Wie misst man Lebensqualität?

Zitat

Es gibt da immer einen Vergleich mit "alte Menschen lässt man auch nicht einfach sterben" - der Vergleich hinkt aber dieser ging mir damals im Kopf herum.

Und genau da hat meine Oma immer gesagt:

Einen Hund kann /darf man gehen lassen.

Ein Mensch muss bis zum Ende aller medizinischen Möglichkeiten durchhalten.

Huhu,

schwieriges Thema.

Wir standen vor einer ähnlichen Entscheidung letztens. Den 17. Geburtstag haben wir noch gefeiert, und dann ging es nicht mehr.

Nicht heilende Wunden, nicht behandelbare Zähne, abnehmen trotz essen, kaum mehr laufen können und Inkontinenz, zusammen mit diesem biblischen Alter, wären für mich persönlich Gründe, ein Einschläfern in Erwägung zu ziehen.

"Der frisst ja noch" ist kein Argument leider.

Die Entscheidung ist schwer und sie kann Euch niemand abnehmen.

Ja, das ist immer schwer.

Vielleicht hilft Dir der Gedanke ein wenig, dass Du nicht über das "ob", sondern lediglich über das "wie" entscheidest. Das "ob" steht mit dem ersten Atemzug eines jeden Lebewesens fest.

Ich wünsche Euch und Samy einen ganz ruhigen und friedlichen Abschied.

Oh ich habe grade erst deinen letzten Beitrag gelesen und muss daher nochmal editieren - ich wünsche euch viel Kraft für den letzten Weg. Ihr tut das richtige- der letzte Weg ist immer schwer. Der größte Liebensbeweis für euren treuen Begleiter.

Alles Liebe

Betty

Zitat von Tascha1996

und alles so entspannt und friedlich wie möglich für ihn wird..

... und auch für sich selbst, nicht wahr? Mir scheint, dass gerade junge Leute mit Altern und Sterben schlechter zurechtzukommen und "ich will nicht, dass er sich quält" heißt oft auch "ich will mich nicht selbst quälen."

Es ist halt schwierig, den Willen des Tieres zu eruieren und ihm nicht bloß die eigenen Vorstellungen überzustülpen.

Wow. Manchmal fehlen mir echt die Worte ... und mehr möchte ich zum letzten Post auch nicht sagen.

Wir begleiten gerade die letzten Kilometer unserer alten Hundedame. Wahrscheinlich kommt auch für uns irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft diese Entscheidung und ich bibbere schon vor dem Tag. Und hoffe, dass wir den richtigen Moment nicht verpassen.

Ich wünsche Euch von Herzen ganz viel Kraft und einen friedvollen Abschied.

Zitat von Tascha1996

Es ist so schwer für mich weil ich ihn nicht mehr jeden Tag sehe

Ich glaube, daß du gerade deshalb befähigt bist, die Entscheidung zu treffen. Ist man nämlich jeden Tag mit dem Tier zusammen, dann fallen die winzig kleinen Veränderungen zum Schlechteren von Tag zu Tag nicht so sehr auf. Etwas Abstand kann da zum klareren Blick verhelfen.

Ich wünsche euch viel Kraft. Ich bin aber überzeugt, daß es die richtige Entscheidung ist.

Dagmar & Cara

Zitat von Fenjali

Zitat von Tascha1996

und alles so entspannt und friedlich wie möglich für ihn wird..

... und auch für sich selbst, nicht wahr? Mir scheint, dass gerade junge Leute mit Altern und Sterben schlechter zurechtzukommen und "ich will nicht, dass er sich quält" heißt oft auch "ich will mich nicht selbst quälen."

Es ist halt schwierig, den Willen des Tieres zu eruieren und ihm nicht bloß die eigenen Vorstellungen überzustülpen.

Ehrlich… es ist egal wie alt man ist!

Wenn man ein Tier liebt ist ein Abschied immer schwer und man möchte keinen Fehler machen gerade weil man liebt!

Ansonsten wäre es einem egal und man würde nicht darüber nachdenken und nicht nachdenken kann man mit jedem Alter und Mitgefühl/liebe und Verantwortung kann man in jedem Alter haben und nicht haben.

Ich finde die TE sehr gut, sie überlegt. Sie teilt ihre Gedanken mit und hört zu aber entscheidet selbst bzw mit der Familie.

Zitat von Fenjali

Zitat von Tascha1996

und alles so entspannt und friedlich wie möglich für ihn wird..

... und auch für sich selbst, nicht wahr? Mir scheint, dass gerade junge Leute mit Altern und Sterben schlechter zurechtzukommen und "ich will nicht, dass er sich quält" heißt oft auch "ich will mich nicht selbst quälen."

Es ist halt schwierig, den Willen des Tieres zu eruieren und ihm nicht bloß die eigenen Vorstellungen überzustülpen.

Mir liest es sich das hier aber sehr reflektiert und am Hund orientiert. Genau das Gegenteil von dem was du hier schreibst.

Ich erlebe den Umgang altes Tier eher umgekehrt. Da wird aus egoistischen Gründen am Hund fest gehalten und das Leiden verlängert (kenne jemanden, der seinen uralten Labrador lieber monatelang 2 Stündlich gelagert hat anstatt ihn zu erlösen,weil er halt noch gerne gefressen hat und mit dem Schwanz gewackelt hat). Ich finde es gut, dass wir erlösen lassen können, bevor das echte Leiden überhaupt anfängt.

So wie es sich hier liest, das Alter, die Vorgeschichte und die aktuelle Entwicklung, würde ich auch drüber nachdenken aktiv zu werden.