Zweithund sinnvoll, oder besser doch nicht?

  • Wir haben uns auch lange Gedanken darüber gemacht ob wir einen Zweithund haben möchten.

    Unser Rüde braucht keine anderen Hunde um ihn herum, hat grundsätzlich nachdem er erwachsen war nie mehr mit anderen Hunden gespielt bzw. sich für andere interessiert. Es war uns also klar das wir den Zweithund nicht für ihn sondern für uns holen.


    jetzt nach knapp 5 Monaten sind die beiden ein wirklich richtig gutes Team aber unser Großer wäre mit Sicherheit alleine glücklicher gewesen. Ich weiß nicht ob ich es gemacht hätte hätte ich damals gewusst wie sehr er sich dadurch verändert. Er ist ruhiger geworden, weniger "glücklich" wenn ich es menschlich ausdrücken müsste und gefühlt um 3 Jahre gealtert. Er fängt jetzt langsam wieder an alte Verhaltensweisen zu zeigen und sich wohler zu fühlen, das ist schon ein ganzes Stück besser geworden.


    Ich bin zuversichtlich das es noch viel besser wird als es schon ist aber dennoch wird er vermutlich nie wieder genau so ein wie er mal war und das macht mich manchmal etwas traurig.

    Vielleicht interpretiere ich aber einfach zu zu viel rein und nicht er hat sich groß verändert sondern ich - wer weiß das schon :ka:

  • ich würde dir vorschlagen dich mit einem wirklich guten trainer zusammenzusetzen. Wirklich die Karten auf den Tisch legen, Franzi mal genau begutachten lassen und dann mal um eine ehrliche Einschätzung bitten. Und dann auch den potenziellen Zweithund anschauen lassen.


    Wenn es kein Tierschutzhund werden müsste hätte ich ja gesagt, mit einem Welpen kein Problem aber so muss man da halt wirklich genau schauen damit keiner der hUnde darunter leidet.


    Aber mal noch ne ganz andere Frage, warum wollt ihr Menschen einen 2. Hund?

  • Einen gewissen Sachverstand würde ich der TE mal unterstellen mit ihrem ersten Hund aus dem TS. Die Zeitkapazitäten usw. sind vermutlich vorhanden, sonst würde sie nicht darüber nachdenken. Beim Rest zum Fettmarkierten, also ob man Zweithundehaltung will/kann (zumindest vermutet dass man kann in dem Fall) stimme ich zu.


    Allerdings kann man auch einen älteren oder gehandicapten Pflegehund aus einem lokalen Tierheim bekommen, zum Beispiel, nicht nur aus dem Ausland. Teilweise zwar nur als Dauerpflegestelle - aber das ja nur wenn es passt, und zur Not sucht das Tierheim mit nach einer neuen Dauerpflegestelle. Also es gibt da schon mehr Optionen als Auslandshund, wenn man keinen Auslandshund aufnehmen will.

  • Ich habe meine Hunde für mich angeschafft. Natürlich, so ausgesucht, dass es bestmöglich mit dem Rest harmoniert, aber letztendlich war ich die treibende Kraft hinter jedem Neuzugang (naja, einer wurde uns geschenkt, aber auch habe ich letztendlich ja gesagt).


    Wenn ein Hund für den Ersthund angeschafft wird, finde ich das immer etwas unfair dem Hund gegenüber.

    Und was macht ihr, wenn euer Ersthund sich nicht freut, dass da ein nun noch einer wohnt, oder ihn schlimmstenfalls gar nicht leiden kann?


    Ich findet, ihr selbst solltet den Hund schon auch um seiner selbst willen wollen, dann ist es eine gute Entscheidung.

  • Einen gewissen Sachverstand würde ich der TE mal unterstellen mit ihrem ersten Hund aus dem TS

    Man hat doch nicht besondere Kenntnisse, weil man bisher einen Hund aus dem Tierschutz geholt hat.

    Ich kenn auch Leute, die haben absolutes Superglück mit dem faulsten und nettesten Deutschen Jagdterrier, den ich je getroffen habe. Trotzdem würde ich denen nicht attestieren, dass sie jetzt die Vollprofis bei Jagdgebrauchshunden sind.


    Von einer Pflegestelle erwarte ich einfach, dass sie mit schwierigen, sehr ängstlichen oder in irgendeiner Art aggressiven Hunden auch zurecht kommt und das hinkriegt. Oder bereit ist gesund zu pflegen oder gar einen sehr kurzen Weg gemeinsam zu gehen.

    Und nicht, dass es an der Frage scheitert, ob man sich und dem Ersthund überhaupt einen weiteren Hund zutraut. Zumal bei einem Pflegehund eine Weitervermittlung auch als Ziel steht und der TE überhaupt gar nichts darüber gesagt hat, ob man das denn möchte.

  • Ich seh hier auch keine Pflegestelle. Die, die ich kenne, sind allesamt sehr erfahren und entweder auf ängstliche Hunde und/oder aggressives Verhalten spezialisiert, haben entsprechend viel Zeit, mit den Hunden so zu arbeiten, dass sie vermittelbar sind und können notfalls zu Hause trennen.


    Hier lese ich, dass die Frage Zweithund wegen einer eher unsicheren Hündin im Raum steht. Ich fänd es ja - auch wenn sicher nicht "liebe auf den ersten Blick" gesucht wird - einen Hund von einer Pflegestelle, den man vielleicht ein paar mal zum Gassi treffen und kennenlernen kann, angebracht. Und einen, den man notfalls zur Pflegestelle zurückbringen kann, sollte es nicht klappen. Es ist eine Sache, das Tier zurückzubringen - wenn man selber Pflegestelle ist, wirds meines Wissens nach um einiges schwieriger, das Tier woanders unterzubringen.


    ABER: auch ich finde die Frage am wichtigsten, ob IHR einen zweiten Hund wollt. Mir hat neulich jemand gesagt "zweiter Hund, dreifache Arbeit".

  • Erstens: ich will dir nicht komplett widersprechen, da es nicht so eine objektive Sache ist. Sehe es nichtsdestotrotz anders. Es besteht aus meiner Sicht ein Unterschied bzgl. Sachverstand zwischen Hundeanfänger und jemand der mit einem (unsicheren) Hund aus dem TS klargekommen ist. Sicherlich ist derjenige dann nicht gleich ein Kynologe. Aber ausreichend Sachverstand für einen Zweithund sehe ich da schon. So wie es für mich klingt geht es TE eher darum, ob sie ihrem Ersthund einen Zweithund zumuten kann, nicht um Unsicherheit ob man es selbst schafft. Vielleicht verstehe ich da aber auch was falsch 🤷‍♀️


    Man kann einen Pflegehund auch selbst übernehmen wenn es sehr gut passt. Weitervermittlung ist zwar in der Regel das (Haupt-)Ziel, aber wenn es passt dann passt es eben. Ich bin auch nicht die Einzige die ich kenne die einen übernommen hat. Es gibt sogar häufig die Möglichkeit der Pflegestelle mit Übernahmeoption, vertraglich.


    Wie gesagt deine Argumente sind nicht falsch, aber so ganz schwarz-weiß ist es nicht.


    Edit: Lalaland - ja, es gibt spezialisierte Pflegestellen. Gibt aber auch „nicht spezialisierte“. Ich kann da natürlich nur aus meiner Erfahrung sprechen, da ich selbst Pflegestelle war und auch meine damalige „Vorkontrolle“-Person eine war und ist. Gerade bei ihr sind viele ganz normale Hunde gewesen, und zwei davon hat sie übernommen weil sie so perfekt zu ihrer gemischten Gruppe passten.


    Ich will hier aber keine Werbung machen für Pflegestelle werden oder so, frage mich nur wie diese Vorstellung zustandekommt, dass Pflegestelle sein so problematisch ist. Wäre denke ich wohl eine Erklärung, warum Pflegestellen so rar sind, bei diesen Vorstellungen.


    Noch ein Edit: liebe TE, es tut mir leid falls das hier für deine Frage zu OT ist. Wollte nur eben auch mal eine andere Sichtweise bieten.

  • Uiii, so viele Antworten und Sachen zum Nachdenken in so kurzer Zeit, Ihr seid wirklich KLASSE!!


    Ich versuche mal auf die einzelnen Bedenken zu antworten:


    Natürlich hätten auch wir gerne einen zweiten Hund und würden ganz sicher keinen Hund ausschließlich als "Spielgefährte" für Franzi adoptieren.


    Platz, Zeit etc ist absolut vorhanden (Haus mit Garten und ich bin in Rente), auch die Bereitschaft und die Freude daran mit 2 Hunden zu arbeiten, trainieren usw.


    Pflegestelle kommt eher nicht in Frage, unter anderem eben auch, weil es höchstwahrscheinlich nicht gut gehen würde, wenn man Franzi einfach so einen Hund vor die Nase setzt, außer die Chemie zwischen den Hunden würde auf Anhieb stimmen (aber davon kann man nicht ausgehen), daher aber auch das "Franzi sucht mit aus".

    Und, wie auch Czarek geschrieben hat, wir sind keine Hundefachleute!!! Nur vielleicht insoweit, dass wir uns eben nicht blauäugig irgendeinen Hund ins Haus holen und erst hinterher das Gehirn einschalten - deshalb ja auch meine Frage hier :xface:


    So wie es für mich klingt geht es TE eher darum, ob sie ihrem Ersthund einen Zweithund zumuten kann, nicht um Unsicherheit ob man es selbst schafft. Vielleicht verstehe ich da aber auch was falsch 🤷‍♀️

    Genau darum geht es uns!!


    Zudem kann man in dem Tierheim, aus dem auch Franzi zu uns kam, den Hund, wenn es gar nicht klappt, jederzeit zurückgeben, aber das ist etwas, was ich halt möglichst vermeiden will, kein Hund sollte so zum "Wanderpokal" werden.

    unser Großer wäre mit Sicherheit alleine glücklicher gewesen. Ich weiß nicht ob ich es gemacht hätte hätte ich damals gewusst wie sehr er sich dadurch verändert. Er ist ruhiger geworden, weniger "glücklich" wenn ich es menschlich ausdrücken müsste und gefühlt um 3 Jahre gealtert. Er fängt jetzt langsam wieder an alte Verhaltensweisen zu zeigen und sich wohler zu fühlen, das ist schon ein ganzes Stück besser geworden.

    Genau das ist es, was ich halt bei Franzi auch befürchte und was mich in der Entscheidung doch seeehr nachdenklich macht.


    Erst mal lieben Dank an Euch für den reichlichen Input und die Mühe, die Ihr Euch für meine Frage macht.

    Es sind doch einige Aspekte aufgekommen, die ich vorher noch gar nicht so ganz auf dem Schirm hatte.

  • frage mich nur wie diese Vorstellung zustandekommt, dass Pflegestelle sein so problematisch ist.

    Es ging mir nicht um problematisch oder nicht.


    Ich finde es in diesem speziellen Fall einfach nicht passend, und nur darum ging es mir.

  • Wenn es kein Tierschutzhund werden müsste hätte ich ja gesagt, mit einem Welpen kein Problem aber so muss man da halt wirklich genau schauen damit keiner der hUnde darunter leidet.

    Die Aussage verstehe ich nicht :???: Hier wäre es definitiv schwieriger einen Welpen dazuzusetzen als nen erwachsenen Hund. Ist sicher individuell verschieden.

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