Training mit ehemaliger Straßenhündin

  • Wir haben auch fast direkt von Anfang an Einzelstunden mit einer Trainerin gehabt, einfach da er auch unser erster Hund ist und sie uns schon super viele hilfreiche Tips aber auch Einschätzung von seinem Verhalten gegeben hat. Ein paar Fehler konnten wir so wohl direkt vermeiden.

    Das klingt vernünftig! Werde ich denke ich auch so machen, habe schon einen Tipp für eine gute Hundeschule von einer Userin aus der Nähe bekommen. :)

    Was heißt denn direkt fast von Anfang an? Dann musstet ihr sie ja auch direkt ins Auto packen, oder? Hat das bei euch problemlos

    Unser erster Termin war so nach 2 Wochen. Die Trainerin ist nur 10min. von uns entfernt. Er ist aber ohne Probleme Auto gefahren und war von Anfang an recht unkompliziert.

    Bis er so richtig angekommen war hat es trotzdem mindestens gute 6 Monate gedauert.

  • Bis er so richtig angekommen war hat es trotzdem mindestens gute 6 Monate gedauert.

    Mal eine allgemeine Frage: Was heißt dieses "richtig ankommen" eigentlich? Ist das der Zeitpunkt ab dem man sich dann schon gut kennt und einschätzen kann oder ist das der Zeitpunkt ab dem man erst so richtige Abenteuer mit dem Hund erleben sollte? Ich lese das immer überall, kann damit so abstrakt aber irgendwie nicht wirklich was anfangen. :ka:

    Würde mich da über ein paar ausführlichere Informationen freuen :)!



    Ach so und noch ein kurzes Update: Ich war bis gerade mit Luna im Garten und meine Eltern waren da auch am werkeln, um die Terrasse Sommerfest zu machen. Luna war erst skeptisch, hat auch leicht geknurrt, aber das habe ich dann als Signal gewertet, dass ihr der Abstand noch zu nah war. Ich stand die ganze Zeit auf der Seite, die sie von den "Feinden" grinning-dog-face abschirmt und habe sie dann aus der "gruseligen" Situation noch weiter weggeführt. Dann war alles in Ordnung. Wir haben uns dann einfach mit etwas Abstand auf die Wiese gesetzt und das ganze erstmal beobachtet, dabei hat sie ein bisschen Rinderhaut zum kauen bekommen. Das hat sie dann nach einiger Beobachtungszeit ganz in Ruhe gefressen und hat sich auch dann schon etwas näher ran getraut! heart-eyes-dog-face Natürlich stand ich trotzdem die ganze Zeit auf der Seite, dass ich sie abschirme und ich glaube das hat ihr schon etwas Sicherheit gegeben.

    Unsere Nachbarn, dessen Garten direkt angrenzt, haben gerade Bauarbeiter da und die Menschen im fremden Garten und der Krach haben sie zB überhaupt gar nicht gestört.


    Ich hoffe ihr könnt heute alle etwas die Sonne genießen! star-struck-dog-face🌞

  • Hi, nochmal kurz auf das Thema „Streicheln und Schmusen“ :smile:. Das war nicht böse von mir gemeint. Was ich damit sagen wollte: Diese intensive Form der gegenseitigen Körperpflege ist nichts, was genuin in Hunden veranlagt ist, das ist eher ein Menschending. Die meisten beim Menschen sozialisierten Hunde lernen von klein auf, das zu mögen (aber nicht alle, meine alte Dame zum Beispiel nicht). Weil es positiver Kontakt mit ihre, Menschen ist.


    Hunde, die nicht in so enger Gemeinschaft mit Menschen sozialisiert sind, haben diese Vorerfahrung nicht. Aber sie lernen halt schnell, wie sie sich beliebt und wenig bedrohlich machen können und nutzen das auch sehr aktiv. Das ist auch gar nicht schlimm. Es sollte halt einfach nicht mit Bindung oder Sicherheit beim Hund verwechselt werden - das wiederum braucht seine Zeit.


    Zum Thema mit dem „Ankommen“: Hunde sind Gewohnheitstiere. Eine komplett neue Umgebung bedeutet für viele Hunde erstmal Stress und potentiell Bedrohliches, gerade für solche aus ganz anderen Verhältnissen. Da gibts unterschiedliche Strategien im Umgang. Und da Hunde auch Anpassungskünstler sind, wählen sie halt erstmal eine, die Erfolg verspricht (oft ist das sich unauffällig zu machen oder sich einzuschleimen) und bleiben die erste Zeit dabei und beobachten. Und wenn sie sich akklimatisieren und anfangen, sich richtig sicher zu fühlen, werden unter Umständen halt auch andere Strategien ausgepackt und möglicherweise Verhaltensweisen gezeigt, die vorher nicht gezeigt wurden. Da muss nicht - kann aber - was dabei sein, was dem Menschen nicht so gefällt.


    Auch eine Pflegestelle, bei der sie in eine feste Struktur kommen und mit anderen Hunden mitlaufen können, ist was ganz Anderes, als bei Euch als Einzelhund im Mehrpersonenhaus. Einzelhund zu sein ist ein anstrengender Job für einen Hund, der das nicht kennt, das sollte man nicht unterschätzen :smile:


    Das ist aber auch spannend, zuzusehen, wie ein Hund sich entwickelt und zeigt und sich gegenseitig kennen zu lernen. Ich wünsche Euch da ganz viel Spaß. Und wenn Du, um zu Deiner Eingangsfrage zurück zukommen, draußen mit ihr gehen möchtest: Zieh die erste Zeit sicherheitshalber ein Sicherheitsgeschirr an. Besser haben und nicht brauchen als umgekehrt.

  • Hi, nochmal kurz auf das Thema „Streicheln und Schmusen“ :smile: . Das war nicht böse von mir gemeint.

    Ich hab's auch nicht böse aufgefasst! :) Bin nur näher drauf eingegangen und habe ihr Verhalten beschrieben, damit ihr besser einschätzen könnt was ich meine und nicht denkt, ich würde es ihr irgendwie aufzwingen.


    Es sollte halt einfach nicht mit Bindung oder Sicherheit beim Hund verwechselt werden - das wiederum braucht seine Zeit.

    Das ergibt Sinn. Ich hätte auch nicht gedacht, dass wir jetzt nach einer Woche schon die engste Bindung haben, aber ich habe es als erstes Anzeichen gesehen, dass sie (oder besser gesagt wir beide gegenseitig) langsam anfangen Vertrauen aufzubauen. Dass das natürlich seine Zeit braucht, ist völlig in Ordnung. 🙈


    Einzelhund zu sein ist ein anstrengender Job für einen Hund, der das nicht kennt, das sollte man nicht unterschätzen :smile:

    Das kann ich mir nur allzu gut vorstellen. :tropf:


    Das ist aber auch spannend, zuzusehen, wie ein Hund sich entwickelt und zeigt und sich gegenseitig kennen zu lernen. Ich wünsche Euch da ganz viel Spaß. Und wenn Du, um zu Deiner Eingangsfrage zurück zukommen, draußen mit ihr gehen möchtest: Zieh die erste Zeit sicherheitshalber ein Sicherheitsgeschirr an. Besser haben und nicht brauchen als umgekehrt.

    Auf jeden Fall! Dankeschön :) wir lernen schon jeden Tag neue Seiten und Eigenschaften von ihr kennen (und sie vermutlich auch von uns) und es ist ganz toll zu sehen, wie sie Fortschritte macht! Tatsächlich habe ich sogar das Gefühl, dass sie etwas schneller Fortschritte macht, als ich das am Anfang gedacht hätte. Aber das freut mich natürlich umso mehr! :herzen1: Auch wenn mir bewusst ist, dass mal wieder ein Tag kommen kann, an dem man eher Rückschritte macht, aber das gehört dann halt auch dazu!

    Ein Sicherheitsgeschirr hat sie auch bei unserem Runden im Garten um, weil der nicht ganz abgesichert ist. Da will ich auf keinen Fall ein Risiko eingehen! :hundeleine04:

  • Huhu :)


    Mal ein kurzes Update von uns: Luna macht richtig tolle Fortschritte! Sie ist neugierig und aufgeweckt und zwar noch vorsichtig, aber nicht über-ängstlich. Laute Geräusche machen ihr nichts, nur fremde Personen sind ihr etwas komisch bzw. Personen, die in die Wohnung kommen. Seit ein paar Tagen gehen wir auch schon durch die Nachbarschaft spazieren und sie läuft ganz toll an der Leine. Die Initiative kam übrigens von ihr aus - sie hat ständig durch's Gartentor geschnüffelt und dann hab ich's einfach mal geöffnet und sie ist neugierig rausspaziert. Dann sind wir erstmal nur die Straße auf und ab, sodass sie jederzeit hätte zurückgehen können, aber sie hat alles beschnuppert und mit dem Schwanz gewedelt. Dann haben wir die Runde nach und nach immer ein kleines Stück vergrößert. Meine Mama und Freund sind auch schon mit etwas Abstand mit spazieren gekommen, damit Luna sich auf neutralem Boden an die Anwesenheit gewöhnt. Meiner Meinung nach hat das sehr gut geklappt. Haltet ihr das auch für einen guten Ansatz oder eher nicht?


    An der Schleppleine darf sie ziehen, an der kurzen Leine habe ich es direkt so trainiert, dass ich stehen geblieben bin, sobald Druck drauf war und sie zu mir gerufen habe. Dann kommt sie, Leckerchen abholen und weiter geht's. Da hatte sie ganz schnell den Bogen raus. Mittlerweile kommt sie schon von alleine zurück, wenn Zug auf der Leine ist, dann Lobe ich sie immer und für zufälligen Blickkontakt auch. Auch "Sitz" üben wir so nebenbei. Eigentlich ist alles "learning by Doing", aber sogar "nein" versteht sie durch dieses Prinzip schon.


    Nächste Woche Dienstag haben wir auch eine Einzelstunde mit einer Hundetrainerin, da bin ich schon ganz gespannt! Nur muss ich sie dafür ins Auto setzen. Ich dachte, dass ich am Wochenende anfange das mit ihr zu trainieren. Also erstmal ins Auto rein, Leckerchen und wieder raus. Das ganze wiederholen. Irgendwann mal Motor anmachen, aber nicht losfahren, Leckerchen und wieder raus. Dann eine kurze Runde um Block fahren und wieder zuhause raus. Ist das eine gute Methode?


    Und hat vielleicht noch jemand Tipps worauf ich am Dienstag mit der Hundetrainerin achten sollte bzw. was ich sie vielleicht auf jeden Fall fragen sollte? :)

    Ganz lieben Dank und sonnige Grüße!

  • Meine Mama und Freund sind auch schon mit etwas Abstand mit spazieren gekommen, damit Luna sich auf neutralem Boden an die Anwesenheit gewöhnt. Meiner Meinung nach hat das sehr gut geklappt. Haltet ihr das auch für einen guten Ansatz oder eher nicht?

    Das hab ich mit Jack auch gemacht, ich finde das super. Gemeinsames Laufen und Erkunden mit der eigenen Gruppe schweißt zusammen!


    Zum Autofahren: So kleinschrittig und positiv aufbauen hört sich gut an, wo genau man noch feilen muss (ob überhaupt), sieht man ja erst, wenn man es macht. Wenn sie keine Probleme damit hat und ruhig bleibt, kann man das Ganze verkürzen, und wenn es Probleme gibt, muss man eben sehen, was es ist und reagieren. Bei Jack war es Übelkeit, er saß die ersten Wochen im Beifahrerfußraum, wo er sich einrollen konnte und viel Halt von drei Seiten hatte.

  • An der Schleppleine darf sie ziehen, an der kurzen Leine habe ich es direkt so trainiert, dass ich stehen geblieben bin, sobald Druck drauf war und sie zu mir gerufen habe. Dann kommt sie, Leckerchen abholen und weiter geht's. Da hatte sie ganz schnell den Bogen raus. Mittlerweile kommt sie schon von alleine zurück, wenn Zug auf der Leine ist, dann Lobe ich sie immer und für zufälligen Blickkontakt auch. Auch "Sitz" üben wir so nebenbei. Eigentlich ist alles "learning by Doing", aber sogar "nein" versteht sie durch dieses Prinzip schon.


    Nächste Woche Dienstag haben wir auch eine Einzelstunde mit einer Hundetrainerin, da bin ich schon ganz gespannt! Nur muss ich sie dafür ins Auto setzen. Ich dachte, dass ich am Wochenende anfange das mit ihr zu trainieren. Also erstmal ins Auto rein, Leckerchen und wieder raus. Das ganze wiederholen. Irgendwann mal Motor anmachen, aber nicht losfahren, Leckerchen und wieder raus. Dann eine kurze Runde um Block fahren und wieder zuhause raus. Ist das eine gute Methode?


    Und hat vielleicht noch jemand Tipps worauf ich am Dienstag mit der Hundetrainerin achten sollte bzw. was ich sie vielleicht auf jeden Fall fragen sollte? :)

    Ganz lieben Dank und sonnige Grüße!

    Die Leinenführigkeit würde ich persönlich so nicht trainieren. Ich würde eher loben wenn die Leine locker ist. Aber viele Wege führen nach Rom, das kannst du ja mal mit deiner Trainerin besprechen.


    Das mit dem Auto klingt ganz gut und die Fragen ergeben sich meist von selbst, bzw wenn sich im Alltag eine Situation ergibt, zu der du Fragen hast, evtl mal filmen, dann kann man noch besser drüber reden.

  • Hallo!


    Ich lese hier mal fröhlich mit!

    Unser Mogli ist am 29.05. aus Spanien angekommen, auch noch seeeehr schüchtern und unsicher. Als richtigen Angsthund würde ich ihn auch (mehr) nicht bezeichnen.

    Im Gegensatz zu Euch haben wir leider keinen Garten, sodass der kleine Kerl von Anfang an mit uns/mir quasi ein Expositionstraining absolviert.

    Da Autofahren ihn auch sehr stresst gehe ich tatsächlich lieber zu Fuss mit ihm in den Wald.

    Momentan haben wir hier täglich Fortschritte, ich denke aber das wird sich in den nächsten Wochen relativieren.

    Das Autofahren werde ich ihm auch so wie Du schmackhaft machen, allerdings haben wir noch etwas Zeit, da der erste Hundetrainertermin erst am 15.07. stattfindet.

  • Momentan haben wir hier täglich Fortschritte, ich denke aber das wird sich in den nächsten Wochen relativieren.

    Das klingt toll 😍 ist hier ähnlich! Denke auch, dass es irgendwann nachlassen wird bzw. man verwöhnt wird und kleinere Erfolge vielleicht gar nicht mehr so feiert. 😅

    Das Autofahren werde ich ihm auch so wie Du schmackhaft machen, allerdings haben wir noch etwas Zeit, da der erste Hundetrainertermin erst am 15.07. stattfindet.

    Ah das ist ja super, dann habt ihr ja noch genug Zeit zum Üben! Ich bin mal ganz gespannt wie es mit Luna klappen wird. Auf der Abholfahrt war sie ganz brav im Auto, hat aber leider 2x geko... Allerdings war das da auch super bergig/kurvig und eher Landstraßen, als befestigte Straßen. Von daher kann es natürlich auch eine Kombination daraus und der Aufregung gewesen sein. Als wir auf der Autobahn waren hat sie geschlafen und dann war alles gut. Deshalb bin ich recht zuversichtlich! Mal sehen, wir testen es gleich mal. grinning-dog-face-w-smiling-eyes


    Mal eine Frage - können Hunde "Angst" vor bestimmten Gerüchen haben? Mir ist auf unseren Spaziergängen aufgefallen, dass sie meist ganz entspannt neben mir her geht, aber ab und zu, wenn sie was beschnuppert, den Schwanz kurz zwischen die Beine einklemmt. Wenn wir dann weiter gehen, ist aber alles wieder gut. Hat jemand eine Idee was das sein könnte? :denker:

  • Mal eine Frage - können Hunde "Angst" vor bestimmten Gerüchen haben? Mir ist auf unseren Spaziergängen aufgefallen, dass sie meist ganz entspannt neben mir her geht, aber ab und zu, wenn sie was beschnuppert, den Schwanz kurz zwischen die Beine einklemmt. Wenn wir dann weiter gehen, ist aber alles wieder gut. Hat jemand eine Idee was das sein könnte?

    Ja, Gerüche spielen eine enorme Rolle. Sie dringt ja zwangsläufig in das Revier anderer Hunde ein und riecht die Markierungen (deshalb markieren Hunde ja als Kommunikation), aber auch Wildspuren und Katzenspuren können starke Reaktionen auslösen, je nachdem was sie erlebt hat. Ich würde sie aufmunternd ansprechen udn weitergehen, das sich dasn icht verfestigt.

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