Training mit ehemaliger Straßenhündin

  • Vielleicht wäre für ein solches Verhalten ein DNA Test sinnvoll?

    Die sind eher was für das eigene Vergnügen. Das was deine Hündin dir zeigt, damit darfst/musst du arbeiten. Ich habe damals einen. DNATest gemacht und mit 50% JadghundMix, 12,5% Boxer/Schäfer etc hat sich da keine neue Welt eröffnet. Wenn man das Geld über hat wieso nicht. Aber so genau können die technisch gar nicht sein, es ist eher ein WahrscheinlichkeitenTest. Trainings technisch wird sich da trotzdem nichts ändern...


    Beim Antijagdtraining stecke ich selbst noch in der Probierphase. Tiere werden angezeigt, ich belohne usw. Gibt hier spannende Tipps, wenn du die Forensuche nutzt.

  • Danke für die Tipps, das hört sich schonmal gut an! :) Werden wir dann auch mal so versuchen. Katzen sind wir auch schon begegnet, da war es mehr schauen und dann mal ein vorsichtiger Versuch hinzugehen, aber kein jagen. Eichhörnchen auch nicht. Bisher waren es nur die Häschen. :denker:


    Würde denn Alternativverhalten anbieten Sinn machen bzw. generell vielleicht etwas Richtung Dummyarbeit oder Spurenarbeit? Würde ja (selbst wenn es ansonsten keinen Zweck hätte) zumindest unsere Bindung stärken oder? =)

  • Danke für die Tipps, das hört sich schonmal gut an! :) Werden wir dann auch mal so versuchen. Katzen sind wir auch schon begegnet, da war es mehr schauen und dann mal ein vorsichtiger Versuch hinzugehen, aber kein jagen. Eichhörnchen auch nicht. Bisher waren es nur die Häschen. :denker:


    Würde denn Alternativverhalten anbieten Sinn machen bzw. generell vielleicht etwas Richtung Dummyarbeit oder Spurenarbeit? Würde ja (selbst wenn es ansonsten keinen Zweck hätte) zumindest unsere Bindung stärken oder? =)

    Meine Maus interessiert nix außer Essen, deshalb habe ich da keine Erfahrung. :lol: Alles, was positive Gefühle weckt, ist gleich wie ein Leckerchen. Im Hundesport dürfen viele ja als Belohnung in ein Zerrspieli beißen. Aber man muss natürlich aufpassen, dass das nicht den Trieb weckt, nun doch noch loszurennen, weil die Belohnung irgendwie pushed. Einfach mal probieren, man sieht ja dann, was die Aufmerksamkeit bringt, die man sich wünscht.

  • Wenn meine Hündin dazu nervlich in der Lage wäre, würde ich auch Alternativsport wie Mantrailing machen.


    Was mir bei euch nur auffällt, deine Hündin ist ja erst kurz da und hat noch einen langen Weg. Würde mich da auf die wichtigsten Dinge konzentrieren. Ein Hund hat ja nicht unendlich Kapazitäten. ZOS könntet ihr allein aufbauen, auch zuhause. Das hilft auch fürs Selbstvertrauen.


    Wahre Bindung entsteht über Zeit und konstantes einschätzbares Verhalten deinerseits. Gib euch Zeit. Kleine Basics kannst du natürlich aufbauen. Aber pass bitte auf nicht Zuviel Fokus auf Beschäftigung oder die Entwicklung deiner Hündin zu legen. Nur ein Randtipp von jemanden, der das tat und damit Mist gebaut hat.

  • Würde mich da auf die wichtigsten Dinge konzentrieren. Ein Hund hat ja nicht unendlich Kapazitäten.

    Aber pass bitte auf nicht Zuviel Fokus auf Beschäftigung oder die Entwicklung deiner Hündin zu legen. Nur ein Randtipp von jemanden, der das tat und damit Mist gebaut hat.

    Danke für den Ratschlag! Das hatte ich im Vorfeld zum Glück auch schon gelesen. Das einzige an Beschäftigung und Auslastung zur Zeit sind tatsächlich ganz normale Spaziergänge und in den Garten gehen. Ein paar mal waren wir mit einem anderen souveränen Hund zusammen spazieren, da ist Luna auch total aufgetaut und ansonsten machen wir viel "learning by doing", also ich sage einfach die Kommandos, wenn sie ein Verhalten von selbst zeigt und belohne sie für Sachen wie stehen bleiben, wenn ich auch stehen bleibe, Blickkontakt, auf mich warten an der Schlepp etc.


    Aktiv irgendwelche Kommandos üben oder sowas machen wir gar nicht. Ab und zu mal ein paar Leckerlis im Garten verstecken und suchen, aber das war's dann auch wirklich schon. Denke mir auch, dass sie ansonsten genug damit zu tun hat den Alltag kennenzulernen. :) Hatte das mit dem Anti-Jagd-Training (vielleicht hätte ich besser "Strategien" schreiben sollen) nur gefragt, damit sich das Verhalten nicht verfestigt und man direkt ein bisschen entgegen lenken kann.


    Darf ich fragen, was du zu viel gemacht hast, das dann im Endeffekt Mist war? Einfach mal so, damit ich was zum einschätzen habe? 🙈 Mache mir nämlich ganz oft Gedanken, was zu viel für sie wäre und was ich ihr schon zumuten kann.

    Den Übernachtungsbesuch bei meinem Freund hatte ich doch erstmal noch verschoben, aber würdest du sagen, dass sowas als Alltagssituation schon in Ordnung wäre? Luna kennt meinen Freund ja auch schon ziemlich gut und freut sich auch, ihn zu sehen. Wenn wir dort einfach mal 1-2 Tage schlafen? Wäre ja als wenn Luna mit in den Urlaub kommen würde oder sowas. Oder sind solche Ortswechsel noch zu viel?

  • Darf ich fragen, was du zu viel gemacht hast, das dann im Endeffekt Mist war?

    Was zuviel für einen Hund ist, kommt auch bißchen auf den Hund an. Hab da selbst einen speziellen Fall inklusive Deprivation, Panik vor Hunden, Wind, Papier, allem was Menschen berührt haben könnten oder atmet. Davon wusste ich natürlich nichts. Tierheim sagte unkompliziert und braucht Auslastung 🤟


    Also war ich relativ früh auch mal länger Wandern. Bin hauptsächlich im Wald Gassi gegangen (das ist mittlerweile unser AlptraumOrt, dann lieber an der Autobahn spazieren). Unterschiedliche Routen gewählt. Betti kannte kein Spielzeug also Dummie aufgebaut usw. Dazu wohnen wir ja auch in der Großstadt.

    Endete mit ihren Zähnen in meinem Bein, weil jede Kapazität überschritten war und der Hund Panik bekam. Wir mussten danach zurück auf Los und dabei noch 400€ abgeben 🙈


    Heute weiß ich ja was ihre Motivationen und Baustellen sind. Wir müssen z. B. an manchen Tagen komplett zuhause bleiben. Was mir extrem schwer fällt, meiner Hündin aber sehr hilft. Auf der Wiese sitzen und aus der Ferne beobachten statt viel Strecke zu machen. Usw. Indoorsicherheit etablieren, Geschirrgriff, Makerwort, Alleinebleiben, Anfassen dürfen, Entspannungssignale, beobachten lassen, diverse Routinen vorleben... Den Hund nicht ständig scheitern lassen.


    Zum beim Freund schlafen, das funktioniert sogar bei meiner Knalltüte. Ich lege an neuen Orten einen gute Rückzugsgelegenheit an. Heißt keine Wachposition, eher höhlig (auftrainierte softTransportbox zb), wo meine Hündin beobachten kann aber nicht im Geschehen ist oder ständig einer lang läuft. Wird sie unruhig und geht nicht alleine rein, führe ich sie hin. Die ersten Nächte reagiert sie dann noch auf neue Geräusche, aber dann ist sie überall zuhause wo ich und die Box sind. Ansonsten benimm dich dann wie zuhause.


    Mit in den Urlaub kannst du testen, aber wähle den Ort gut und sei offen, wenn deine Hündin drüber ist. Wir waren auch nach 4 Monaten das erste Mal auf dem Dorf. Aber im eigenen Haus und ohne jegliche Programmpläne. Mehr wäre bei uns immer noch nicht möglich bzw hat der Hund dann nix davon.


    Manchmal muss man Dinge erst ausprobieren, um zu sehen was geht. Humor und Geduld einpacken.

    Da sind alle Hunde verschieden. Aber Langsamkeit ist unser Zaubermittel und unsere Hauptlektion. Charakterlich ist Betti nämlich ne Rakete.


    Fokus auf die Dinge, die gut klappen und nicht zu viel über den Hund nachdenken hilft auch.


    Toi Toi 🤸🏿

  • Was zuviel für einen Hund ist, kommt auch bißchen auf den Hund an. Hab da selbst einen speziellen Fall inklusive Deprivation, Panik vor Hunden, Wind, Papier, allem was Menschen berührt haben könnten oder atmet. Davon wusste ich natürlich nichts. Tierheim sagte unkompliziert und braucht Auslastung 🤟

    Oh je, das klingt natürlich wirklich nochmal nach einem komplizierteren Fall. Aber zeigt auch mal wieder, dass man sich auf die Charaktereinschätzungen nicht immer verlassen kann/sollte. 🙈 Umso schöner zu hören, dass ihr Fortschritte macht und einen gemeinsamen Alttag etablieren könnt! =)


    Zum beim Freund schlafen, das funktioniert sogar bei meiner Knalltüte. Ich lege an neuen Orten einen gute Rückzugsgelegenheit an. Heißt keine Wachposition, eher höhlig (auftrainierte softTransportbox zb), wo meine Hündin beobachten kann aber nicht im Geschehen ist oder ständig einer lang läuft. Wird sie unruhig und geht nicht alleine rein, führe ich sie hin. Die ersten Nächte reagiert sie dann noch auf neue Geräusche, aber dann ist sie überall zuhause wo ich und die Box sind. Ansonsten benimm dich dann wie zuhause.

    Alles klar, das beruhigt mich schonmal zu hören! Mache mir da glaube ich wirklich manchmal etwas zu viele Gedanken, aber gerade beim ersten Hund möchte man ja alles richtig machen (was wahrscheinlich unmöglich ist :ugly: ). Kann mir auch vorstellen, dass Luna sich zuhause fühlt, solange ich da bin.

    Waren meinen Freund ja schon einmal besuchen, da konnte sie auch entspannen, dann sollte es ja über Nacht eigentlich auch gehen. Vor allem hat sie mittlerweile ihr großes Geschäft auch schon außerhalb des Gartens erledigt! :applaus:


    Manchmal muss man Dinge erst ausprobieren, um zu sehen was geht. Humor und Geduld einpacken.

    Ja das stimmt wahrscheinlich. :D Humor braucht man definitiv mit so einem Fellknäul zuhause, das ist mir auch schon aufgefallen. :lol:


    Danke für deine Antwort, das hat mir schon super weitergeholfen! =)

  • Hallo liebe Leute,


    wie sich herausstellt hat Luna leider ein kleines Problemchen mit dem Auto, was ich nicht so ganz verstehe. Gut, vielleicht muss man Ängste auch nicht verstehen können, aber manchmal wüsste ich echt gerne was in ihrem Kopf vorgeht.


    Ich hatte ja ganz zu Anfang direkt mit ihr das ins Auto einsteigen geübt und das hat dann auch geklappt. 2-3 mal ist sie von alleine ins Auto eingestiegen, seitdem verweigert sie das (will sogar flüchten) und ich muss sie ins Auto tragen.


    Wenn ich mit ihr an der Leine auf's Auto zugehe ist zunächst alles gut. Sie hat auch keine Angst vor anderen Autos, egal ob stehend oder vorbeifahrend. Sobald ich jedoch die Tür aufschließe von meinem Auto will sie einfach nur weg. Auch richtig weit weg am liebsten. Das hat dazu geführt, dass ich mittlerweile erst das Auto öffne (ohne Luna), Luna dann schon außer Sichtweite des Autos auf den Arm nehme, um sie dann reinzusetzen. Das klappt auch. Auf dem Arm bleibt sie ruhig und will sich nicht rauswinden oder sonstiges. Sie lässt sich dann auch ohne Probleme ins Auto reinsetzen und bleibt da auch sitzen. Also wenn sie einmal im Auto drinsitzt (Beifahrersitz), kann ich sie in Ruhe festmachen und die Tür schließen und sie probiert nie rauszuspringen. Auch während der Fahrt kommt sie mir entspannt vor. Sie spuckt nicht, zittert nicht, gähnt nicht, schleckt sich nicht ununterbrochen über die Nase und nimmt sogar Leckerchen. Im Auto gibt es immer Fleischwurst, damit sie das Autofahren positiv verknüpft. Sie liegt dann auch ganz entspannt auf dem Sitz, schläft sogar ab und zu ein oder guckt ab und zu aus dem Fenster. Auch wenn wir ankommen bleibt sie sitzen und versucht nicht durch meine Fahrertür zu flüchten, sobald ich diese öffne, sondern wartet, bis ich die Beifahrertür öffne, sie abschnalle und erst wenn ich dann zur Seite gehe und "okay" sage, springt sie aus dem Auto. Dann wartet sie auch und versucht nicht zu flüchten. Abschließen kann ich das Auto dann immer ganz in Ruhe.


    Also das Problem ist wirklich nur das Auto aufschließen und einsteigen. Oder übersehe ich was? Wir sind bisher auch nur zu schönen Orten gefahren, sprich Wald, Hundefreunde besuchen oder meinen Freund besuchen (über den sie sich mittlerweile richtig freut).


    Mein Plan wäre jetzt Luna erstmal in der Nähe des Autos zu füttern. Dann nach ein paar Tagen vielleicht im Vorfeld schon die Türen zu öffnen und Luna kann da dann fressen, sie muss aber nicht einsteigen und das dann langsam weiter aufbauen und steigern. Klingt das gut?
    Müsste ich dann in der kompletten Zeit, in der wir das trainieren auf das Autofahren verzichten mit ihr? Wahrscheinlich schon, oder? Sonst macht man ja wieder Rückschritte.

    Allerdings wäre das ziemlich einschränkend, weil ich meinen Freund dann nicht mehr (mit Luna) besuchen könnte und er ist schon in der Anfangszeit immer zu mir gekommen, ich könnte nicht mehr ihre Hundefreunde besuchen, keine Ausflüge mit ihr machen etc.

    Was meint ihr dazu?


    Sorry für den langen Text und schonmal ganz lieben Dank für's Lesen! :smile:

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