmäßig ankommt - stimmt das so?
Nein, das war vielleicht unklar formuliert von mir. In der Zeit, in der ich unten bin - egal ob nachmittags oder vormittags - schläft/döst sie immer zwischendurch, auch mit Tiefschlafphasen in denen sie träumt. Sie kommt definitiv zur Ruhe. Anfangs hat sie nur auf ihrem Bettchen geschlafen, ich denke da fühlt sie sich am sichersten, mittlerweile kommt sie aber auch neben mich auf die Couch und schläft da oder breitet sich irgendwo auf dem Boden aus.
Das was ich mit dem "sie kommt schon oft von alleine an" meinte, war auf das Streicheln im Allgemein bezogen, weil es ja Bedenken gab ob sie das wirklich so gerne hat. Was ich natürlich auch mit keiner 100%en Gewissheit sagen kann, aber in ihren Wachphasen kommt sie von alleine zu mir, stupst mich auch mal an und wirkt entspannt dabei. Das meinte ich nur damit. :)
Da mögen sich die Geister scheiden, plus kommt es sicher auf die Wohnsituation, den individuellen Fall an, aber ich halt für denkbar, dass ich einen Hund der noch keine Kommandos kann, auf andere Menschen mit Unsicherheit/Aggression reagiert, auch mal im Welpenauslauf mit im Zimmer sitzen hätte oder sonst einem Safe space, der sowohl Hund, als auch Mensch schützt, bis man eingespielter ist, jedenfalls würde ich dem Hund den Raum begrenzen und nicht den Hund den Raum begrenzen lassen (ihm aber gleichzeitig sehr wohl vom Leib halten, was ihn stresst. Nur müssen Eltern, Partner usw. halt schon auch normal leben können.
Das finde ich auf jeden Fall nicht schlecht, wenn es sowohl ein Safe space für Hund als auch für Mensch ist und der Hund dann quasi mit etwas Abstand die Situation beobachten kann, aber weiß er wird in Ruhe gelassen. Wie handhabst du das denn genau? Ein Welpenauslauf ist ja jetzt nicht allzu groß. Dürfen die Hunde dann bei dir rumlaufen und kommen in den Welpenauslauf, sobald neue Menschen kommen oder ist das generell der Fall in der Anfangszeit? Würde mich wirklich interessieren. :)
Auch ganz grob verallgemeinern gesagt, sind 3 und 6 Monate gern auch so Zeitpunkte, wo sich irgendwas verändert.So ein richtiges "Der Hund ist angekommen" puh...1Jahr, manchmal 1,5, dann kennt man einander schon recht gut.
Ja, das ist ja auch völlig in Ordnung und nachvollziehbar. Ich meine man sagt ja auch, dass man einen Menschen erst so richtig mit allen Ecken und Kanten nach 3 Jahren kennt, von daher ist das völlig verständlich.
Ab wann kann man denn anfangen mal Unternehmungen mit dem Tierschutzhund zu machen? Vielleicht mal ein gemeinsamer Spaziergang mit befreundeten Hunden oder ein Besuch bei einer Freundin etc. Also nicht falsch verstehen, ich habe das jetzt (und auch in den nächsten Wochen) definitiv noch nicht vor und weiß auch, dass es schwierig ist, da eine Zeitspanne zu nennen und dass man viel auf sein Bauchgefühl hören muss und wie sich der Hund entwickelt. Eine Zeitangabe wäre jetzt sicher nicht das richtige, aber woran kann man erkennen, dass so ein erstes Einleben geschehen ist und man neue Dinge wagen kann? Luna wurde beispielsweise als sehr hundeverträglich vermittelt und die Pflegestelle hat sich gewünscht, dass sie auch weiterhin regelmäßig Kontakt zu anderen Hunden hat. Mich interessiert das nur, damit ich es weiß, wenn es dann soweit ist.
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Die Situation mit Deinem Freund, war, als ihr alle gemeinsam, also auch der Hund, am Sofa gesessen seid, oder?
Ich habe einen Hund, der Angst vor Männern hat (und mitunter auch schnappt), allerdings habe ich auch einen Mann, der ist ganz normal, der wohnt da und ich würde ihn auch nicht wegen des Hundes aussperren. Ich würde aber auch Deinen Freund nicht aussperren.
Sowas wie "Männerangst', wenn es eine ist, haben viele Hunde, muss nicht zwangsläufig auf Misshandlung hinweisen, Männer sind gemeinhin doch raumfüllender, größer, haben ne andere Stimmlage usw, einen Hund mit wenig Menschenerfahrung und kaum bis keiner Sozialisierung kann das schon flashen und dann bewegt der sich vielleicht noch komisch. Es ist nicht völlig abwegig, dass das eine "eh häufige Sache" ist und sich legen kann (Mich interessiert in so Momenten halt, geht der Hund nach vorn oder mehr in den Rückzug, um ein bisschen mehr abschätzen zu können. Oder es zumindest zu versuch.)
Nur eben, mein Zugang wäre nicht, den Menschen zu verbannen, sondern ein Umfeld zu schaffen, wo die beiden gemeinsam sein können. Nur heißt das u.a. nicht gemeinsam am Sofa.
Ja, Hund darf sich schon gruseln, das verschwindet nicht wie von Zauberhand, aber nicht aktiv werden.
Mein Männernichtmöger hat meinen Mann verbellt, hätte ihn in anderen Situationen wohl auch gestellt, nur hab ich ihn nicht gelassen.
Mann ignorierte Hund komplett, aber bewegte sich im normalen Alltag und Hund durfte an seinem sicheren Ort sein und zusehen, aber mir hier niemanden aktiv angehen.
Heute darf Mann an dem Hund eigentlich alles. Was er gemacht hat: gar nichts. Null. Einfach normal gelebt.
Was Hund gemacht hat: am Rand bei uns mitgelebt, aber nicht gleich im Trubel oder irgendwie selbst entscheidend, dass er da jetzt hingeht und den doofen Mann zwickt oder so.
Bis Hund mal auf Expedition ins verbotene Wohnzimmer ging und einen schlafenden Mann vorfand und dem die kalte Nase ins Gesicht drückte. Ungefähr seit da findet Hund ihn echt nimmer gefährlich, von einmal mit Kapuzenpullover nicht erkannt abgesehen.
Andere Männer sind trotzdem weiter gefährlich und Besuch ist auch doof. Nur entscheidet nicht mein Hund, wer zu uns kommen darf oder dass und ob ich überhaupt Sozialleben haben kann. Natürlich wird dennoch auf den Hund Rücksicht genommen und zwar in der Form: Du musst nicht mitten drin sein und auf deinem Platz halt ich Dir alle fern.
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Die Situation mit Deinem Freund, war, als ihr alle gemeinsam, also auch der Hund, am Sofa gesessen seid, oder?
Jein, also es gibt 3 Sofas die sind U-förmig angeordnet. Mein Freund saß auf dem Sofa vor Kopf und ich auf einem "Seitensofa" und Luna lag auf der Erde vor meinem Sofa, aber auch schon ziemlich nah am Sofa, auf dem mein Freund saß. Sie lag da wirklich insgesamt eine Stunde, hat auch gedöst, zwischendurch glaube ich sogar geträumt (sie hat so gezuckt im Schlaf) und mein Freund hat sich auch immer zwischendurch mal bewegt. Also sowohl Beine als auch Arme und dann kam das ganz plötzlich, als er nochmal ein Bein bewegt hat, dass sie hochgesprungen ist und auch etwas nach vorne gegangen ist. Ich hab sie instinktiv etwas mit meinem Arm geblockt und dann ist sie in ihr Körbchen, hat sich da hingelegt und hat ab dann jedes mal geknurrt, wenn mein Freund sich auch nur bewegt hat. Dann habe ich sie halt erstmal an die Leine genommen, wir sind in Garten (mussten wir eh noch) und seitdem gab es keine Begegnung mehr mit meinem Freund. Heute im Garten hat sie auch meinen Dad etwas angeknurrt, obwohl der ziemlich weit weg war (meine Mutter aber auch, also hat vielleicht nicht unbedingt nur was mit Männern zu tun). Da ist sie aber nicht nach vorne, sondern hat sich eher defensiv verhalten und den Schwanz auch leicht eingezogen, also vielleicht wirklich Unsicherheit und bei meinem Freund Überforderung, weil er dann so nah war und dann war nach vorne gehen die einzige Option.
Wäre es eine Möglichkeit im Wohnzimmer eine Ecke mit Welpenstall einzurichten, in der dann auch ihr Bettchen steht etc. und den wir dann nur zu machen, wenn Besuch kommt? Also wie gesagt, jetzt in den ersten Wochen sowieso nur meine Eltern, wenn die mal runterkommen. Aber dass sie sich ansonsten frei bewegen kann, wenn nur ich und meine Oma da sind?
Falls das eine Möglichkeit wäre direkt die Anschlussfrage: ihr Bettchen steht gerade in einer Ecke, in der das mit dem Welpenstall nicht möglich wäre. Aber es gibt auf jeden Fall eine Ecke im Wohnzimmer in der das sehr gut ginge. Dann müsste nur ihr Körbchen dahin umziehen bzw. sie müsste noch ein weiteres bekommen (aber da wäre ja dann die Frage, ob sie das akzeptiert). Wäre das nicht auch wieder Stress, wenn wir ihr Körbchen woanders hinstellen obwohl sie die eine Ecke schon als Rückzugsort akzeptiert hat?
Ganz am Anfang haben wir aber quasi jeden Blick draussen zu uns gelobt und belohnt. Er hat dann schnell immer etwas Aufmerksamkeit bei uns gehabt was wir später für Training nutzen konnten.
Kennt denn deine Hündin schon Leinenspaziergänge von der Pflegestelle? Wenn ja könntest du doch sicher mal eine kleine ruhige Runde probieren.
Leider nicht. Die Frau von der Pflegestelle hatte ein riesiges umzäuntes Gelände, wo sich die Hunde frei bewegen konnten. Von daher kannte sie schon das im Haus leben, Geschirr tragen und Stubenreinheit, aber noch keine Spaziergänge an der Leine. Ich merke aber, wie sie schon immer neugierig aus unserem Gartentor herausschaut und auch keine Angst hat, wenn Autos vorbeifahren oder andere Geräusche da sind. Von daher denke ich, ich gehe mal auf Nummer sicher und verbringe das WE noch mit ihr im Garten, aber ab nächster Woche wagen wir dann vllt. mal einen kleinen Spaziergang um den Block oder einfach die Straße rauf und runter. :) Aufmerksamkeit belohne ich auch schon! Wenn wir entspannt alleine im Garten sind, reagiert sie auch schon auf ihren Namen und kommt angedackelt, wenn ich sie rufe. Ich lobe sie auch immer, wenn sie von alleine toll an der Leine läuft. Richtig doll ziehen tut sie (bis jetzt zumindest ) zum Glück nicht! Wenn sie mal wo hin will, wo sie nicht hin soll, zieht sie ganz kurz aber dreht sofort um, wenn sie merkt, dass es nicht weiter geht. Manchmal wühle ich auch einfach im Gras rum (habe dann an die Stelle ein Leckerli gelegt, ohne dass sie es mitbekommen hat) und dann kommt sie neugierig gucken und bemerkt, dass es sich immer lohnt, wenn man mal von allein schaut was Mensch so macht.
Ich bin wirklich so dankbar für eure ganzen Tipps!
Wenn sie sich noch besser eingelebt hat, werde ich auch eine*n Hundetrainer*in zur Seite ziehen, um weiteren Problemen einfach schonmal vorzubeugen!
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Wir haben auch fast direkt von Anfang an Einzelstunden mit einer Trainerin gehabt, einfach da er auch unser erster Hund ist und sie uns schon super viele hilfreiche Tips aber auch Einschätzung von seinem Verhalten gegeben hat. Ein paar Fehler konnten wir so wohl direkt vermeiden.
Ausserdem konnte er auf dem Gelände der Trainerin frei mal richtig flitzen, das hat ihm sichtlich gut getan.
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Wir haben auch fast direkt von Anfang an Einzelstunden mit einer Trainerin gehabt, einfach da er auch unser erster Hund ist und sie uns schon super viele hilfreiche Tips aber auch Einschätzung von seinem Verhalten gegeben hat. Ein paar Fehler konnten wir so wohl direkt vermeiden.
Das klingt vernünftig! Werde ich denke ich auch so machen, habe schon einen Tipp für eine gute Hundeschule von einer Userin aus der Nähe bekommen. :)
Was heißt denn direkt fast von Anfang an? Dann musstet ihr sie ja auch direkt ins Auto packen, oder? Hat das bei euch problemlos geklappt?
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