Training mit ehemaliger Straßenhündin
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Auf mich wirkt es so, als hätte sie nur vor dem Geräusch Angst, dass das Auto macht, wenn es auf oder zu gemacht wird.
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Auf mich wirkt es so, als hätte sie nur vor dem Geräusch Angst, dass das Auto macht, wenn es auf oder zu gemacht wird.
Das glaube ich eigentlich nicht, weil sie ja keine Angst (bzw. Fluchtverhalten) zeigt, wenn ich das Auto abschließe. Wiederum will sie auch gerne weg, wenn das Auto schon offen steht und wir darauf zugehen. Haben es nämlich auch einmal so ausprobiert, dass ich die Tür des Autos schon weit aufgemacht hatte als Luna nicht dabei war und als wir dann auf's Auto zugesteuert sind, hat sie es irgendwann realisiert und wollte wieder weg.
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Da ruf ich mal Pfeffernaserl Die hat das Geschirr und den Maulkorb positiv trainiert und "entgiftet", obwohl sie beides trotzdem ja jeden Tag brauchte.
Erster Tipp immer, versuch das aufzunehmen um die Körpersprache von Luna und dir von außen bekucken zu können, das gibt oft mehr aufschluss.
Das in einen Wagen gebracht werden, kann sie shcon getrennt negativ als Gefühl haben, wenn sie auch sonst Autos nicht gut abkann. vielleicht ist sie mal fast angefahren worden und das Gefühl auto ungut, kommt halt hoch. Oder halt, man wird weggefahren und kommt nie wieder da an, wo man war, als unsichereres Gefühl.
Dann ist sie recht kurzbeinig. Sie kann sich beim reinspringen wehgetan haben und was wir Menschen oft unterschätzen, die Hunde müssen dann blind irgendwohin springen. Leg dich mal auf Augenhöhe hin und kuck, was du siehst, also wo sie hinspringen muss und ob sie das überhaupt sehen kann. Das kann auch ein ungutes Gefühl machen. Also wenn sie auf dne Sitz springen muss, Fußraum und dann vordersitz, sollte eigentlich gehen. Aber meistens tun sie sich irgendwas beim reinspringen oder befürchten es. Vielleicht wars mit der Leine auch irgendwie unangenehm ...
Vielleicht kann ein Hocker helfen, wo sie dann kucken kann. ODer von deinem Schoß aus reinspringen als Ritual, wo sie dann von deinen beinen nur rüberlaufen muss. Aber eben aktiv selbst einsteigt und das dolle loben ...
Und generell ja kucken, wo die Grenze ist, an der sie Angst zeigt und da was schönes machen, pendeln und wenn das einsteigen sein muss, so nett wie möglich gestalten, also gleich futterstreuen, wenn sie drin ist, nicht erst wenn sie angeschnallt ist.
Öfter mal rausgehen, Auto ankucken und wieder gehen ... Kucken, o sich was verändert, wenns nicht immer ins auto geht ...
Wünsch dir Glück, dass du das schnell rausfindest.
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Da ruf ich mal Pfeffernaserl Die hat das Geschirr und den Maulkorb positiv trainiert und "entgiftet", obwohl sie beides trotzdem ja jeden Tag brauchte.
Danke fürs Rufen, mal schauen, ob ich was Sinnvolles beitragen kann
Wenn du etwas entgiften möchtest, das du trotzdem jeden Tag brauchst, würde ich ganz klar zwischen Training und "jetzt ists ernst" trennen. So hab ich das gemacht, bei mir wars einfach räumliche Trennung. Geschirr/MK im Wohnzimmer hieß: jetzt wird trainiert, keine Sorge, musst nix davon anziehen, Geschirr/MK im Flur war das Zeichen für "wir machens so stressfrei wir möglich, aber du hast jetzt gerade keine andere Wahl".
In deinem Fall würde ich wahrscheinlich das Auto an anderer Stelle parken, wenns ans Trainieren geht.
Wenn du denkst, dass es am Aufschließen/der Türe liegt, dann würde ich da dem Hund die Macht geben, also über Startbuttons arbeiten. Sie gibt das OK, dass du dich zum Auto bewegen darfst, dass du mit dem Schlüssel klimpern darfst, dass du aufschließt, die Hand an die Türgriffe legst, unterschiedliche Türen öffnen und später auch schließen darfst. Sie kontrolliert die Situation und wenn sie kein OK gibt, oder ihr OK zurückzieht, wird sofort gestoppt. Das gibt irre viel Selbstvertrauen und entgruselt die Situation sehr schnell und nachhaltig.
Bei uns hats übrigens insgesamt 7 Trainingssessions gebraucht, um von "ich beiße wild um mich und wehre mich mit allem, was ich habe, gegen das Geschirr" hin zu "Geschirrklimpern = Signal zum Kommen und selbstständig reinschlüpfen" zu kommen - geht also oft schneller, als man denkt.
Davon abgesehen würde ich außerhalb der Trainingssituationen auch auf Management setzen und wies Sockensucher schon vorgeschlagen hat mit Hocker oder Rampe o.ä. arbeiten, damit ihr das leichter fällt.
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Ganz ganz lieben Dank für eure Antworten und Anregungen! Das klingt ganz toll und hilft uns (hoffentlich, ich bin zuversichtlich) weiter!
Wenn wir auf das Auto zugehen und es ist komplett zu geschlossen und steht irgendwo parkend ist es gar kein Problem. Zur Zeit steht es auf der Einfahrt und wir gehen täglich drauf zu und dran vorbei. Das ist Luna egal. Kritisch wird es wirklich erst, wenn ich stehen bleibe und aufschließe oder wenn wir auf's Auto zu gehen und die Türen schon offen stehen. Wahrscheinlich kann sie unterscheiden zwischen "Auto ist zu - passiert nix" und "Aufschließgeräusch bzw. Türen sind schon offen - jetzt geht's in Auto"
Wenn du denkst, dass es am Aufschließen/der Türe liegt, dann würde ich da dem Hund die Macht geben, also über Startbuttons arbeiten.
Das klingt super spannend! Wie arbeitet man damit denn? Das hilft ja sicherlich auch in vielen anderen Situationen, oder?
Hast du den Link zu einer Anleitung bzw. zu einem eigenen Thread von dir o.Ä.?Danke!! :)
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Das klingt super spannend! Wie arbeitet man damit denn? Das hilft ja sicherlich auch in vielen anderen Situationen, oder?
Hast du den Link zu einer Anleitung bzw. zu einem eigenen Thread von dir o.Ä.?Für Carlo und mich sind die Startbuttons eins der wichtigsten Werkzeuge überhaupt - Kontrolle über diverse Situationen zu haben, ist für ihn der größte Verstärker überhaupt (und ganz schnell kann sich damit eine gruselige Situation zur Lieblinsgübung wandeln...).
Die Arbeit damit ist ganz vielfältig, wir nutzen auch unterschiedliche Herangehensweisen und am Liebsten arbeite ich über Bodentargets als Startbuttons.
Ich habs so gemacht, dass ich Carlo erst das Bodentarget verklickert hab (Pfote drauf -> Keks) und dann das Geschirr eingeschlichen hab, also Pfote auf Startbutton -> ich nehme Geschirr in die Hand -> Keks.Beim MK wars ein bissl anders, da hab ich den Startbutton erst später eingeführt.
Beide Vorgehensweisen haben ihre Vor- und Nachteile, bei der ersten Variante könnte es passieren, dass der Hund das Bodentarget nicht als Startbutton wahrnimmt, sondern als Kommando, das er auszuführen hat, das könnte die Situation vergiften (vor allem bei Hunden, die viel WTP mitbringen - Carlo ist glücklicherweise ein überaus selbstbewusster Sturkopf, der auch sehr deutlich Nein sagen kann ).
Wir haben hier im Forum zum Beispiel diesen Thread über Kooperationssignale.
Carlos Pfoto-Thread ist in meiner Signatur verlinkt, darin gehts immer wieder mal um Startbuttons und Kooperationssignale, recht viel findest du dazu ab diesem Post, da hab ich einen Kurs zum Thema Startbuttons gemacht und berichte davon, zeige Videos, mache Manöverkritik etc.
Wenn du gucken magst, wie ich das mit dem Geschirr damals gemacht hab, ich hab alle Trainingssessions (bis auf #2) aufgenommen und in eine Playlist gepackt.Bei Chirag Patel läuft die Kooperation über das Bucket Game, das aber in eurem Fall wahrscheinlich eher nicht so gut passt.
Die Arbeit über Startbuttons hat meinen Blick für meinen Hund (und unser Training) übrigens auch nochmal deutlich geschärft. Denn schon ein Zögern, bevor er den Startbutton nutzt, gibt Information darüber, dass er das alles grad doch eher nicht so cool findet - das lässt einen auch nochmal mehr auf die Körpersprache gucken
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Ganz lieben Dank für die ausführliche Antwort! Das mit den Startbuttons finde ich wirklich ganz spannend, das werde ich mit Luna glaube ich auch mal aufbauen. Ich halte euch da auf dem Laufenden! :)
Mich hat eine Freundin aus Gießen gefragt, ob ich sie übernächstes Wochenende besuchen will (für das gesamte WE) und das ginge nur, wenn ich Luna mitnehme. Ich kann total schlecht einschätzen, ob sie das überfordern würde oder nicht. Das wäre eine Autofahrt von ca. 2 Std.
So eine lange Fahrt haben wir bisher noch nie gemeinsam gemacht und auch noch nicht bei "Fremden" übernachtet. Bei bisherigen Besuchen bei neuen Leuten ist sie nach kurzer Zeit immer recht entspannt, rollt sich neben mir ein und schläft dann irgendwann. Meint ihr ich soll sie da einfach mal mitnehmen? Auf kurz oder lang würde ich mir das ja eh wünschen, dass Luna so gut wie überall mithin kommen kann, deshalb muss man ja irgendwann auch mal damit anfangen, oder? Sie ist jetzt seit ca. 2 Monaten bei mir. Was meint ihr?
Edit: Falls ich sie mitnehme und nach einem Tag merke, dass es ihr gar nicht gut tut o.Ä. würde ich natürlich auch jederzeit mit ihr wieder zurück fahren.
Wenn wir bei meinem Freund übernachten, was mittlerweile (bis auf's ins Auto einsteigen ) richtig gut klappt, dann hat sie da ihr eigenes Körbchen, akzeptiert das auch sofort und macht sich da breit. Sie schläft auch durch bis wir wach werden. Meinen Freund findet sie allerdings mittlerweile auch richtig toll und da ist schon eine Beziehung aufgebaut worden.
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Ich würde sie mitnehmen, es als ganz normal betrachten. Das schafft sie!
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Nimm ihr Körbchen mit und probiers aus.
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Ich sag auch, nimm sie mit und und probiers aus!
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